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Big Peat Xmas Edition 2014

Alle Jahre wieder beglückt uns Douglas Laing mit einer Sonderabfüllung seines Blended Malts Big Peat damit wir die dunkle Jahreszeit besser überstehen.

Wenn um uns herum der hemmungslose Weihnachtskonsumrausch tobt und für erste Verkaterung sorgt, dann ziehen wir uns in unsere heimelige Wohnhöhle zurück - ausgerüstet mit einem Glencairn Glas, einem Glas voll kaltem Leitungswasser, einem Teelöffel und der Buddel Big Peat Xmas Edition 2014.
Ein Winter, ein solcher, der seinem Namen gerecht würde, gäbe vor dem Fenster vermutlich noch knackige Kälte und etwas Weißes von sich, so zwecks Stimmung, gelle - aber ich fürchte man kann leider nicht alles haben.
Und wenn ich denn wählen müsste zwischen echtem Winter draußen oder einem Big Peat Xmas Edition 2014 drinnen, dann muss ich dazu nicht lange nachdenken.
Big Peat Xmas Edition 2014 Flasche
Wie jedes Jahr kommt der Weihnachts- Big Peat in einer Alkoholstärke die man bei Douglas Laing natural cask strenght nennt; dieser Jahrgang hatte 55,7% Umdrehungen am Start, also 0,6% mehr als die Vorjahresabfüllung.
Auf der Tube ist wie immer der Namenspatron abgebildet, diesmal allerdings ohne den Zusatz "a real cracker" der noch im Vorjahr selbige zierte - dafür ist BP diesmal am Nordpol angekommen. Wers denn mag.
Wichtiger als die künstlerische Gestaltung von Verpackungsmaterial sind mir aber allemal die inneren Werte, jene die da besagen: no colouring und not chill filtered.
Wie immer ist der Big Peat ein Amalgam aus den Erzeugnissen von vier Islay Destillerien, als da wären Ardbeg, Caol Ila, Bowmore und Port Ellen. Zu den vermutlichen Mischungsverhältnissen habe ich ja bei den Vorjahresabfüllungen immer etwas geschrieben.

Ich erstand den Big Peat für den feinen Preis von 49,90 Euro in der 0,7 Liter Flasche im Oktober 2014 und genau dafür gibt es in bei einigen Händlern auch heute noch; dies bedeutet der preisliche Abstand zur Standardabfüllung mit 46% ist nicht wirklich groß.
Genug der Vorrede, Vorhang auf für den letztjährigen Weihnachts-Peater.

Im Glas macht er sich gut, egal ob mit oder ohne Wasserzugabe.
Sein Aroma ist überraschend unrauchig, man bekommt nur wenig warmen Rauch ab, der strikt von Süße ein-und angebunden ist. Klassisches Straßenbauerfrühstück: Ein bisschen Teer mit Honig.
Im Mund ist er sofort präsent mit deutlicher Trockenheit. Dazu kommt knackiger Rauch und besagter Teer. Sehr gut, so erwartet man Big Peat und wird nicht enttäuscht. Er ist, selbst mit Wasserzugabe, warm im Mund, aber dabei nicht bissig. Eine etwas störende Staubnote legt sich über die angenehme Süße von Honig und den Hauch Harz der sachte an die Geschmacksknospen anklopft.

Der Abgang ist lang und intensiv.
Er kleidet den gesamten Mundraum mit süßem Teer aus und ist dabei überraschend weich und mild.
Einzig der Gaumen fühlt sich -wie mit einer dünnen Staubschicht- bedeckt an.
Nach dem Zähneputzen hat man das Gefühl, Teile des Big Peat haben sich nur geschickt versteckt um der Bürste und der Creme zu entkommen und einem etwas später nochmal eine Gute Nacht zu wünschen.

Also, ich mochte den 2014 er Big Peat wieder gerne, auch wenn mich diese etwas staubige Note irritiert hat.
Ein süffiger Kamerad, der einem -je nach Tagesform, Lust und Gusto- die Möglichkeit gibt sich die Stärke selbst zu recht zu legen und ein guter Begleiter durch die Winternacht; ein Gefährte den ich zu schätzen weiß.

Wer den normalen Big Peat mag, oder bereits eine der bisherigen Weihnachts-Editionen mochte, der kann blind zugreifen. Und als Info, weil ein Hirni in der whiskybase meinte "Sulphur overwhelms everything else" : kann ich definitiv nicht bestätigen.
Da ich auf schwefelige Noten gar nicht stehe, aber leider immer öfter damit konfrontiert werde, bspw. im Glengoyne 12 Cask Strenght oder im Bowmore 100 proof, würde ich das sicherlich bemerken, wenn der Big Peat statt am Nordpol bei Teufels Großmutter zu Besuch gewesen wäre.

Wertung Blended Malt
Big Peat Xmas Edition 2014


Geschmack:
Fass5
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4

Fazit: Ein Big Peat der sich gewaschen hat - denn man riecht vom Rauch eher wenig. Dafür ist er dort deutlich präsent wo wir ihn gerne haben: in der Mundhöhle. Erstaunlich sanft im Abgang mit der Lizenz zum Verdünnen. Ich finde für knapp unter 50 Euro ein klarer Kauftipp für Freunde von Teer und Rauch. Und ja, es ist ein NAS, aber wenigstens in Fassstärke, gutem Gemüt und inzwischen mit (4 jähriger) Tradition. :-D

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
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