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Einmal werden wir noch wach...

Die wonnigen Tage rücken näher, jene, an denen sich der Dauerstress des Glücklichseins und eines amoklaufenden Konsumrauschs Bahn brechen und für knisternde Stimmung unterm Baum sorgt.
Zum Glück haben wir keinen Baum und auch keine religiöse Verpflichtung, sodass wir es etwas lockerer angehen lassen dürfen.

So mampften wir letzten Samstag, beim Italiener um die Ecke des Nachbarkaffs, vorzügliches, da der Kochschlingel dort sein Handwerk tatsächlich beherrscht.
Gutes Essen ist etwas, das die Laune beherzt ansteigen lässt, da kann dann auch eine abschließende üppige Rechnung nicht gegen anstinken.
Obwohl ich beim nächsten Mal dennoch gerne mal verstehen will, wieso die Rechnung jedes Mal wieder 10 Euro teurer ausfällt, als beim vorherigen Besuch.

Anschließend war noch eine kleine Whiskyverkostung angesetzt, leider fielen der Herr KausD und PausD aus, da die fiesen Fernsehsendungen, die noch bis zum Jahresende gedreht werden mussten, Herrn KausD zu stark ermüdet hatten.
Oder wars doch das Spiel von Schalke?
Auch -die ebenfalls geladene- Frau CausD zog es stattdessen vor, in Nürnbergs großem Kino der dunklen Seite der Macht zu erliegen und war damit entschuldigt und absent.

Dafür war der geschätzte Herr AausB inzwischen aus dem Land der Muscheln & Fritten zurück, gab aber Magenprobleme vor um sich nicht zu vieler Proben widmen zu müssen. *eg*
Frau IausL und Herr AausL, die bereits beim Italiener mit uns gespeist hatten, rundeten(hihi)die Ansammlung ab.
Herr AausL war sogar so entspannt, dass er kurz auf dem Sofa verschied und erst wieder bei rauchigen Aromen die seine Gattin absonderte, also genauer der Whisky, nicht sie, zum Leben erweckt wurde.
Da Herr AausB, als alter Weltenbummler, immer bizarre Dinge mit sich führt, beglückte er uns mit einer Tafel Fazer Salmiakki, einer Milchschokolade mit Salmiak(Lakritz)füllung. Hjam.
Da ich bereits eine Probenflasche Salmiakki Likör, einem Getränk, das nach flüssigem Lakritz schmeckt, sowie eine Buddel Koskenkorva Valhalla beschenkt wurde, konnte mich diese weitere finnische Bringsel nicht erschrecken.

Ich frage mich allerdings, ob die Finnen deswegen so hohe Selbstmordraten haben oder trotzdem.

Nachdem wir nun lediglich zwei Verkoster waren, der Herr AausB nahm nur eine Probe zu sich, geriet das Verschnuffeln und Verkosten irgendwie in den Hintergrund.
Trotzdem gabs ein paar frisch erbrochene Flaschen zum Erguss.
Wir starteten mit dem Glendalough Single Grain Double Barrel Whiskey, einem leichten Grain aus Irland, den ralfy recht ansprechend vor kurzem besprochen hat.
Es folgten der Christmas Malt 2015 aus dem Hause der Whisky-Doris, sowie eine Abfüllung eines jungen Ardmore, des unabhängigen holländischen Abfüllers van Wees aus der Ultimate Reihe.
Und, weil ich gerne an einem Standard-Lagavulin süffele, fand ich die Idee, diesen gegen eine junge und stärkere Abfüllung eines Lagavulin -namens Classic Islay, abgefüllt 2015 von Jack Wiebers Whisky World- zu verkosten, durchaus ansprechend. Leider kam es aber nicht mehr dazu, sodass wir lediglich beim jungen Lagavulin blieben.

So fuhr -der immer nüchterne- Herr AausL zwischenzeitlich und dankbarerweise die Ms. in den Stall zur Weihnachtsfeier, damit auch sie dem Alkohol und ähnlichem zusprechen konnte.
Sie hatte zwar zuvor an jedem meiner Gläser kurz genippt, aber dies war quantitativ nichts, um die Leber zur echten Arbeit anzukurbeln.

Wir Zurückgebliebenen Übrigen nutzten den Moment um uns -gehässig wie wir sind- das neueste Video des Sprosses, des Mannes, der Frau mit dem größten Whiskyversandhandels in Deutschland, anzusehen.
Und, weil wir nun schon bei Komödien waren und auch der Ms.Blödbabbler-aufs-Land-Verbringer heil zurück war, erfreuten wir uns an den ersten Takten der neuen Serie von Sam Raimi, mit dem Ich-hätte-König-sein-können Schauspieler Bruce 'Evil Dead' Campbell :Ash vs. Evil Dead.

Da ich allerdings ein garstiger Gastgeber bin - der es wirklich gut fand, dass die beiden aus dem Örtchen L. ihre Hunde bei Freunden geparkt hatten- zog es selbige (Frau IausL und Herr AausL, nicht die KöterWuffis ) zügig von den Trögen des Schnapses fort und Herr AausB klettete sich an sie bis zur Straße. Wech warn se.

Tjo, ich fands schön, auch wenn meine Whiskyauswahl nicht als wirklich gelungen betrachtet werden kann.
Mir schmecken sie zwar alle und zunehmend besser, aber den Geschmack der werten Frau IausL hats nicht wirklich erwischt; war der junge Lagavulin für den Herrn AausB und seinen Magen vermutlich auch nicht so klug. Vielleicht hätte ich ihm lieber einen Valhalla ... :-D
Ich wollte ja noch einen Glen Grant 22 Jahre sowie einen Stronachie 10 öffenen, bzw. was immer gewünscht war, aber Frau IausL bremste diesen Aktionismus ein - Danke, bleibt mehr vom guten Stoff für mich. :-D

Heute, beim mutigen Versuch in der Stadt um die nächsten Tage ohne geöffnete Geschäfte ernährungstechnisch zu überstehen, begriff ich wieder was mich genau an meinen Mitmenschen stört, zumindest meistens.
Es ist schlicht ihre dämliche Existenz, bzw. dass sie diese gerade dort ausleben wollen oder müssen, wo ich versuche zu atmen.
Ich verstehe sowieso nicht, was an der demographischen Kurve, und einer weniger besiedelten BRD, spezieller weniger besiedelten Rhein-Mail Gebiet schlecht sein soll.
Ich brauche keine Anzahl Menschen pro Quadratmeter, die selbst der Legehennenverordnung Hohn spricht, sondern freue mich auf etwas Armfreiheit.
Diese steht übrigens in genauem Gegensatz zur augenblicklich exekutierten Ellenbogenfreiheit unserer Gesellschaftsdarsteller.

Meine Mitmenschen fahren schon an gewöhnlichen Tagen Auto, wie Schuhmacher Ski, sodass man mehr damit beschäftigt ist diesen auszuweichen, schlicht nur zu reagieren als zu agieren.
Wenn sie aber auch noch konsumrauschigen Tunnelblick und den fröhliche Weihnachts-Druckpunkt im Nacken haben, beschleicht einen das mulmige Gefühl einem Japaner in seiner Zero kurz vor dem Aufschlag zusehen zu dürfen. Banzai!
Und es tröstet mich herzlich wenig, dass man sich inzwischen -dank Smartphonezombies allenthalben- bereits ganzjährig in einem Hohlkopfkugelgewitter von jüngerschem Ausmaß, stetig gespeist durch einen autistischen Imperativ, zu befinden scheint.

Egal, ich habe unsere Nahrungsmittel gesichert, der Wildlachs, der Platz zwei bei der alten Tante Ökotest belegte, harrt seiner Verzehrung am morgigen Abend; und ich bin mal gespannt, ob er Nematoden zum Spielen dabei hat.

Als ich vorhin nochmal den Artikel bei Ökotest zum Lachstest nachlas, musste ich immer noch über einen Sachverhalt den Kopf schütteln, der bei den Zuchtlachsen(bei Zuchtfisch allgemein) zum Tragen kommt.
Es geht um den Stoff Ethoxyquin, der zwar seit 2011 in der EU als Pflanzenschutzmittel nicht mehr zugelassen ist, aber weiterhin als Futterzusatzstoff gegeben werden darf.
So kann man nachlesen, dass mangels Daten zu seiner Giftigkeit die EU dem Pestizid die Zulassung entzog, was es aber natürlich nicht als Beifutter für Nahrungsmittel(produktion) ausschließt. m(
Da aber -auch dank Braunkohleemissionen- die meisten Zuchtfische in Deutschland inzwischen Quecksilber einlagern, obwohl es eine nicht sehr kostenaufwendige Möglichkeit zum Behuf der Quecksilberemmision bei der Verbrennung von Braunkohle gebe, macht das bisschen Ethoxyquin wahrscheinlich den Kohl auch nicht mehr fett.
In diesem Zusammenhang, offenbarer und erfolgreicher Lobbyismus, ist auch das Ärgernis zu sehen, dass das ZDF das Lobbyradar einstellt.
Man schämt sich in diesem Zusammenhang nicht, davon zu sprechen, dass die Kohle sonst nicht für Fussball EM und Jugendkanal reichen würde. My ass! Eventuell eine Sendung mit der ukrainischen Sirene weniger, oder eine parallele Sportübertragung und schon ist die Kohle drin.

Als passendes Lied zur Weihnachtsstimmung bot sich -mein Gemüt beim Weg zum Einkauf aufgreifend, jenes während der Zeit, als ich mich durch meine Mitmenschen wühlend, schwitzend und slalomisierend kämpfte- temper, temper von Bullet for my Valentine an.

Allen die mir nicht auf den Sack gehen ein paar schöne Tage, möge der Saft mit euch sein...Blödbabbler... Ende.

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