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Fleisch ohne Getreidekleber?

Bin ich der einzige Altersstarrsinnige Pedant dem es spanisch vorkommt, wenn innerhalb einer iberischen Woche beim Discounter glutenfreier Schinken angeboten wird?
Ist Schinken denn nicht per definitionem -als fleischbasierendes Produkt- ohne dieses Protein?
Oder klebt man gewöhnlich Gammelfleisch und sonstige Reste mit diesem getreidigen Klebeeiweiß industriell zusammen?
So viele Fragen und gar keinen Hunger verspürt

Ihnem Ihr Blödbabbler
zuckerwattewolkenmond - 26. Aug, 13:42

In Schinken-

und Wurstwaren sind die seltsamsten Stoffe enthalten, wenn man sich mal die Mühe macht, auf die Inhaltsangaben zu schauen. Zum Beispiel hat mich überrascht, daß man fast keine abgepackten Produkte dieser Art ohne Glukosesirup findet, als wenn man mit anderen Lebensmitteln nicht schon genug Zucker zu sich nehmen würde.

bloedbabbler - 26. Aug, 16:39

Hallo zuckerwattewolkenmond. :-)

In den meisten industriell gefertigten Produkten ist ja deutlich zu viel Kochsalz, Zucker und Fett in jeglicher Ausführung vorhanden, einfach um den Mist schmackhafter zu machen indem die entsprechenden Wohlfühlrezeptoren geflutet werden. ;-)
Aber in 'rohem' Schinken erscheint mir der Hinweis doch nur als eine marketingtechnische Verarsche, denn es ist an sich keins darin, zumindest soweit ich das bisher überblicke.
Shhhhh - 26. Aug, 14:58

Ich denke, der Trend geht langsam aber sicher in die Richtung, dass grundsätzlich eher deklariert wird, was nicht drin ist als das was es enthält. Das hat ja auch Vorteile, z.B. kann man sich dadurch bewusster ernähren und in Zeiten eines rapiden Anstiegs der eingebildeten und tatsächlichen Unverträglichkeiten lässt es sich natürlich viel besser auf der Vorderseite nachschauen, als auf der Rückseite im Kleingedruckten. Auf der anderen Seite führt die Anzeige von Dingen, die nicht im Produkt enthalten sind, dazu, dass eben nicht mehr so genau auf der Rückseite nachgeschaut wird und solche Dinge wie Glucosesirup oder Salz schlicht überlesen werden, überschmeckt werden sie ja längst...

bloedbabbler - 26. Aug, 16:41

Hallo shhhhh :-)

Treffend formuliert und ich fürchte leider auch im Kern zutreffend. :-(
iGing (Gast) - 26. Aug, 15:25

Wie kommt Gluten in den Schinken? Man verfüttere Weizenkleie an Schweine, dann kommt das Gluten ja schließlich ins Fleisch. Man verfüttere Obst und Gemüse an die Schweine und was kommt raus? Glutenfreies Fleisch! So einfach ist das! [Also ehrlich, keine Ahnung, ob man es so sehen kann.]

bloedbabbler - 26. Aug, 16:44

Hallo iGing. :-)

:-D
Genauso wie der Fischgeschmack an die Eier kommt kommt das Gluten an den Schinken. :-D
Stimmt aber leider beides nicht, hier zumindest die Erklärung warum manche Eier fischig schmecken können.
iGing - 26. Aug, 17:19

Hab mich mal hier
http://www.ernaehrung.de/tipps/zoeliakie/zoli13.php
schlauer zu machen versucht. Also, Gluten scheint wohl im Fleisch selbst nicht, wohl aber in Zusätzen, die dem Fleisch bzw. der Wurst beigegeben werden, enthalten zu sein. Fehlen solche Zusätze im Schinken, könnte man also von glutenfreiem Schinken sprechen.
Das ist dann ungefähr so, wie wenn ich Salz in Apfelsaft schütte und der schmeckt dadurch scheußlich. Den Saft, in den ich KEIN Kochsalz gegeben habe, preise ich dann als "kochsalzfreien Saft" an. [ausgedachtes Beispiel]
bloedbabbler - 26. Aug, 17:33

:-) Sehr schön.

Habe inzwischen auch die Info, dass einige Schinken (bspw. Paramschinken?) unter Umständen bemehlt werden und bei anderen Schinkenherstellern wird es als Konservierungsmitel und gegen das Verfärben eingesetzt.
Auf verpackter Ware muss das dann draustehen, auf offen verkaufter nicht. Scheint also tatsächlich nicht nur MarketingBlabla zu sein.
Die Umkehrung die sich für mich dann daraus ergibt, ist: sind alle andern im selben Prospekt mitbeworbenen, aber nicht als glutenfrei herausgehobenen Schinken allesamt Getreidekleber geschändete Stücke vom Tier?
iGing - 26. Aug, 18:28

Das müsste man dann wohl daraus schließen dürfen.
Und weiter: Sollte im nächsten Prospekt eine Woche drauf überhaupt kein Schinken ausdrücklich als glutenfrei angepriesen werden, so ist das gesamte angebotene Sortiment an offen verkauftem Schinken als (potentiell) glutenhaltig anzusehen, ohne dass dies deklariert werden muss. Auch das aus Spanien stammende. Kann man davon ausgehen, dass die Kunden sich dessen bewusst sind? Oder haben die von letzter Woche spanisch und glutenfrei noch im Kopf ineins gesetzt?
bloedbabbler - 27. Aug, 13:26

Gute Frage.

Ich vermute mal, die meisten Mitbürger interessiert "Gluten" oder "glutenfei" so viel wie mich - gar nicht.
Warum sollte es auch. Solange man davon keine gesundheitliche Beeinträchtigung zu erwarten hat ist das nicht auf dem persönlichen Radar.
Wenn sie auch zu den glücklichen Menschen gehören, bei denen dank genetischer Mutation die Milchverträglichkeit auch im Alter jenseits der Säuglingsjahre besteht, interessiert sie ja gewöhnlich auch kein Laktose freies Milchsubstitut. Zumindest nicht aus Verträglichkeitsgründen. ;-)
Prinzipiell halte ich Kennzeichnungen, welche es Behinderten erlauben sich Lebensmittel entsprechend ihrer individuellen Verträglichkeit auszusuchen, für gut. Das hat einen anderen -nämlich einen sinnvollen- Charakter als religiöse Dummheit in Form von halal oder koscher Stickern auf dem Schokoriegel vorzufinden.
Was mich an der obigen, zugrundeliegenden Werbung störte war und ist, dass ein offenbar von Haus aus glutenfreier Artikel extra als glutenfrei deklariert wird.
Quasi selbstverständliches in marketing -und verkaufsförderndes Kennzeichnen überführt; eine Form von Dummenfang.
Das es allerdings -wohl vor allem an der Kochschinkenfront- tatsächlich Schinken mit (zum Teil deutlicher) Glutenzugabe gibt, war mir zu Beginn meines Textes so noch nicht klar.

Da ich -wie bereits erwähnt- zum Glück nicht unter Zöliakie zu leiden habe, ist es für mich eigentlich schon wieder vergessen. :-D
extempori (Gast) - 26. Aug, 15:42

Gluten

http://www.foodoase.de/glutenfrei.html

Obiger Link hat eine schöne Auflistung zu dem Thema. Glutenfreier Schinken ist wohl doch ein sinnvoller Hinweis. Das der Blödbabbeler keinen Hunger verspürt bedrückt mich da ihn jetzt wohl
auch noch der Durst vergeht. Whisky ist ein glutenhaltiges Getränk! Aber nicht verzweifeln! Mit der mir eigenen Selbstlosigkeit biete ich mich an die Restbestände des Blödbabbeler zu sorgfältig vernichten.

bloedbabbler - 26. Aug, 16:46

Hallo extempori. :-)

Den link hatte ich auch bereits gesehen und verfolgt, um mich kurz rückzusichern, dass Schinken auf der Seite der glutenfreien Produkte auftaucht, dass man ihn auch auf der anderen auflistet ist mir tatsächlich entgangen. ;-)

Habe ich anklingen lassen das mich Gluten in irgendeiner Form stört?
Diese Form von 'Unverträglichkeit' habe ich zum Glück meiner Liste unseliger Störungen des Blödbabbler noch nicht hinzugefügt.
Der Appetit verging mir eher bei der Vorstellung von -durch Gluten- zusammengeklebten Gammelfleischresten, nicht vom glutenhaltigen Schinken.
Deshalb gilt: Netter Versuch, aber der Whisky bleibt wo er ist. :-p

Aber Danke für den Hinweis auf Whisky, ich sollte mal wieder was ins Netz davon schupsen, also von meinen Anmerkungen und ihn nicht nur still geniessen. :-)
Ganz ursächlich scheint mir auch nicht klar, warum sich im Whiskynoch Gluten befinden sollte, woher solls nach der Destillation noch kommen?
Eine andere Seite für glutenfreie Nahrung schreibt z.B.
Whisky (grundsätzlich glutenfrei (v.a. Single-Malt Whisky), bei manchen Sorten (z.B. Blended Whisky) wird nach der Destillation Malz zugegeben) Ganz ehrlich, das mit der Malzzugabe ist absurd und unterläuft jegliche gesetzliche Grundlagen in bezug auf Whiskyherstellung. Deshalb halte ich es eher für Unsinn das sich dort tatsächlich noch Gluten befinden sollte.
Der Meister des Schnapsvideos, den die Ms. leider dröge, unerträglich und langweilig findet, H.Lüning sagt auch was zum Thema in einem seiner youtube Beiträge. Dort kann mans angucken.

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