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Montag, 24. November 2014

Zucker für die Welt

Der Versuch durch Homöopathie Ebola-Opfer vor Ort zu traktieren wurde in Liberia offenbar verhindert.
Als würden deren indigene Scharlatane nicht schon reichen, fing man sich offenbar durch Unvorsicht auch noch Homöopathen ein.
"Wir sind dazu bestimmt, dem Volk Liberias zu helfen im Kampf gegen Ebola mit homöopathischen Mitteln."
Nun ja, ich hätte -wenn man denn Menschenversuchen, mit deutlich zu erwartendem Ausgang positiv gegenübersteht- die Quacksalber machen lassen.
Das moralische Problem ist nur: 'behandelt' man die Menschen mit Zuckerkügelchen und verwehrt ihnen deswegen die wenigen möglichen Verbesserungen ihrer Situation durch medizinische Hilfsmittel so ist es schlicht ein Versuch am noch lebenden Objekt.
So kenne ich das zumindest mit der angewandten Homöopathie: setz das wirksame Medikament ab und nimm stattdessen Zuckerkügelchen, denn sonst kann das Globuli nicht wirken.
(Ja, ich weiß es das bei Ebola noch kein wirksames Medikament gibt, hier ist es allgemein gesprochen)
Kau‘ keinen Kaugummi und putze dir die Zähne nur mit homöopathischer Zahncreme, denn sonst zerstört das Gift "Menthol" die Wirkung der Zuckerkugeln. Puff ist die Magie kaputt!

Die Frage die man sich bei dieser Behandlungsmethode stellen muss ist: vermute ich auch, dass ein Voodoo-Priester oder ein Schamane die Erkrankung "Ebola" in den Griff bekommt.
Kann ich durch besingen, blutige Hühnerfedern oder Eigenurinpartys den Virus so zum Lachen bringen, dass er daran eingeht?
Oder, auch diese Frage muss erlaubt sein, reicht eventuell schon - wenn man denn eher zur christlichen Fraktion gehört- vielleicht schon ein Stoßgebet oder das heimliche Betatschen einer Marienstatue zur Überwindung der Erkrankung?
Muss man also einfach nur fest genug 'glauben' um einen Virus oder ein Bakterium zu besiegen?
Klar, denn wie wir aus der Menschheitsgeschichte, also jener vor der Entdeckung des Penicillins*, wissen, wurden auch jegliche Epidemien ansatzlos dadurch gestoppt.
Ach, nein? Doch nicht? Nun, äh….
Dann wurde vermutlich nicht fest genug geglaubt oder die Welt war allgemein zu sündig, als das -wer-auch-immer die Gebete erhören wollte, gelle.

Oder war das nur der falsche Gott zu dem man betete? Ist der vom Nachbarn vielleicht mächtiger?
Hilft es also besser gleich mehrere Götter anzubeten oder sollte man sich -wie man es aus Büchners Dantons Tod kennt- [...] zu guter Letzt noch die Ölung geben, die Füße nach Mekka [...] legen und sich beschneiden lassen, um ja keinen Weg zu verfehlen.hier steht der stete Quell der Freude
Zuckerkügelchen gegen Ebola, so, so.
Really?
Also, ich hätte diese 'Ärzte' ohne Schutzanzug, nur mit ihren Globuli bewaffnet direkt an die armen Menschen 'ran gelassen. Das wäre doch auch ein Supername für eine Organisation: Ärzte ohne Schutzanzug statt Homöopathen ohne Hirne oder wie deren organisierte Zumutung sonst heißt.

Denn erst wenn man mit dem eigenen Leib für seine Theorie haftet, dann ist es was.
Kennt man auch von Menschen die tatsächlich was entdeckt haben, wie Frau Curie zum Beispiel.
Und diese Überzeugungstäter sind sich doch so sicher mit ihrer sanften 'Heil'methode und deren Anwendung.
Dann kann doch auch nix schiefgehen, oder?

Außer dem obigen erwähnten Dilemma scheint esmir kann es dabei nur Sieger geben: entweder den Homöopathen gelingt endlich -nach über 200 Jahren- der Nachweis jenseits des Placebo-Effekts 'heilen' zu können, etwas was ihnen bisher nie gelang oder eben die Evolution holt sich ihren wohlverdienten Tribut. Ein sicherer Darwin Award ist ja auch nicht zu verachten.

Nur, das ausgerechnet die abergläubischen Neger Einwohner des schwarzen Kontinents dem gelebten Aberglauben der westlichen Mittelstandsdamen die Tür nicht öffnen wollten, damit konnte wohl keiner rechnen.

Ihnen Ihr Blödbabbler

#Edit20141125 Bei den Skeptikern gibts auch einen launigen Artikel von Bernd Harder zum Thema: „Ebola-Mission“ von Homöopathen in Liberia vorerst gescheitert.

*)logischerweise nur gegen Bakterien