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Gegen Dummheit kann man nicht impfen!

Wenn man sich anschaut, wie sich in Deutschland religiöser Wahn manifestiert, könnte man seinen Blick auf die Kinderverstümmlungsriten der Juden und Moslems richten, man könnte sich anschauen wie mit vergewaltigten Frauen an katholischen Krankenhäusern verfahren wird oder auch was mit Menschen passiert, die am Karfreitag "Das Leben des Brian" aufführen.

Man könnte sich aber auch mit der Praxis eines auf dumpfem Rassismus und wirren esoterischen Strunzdummheiten des Herrn Steiner basierenden Waldorfschulen auseinandersetzten, wie es dankbarerweise die ruhrbarone in Legion tun.

Offenbar findet man an solchen Orten, an denen sich die progressiven, alternativen 'ganzheitlichen' Eltern sammeln und ihre Kinder das Abitur in Singen und Tanzen machen lassen, öfters als sonst sogenannte Impfskeptiker - ein offenbarer Euphemismus für furchtbar dumme abergläubische Menschen, die sich selbst für aufgeklärt halten.

Unter dem Titel "Masern-Ausbrüche häufen sich" schreibt die Frankfurter Rundschau von einer -Überraschung, Überraschung!- Waldorfschule in der Nähe von Köln in der es aktuell zu einem Masernausbruch gekommen ist.
Vor ziemlich genau drei Jahren gab es an einer Berliner und Essener Waldorfanstalt(Bulletin des RKI) ebenfalls Ausbrüche; von den 71 betroffenen Menschen waren lediglich drei nicht dem Umfeld von Waldorf zuzuordnen.
Es gab dabei drei Merkmale, die die meisten der Erkrankten aufwiesen: "Waldorfschule, Geschwisterkind und/oder nichtimpfende Arztpraxis." Somit zirkulieren die Masern in Essen nahezu ausschließlich in diesem impfkritischen Kollektiv. 31
Erkrankte rekrutieren sich aus zwei Stadtteilen, die das Haupteinzugsgebiet der Waldorfschule sind (s. Abb. 2 u 3). Inzwischen sind Masernfälle in angrenzenden Kommunen (Gelsenkirchen, Mettmann, Wuppertal und Oberhausen) bekannt geworden, deren Kontakte sich zur Waldorfschule in Essen zurückverfolgen lassen


Mit dem Impfen ist es wie mit anderen Solidarsystemen; sie funktionieren nur, wenn alle mitmachen und sich nicht absondern.

Über Impfungen bei Krankheiten die nur die Gefährdung der eigene Person betreffen, die also keinen Hang zur Epidemie haben, kann man imho nachsichtiger sein, auch wenn der Allgemeinheit unter Umständen immense Kosten für den Krankheitsfall aufgebürdet werden können.
Wenn alles gut geht, sterben die Impfskeptiker einfach und nehmen ihre Gene erst einmal aus dem Rennen. :D

Dennoch, Leute, die sich statt eines Blitzableiters einen vom Priester geweihten Glücksgroschen gegen Blitzeinschlag in den Dachfirst nageln, werden -zu Recht- von uns skeptisch angeschaut und ob ihrer dümmlichen Rückständigkeit nicht ernst genommen.

Wieso sollte man es mit esoterischen Impfskeptikern anders halten?

Fragt sich Ihnen Ihr
Blödbabbler
steppenhund - 10. Jul, 10:54

Ja und nein

Das mit dem Impfen ist so eine Sache. Es gibt Impfungen, bei denen es keine Diskussion gibt, weil das gesundheitliche Risiko zu groß ist. Andere, und ich weiß jetzt nicht, wie das bei Masern ausschaut, führen bei Nichtimpfung zur Erkrankung, die - falls in der Kindheit erlebt - nicht so besonders schlimm ist. (Obwohl Eltern natürlich immer besorgt sind, wenn das Kind hoch fiebert und man nicht weiß, aus welcher Ecke jetzt das Fieber kommt.)
Ein Problem mit Impfungen besteht mMn darin, dass Stämme mutieren und die Impfungen wiederholt werden müssen,damit auch ein neuer Stamm erfasst wird. Da sollte man um eine Risikoabschätzung nicht herumkommen.
(Ein Beispiel, um diese Geschichte mit den Mutationen und dem Gewöhnungseffekt zu beleuchten: wird ein Krebs mit einem Interferon-Wirkstoff bekämpft, so muss das Medikament alle sechs Monate verändert werden, damit die Wirksamkeit gewährleistet wird. Die Umstellung dauert ca. 2-3 Wochen, ist sehr schmerzhaft, und würde gerne umgangen werden, wenn sie nicht absolut notwendig wäre.)
Das Beispiel des Epidemiehaften im Waldorfbereich ist durchaus vernünftig gewählt. Dagegen ist nichts zu sagen, es sei denn, dass es auch andere Häufungspunkte gibt.
Ich füge hinzu, dass ich Waldorfvater (allerdings nicht sehr militant) bin. Ich selbst bin in meiner Kindheit nur gegen die üblichen Krankheiten geimpft worden und habe sonst alles ausgestanden. Manchmal muss ich lächeln, wenn dann bei Erwachsenen plötzlich Kinderkrankheiten auftauchen.
-
Gegen Dummheit würde ich mich sofort impfen lassen. Oder vielleicht gegen Demenz und Alzheimer. Anscheinend gibt es da aber noch nichts. Dabei hätte ich davor viel mehr Angst als vor Masern oder Grippe.

bloedbabbler - 10. Jul, 17:28

Hallo steppenhund,...

... es scheint augenblicklich mehrere Baustellen zu geben; erstens ist der Impfstatus großer Teile der Erwachsenen wohl nicht 'ausreichend', bspw. Keuchhusten, aber auch Masern betreffend.

Masern sind nur vordergründig eine leichte Krankheit, die möglichen Nebenwirkungen der Erkrankung sind sicherlich häufiger und schwerer, als die Nebenwirkungen der entsprechenden Impfungen.

Ein Problem ist eben auch die (späte) Erkrankung im Erwachsenenalter; ich zitiere hier mal -leider aus einer Pharma Zeitung- aber ich denke die Tendenz lässt sich über diverse Bulletins des RKI verifizieren :
Masern sind keineswegs eine Bagatellerkrankung, denn immerhin kommt es bei jeder fünften Erkrankung zu Komplikationen.
Wenn Erwachsene erkranken ist der Verlauf sogar oft noch schwerer als bei Kindern.
So können eine Lungen- oder auch Gehirnentzündung als Folge auftreten.
Bei Kindern ist die oft mit Masern einhergehende Mittelohrentzündung noch vergleichsweise harmlos.
Besonders heimtückisch bei Kindern verläuft die neurologische Erkrankung SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis), die unaufhaltsam zum Tod führt. Sie tritt als Spätfolge durchschnittlich sieben Jahre nach einer Masernerkrankung auf. Häufig sind Kinder betroffen, die zum Erkrankungszeitpunkt noch zu jung für eine Impfung waren und die von einem nicht geimpften, an Masern erkrankten Kind oder Erwachsenen angesteckt wurden.

Letzteres ging vor kurzem durch die Presse bspw. in diesem FR-Artikel aus dem ich mir erlaube zu zitieren:
Im Juni starb ein 14-Jähriger an den Spätfolgen einer Infektion. Er hatte sich als Säugling in einem Wartezimmer mit Masern angesteckt, weil ein nicht geimpftes Kleinkind die Krankheit weitertrug. Auch ein Mädchen starb Jahre später durch diese Wartezimmer-Infektion

Und, wie auch beim Thema Beschneidung, religiöse Indoktrination und ähnlichen einschneidenden Eingriffen in das Wohl des Kindes wird - zu Recht?- auf den Erziehungsauftrag der Eltern verwiesen, gerne in der Geschmacksnote: "Mein Kind -meine Regeln!".

Halbwahrheiten, plumpe Lügen und Glaubenssätze prägen auch hier gerne mal die Debatte, Impfschäden werden dramatisiert damit sie ins ganzheitliche Gesamtbild und die romantisierte Welt passen.
Wenn der Menschheit das Urinfrühstück und die heilpraktischen, esoterischen oder religiösen Mittel so gut geholfen haben, warum starben die Menschen deutlich früher, war die Kindersterblichkeit und das Krüppelwesen der Überlebenden dramatisch höher, als in heutiger moderner Zeit mit den bösen Errungenschaften der Pharmazie?

Prinzipiell sollen ja nach meiner Meinung alle nach ihrer Façon selig werden, aber, wer nicht geimpft ist, sorgt eben unter Umständen für das am Leben erhalten der Infektionskette und gefährdet schlicht andere Menschen dadurch.

Sie schreiben:Da sollte man um eine Risikoabschätzung nicht herumkommen.
Selbstverständlich, dies ist das A und O.
Ich würde mir niemals eine FSME Spritze setzen lassen, falls ich nicht ganztägig im Bayrischen Wald durchs Unterholz kriechen müsste und als Zeckensammelplatz herhielte. Eine gute Bekannte bekam diese Spritze ins Bein (Arm ist glaube ich der richtige Ort!) und leidet seit dieser Zeit unter einem kaputten Beinnerv, der sie humpeln lässt. Und warum bekam sie die Spritze? Weil sie nicht nein sagte, als sie gefragt wurde. m(
Also, ich bin für Impfung solange verifizierbar und wissenschaftlich nachprüfbar ist, dass es einen deutlichen Nutzen, bei geringem Risiko gibt - dies ist bei den meisten Impfungen über die ich mich schlau gemacht habe, der Fall.
Zum Glück scheint die Durchimpfungsrate bei den meisten Schulkindern sinnvolle % Zahlen erreicht zu haben, bzw. zu erreichen; nun sollten sich einige Erwachsene noch mal an die eigene Nase fassen, denn nichts ist doofer, als wenn man den Säugling mit seinem Keuchhusten ansteckt und der dann tot geht.
Bei meinem Impfstatus habe ich übrigens z.B. den Tetanus Titer bestimmen lassen, und da ausreichender Schutz noch vorhanden, von einer Auffrischungsimpfung Abstand genommen.

Ist wie bei vielen Dingen im Leben, kritisch und wach ist der beste Weg seinen Weg im Leben zu finden. ;-)

Ihnen Ihr Blödbabbler
iGing - 10. Jul, 18:46

"Impfschäden werden dramatisiert damit sie ins ganzheitliche Gesamtbild und die romantisierte Welt passen."

Ihre Gesamt-Meinung zum Thema Impfungen sei Ihnen unbenommen, aber diese Äußerung finde ich schon ein bisschen dreist ... haben Sie einmal eine Familie kennengelernt, in der ein Kind von einem (anerkannten) Impfschaden betroffen war?

Das Beispiel von den beiden Kindern, die Jahre später an einer Infektion starben, die angeblich auf eine Masernansteckung in frühen Jahren zurückzuführen war, hat in etwa die gleiche Evidenz wie die Geisteshaltung, die Sie anprangern.

bloedbabbler - 10. Jul, 19:13

Hallo iGing,...

... sie schreiben zu Recht:Ihre Gesamt-Meinung zum Thema Impfungen sei Ihnen unbenommen, aber diese Äußerung finde ich schon ein bisschen dreist ... haben Sie einmal eine Familie kennengelernt, in der ein Kind von einem (anerkannten) Impfschaden betroffen war? , denn ich hätte mich klarer ausdrücken sollen.
Mir geht es dabei nicht um den individuellen Fall, der ist -wenn die Nebenwirkung mehr als leichtes Fieber oder einen Abszess mitbringt- immer brutal und das größtmögliche Drama für eine Familie in diesem Zusammenhang.
Mir geht es um jene Art von -widerlegter- Panikmache, die Autismus als Wahrscheinlichkeit der Nebenwirkung von Masernimpfungen aufführt und um 'ungefährliche' Masernparties der hippen aufgeklärten Damenwelt, die nichts dabei finden ihre Kinder vorsätzlich zu infizieren, weil das ja früher auch so war. Es geht mir also um die Tendenz und nicht um den -schlimmen-Einzelfall, dessen Möglichkeit schon die Wahrscheinlichkeit mitbringt.
Also, glauben sie mir, ich möchte mich nicht über den Einzelfall 'lustig machen' oder abwiegeln, aber der war und ist nicht Ziel- und Stossrichtung meiner -sicherlich etwas spitzen - Kritik.

Tja, was soll ich zu ihrer Kritik bezüglich der beiden Kindern sagen?
Ich verlasse mich da auf Berichte, bspw. diesen hier, da ich kein Arzt bin, kann ich nicht einschätzen wie hoch der Wahrheitsgehalt ist, gehe aber davon aus, wenn der BERUFSVERBAND DER KINDER- UND JUGENDÄRZTE e. V. etwas dazu veröffentlicht, dass es möglich sein könnte.

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