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Caol Ila 12

Von der wunderlichen Insel Islay kommt aus einer großen weißen Destillerie ein Tröpfchen Whisky, das neben einem Ardbeg Ten, einen Laphroaig 1/4 Cask und einem Big Peat eigentlich immer im Haus sein sollte.

Ich mag die Destillerie, auch, weil selbst Whisky-Händler gerne mal Kuul Eila sagen statt Kaal-Iila (oder englisch ausgesprochen Cull Eela wie es schön auf der Verpackung steht).

Aber, besonders natürlich, mag ich den Stoff aus dem die feuchten (rauchigen) Träume sind, der aus den Trögen dieser Destillerie heraus läuft.
Hier also der rauchige Standard 12 jährige Single Malt der mit brauchbaren 43% abgefüllt wird.

Die Verpackung ist schwarz reliefig mit der Silhouette der Destillerie und der seaside davor, Pappkarton und elegant gleichermaßen, sehr löblich.
Das geht also doch.
Der Whisky wird in einer grünen Flasche verkauft, die ein ebenfalls zeitlos geschmackvolles Label ziert. Caol Ila 12 Flasche
Nicht Sinn frei überfrachtet und nicht durch idiotisch viele Schriftarten einem kursierenden Mode-Irrsinn unterworfen.

Alleine schon Verpackung und Flasche machen mir mehr Freude, als so manch anderer stylish Whisky im Ganzen.

Im Glas gibt der Caol Ila 12 dann auch eine gute Figur ab.

Sein Aroma ist angenehm rauchig.
Dabei allerdings nicht die Lagerfeuer- oder kaminrauchige Art des Nachbarwhiskys Laphroaig 10, sondern leichter, mit deutlich wahrnehmbarer Zitrusnote, die das Geruchserlebnis weicher abrundet.

Der Antritt ist stark, mit feinem Rauch, ein wenig Öligkeit und Spuren von Salz. Mit dabei ist angenehme Honig Süße.
Trotz des starken Antritts bleibt der Caol Ila 12 leichter als es z.B. ein Lapa 10 ist.

Der Abgang ist mittel bis lang und erfreut auch dabei konsequent mit rauchiger Süße.

Der werte Herr AausB und meine Nichtigkeit haben, bei unserem letzten creative drinking retasted Aufenthalt, mal die Probe aufs Example gemacht.
Einen Abend tranken wir erst Caol Ila 12 und danach Laphroaig 10 um es dann am nächsten Tag vice versa zu halten.
Interessanterweise schmeckte jeweils der danach genossene Whisky leicht und nahezu rauchlos.
Es schien als würden sich die ureigenen Qualitäten eben nicht in Rauch, sondern ins wahre Nichts auflösen.
Sehr spooky das Ganze. :-D
Auf jeden Fall schmeckte der jeweils Zweitgetrunkene eben nicht.

Den Caol Ila 12 gibts in der 0,7 Liter Buddel für um die 30 Euro und das ist er definitiv wert.

Was mich an Caol Ila (zumindest den rauchigen) allerdings immer ein wenig irritiert, ist der Geruch nach Schiffsbilge, der sich nach einiger Zeit im Glas breitmacht und manchen sicherlich abstößt.
Am Tag darauf riecht das Glas dann allerdings angenehm süßlich und jeder Ansatz von Schmieröl, abgestandenem Salzwasser und rostigen Schiffsinnereien ist verflogen.

Tasting Video von ralfy zum Caol Ila 12 und von Herrn Lüning.

Wertung Single Malt
Caol Ila 12 Jahre

Geschmack:
Fass5
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile5
Fazit: Der elegante Caol Ila 12 ist ein gelungenes Beispiel dafür, das einen Rauch nicht dumpf erschlagen muss, wenn man ihn gekonnt durch frische Zitrusaromen abrundet und ergänzt. Ein sehr feiner Standard Whisky der bei mir definitiv in die "Sollte-man-daheim-haben-Liste aufgenommen wurde.


Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

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