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Einwurf - Das Kreuz mit der Presse

Ich glaube, ich mag Jerome Boateng nicht sonderlich.

Er spielt für den FC Bayern (was alleine schon reicht!) und trägt Tattoos(was alleine schon reicht!) mit dämlichen Motiven.
Aber das ist seine private Sache, solange er mich damit nicht nervt und brav immer Scheiße spielt, wenn es gegen die Eintracht geht. :-D

Wenn nun aber die deutsche Presse aufgeregt unisono meldet, dass der Herr Gauleiter Gauland aus den Reihen der Armseligen Fotzengesichter Deutschlands diesen Fußballer rassistisch beleidigt hat, dann werde ich -gebranntes Kind- erst mal hellhörig.
Welcher Zusammenhang, welche Aussage steht wirklich dahinter?
Denn, auch wenn ich den Helden und selbsternannten Rettern des Abendlandes ja eigentlich jede Eselei, jede Geschmacklosigkeit und auch schlicht puren Rassismus zutraue, so sollte man doch versuchen - auch im wohlfeilen eigenen Interesse- diese Lügenpresse posaunenden Dummschwätzern nicht grundlos noch zu füttern, sondern auf die komplette Aussage in der manche Worte fallen zu achten.

Dies wenigstens sollten uns die damaligen Pressemitteilungen über den (wirklich widerwärtigen) Herrn Felidae lehren, wie es Stefan Niggemeier dankbarerweise darstellte: Man zerpflückt bewusst Texte und Reden, entreißt einzelne Sätze daraus, immer auf der Suche die eigene Wahrheit zu stärken, auch und besonders dann, wenn es eigentlich nur durch eine absichtliche Lüge möglich ist.
Man spricht in solchen Zusammenhängen dann gerne von einem Bärendienst der Erwiesen wurde.
Ich nenne es stattdessen: "Ein weiteres Stück aus der Mauer des Vertrauens und des Fundaments der Demokratie brechen", wenn unsere Medien genau solch einem Muster folgen oder ihm in vorauseilendem Gehorsam verfallen.
Deswegen bin ich -obwohl ich den Herrn Gauland für einen Feind eines friedlichen Miteinanders ansehe- inzwischen vorsichtig geworden, wenn mir von Verfehlungen der offensichtlichen Feinde der Demokratie berichtet wird.

Wenn ich die beiden Sätze, die ihm zugeschrieben und vorgehalten werden: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ betrachte, dann fürchte ich schlicht: er hat damit vermutlich bei deutlich mehr als 50% meiner Mitbürger Recht.
Die meisten Leute wollen tatsächlich keine NegerSchwarzen, keine Muslime und auch keine Kinder in ihrer Nachbarschaft haben.
Ich mache da -primär aus Lärmgründen- tatsächlich keine Ausnahme; unter mir zwei Familien mit jeweils zwei Kleinkindern, darüber eine alleinerziehende Mutter mit wieder zwei Kleinkindern, nebenan dann die Roma-Großfamilie mit *Überraschung* Kleinkindern sowie dem Hang zum arhythmischen Schlagen der Trommel, gegenüber ein talibaniger Bartträger in Sackkleidung und *klische, klische* einer vollverschleierten Frau, der sein (wenigstens deutsches!) Auto justament immer dort parkt, wo eigentlich meins stehen sollte... and so on... Und nebenbei: Viele wollen ja noch nicht mal ihre eigene Frau in der Nachbarschaft haben, geschweige denn deren Kinder.

Ich mag zum Beispiel auch keine Kirche in meiner Nachbarschaft haben und einen Muezzin schon gar nicht, werde aber am kommenden Wochenende dennoch wieder direkt neben einer glockenden Christensammelstelle versuchen zu schlafen.
Und ich merke an: Glockenläuten für imaginäre Gottesdienstbarkeiten an einem Sonntag um 6.00 Uhr sind schon echt arschig, aber hey, besser so, als dass sie wieder anfangen Ungläubige anzuzünden, gelle. ;-)
Und sie tun dies im festen Glauben, dass das Christentum bedauerlicherweise nicht nur zu Deutschland gehört, sondern Deutschland zum Teil dem Christentum mittels Kirchen(macht) selbst zu gehören scheint.

An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass die Kosten für den leider nicht überbackenen Katholikenauflauf (ohne die Löwen) in Leipzig den Steuerzahler 4,5 Millionen Euros kosten werden bzw. können.
Diese Subventionen werden gerne gewährt, während gleichzeitig Gelder für Kitas oder Jugendprojekte in diesem Land selten genug in ausreichender Zahl vorhanden sind.

Doch zurück zum gemeinen Neger.

Wenn man einmal einen solchen doch in der Nachbarschaft hat dann stellt man gewöhnlich fest: es ist komplett egal, ob Schwarze, Muslims oder Kinder oder Schwule dort leben, Hauptsache es sind keine Arschlöcher.
Denn daran scheidet sich gewöhnlich das friedfertige Zusammenleben, zwischen Arschlöchern und normalen Mitmenschen.
Bis dahin aber -da die meisten rein zahlenmäßig eben nicht in den Genuss kommen- haben sie Angst oder einfach nur Abneigungen dagegen, etwas anderes in ihrer nächsten Umgebung zu haben, denken viele es liege an Hautfarben oder Religionen, Geschlecht oder sexueller Ausrichtung.

Nun und auch deswegen denke ich: die Aussage des Armleuchter Folgen Dummköpfen Vizes, soweit ich sie kenne - eben nur die zwei Sätze, denn der Herr Gauland hat ja eine nachträgliche Amnesie für seine Aussagen ausgerufen- sind inhaltlich nicht zu beanstanden.
Ob ich deswegen daraus lesen kann oder muss, er wolle nicht, dass ein Schwarzer, in diesem Fall der Millionär Boateng, in irgendeine Nachbarschaft einzieht, halte ich zumindest für fragwürdig, wenn nicht schlicht für falsch.
Das wirkt wie selbst zusammengedrechselt um -in diesem Falle- liberale Ressentiments zu beglücken. Diese sind aber nicht besser, als jene der Alkoholgeschädigten & Frontallappenlobotomierten Dickschädel. Es bleibt letztlich ein Ressentiment und vermutlich auch eine manipulierte Mitteilung.
Und ich gestehe angewidert: Es kotzt mich nur noch an, dass ich inzwischen schon die Führer der Armut Fürs Denken verteidigen muss, weil etwas tatsächlich faulig ist in unserer Medienlandschaft.
Und nein, ich rufe jetzt nicht: „Lügenpresse!“, sondern frage mich nur besorgt, was aus dem Journalismus in unserer Demokratie inzwischen wurde.
Es gibt genug echte Angriffspunkte, z.B. das Parteiprogramm der Partei des Herrn Gauland ist ein Füllhorn dafür, woran man Kritik an dieser Partei festmachen muss, Worte in den Mund legen, benötigt man dazu nicht.

Ihnen Ihr Blödbabbler
steppenhund - 30. Mai, 13:59

Gut gebrüllt, Löwe

Ich muss hier auf zwei Dinge hinweisen:
1) Ich mag auch keine Nigger! Naja, natürlich drücke ich das normalerweise nicht so aus und im Prinzip kenne ich sehr nette Afroamerikaner und auch nette Einwohner Afrikas, die gleich direkt zu uns kommen. Und im Prinzip ist es mir ziemlich egal, welche Hautfarbe ein Mensch hat. Schließlich würde es mir sonst nicht so gut in den diversen ostasiatischen Ländern gefallen haben. Es gibt allerdings schon echte Feindbilder, die leider selbst in der sonst vernachlässigbaren Anzahl von 20-30 Personen verschiedene U-Bahnstationen belagern und dort dealen. Und nicht einmal die würden mich stören, wenn die Exekutive dagegen einschreiten würde. Das geht aber nach unseren Gesetzen zur Zeit nicht wirklich.
2) Der Unterschied zwischen Deutschland und Österreich ist nicht, wie fälschlicherweise Karl Kraus zugeschrieben, die gemeinsame Sprache. Es ist das Verhältnis zu Alaba und Boateng. Die spielen ja beide für den FC-Bayern, also kann die Differenzierung nicht dadurch begründet werden. David Alaba ist ein Held in Österreich, der selbst in unserer berühmten Kronenzeitung, die eher FPÖ-nahe ausgerichtet ist, gefeiert wird. (FPÖ ist vielleicht vergleichbar mit AfD, existiert aber schon viel länger :) )

bloedbabbler - 30. Mai, 15:27

Hallo Herr steppenhund,...

... sie stören sich also schlicht an Kriminellen - die stören mich auch und zwar unabhängig von deren Abstammung oder Religion. Solche hatte ich oben unter die Arschlöcher subsumiert.

Sie haben in Österreich derzeit keine Gesetze, die das Dealen mit verbotenen Substanzen in der Öffentlichkeit sanktionieren? Huch! Oder fehlt der Wille und / oder das Personal diese Gesetze auch zu exekutieren?
steppenhund - 30. Mai, 16:11

ad bloedbabbler: also vor einiger Zeit wurde bei uns das Suchtgiftgesetz nivelliert. Erst wenn jemand dreimal mit einem Päckchen erwischt wird, kann es zu einer Anklage kommen. Die Dealer haben immer nur eine kleine Menge bei sich, die sie zur Not als Eigenbedarf darstellen können. Es gab aber auch schon Einschüchterungsversuche auf den Bahnsteigen. Ich will das nicht überdramatisieren. Mich sind sie ja noch nicht wirklich angegangen, aber manche Szenen sind filmreif. Der Wille entwickelt sich langsam wieder - wenn auch aus den falschen Gründen. Und Personal ist knapp.
steppenhund - 30. Mai, 16:21

ad vws: Nein, nein, das ist kein Alibi-Neger. Er heißt ALABA! :)
Was das Vorurteil angeht, ist das in Bezug auf die manchmal fast Jugendlichen bei den U-Bahnstationen leider kein Vorurteil. Und der Umstand ist bekannt, auch bei den Behörden. Unsere Polizisten beschweren sich schon manchmal, dass Ihnen die Hände gebunden sind.
Um den ALABA will niemand einen Bogen machen, eher wird er um Autogramme gefragt.
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Was die 50% angeht, sind Sie leider nicht genau. Zwar gibt es eine Bundespräsidentenwahl, bei der der FPÖ-Kandidat 50% bekommen hat. Die Wahlbeteilung war allerdings 72%. Das heißt, der Prozentsatz an wahlberechtigen Österreichern, die einen FPÖ-Kandidaten wählen, beträgt 36%. Und es stimmt insoferne, als die derzeitigen Umfragen der FPÖ einen Prozentsatz über 30% einräumen. Wenn Sie allerdings bei der Wählerschaft auch die Anteile von SPÖ und ÖVP dazurechnen, ist der Prozentsatz der Ablehnenden sogar noch großer als 50%.
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Dort wo ich gearbeitet habe, musste ich mich nicht aufhalten. Der Arbeitsbereich in Russland, China oder Japan und ein paar anderen ostasiatischen Staaten war mir willkommen. Sonst hätte ich mir einen anderen Job gesucht. Und - Sie werde es nicht glauben - ich habe sogar gerne in Deutschland gearbeitet. Das Arbeiten mit den Kollegen war super. Und über die deutsche Humorlosigkeit habe ich mich amüsiert :)
bloedbabbler - 30. Mai, 16:36

Danke für die Info zum three strikes Gesetz, kannte und wußte ich nicht.

ad vws: Nein, nein, das ist kein Alibi-Neger. Er heißt ALABA! :)
steppenhund - 30. Mai, 21:36

ad wvs: Ich war mir nicht bewusst, dass ich einen Seitenhieb ausgeteilt habe. Es tut mir leid, wenn Sie meine Bemerkung über die Humorlosigkeit so aufgefasst haben. Nein, es tut mir nicht leid. Mit Ihrer Antwort haben Sie diese Eigenschaft ja selbst unter Beweis gestellt.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Dokumentation ihrer Videoaktion bezüglich Ihres Nachbarn. Leben Sie wohl!

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