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Für eine Handvoll Seife

Verdammt, ich habe gestern den Welttag des Händewaschens 2014 verpasst.
Als ich vor einigen Tagen den Vortrag von Myriam Sidibe bei ted.com gesehen habe, wollte ich eigentlich darauf verlinken und ein paar Sätze dazu schreiben.
Aber wie immer kommt es anders.

Es fiel mir erst heute Morgen wieder ein, als ich gezwungen war in den Dunstwolken meiner Mitbürgerinnen im Aldi zu stehen.
Also, als mich die Frauen dort vollstanken mit richtig schönen abgestandenen Schweiß der Marke "Lange kein Wasser mehr gesehen, da viel mir der Händewaschtag ein.
Während meine Nase noch durch olfaktorische Zuckungen versuchte sich vom Achselschweißaroma zu lösen, fiel mir auf, dass Hygiene und ein sich Waschen durchaus was verbindendes haben kann, zumindest im westlichen Umfeld.
Ich suchte schnell das Weite, angewidert.
Aber beim Welttag des Händewaschens geht es ja um Verständnis, wie durch 'einfache' Hygiene, mittels eines Stücks Seife, die Verbreitung von Krankheiten verhindert oder doch zumindest eingedämmt werden kann.
Das ist natürlich in reichen Ländern deutlich einfacher, als bei den Ärmsten, wo es neben Seife oft auch an Wasser mangelt.
Frau Sidibe ist vom Teufel gesandt wohl Mitarbeiterin bei / für (?) Unilever, der Konzern engagiert sich mit seinem "Lifebuoy Handwashing Behaviour Change Programme".
By 2015 the Lifebuoy brand aims to change the hygiene behaviour of 1 Billion consumers across Asia, Africa and Latin America, by promoting the benefits of handwashing with soap at key occasions, thereby helping to reduce respiratory infections and diarrhoeal disease, the world’s two biggest causes of child mortality.
da kann man es nachlesen
Nun tun Konzerne meiner Erfahrung nach prinzipiell nichts außer Gewinnmaximierung, alles andere sind Wege zu diesem Ziel.
Aber, wenn dadurch als Nebenprodukt weniger Krankheiten und eine verringerte Kindersterblichkeit stehen, solls mir recht sein und ich piekse nicht zu fest aufs Offensichtliche ein.

Ich empfehle den Vortrag von Myriam Sidibe: The simple power of hand-washing bei Ted zu gucken, es sind nur knappe 12 Minuten, für die unter uns die es lieber lesen wollen, es gibt auch eine Transkription davon.
Natürlich geht es in erster Linie darum Hygiene dort hinzubringen, wo die Absenz derselben tötet und verkrüppelt.
Aber auch in der reichen BRD sollte man sich fragen, z.B. bevor man einem Geschäftspartner oder Bekannten die Flosse schüttelt: Hat sich die alte Pottsau nach der stinkigen Verrichtung auf dem Abort auch die Griffel gewaschen? Oder doch eher nicht, wie man befürchten muss?
Glauben sie nicht?
Nun Frau Sidibe wirft mal 4 von 5 Menschen ein, die das bleiben lassen -statistisch und global gesehen; da fließen aber halt auch all jene mit ein, die das nie tun, weil sie es bsp. nicht können.
Für Großbritannien gab es eine Beobachtung die zeigte, dass nur 33%(Männer) und 66%(Frauen) sich die Hände nach dem Kacken wuschen, bei einer neueren Untersuchung konnte man immerhin die Männer auf 90% Waschquote bringen, wenn man sie durch "Poster" daran erinnerte. Durch Poster?
wtf!
O.k. man sagt Männern ja gewöhnlich nach, dass sie nicht weiter als bis zum Schwanz denken können, bzw. sowieso nur damit.
Aber, eine Aufmerksamkeitsspanne so kurz wie gewöhnlich der Penis eines sportwagenfahrenden Mitvierzigers (sorry das Klischee musste sein!)überrascht.
Egal, seit frühster Jugend auf Poster, vermutlich jene zum Rausklappen aus dem Monatsheft vom Herrn Hefner, geprägt klappts dann eben auch mit der Hygiene. Immerhin!

Man sollte sich gerade jetzt, wo die Zeit der viralen Heimtücke wieder stärker beginnt, öfters darauf besinnen sich die Hände zu waschen.
Nicht nur- was selbstverständlich sein sollte- nach dem Aufsuchen des Klos, sondern eben auch, wenn man nach dem Einkaufen nach Hause kommt, nach der U-Bahn Fahrt oder bevor man etwas isst.
Ich finde auch den Ansatz des Händewaschens bevor ich meine Einkäufe in den Kühlschrank verräume durchaus des Nachdenkens wert.
Man kann schon einiges an Erkältungen umgehen, wenn man sich nicht mit 'schmutzigem' Fingern in der Nase herumbohrt, verwundert die Augen reibt oder sie an oder in den Mund führt, also die Finger, nicht die Augen. :-D
Seife und ihre richtige Anwendung sollte kein Geheimnis sein in unserer Gesellschaft, aber zusammen mit Anstand, Höflichkeit und Rücksicht steht das eventuell schon auf der Roten Liste der bedrohten Zivilisationstechniken.

Einen Gruß, der sich gewaschen hat ,von Ihnen Ihrm Blödbabbler
pathologe - 16. Okt, 16:04

Der

Satz "Aber, wenn dadurch als Nebenprodukt weniger Krankheiten und eine verringerte Kindersterblichkeit stehen, solls mir recht sein und ich piekse nicht zu fest aufs Offensichtliche ein." beinhaltet allerdings auch, dass durch eine verringerte Kindersterblichkeit langfristig mehr potentielle Kunden zur Verfügung stehen. Wobei wir wieder bei der Gewinnmaximierung wären.

Doof sind diese Marketingstrategen wirklich nicht.

bloedbabbler - 16. Okt, 16:20

Ich schrieb ja auch nur ...

... ich piekse nicht zu sehr, sie dürfen natürlich. :-D
Konzerne werden eben nicht für die Menschen gegründet, sondern nur für wenige davon, alles greenwashing kann nicht darüber hinwegtäuschen. Obwohl sie es immer wieder versuchen werden.
Dennoch sehe ich hier den Nutzen deutlich überwiegend.

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