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Mittwoch, 24. September 2014

Benromach Traditional

Nach längerer Tastingnotes-ins-Internet-stell-Abstinenz geht es heute mal wieder weiter.
Auch, wenn ich deutlich zu faul war etwas zu schreiben, so habe ich natürlich in der Zwischenzeit fleißig weiter meine Lager angegriffen und maßlosvoll verköstigt.

Den Anfang macht heute der Benromach Traditional von der gleichnamigen Destillerie aus der schönen Speyside.
Benromach, im Besitz des unabhängigen Abfüllers Gordon and MacPhail produziert unter anderem auch den "Bio" Whisky Organic, der in jungfräulichen Fässern reifen darf.
Leider wird der Benromach Traditional nicht mehr hergestellt(zumindest wenn ich nach der Range auf der Benromach Webseite gehe), denn dort befindet sich im Einstiegsbereich nur noch der 10 jährige und ein cask strenght und bei den meisten Händlern befindet er sich bereits im Abverkauf.
Dennoch oder gerade deswegen hier meine Eindrücke zum Benromach Traditional.
Benromach 'Traditional' Flasche
Er kommt in einer stabilen, weißen Metalldose daher, deren Informationsgehalt sich auf das Minimum beschränkt. Keine Angaben zum Alter, keine zur Art der Fässer. Lediglich der Hinweis auf handverlesene Holzfässer findet sich darauf. Ach nee, in was lagert denn (schottischer) Whisky sonst? In Schuhkartons?
Ex-Bourbon, Sherry oder gar Refill-Virgin-Oak vom Organic?
Darüber schweigt man sich lieber aus.
Bei ein paar Whiskydealern habe ich was zur Zusammensetzung gefunden, man behauptet dort, dass die benutzten Fässer first fill im Verhältnis 80% Bourbon und 20% Sherry wären.
Obs stimmt?

Meine Flasche habe ich im Frühjahr 2013 gekauft, die 0.7 Liter kosteten damals 25,50 Euro, aktuell -wenn noch verfügbar- kostet er (einer hat ihn gerade im Angebot! 25,70) um die 28 Euro.
Der Benromach Traditional wurde mit old fashioned 40% Alkohol abgefüllt.

Was hat nun der Benromach Traditional zu bieten?

In der Nase verfängt sich ein komisches Aroma, das sich bei mir mit Hefe, sanft kokeliges Holz(Rauch!) und Honig im Hirn assoziiert. Eine leichte Zitrusnote stellt sich auch noch ein.

Im Mund ist sofort süßer Honig, eine nur ganz leichte, bittere und schwach würzige Holznote, sowie deutlich Tabak und Schinkenrauch.
Das Ganze ist seidig im Mundgefühl, hat aber irgendwie eine staubige Note dabei die sich um die Zunge legt.

Nachdem ich den Whisky aus meiner Mundhöhle in tiefere Regionen und den Schlund hinunter entlasse, zeigt sich ein fast pfeffriger, deutlich warmer Zug. Der Rauch bleibt kurz stehen, eine leicht bittere Note ebenfalls jedoch etwas länger, während das süße Element leider sehr schnell verschwindet.

Tjo, für den Preis ein guter Tropfen. Ein nach Schinken(rauch) schmeckender Speysider, der so nicht dem Geschmacksprofil des klassischen Speysiders entspricht.
Wenn ich allerdings wählen sollte oder müsste, dann würde ich den Ardmore Traditional Cask sicherlich knapp vorziehen. Lecker sind sie aber beide. Und wer etwas abseits der islayesken Pfade was Rauchiges probieren mag, der kann sicher blind zuschlagen.

Wertung Single Malt
Benromach 'Traditional'

Geschmack:
Fass3 bis Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile5

Fazit: Ein schöner rauchiger Einsteigerspeysider mit ungewöhnlicher Schinkennote, dessen Produktion aber leider eingestellt wurde; wer aus dem Hause Benromach nun noch was rauchiges will, der muss schon zum (ebenfalls?) 8 jährigen Peat Smoke greifen, deutlich mehr Rauch und deutlich mehr Kosten. Oder er greift gleich zum Ardmore TC, solange es diesen noch gibt.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Mittwoch, 17. September 2014

Gebt euer Geld der Kirche...

... denn sie hat nicht genug eigenes.

Man kommt in dieser Republik aus dem Staunen einfach nicht raus.

Absurde Gesetzesschnellschüsse zum Thema Pädophilie verbunden mit einer schnelleren Kriminalisierung, die vermutlich Kindern wenig helfen werden, aber dafür angetan ist, das Klima im Land weiter vergiften zu können.
Spionierende Nachbarn, die gucken ob bei den Fotos der kleinen Nacktbader im Garten nebenan nur ja nicht ohne vorher zu fragen geknipst wurde. Und was, wenn doch? Denunzieren, anzeigen oder was?
Pseudosicherheitsgehampel das vermutlich nicht einen echten Missbrauchsfall verhindern hilft, aber dafür Unsicherheit im 'normalen' Miteinander pflanzt.

Aber eigentlich geht es mir gerade mehr um den folgenden Unsinn.

Der kommende Katholikentag in Leipzig 2016 erregt (Achtung, der Link geht zu SpOn - ich habe leider auf die Schnelle keine seriöse Zeitung gefunden) die Gemüter.
Nicht, weil sich dort Katholiken im öffentlichen Raum breitmachen und Religiosität zelebrieren und missionieren werden, sondern, man ahnt es schon, wegen der Kosten.
Die -und hier setzt dann mein Verständnis aus- von öffentlicher Hand gesponsert werden.

Richtig, eine der Organisationen die es ihren Mitmenschen verbietet am "Karfreitag" fröhlich zu sein, zu singen und zu tanzen, macht ein Fest und mag dafür Geld von allen Steuerzahlern haben.

Wie man auf der Webseite zum diesjährigen KT in Regensburg lesen kann bekommt man ungefähr zu einem Drittel Geld durch öffentliche Zuschüsse dazu.
Das bedeutet für den Katholikentag in Regensburg bezahlte der Steuerzahler ungefähr 3 Millionen Euro dazu.
Wait, what?
Genau, der Staat (hier das Land Bayern, der Landkreis und die Stadt Regensburg finanzierten eine Missionierungsveranstaltung (denn letztlich ist es nicht anderes) der katholischen Kirche mit.
Dies-nebenbei bemerkt- während die meisten Kreise und Städte nicht wissen wie sie KiTa-Stellen, Schwimmbäder oder Stadtbüchereien finanzieren sollen.

Nun regt sich offenbar gegen dieses Gebaren in Leipzig Widerstand, so gibt es eine Protestseite namens "Das 11 Gebot" mit dem schönen Ansatz: "Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!"
Und man schaudert, wenn man die Zahlen sieht, die dort für diese Veranstaltung von öffentlicher Hand veranschlagt, bzw. beantragt worden sind.
Der Hinweis auf die lediglich 4% Leipziger, die dort im katholischen Glaubensverein seien, führt meiner Meinung nach in die Irre, so richtig eine Relativierung auch sein mag.

Es könnten dort auch keine oder 100% der Bürger sonntäglich auf den Knien rutschend um Vergebung bitten, die Crux und der berechtigte Kritikpunkt ist jedoch, dass dort eine Werbeveranstaltung für eine private Sache - wie es der Glauben ist - durch die Allgemeinheit subventioniert werden soll und wohl auch schon immer wird.
Was haben steuerzahlenden Moslems oder Atheisten damit zu schaffen, dass sich die römische Kirche selbst feiert?
Reichen der Kirche ihre sowieso permanent erhaltenen Steuervergünstigungen, offen gezahlten Subventionen und die Zwangsgelder, welche das Finanzamt für diesen Verein eintreibt, nicht aus um das eigene Fest zu bezahlen?

Aber das geht vermutlich auch im Grundrauschen unter, wie die schleichenden Übernahmen ehemals öffentlicher Kindergärten und Schulen in die Hand von kirchlichen Trägern.

Wenn ich ein Freund von Verschwörungstheorien wäre, lautet die dazu passende: Die schleichende Re- Christianisierung ist eine von den konservativen Kräften in unserem Land gewollte Handlung. Durch politische Entscheidungen wird ein bewusstes, finanzielles Ausbluten der Kommunen ermöglicht und exekutiert, durch höhere Subvention für kirchliche Kindergärten im Vergleich zu staatlichen wird dem Staat langsam das Bildungsmonopol abgenommen. Schulen werden so -über den Religionsunterricht hinaus- zum Verbreiter voraufklärerischem Denken, der Schritt hin zu Kreationismus und ähnlichem Unfug ist kein weiter.

Aber zuerst einmal sollte man die Unverfrorenheit der Finanzierung beim nächsten Katholikentag in Leipzig klar benennen.
Mein Vorschlag - so historisch gesehen - wäre es den Katholikentag lieber in Magdeburg abzuhalten.
Warum?
Nun, dort haben die katholischen Horden ja schon mal gewütet und alles dem Erdboden gleich gemacht, ähnlich- bei aktueller Finanzlage- ginge es wohl Leipzig auch, nur weniger blutig.
Für die Kinder unter uns, die zwar die Bluthochzeit(Red wedding, Achtung, spoiler!) aus Game of thrones kennen, aber denen die Magdeburger Hochzeit nichts sagt, sei hier ein Verweis auf Tante wikipedia erlaubt.
Und mein kurzer Hinweis: In Magdeburg war es nicht so zivilisiert wie bei Game of thrones. ;-)

Hofft noch- in Anlehnung an Wiglaf Droste- auf Nero und seine Löwen.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Dienstag, 16. September 2014

Pispers im TV

Es kommt ja leider selten in der öffentlich-rechtlichen Fernsehlandschaft vor, dass man sich des angenehmen Eindrucks nicht erwehren kann, der -unfreiwillig gezahlte- Rundfunkbeitrag sei gut in das laufende Programm investiert worden.

Zuviel Krimis, zu viel (schlechte und wenig informative) Talkshows und sicher zu viele abgehalfterte ‚Alleskönner‘.
Jene Sorte Mensch, die, nachdem sie bei den privaten Verdummungsanstalten 'groß' wurde, nun ihr Gnadenbrot im öffentlich-rechtlichen Stall bekommt.
Sie alle und natürlich sportliche, 'königliche' oder 'religiöse' Großveranstaltungen fressen den Batzen Rundfunkbeitrag zügig klein und sorgen gleichzeitig nicht für einen Hauch "Erkenntnisgewinn" des Rezipienten. Außer vielleicht dem, sicher nicht ernst genommen zu werden von den verantwortlichen Entscheidungsträgern des Programms.
Oder wie ich es mal hochtrabend §5 aus dem ZDF-Staatsvertrag zitiere:(1) In den Sendungen des ZDF soll den Fernsehteilnehmern in Deutschland ein
objektiver Überblick über das Weltgeschehen, insbesondere ein umfassendes Bild der deutschen Wirklichkeit vermittelt werden. Die Sendungen sollen eine freie individuelle und öffentliche Meinungsbildung fördern

"Yo, Alter! Haste gestern auch gesehn‘ wie die Bayern gegen Dortmund gespielt haben? Boah, voll krass, ey."


Leider scheint man mit den gewöhnlichen Sendungen eben nicht den Anspruch zu verfolgen, über das von mir böswillig Skizzierte hinaus zu wollen oder können.
Und-wer noch die Nachrichten zum Thema "Ukraine" im Kopf hat- freut sich sicherlich besonders über $6 Berichterstattung, Punkt1, der da lautet:(1) Die Berichterstattung soll umfassend, wahrheitsgetreu und sachlich sein. Herkunft und Inhalt der zur Veröffentlichung bestimmten Berichte sind sorgfältig zu prüfen.
Auch hier klafft eine dramatische Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit, eine, die selbst ein Evel Knievel nicht mehr locker überspringen kann.

Umso erfreuter war ich, als ich am Sonntagabend das aktuelle Programm des Kabarettisten Volker Pispers auf der Mattscheibe sehen durfte.
Pispers passt sein Programm bekanntlich über die Jahre nur behutsam an, seine Grundthemen sind seit Jahren, so wie die dadurch angesprochenen und kritisierten Verhältnisse, gleich.
Platt gesagt: Namen ändern sich, die kritisierte Grütze nicht.

Da sich das in Rechtsform gegossene Verbrechen namens Depublizieren auch an dieser Sendung zu schaffen macht, heißt es wieder mal schnell sein.
Ich tippe mal auf den 22.09.2014 an dem der Beitrag, von ihren Zwangsbeiträgen finanziert, auf Wunsch der privatwirtschaftlichen Medienlobby gelöscht wird.
Digitale Bücherverbrennung reloaded!

Bis dahin, wenn man eine Stunde seiner Lebenszeit investieren kann, sollte man sich zurücklehnen und dem werten Herrn Pispers lauschen.

Hier geht es zur Mediathek von 3Sat und dem Beitrag: "... bis neulich 2014"

Für den Fall das sie eine lange (DSL) Leitung haben sollten und die Daten nur tröpfelweise bei ihnen daheim ankommen - es gibt auch die Möglichkeit mit dem Tool "MediathekView" die komplette Sendung auf den heimischen PC herunterzuladen und erst dann anzuschauen.

Wer das kleine Tool noch nicht kennen sollte, der kann es sich beispielsweise über heise.de herunterladen.
Leider benötigt das Programm das allseits beliebte Vireneinfallstor Java, neben Flash und Javascript die dritte Geißel des Internets.
Deshalb immer dran denken: „Update often, update early!“

Eine kathartische Stunde wünscht

Ihnen Ihr Blödbabbler

Dienstag, 26. August 2014

Fleisch ohne Getreidekleber?

Bin ich der einzige Altersstarrsinnige Pedant dem es spanisch vorkommt, wenn innerhalb einer iberischen Woche beim Discounter glutenfreier Schinken angeboten wird?
Ist Schinken denn nicht per definitionem -als fleischbasierendes Produkt- ohne dieses Protein?
Oder klebt man gewöhnlich Gammelfleisch und sonstige Reste mit diesem getreidigen Klebeeiweiß industriell zusammen?
So viele Fragen und gar keinen Hunger verspürt

Ihnem Ihr Blödbabbler

Dienstag, 19. August 2014

Fratzenbuchs Satire?

Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis endemisch grassierendes und bahnbrechend-fehlendes Textverständnis im Internet Maßnahmen nach sich ziehen muss.

Der allseits beliebte, asoziale Dienst "Das Fratzenbuch" markiert in einem Test diverse Texte mit einem Satire Zeichen; vermutlich um damit die -durch mangelnde Apperzeption vorgeschädigten Nutzer- im Leben nicht noch irriger gehen zu lassen, als sie es heute bereits zu sein scheinen.

Ich verstehe, das manchmal - besonders wenn man kein Freund von Lesekompetenz und Textverständnis ist- Landschaften aus Buchstaben und ihrer gemeinen Erscheinungsform als Wort- und Satzbildungsungetüme dem Betrachter durchaus bedrohlich erscheinen können.
Mit einer Aufmerksamkeitsspanne von der Lebensdauer einer Oligoneuriella rhenana gesegnet, fällt es den gemeinen Insassen der sozialen Gummizelle "Fratzenbuch" offenbar tatsächlich schwer -über Grunzlaute (rofl, lol) hinaus- Textzusammenhänge zu erfassen und sich dessen Aussagen zu erschließen. Es wurden aber auch Ausbrüche in der realen Welt und an den Rändern des INternets gesichtet.

Deshalb und weil ich sie mag, segne ich ja meine -meist unverständlichen und deutlich zu langen- Texte auch mit Smilies, sooft es mir möglich ist.
Denn, wenn ich über die letzte Dekade etwas lernen durfte, dann, dass viele Mitmenschen gerne dazu neigen ihr mangelndes Humorverständnis oder den fehlenden Begriffshorizont als Anlass für generelles Missverstehen auszunutzen und wutentbrannt ihren Schaum bei mir abzuladen.
Hier hilft es erfahrungsgemäß den übervollen Dampftaschen bereits im Vorfeld die Luft mithilfe eines kleinen Smilies - einem angepieksten Luftballon gleich -abzulassen.
Dieser zeigt auch dem eher anspruchslosen Gemüt, "Alles in trockenen Tüchern!", der Autor ist gar nicht so böse, wie er es zwischen den Zeilen anklingen lässt.
O.k. das würde man zwar gewöhnlich, wenn man sich noch die Zeit nähme den Text richtig zu lesen und dann einzuordnen, auch so merken, aber mit kleinen lustigen Lesehilfen gehts dafür deutlich schneller.
Diesem Zustand, und dem, dass sich beim Fratzenbuch -scheinbar jenseits einer Gaußchen Normalverteilung- noch mehr ,des dem Kontextsensitiven unfähiges Pack, herumtreibt als gewöhnlich in Foren und Blogs trägt man mit diesem ersten Test offenbar Rechnung.

Mir gefiel ein Kommentar dazu, der es ziemlich genau auf den Punkt bringt:
I doubt the people who fall for posts such as "“Disgraceful photo of recreational hunter happily posing next to a triceratops he just slaughtered” are likely to understand what the word Satire means. Quelle:ars technica

Auch wenn es mir echt schwerfiel, so habe ich mal die Smilies in diesem Text weggelassen, weise aber darauf hin, dieser mein Text ist keine Satire.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Dienstag, 12. August 2014

Prüderie & Denunziant...

...gehen oftmals Hand in Hand.

Merkwürdiges in der Frankfurter Rundschau vom 12.08.2014 im Frankfurt Teil.

Dort muss ich lesen, dass die Stadt Göttingen es ablehnt ein Kragenbär Denkmal auf dem Robert-Gernhardt Platz aufzustellen, dies sei "ein sexueller Tabubruch ohne tiefergehende Botschaft".
Wir Jüngeren erinnern uns, Robert Gernhardt war ein Mitglied der sogenannten "Neuen Frankfurter Schule", der fleißig reimte und leider viel zu früh an Dickdarmkrebs starb, nicht jedoch, ohne vorher darüber noch ein gutes Gedicht gemacht zu haben. Dies bzw. Ausschnitte daraus zieren heute Broschüren zur Darmkrebsvorsorge vulgo Koloskopie und die Seiten von Proktologen und anderen Arschlöchern Medizinern.

Man hätte sich also auch eine mit gespreizten Backen dastehende oder besser liegende Plastik mit Schlauch in der Rosette als Denkmal vorstellen können, ähnlich wie bei den Christenmenschen.
Also nicht die gespreizten Backen, sondern deren Kreuz als Tötungsinstrument - dargeboten als erlösendes Symbol ihres Vereins. Nur, das diese Arschspreizung natürlich deutlich pietätvoller wäre.
Anstelle des Kreuzes wäre eine Guillotine deutlich besser gewesen, so es die zu den Zeiten der mythischen Figur "Jesus" bereits gegeben hätte - dann könnte man heute als anständiger Christenmensch wenigstens Zigarren stilecht köpfen, und mal ehrlich "unter der Guillotine sollt ihr euch sammeln" klingt doch auch gleich lustiger. Aber ich schweife mal wieder.

Also jenen Kragenbär, der sich munter, einen nach dem anderen runterholt, oder um das Reimschema beizubehalten :„Der Kragenbär, der holt sich munter, einen nach dem andern runter.“ als Denkmal, empört -wenn ich die Presse richtig verstanden habe - vor allem die Frauen in den entscheidenden Gremien.
So überrascht die Grüne Maria Gerl-Plein(Ein Doppelname, ein Doppelname!) damit, dass in ihrer Fraktion diese Assoziationen einfach zu viel gewesen seien; es habe eine klare Männer-/Frauen Trennlinie gegeben.
Die Männer fanden es saukomisch, die Frauen nicht. Nein!Doch!Oh!
Und ich armer Tor dachte bisher die Klischees von unlustigen grünen Frauen seien allesamt nur Klischees. :-D
Da sich aber die Männer offenbar mit ihrem Humorverständnis nicht durchsetzen konnten(hier passt mein Klischee) und ihnen auch spontan keine Eier wuchsen, ist man erstmal Dagegen!.
Da muss ich leider husten und -wie immer dann - sondere ich spontan was frauenfeindliches, wenn nicht sogar was sexistisches ab, ich männliches Schwein, ich:

Der unlustigen, grünen und doch so deutschen Frau gewidmet:

Die neue deutsche Prüderei
macht sich im Lande breit
Die BiedermeierInnen sind so frei
nur eines leider nicht - gescheit

Ein Bärchen das sich einen wixxt
stößt ihnen sauer auf
das ist dann doch zu schwanzgefixt
das nimmt man nicht in kauf

Wenns denn ein Bärenweibchen wär
dann gäbs wohl keinen Streit
denn Emanzipation ist schwer
vor allem unterm Jutekleid


Also ich mag den Kragenbär. :-)

Wo ich schon mal bei typisch deutsch bin, auf derselben Seite der FR stand etwas über eine App, die dem Wesen des deutschen Volksgenossen sehr entgegenkommt, ja nachgerade entgegenmarschiert.
Heute muss der Denunziant nicht mehr, wie noch auf der schönen Zeichnung von A.Paul Weber mühsam an der Türe lauschen, heute gibts dafür selbstredend eine App.

Es geht um ein Programm, mit der sich jeder selbst als Oberförster oder Hilfssheriff -also ungefähr mit das Gemeinste was ein Mensch werden kann- fühlen kann.
Es geht dabei ums Anprangern von Verkehrssündern, prinzipiell nicht schlecht wird sich der gewogene Leser denken, damit trifft es sicherlich keinen falschen.
Stimmt. Aber, fürs Verfolgen von solchen Menschen gibt es das Gewaltmonopol des Staates - dies ist schlicht nicht die Aufgabe einzelner Bürger.
Andere Maßregeln und Erziehen zu wollen, sollte man Justiz und Lehrern überlassen, ganz sicher nicht dem freundlichen Psychopathen der sich gewöhnlich "Nachbar" nennt.

Letztlich ist diese Form mittel App eine anonyme, entpersonalisierte Form von Vigilantentum.
Ich sehe schon die hippe Bionadefraktion wie sie mit dieser App die ganzen faschistischen Autoterroristen beim Fratzenbuch hochlädt.
Jene Sorte Mensch, die gewöhnlich Kneipen, Cafés und Restaurants mit ihrer unerzogenen Brut vollmacht und schnell "Faschismus!" bzw. "Faschist!" brüllt, wenn man sie darauf aufmerksam macht, das auch andere Menschen -außer Ihnen- Menschenrechte zustehen.
Gerne auch ein gesegnetes Recht auf Ruhe.
Jenes Pack, das sich sicherlich sofort empörte, wenn ich mich mit einer Zigarre und 'ner Buddel voll Rum auf meiner Totenmannskist' zwischen ihrer Brut in den Kitas setzen würde und die Internationale anstimmte oder „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“.

Albern? Nicht schlimmer als Kinder am Abend mitzuschleppen in Restaurants oder Kneipen.
Wenn ich mir als Elter ein Essen in der Öffentlichkeit gönnen möchte, dann muss halt jemand anderes sich in der Zeit um das Blag kümmern. It's as simple as that.
Stattdessen werden andere Menschen in Geiselhaft genommen, seht her: "Unser Leben ist Lärm! Warum sollte es euch besser gehen?". Egoistische Arschlöcher allesamt.
Vielleicht sollte ich -auch typisch deutsch- einen Verein gründen: "Bund der durch Kinderlärm und ignorante Eltern aus Cafés Vertriebenen e.V." oder so.
Aber ich vermute mal, da könnte zusammenwachsen was zusammengehört - grünmuffelige Spießigkeit gepaart mit der deutschen Tradition des Blockwartwesens.

Aber sich über den Kragenbären aufregen *phh*.

Machts jetzt wie der Kragenbär

Ihnen Ihr Blödbabbler

Samstag, 26. Juli 2014

Und der Herr verteilte Hirn...

Man sagt gewöhnlich, wenn man gut in etwas ist, dann geht man in die Wirtschaft - der Rest landet dann in der Politik oder so.
Als jemand der auch mit Führungskräften in der Wirtschaft zu tun hat(te) kann ich das pauschal zwar nicht bestätigen, aber der andere Teil scheint zu stimmen.
Diese Woche drängten sich wieder Politiker danach zu zeigen wie wenig man können oder verstehen muss, um dennoch - oder gerade deswegen? - einen wichtigen Posten zu bekleiden.

Ich hörte nebenbei -in jener Sendung, die Frau Will präsentiert- zum Thema "Die Toten des Fluges MH17 - Welche Verantwortung hat Putin? " eine Ansammlung von dumpfer Ideologie und wenig Erhellendes.(Wer mag kann noch -bevor privatwirtschaftlich diktierter Lobbyismus in Form der Untat des Depublizierens zuschlägt- die Sendung hier gucken um sich ein eigenes Bild davon zu machen.)
Das konnte so nicht ausbleiben, bei aller Suggestivität und klaren Schuldzuweisung, die bereits der Titel induzierte und bei den geladenen Gästen.

Unter den Gästen schien eine Art heimlicher contest zu laufen; mit dem Titel: Wer ist der unsympathischste und aalglatteste Phrasendrescher in dieser Runde.
Behauptungen statt Beweisen, Verdächtigungen statt Beweisen, Dummgeschätz statt Beweisen, business as usual, deutsche Politik in deutscher Talkshow - ein deutsches Trauerspiel.

Zwischen den beiden Botschaftsangehörigen der Ukraine und der Russischen Föderation konnte es selbstredend kein sinnvolles Argumentieren geben, stand doch der jeweilige Standpunkt bereits fest: Russland ist schuld an allem Bösen auf der Welt oder Russland wäscht seine Hände in Unschuld. Geschenkt.
Aber der Politiker von der CDU war in seinen Behauptungen gegenüber Russland, seinen klaren Schuldzuweisungen noch deutlich intensiver, als der Ukrainer und blieb noch mehr Beweise dafür schuldig.
Wenn so die Politik in diesem Land aussieht, dann muss man sich nicht wundern.
Obwohl der Mann -oder gerade weil?- er einen Abschluss in Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre sein eigen nennen kann und darf, vermittelte er doch dabei nie den Eindruck von Intelligenz oder gar Vernunft.
Es war eine der Überraschungen dieser Sendung für mich, dass ein Soldat, dazu ein ehemaliger NATO Mann und Generalinspekteur der Bundeswehr als Einziger einer Vernunft geleiteten Argumentation mächtig zu sein schien.
Ein Soldat, der den Politiker zu seiner Linken, jenen Herrn Wellmann von der CDU, des Öfteren an die Aufgaben von Politik erinnern musste, was dieser allerdings nicht zu begreifen schien.
Wenn Soldaten nach Vernunft rufen, nach klaren Beweisen für Anschuldigungen und die sinnfreie Eskalationspolitik und einseitigen Schuldzuweisungen kritisiert, dann ist man im Jahr 2014 in Deutschland angekommen.

Ein Land das mich immer mehr beschämt, dessen groteske Politik uns Pfandflaschensammler, Bettler vor den Supermärkten und in den Städten sowie institutionalisierte Almosenvergabestellen beschert hat.
Ein Land in dem sich der Abschaum wieder traut laut nach der Ausrottung von Juden zu gröhlen.
Ein Land in dem man Kriege wieder für moralisch vertretbar und für sinnstiftend hält.
Über dem Land liegt eine mediale Dunstglocke randvoll gefüllt mit: "Uns gehts doch allen gut!" "Mehr vom Gleichen!" und ein stumpfes: "Weiter so Deutschland".
Alles bleibt gut solange wir nur keine (natürlich immer ungerechtfertigten!) Forderungen an die Wirtschaft oder die Politik stellen - morastig stecken wir fest in ausgespuckter Ideologie und Propaganda.
Ein Überbau, der in einer eigenen Welt lebt und das Volk oder besser, den Bürger nicht mehr versteht oder verstehen will.
Ein Land, bei dem die Eliten sich nicht mal mehr die Mühe machen Politik für den Bürger zu machen, nicht weil sie es nicht wollten -obwohl das vermutlich auch-, sondern, weil sie schlicht nicht mehr verstehen, was den gemeinen Michel und die Micheliese umtreibt.

Dazu passt dann auch der werte Herr Stephan Weil, Niedersachsens SPD-Ministerpräsident der messerscharf analysiert, warum die SPD -trotz- wie er es nennt einem sehr erfolgreichen politischen ersten Halbjahr in den Umfragen bei 20% herumdümpelt.
Nicht die gebrochenen Versprechen des Wahlkampfs, das Verrichten der Drecksarbeit weniger gegen alle ist das Problem, sondern *Trommelwirbel* das zu wenig wirtschaftsfreundliche Gesicht der SPD.
Ja, ne, genau!
Daran wirds sicherlich liegen. Die Menschen im Land brauchen mehr von jener Sorte Klassenkampf, für den die SPD seit spätestens Schröder steht, - mehr Umverteilen von unten nach Oben dann klappts auch wieder mit den Wahlergebnissen. m(
Aber vermutlich erscheint ihm das nur logisch und konsequent auf dem Planeten "Sozialdemokratie 21 Jahrhundert", wenn man nicht mal mehr Emanzipation oder eine bessere, weil gerechtere Gesellschaft dem Bürger als Wahllüge auftischen will und muss.

Man hat sich inzwischen schon so in der Rolle als willige Zweigstelle Bad Godesberg bei den Schwarzen integriert, dass eine Politik jenseits des Enddarms der CDU oder gar eine fortschriftliche Utopie außerhalb des möglichen eigenen Erkenntnishorizonts liegt.
Mich wundert, wie der geschätzte, kürzlich verstorbene Iring Fetscher es bis an sein Lebensende bei diesem Verein ertragen konnte.

Doch zurück zum Interview des Herrn Weil, in dem er wiederum messerscharf erkennt:Maßgeblich ist die Programmatik, die sich in dem Slogan widerspiegeln sollte. Das ist zum Beispiel 1998 mit der Aussage „Arbeit, Innovation und Gerechtigkeit“ gut gelungen. Die SPD sollte immer die Themen Arbeit und Zukunft nach vorne stellen
*Hüstel* Eventuell wird ihm, wenn er mal kurz das Hirn einschaltet auch dämmern: "Klar, wir haben damals -und stärker noch in der Regierungszeit danach- die Leute so krachend verraten, haben dieses Land so dermaßen sozial geteilt, haben es möglich gemacht das Menschen von ihrer Arbeit nicht mehr leben können und einseitig das Kapital gepampert - Logo, das nehmen uns die das einfach immer noch krumm." Vielleicht erkennt er: “Wir müssen endlich wieder ehrlich werden, zur parteilichen Programmatik stehen und nicht auf Teufel komm heraus mit dem politischen Gegner koalieren wollen, wir müssen uns wieder der Verantwortung für die bewusst werden, die uns brauchen und nicht in den Hinterzimmern gegen die Bürger Politik exekutieren.“
Vermutlich kommt diese Einsicht aber eher nicht, denn er schlussfolgert stattdessen:Die SPD muss deutlicher als bisher machen, dass es uns nicht nur darum geht, für eine gerechte Verteilung dessen zu sorgen, was erwirtschaftet worden ist, sondern dass wir uns auch zuständig fühlen für die Erwirtschaftung. Das ist in den letzten Jahren zugunsten eines starken Profils bei der sozialen Gerechtigkeit in den Hintergrund getreten. Das müssen wir ändern. Für meine Partei liegt darin eine Chance, denn das größte Risiko in Zeiten des demografischen Wandels wird der Fachkräftemangel sein. Und da hat die SPD in ihrer Programmatik jede Menge im Angebot.
So, so die gerechte Verteilung ist also ein Anliegen der SPD, welches man zu stark akzentuiert hat in den letzten Jahren. :-D Ehrlich? Zu stark? Gerechte Verteilung? o.k. ich gebe zu der kam echt unerwartet, ich rolle noch vor Lachen auf dem Boden hin und her.*Prust!*
*Schnauf* O.k. jetzt gehts wieder. Nee, sorry, muss noch mal rollen.
*puuh* Lachen ist echt gesund. Aber zurück zum Thema.
Eventuell sollte man das dann einfach mal machen, also sich um eine gerechtere Verteilung des Produktivitätszuwachses kümmern, statt nur nach Sonntagreden auf Parteitagen ein Hohelied darauf abzusingen.
Aber dieser Teil der Antwort kommt ja auch nur als Alibifunktion -quasi als Einleitung zur wahren Absicht daher. Was ihn sorgt und umtreibt ist vielmehr -ich übersetze mal den sprachlichen Kleister- eben das Pampern der Wirtschaft; auf Kosten von wem wohl?
Nun ja, aber wir sorgen uns natürlich auch um die gerechte Verteilung, sie verstehen schon, deswegen gibt’s bspw. keine Vermögenssteuer, keine Besteuerung von Firmenerben, und eine Kapitalertragssteuer von 25%.
Denn, das wissen wir doch alle: das Kapital ist ein scheues Reh und die Politik wohl der Bock der zum Gärtner gemacht wurde, wie es scheint.
Warum nur klingt der Satz mit den Bullshitbingofloskeln "demographischer Wandel" und "Fachkräftemangel" so, als hätte er ihn aus einem Seminar bei der Bertelsmann Stiftung oder direkt von der INSM Klippschule für politisches Denken vorgelegt bekommen?
Ach so, weil es sicherlich auch so ist - deutsche Politiker beziehen offensichtlich die meisten Informationen von Lobbyisten und deren Organisationen; und die größten Lautsprecher des Kapitals finden sich eben in diesen beiden.

Aber mal ehrlich, mit Sozialdemokratie hat das doch alles schon ganz lange nix mehr zu tun, gelle. Deswegen resignieren die Menschen und wählen gar nicht mehr, oder sie wählen gleich das Original, weil die wenigstens eine Frau an der Spitze haben.

Nur eins da -kann man sich sicher sein- braucht Deutschland ganz bestimmt nicht: eine SPD die sich als Büttel der Kapitalinteressen versteht und auch so handelt, kapische?

Ihnen Ihr Blödbabbler

Alle Zitate aus dem Interview mit Herrn Weil stammen von hier.

Sonntag, 20. Juli 2014

Schrittgeschwindigkeit und Willkür

Vor einiger Zeit wurde ich mit einer wahrlich merkwürdigen Tatsache des Bußgeldkatalogs, der bei Verstößen gegen die StVO greift, konfrontiert.

Ich fuhr aus einer Tempo 30 Zone in einen "Verkehrsberuhigten Bereich" ein, einen kleinen Weg der zwei Straßen miteinander verbindet.
Dieser Weg hat ungefähr eine Länge von 250-300 Metern und besteht aus einem ebenen Pflaster ohne gesonderten Fußgängerweg. An der rechten Seite sind Parkflächen ausgewiesen.
In näherer Umgebung befindet sich ein eine Grundschule ca. 1,5 Km entfernt.
Gewöhnlich befinden sich auf diesem Weg zu Schulzeiten ca. 1-2 Kinder oder Erwachsene, wenn Schulschluss ist auch mal ein Pulk davon.

Ich befuhr diesen Weg während der Ferienzeit, tagsüber sodass sich dort genau zwei PKWs parkend auf der rechten Seite befanden, Fußgänger waren keine vorhanden.
Da ich mit der Ms. im Gespräch war und das Auto gefühlt mehr rollte als fuhr, achtete ich nicht auf mögliche Fallensteller des Ordnungsamtes.
Und siehe da, schon gab es ein hübsches Frontfoto des Blödbabblers.
Eines der beiden Autos war die camouflierte, mobile Blitzanlage unserer Freunde vom Ordnungsamt.
Ein schneller Blick auf den Tacho belehrte mich das ich um die 30 km/h schnell gewesen sein muss - sicherlich nicht Schrittgeschwindigkeit.
Ärgerlich, aber so ist eben die Regel bei Gesetzen. Halt dich dran oder, wenn du erwischt wirst, steh dafür grade.

Also kräftig auf den Bediener des Blitzers geschimpft, die Offensichtlichkeit des Abkassierens an dieser Stelle hervorgehoben. Denn, wenn dort Gefahr bestünde, weil dort Fußgänger unterwegs sind, dann kann man nicht schneller fahren als Schrittgeschwindigkeit - die Ferienzeit war offensichtlich der Grund für die Messung.
Aber dadurch gabs halt -aus meiner Sicht- auch keinen Grund dort zu blitzen, außer eben dem, sichere Beute zu machen. Sei es drum.

Zuhause angekommen wollte ich dann wissen wie hoch mein zu erwartender Obolus an die Stadt sein würde.
Und hier stieß ich dann auf jenen Akt, der für mich definitiv als ein willkürlicher anzusehen ist.
Es gibt keine bundesweite Definition -in realen km/h- für "Schrittgeschwindigkeit". :-O
Wenn ich das Glück hätte in Leipzig geblitzt zu werden, würde man von 15 km/h ausgehen, in Köln dagegen von 7 und in Hamm von 10 km/h.
Sie, die Schrittgeschwindigkeit müsse "[...]jedenfalls deutlich unter 20 km/h [...] liegen.

Da saß ich also, mit der Vorstellung ca. 30 Km/h (+/- 5 km/h) schnell gewesen zu sein und der Vorstellung bei möglichen 7 km/h Höchstgeschwindigkeit selbige um 23 km/h (+/- 5 km/h) überschritten zu haben.
Es drohte mir -wen ich mich recht entsinne- nach dem alten Bußgeldkatalog als Spanne einer möglichen Strafe etwas von 15-25 Euro bis hin zu einem Fahrverbot, 100 Euro Strafe und einem Punkt.

Sehr nett, das nenne ich Rechtssicherheit, denn man weiß natürlich nicht, was die eigene Stadt als Grundlage für den Begriff "Schrittgeschwindigkeit" anlegt. Liegt man eher bei den 15 km/h aus Leipzig oder richtet man sich eher nach Kölner Einschätzungen?
Oder gar nach der aus dem Land des Jagertees?
Dort sind es nämlich 5 km/h.

WTF!
Wie kann es denn sein, das hier keine Rechtssicherheit besteht, indem keine echte Geschwindigkeit hinterlegt ist?
Mein alter Audi fing -glaube ich- erst bei 20 km/h an seine Tachonadel zu bewegen. Der Golf zeigt wohl bereits ab 5 km/h an.

Nachdem ich mir eingeredet hatte, das die Stadt das Geld haben möchte und nicht ans Land abdrücken will, somit vermutlich eine höhere Geschwindigkeit erlaubt sei, vergingen die fast 4 Wochen, die ich auf den Zahlungsbefehl wartete, wie im Flug. :-D

Nun weiß ich, meine Heimatstadt rechnet mit 10 km/h für die Schrittgeschwindigkeit, mir wurden 25 km/h zur Last gelegt und das zu zahlende Geld betrug 25 Euro. Bezahlt und gut.
Aber, was bleibt ist das unangenehme Gefühl beim Durchfahren von verkehrsberuhigten Bereichen in anderen Städten und Bundesländern - denn selbst im ersten Gang bei 'keinem Gas' ruckelt mein Auto locker mit 10 km/h vor sich hin.
Ums bequemer zu haben sind es schon mal 15 km/h, deutlich zu viel in Köln, fast legal bei mir zuhause. ;-)
Rechtssicherheit sieht anders aus, das Maß scheint willkürlich.

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