Alien
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Wundertage

Ich wundere mich ja manchmal und manchmal auch nicht.
Ist wie mit dem Blinker am Auto, mal geht er mal nicht. :-D
Da hat man also jemanden mit dem Namen Franco (bei der Bundeswehr) und wundert sich dann ernsthaft, dass der Faschist wird und ist?
Was haben sich seine Eltern wohl gedacht was aus dem mal werden wird?
War Adolf damals gerade nicht mehr als Vorname frrrrrei?!
O.k., zugegeben, ja es gibt auch positive Ausnahmen wie (a)Dolph Lundgren, den Gottkönig des method acting:-D
Oder jene Femen Frauen, die einst das Germanys Next Top Modell Finale durch Zeigen ihrer bemalten Brüste aufzuwerten versuchten, was leider misslang - Heidi hatte später kein Foto für sie.
Eine der Beiden schrieb später ein Buch zum Thema "Islam" und zog sich verfemt von Femen zurück, die Andere studierte Visual Merchandising und machte eine Ausbildung zur Heilpraktikerin.
Öhh, tjo, hmm, CDU Mitglied hier und esoterische Marketingclownerie dort - der Kampf um Frauenrechte scheint mir mal an der Front des Bizarren recht würdig vertreten zu sein.
Obwohl: Kapitalistische Produktionszusammenhänge bei der Geschlechterfrage nicht zu hinterfragen könnte sich an späterer Stelle noch als echtes Problem erweisen.
Oder nehmen wir die FDP. Durchaus zu Recht auf dem Unrathaufen der Geschichte gelandet, wiedergängert sich dieser neoliberale Corpus schlurfend in die Nähe der Macht zurück.
Menschen denen die AfD zu sozialistisch ist, finden ihren Liberalismus wieder beim Markenkern der Freidemokraten und der Wähler honoriert dies, wie es scheint.
Ist ein wenig wie dieser Vorschlag-Algorithmus bei einem der allgegenwärtigen Konsumzeug Anbieter im Internet:
Menschen die gerne von einer Sozialdemokratisierung der CDU faseln, kaufen der FDP auch einen Wandel ab und tanken Super Plus schon vor dem Frühstück.
In Deutschland macht man furchtbare Musik. Beim ESC bekommt man dafür regelmäßig die Quittung.
Bei diesem Potpourri der miesesten Musik langt es meist nur zu einem untersten Platz, aber nur, weil die Anderen alle Seilschaften haben, wie man sich immer wieder gerne einredet. Nö, die Mucke ist einfach Scheiße. Die ist auch Dreck, wenn der Aluhutträger mit seinen Mannheimer Abziehbildern was Feuchtes aus seiner Hirngrüze nach außen salbadert. Ob der Reisburger oder einfach nur dumm und ein Arsch ist, stellt sich mir nicht als Frage.
Seine Musik ist gruselig, das reicht mir. Und ja ich fand den auch schon schlimm, als er hauptsächlich noch rührselige Jammerlappenmusik für durchweichte Prä - und Postmestruiererinnen geschrieben hat. Fantasierte Gefühlswelten für Ikea-Kuschler und Köttbullar-Nascher. Wenigstens scheint er ja zumindest auch Brocken der Gesinnung mit dem Gründer der schwedischen Holzvergewaltiger zu teilen. Blau-Gelb allenthalben und braun.
Klar, der Herr starb ja auch am Holzkreuz - also dem Xaver sein Aquaman, nicht der Kamprad.
Aber zurück zum ESC den ich ja gerne mit ESCAPE übersetze und nicht mit dem albernen Marken-Namen oder dem Brand: Eurovision Song Contest.
Man kann sagen, was man will, aber sobald etwas zivilisiertes, französisches schlicht amerikanisiert wird, wird es definitiv Mist - selbst wenn es nur das Branding betrifft.
Und früher war nicht alles besser, wer mal einen Film mit Peter Alexander oder die Die Lümmel von der ersten Bank gesehen hat, weiß was ich meine; aber einiges war gehaltvoller(außer vorgenannte Filme).
Auch daran merkt man Veränderung. Wer als Kind mit Bud Spencer und Terence Hill aufwuchs -aber heute noch darüber lachen kann- ist natürlich davon ausgenommen.

Wer sich noch daran erinnert, für was mal eine Partei wie die SPD stand(neben Verrat und Koalitionen mit den Mächtigen), der wundert sich auch nicht mehr so sehr, wenn die heute keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen.
Wir haben keine Sozialdemokratisierung der Konservativen erlebt, was wir erlebt haben ist gesellschaftliche Veränderung und das Streben der Herrschenden sich daran anzupassen.
Jeder, der was von Sozialdemokratisierung der CDU erzählt ohne dabei Rot zu werden oder sich klar als Meinungsmacher zu outen, sollte mit einer Runde Ahlener Programm nicht unter 2 Stunden belohnt werden.
Ich zitiere noch mal genüsslich daraus:
Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr als das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinwirtschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.
und frage süffisant: was wollte man da noch sozialdemokratisieren?

Was wir dagegen im Land konsequent erlebt haben, das ist ein klarer Rechtsruck der gesamten deutschen Gesellschaft und der sie repräsentierenden Parteien.
Man lese dazu –auch um sich selbst mal wieder zu erden- am besten alte Forderungen aus Wahlprogrammen auch noch aus den 70er Jahren im Kontrast gegen die heutigen durch.
Es gab eine allgemeine Tendenz in westlichen Gesellschaften hin zu mehr Rechten für Minderheiten in der Gesellschaft, diese als eine Sozialdemokratisierung zu verkaufen ist aus meiner Sicht schlicht falsch.
Viel Handeln von Merkel ist strategisches Handeln, Suche nach neuen Partnern zum Machterhalt und der Durchsetzung der konservativen Agenda.
Und auch die Konservativen sind ja jenseits der Provinz nicht dazu verdammt, weiterhin nur mit der Mistgabel und der Fackel ihre Weltsicht zu verbreiten - dazu reicht meist inzwischen ein Laptop und ein Facebook Account.
Denn nicht jeder Konservative ist gleichzeitig auch ein Feind von Menschenrechten und billigt sogar inzwischen auch manchem Schwulen zu, einfach leben zu dürfen - und teilweise sogar an Menschenrechten zu partizipieren.
Löblich!
Das Alles nennt sich dann gesellschaftliche Entwicklung(die größtenteils eine Folge von Klassenkämpfen -horizontal und vertikal- sind) und nicht Sozialdemokratisierung der CDU.

Wenn man sich anguckt, wie z.B. inzwischen klar konservative Law und OrderPolitik von nahezu allen Parteien und auch von den meisten meiner Mitbürger als Heilmittel gesehen, Bürger- und Freiheitsrechte dem vermeintlichen Sicherheitsgott geopfert werden, dann ist da sicherlich nix von Sozialdemokratisierung oder einer linken Utopie drin zu finden.
Der rechte Rand, der inzwischen als etabliertes Element seine Heimat bei AfD gefunden zu haben scheint, ist ja zum großen Teil kein Ergebnis einer sozialdemokratischen oder gar linken Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums hin zu einer egalitäreren Gesellschaft, sondern vice versa wird da ein Schuh draus.
Da man den kapitalistischen Marktgötter goldene Altäre errichtet hat, gebaut auf Verschleuderung von Gemeinbesitz(vulgo Privatisierungen), Parteinahme des Staates und seiner Repräsentanten zugunsten des Kapitals(bspw. Steuerpolitik), spezieller bestimmter Fraktionen des Kapitals, hat sich die viel zitierte Schere im Land immer weiter geöffnet
Die jahrzehntelangen Reallohneinbußen, die stetige Steigerung der Produktivität mit nur einer Fließrichtung des Surplus -hin zu den Shareholdern und dem Finanzkapital- haben massiv verbrannte Erde hinterlassen.
Den Grund dafür hat die CDU genauso im Programm wie die SPD, die Grünen oder eben die FDP und die AfD.
Man hat es sich hinter einem nachweislich falschen Trickle-down Effekt heimelig gemacht und dabei übersehen, dass es immer mehr Unsicherheit und steigende Pauperisierung(stendenzen) im Land gibt.

Wenn man sich dann noch anschickt die Probleme der Gegenwart, als Entstanden aus einer Sozialdemokratisierung der CDU, verkaufen zu wollen in der das Grundübel zu suchen sei, dann hilft man damit genau denen, die solche Thesen gerne lancieren um ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Nebelwerfer, die solche 'Wahrheiten' der schlichten Arschmasse der Republik über Medienbande ins Hirn schießen.
Unser Land liegt unter einer dicken Schicht intellektuellem Mehltau und sein Gift (das der neoliberalen Ideologie) hat sich schon tief in die Köpfe und Herzen der meisten eingefressen, sodass Alternativen schon gar nicht mehr gedacht werden können oder wollen.

Auch deswegen wählen immer weniger Leute und, weil sie sie merken, dass keiner der Köpfe die für die Programme stehen irgendetwas ändern würde. Es sind eben nur Nuancen in denen sich die einzelnen Vertretungen der Parteien unterscheiden, was jedoch benötigt würde um das Ruder nochmal rumzureißen, wäre deutlich weniger und nicht mehr vom Gleichen.

Nächster Halt, Klapsmühle!

Dazu passend das Gewinnerlied von 1967 von Sandie Shaw, Puppet on a string. ;-)


Ihnen Ihr Blödbabbler
pathologe - 17. Mai, 10:22

Fangen

wir mal mittendrin an (es sprang mir ins Auge). Es gab eine allgemeine Tendenz in westlichen Gesellschaften hin zu mehr Rechten für Minderheiten in der Gesellschaft in den 70ern, heutzutage ist es ja mehr "eine Tendenz zu mehr Rechte gegen Minderheiten", nachdem die AfD sieben Prozent holen konnte.
Rechnet man dazu die 12 % neoliberalen Unterstützer, scheinen fast ein Fünftel der Deutschen so reich zu sein, dass sie sich um "den Pöbel" nicht mehr großartig scheren müssen. Dafür gibt es ja dann Schlägertrupps. Oder könnte es bei den FDPlern sich um Unterstützer Trumps handeln, dessen Vorgehensweise ja einem Evangelium für beide Parteien gleichkommen müsste? Übrigens inklusive des kindischen Verhaltens.

Über den ESC lasse ich mich mangels Anschauens nicht aus, jedoch meine ich mich zu erinnern, dass die dargebotene Qualität mehr von "panem et circensis" als von "ars gratia artis" hat.

Und was die Bundeswehr betrifft, nachdem man 1989 die einzig legitime Rechts- und Verhaltensnachfolgerin der nationalsozialistischen Demokratur in Deutschland integrierte, gab es nicht mehr viele Spielplätze, auf denen sich ewig Gestrige mit Reinblutariern und Herrenmenschen tummeln konnten. Die früheren Zufluchtsplätze in Südamerika waren ja schon Jahre vorher gewandelt worden, Orban noch nicht an der Macht und Erdogan noch ein kleiner Schreier, dem man gerichtlich die politische Arbeit verboten hatte.

bloedbabbler - 17. Mai, 10:47

:-)

Ich glaube sie tun Herrn Drumpf mit der möglichen Gleichsetzung unrecht. ;-)
Ich finde die Prozente für die AfD nicht schlimm, zumindest nicht sehr. In menschlichen Gesellschaften gibt es immer den Hang dazu andere auszugrenzen und die eigene Unsicherheit durch Herausholen des Schwanzes zu überspielen. Die 12% in NRW sind wohl die Wähler, die es zwar gut finden was die AfD fordert, aber die sich noch nicht völlig mit denen gemein machen wollen, so wählt man AfD light. Also Hardrock statt Heavy Metal wenn der Vergleich erlaubt ist.

Ich gucke seit Jahren nur den ESC, wenn dort abgestimmt wird, das mit der Musikm habe ich dort schon lange aufgegeben. Als Klein-Lena dort hüpfte und trällerte war auch ein wenig Augenfutter dort, da war ich tatsächlich damals präsent vor der Glotze. :-D

Was die Bundeswehr betrifft, so ist sie strukturell auch einer der Orte - ebenso wie die Polizei oder auch die Juristerei- an der man keine Gaußsche Normalverteilung der politischen Ansichten erwarten sollte; DDR Integration hin oder her - da war sicher auch vor der Wiedervereinigung nicht viel anderes los, obwohl noch Wehrpflichtarmee.

Immerhin traf die Nacht der großen Besen auch einen der übelsten Nazis die man sich im Nachkriegsdeutschland scheinbar denken kann:Helmut Schmidt m(.
Und das nenne ich dann schon wieder demokratisch. Bilder werden von der Wand abgehängt, statt Menschen vor die Wand gestellt wenn auch oder gerade ohne Sinn und Verstand Ansehen der Person. Hurra!

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