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Datenschutz als gelebter Witz

Heute war ich mal wieder mit dem Auto in der großen Stadt am Main.

In einem bekannten Ärztezentrum gab es die erste Verärgerung, man hatte sich dort offenbar Gedanken gemacht, wie man mit dem Kommunikationsmittel E-Mail etwas zum Datenschutz beitragen könnte. m(

Nun hätte ich direkt aus der Hüfte mal vorgeschlagen, holt euch ein S/MIME Zertifikat für umsonst, oder halt eins für Kohle bei einem der entsprechenden Anbieter. Dann kann wahrscheinlich zwar die Schlapphutabteilung via backdoor mitlesen, aber die sind mir eigentlich Wumpe bei Gesundheitsdaten und meiner bescheidenen Stellung in der Gesellschaft.
Oder, man hätte sich ein PGP Zertifikat ausgestellt bzw. ausstellen lassen und -wenn man ganz viel Zeit gehabt hätte- es auch noch von ganz dolle vielen Menschen vertrauen lassen.

Stattdessen ließ man mich einen Zettel ausfüllen, auf dem ich gefälligst zur Kenntnis nehmen sollte, dass eine E-Mail mit meinen Gesundheitsdaten per definitionem unsicher sei. Dies bitte zur Kenntnisnahme, Unterschrift unten rechts bitte, zack, zack.
WTF! Statt tatsächliche Sicherheit gegen die übelsten Mitleser im Internet zu ergreifen, macht man sich lieber die papierene Mühe die alleinige Verantwortung auf den Patienten abzuladen. Dankeschön dafür.

Ich habe sogar für die Physio-Praxis meines Vertrauens beide Möglichkeiten der E-Mail Verschlüsselung auf der Webseite angeboten - wer dort mit der Praxis in Kontakt treten möchte, der kann dies entweder via S/MIME oder PGP selbstverständlich verschlüsselt tun. Ein Minimum an Service, wenn man schon Kundendaten via Postkarte verschickt.

Beim wieder zu meinem Auto latschen stellte ich fest, dass ich meine Mitmenschen immer noch nicht mehr mögen mag, besonders dann, wenn viele von ihnen die Straßen mit sich vollmachen.
Inzwischen fühle ich mich schon fast wie bei The Walking Dead .
Draußen vor der Tür steht nicht mehr Borcherts Beckmann, stattdessen marodieren Smartphone-Zombies allerorten herum, gerne auch in der Geschmacksrichtung: dummdreiste-dicke-Lippe-und -direkt-in-einen-reinstolpernd. Arrrghh!
Atemluftverbraucher der besonders nutzlosen Art. Da lobe ich mir unser Kaff, denn das ist sowas von unterm Rettungsschirm des Landes Hessen, dass wir uns alle gar keine Telekommunikationsgeräte auf offener Straße leisten dürfen.

Hier ist es angenehm ruhig, nur hin und wieder zupft ein Perverser an den jemand an den Glocken des Herrn worauf diese von ewiger Verdammnis für alle Sünder künden – vermutlich durchaus mit Recht. Ich spreche da aber nur für mich. :-D

Bei uns am Ort weicht man nur Viehtransportern, dem Pfarrer auf der Suche nach kleinen Kindern, oder eben kleinen Kindern -auf der Flucht vor dem Pfarrer- aus.
So etwas kann ich deutlich besser handhaben, als diese hippen Großstadtgewächse mit ihrer weltmännischen Art ihrem Krankheitsbild einer ausgeprägten Wahrnehmungsschwäche, bei gleichzeitig ausbrechender Logorrhoe - gerne auch noch mit ausgeprägter Herrenmenschenattitüde- beim permanenten Doofphonen.

Ihnen Ihr Blödbabbler, passionierter Eremit
pathologe - 30. Jun, 09:01

In

einem solchen Dorf lebe auch ich. Hier wird man zwangsläufig von Morbus iPhonis geheilt, denn der Empfang ist dort gerade mal ausreichend, um halbwegs unterbrechungsfrei zu telefonieren. Datenverbindungen, um sich während der Autofahrt Pornos wichtige, intellektuelle Inhalte runterzuladen und im Live-Stream zu schauen? Fehlanzeige. Meine tägliche Portion Menschenhass löffle ich mir bei meiner täglichen Fahrt zur Arbeit rein. Autobahnen sind ein perfektes Anschauungsbeispiel, um der täglichen Verblödung der Menschheit beizuwohnen. Dies habe ich in einem kleinen Tweet festgehalten.

bloedbabbler - 30. Jun, 19:06

Doofe Mitmenschen...

... möglichst mit passendem Phone am ear in einem Auto auf einer Autobahn, wäre noch die gruselige Steigerungsform - der Vollidiot mit Lenkwaffe.
Nicht überraschend steigen Unfallraten weltweit wieder, seit der angenehm entspannende blowjob vom stumpfen Pornogucken oder dem Doofheiten in die Welt texten während der Fahrt abgelöst wurde.

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