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Glenfarclas Heritage

Den Glenfarclas Heritage bekam ich halbvoll aus dem Freundeskreis, als Dankeschön für kurzfristigen Rechnersupport, mitgebracht.
Er kommt in einem Holzkistchen sicher umhüllt daher, was ihm eine gewisse Aufmerksamkeit einbringt.
Den Glenfarclas Heritage gibt es in einer schwachen Fassung von 40% und in der wuchtigen, die originär wohl für den französischen Markt bestimmt war - denn das rückseitige Label ist in gallischer Zunge bedruckt.
Inzwischen haben aber die meisten Onlinehändler den Glenfarclas Heritage 60% auch im Sortiment, die Preise liegen meist bei um die 35 Euro pro 0,7 Liter, mit der Holzkiste auf dem Bild habe ich ihn nur bei dem Versender gesehen, dessen Lager augenblicklich bestreikt werden. ;-)
Glenfarclas 'Heritage' Flasche
Auf der hölzernen Umverpackung ist eingebrannt(?) Glenfarclas Heritage aus der Heritage Malt Collection.
Der Glenfarclas Heritage wurde -wie auch sein Bruder im Geschmack der Glenfarclas 105- mit satten 60% Fassstärke abgefüllt. Sehr löblich.

In der Nase findet sich eine Note die an Orangen erinnert, das Aroma ist süßlich ohne erkennbaren heftigen Sherry Einfluss mit feiner Malzigkeit. Leckeres Näschen.

Der Sherry schlägt dann aber umso wuchtiger zu, wenn der erste Schluck den Mundraum füllt.
Intensiver Sherrygeschmack, matschige, fast faule dunkle Früchte ganz ähnlich wie beim 105.
Der Antritt ist überraschend weich und süß, etwas dunkle Schokolade findet auch ihren Weg auf die Zungenknospen.
Ich habe den zwar pur probiert, aber 60% haben eher die Eigenschaft die Zunge und ihre sinnliche Funktion spontan zu sedieren, was einer Verkostung mittelfristig eher abträglich ist.
Deshalb wurde fleißig nach der 'spoon' Methode verdünnt, auf einen 4cl dram gabs 6-8 kleine Teelöffelchen voll Wasser, später dann auch mal weniger.

Im Abgang findet sich immer noch faule dunkle Frucht, eine leicht säuerliche Note und ein etwas muffiges Tier Element krabbelt dazwischen auch noch den Rachen träge runter.
Der Abgang ist definitiv nicht meiner, das ist alles irgendwie dumpf und breiig.

Aber vorher kann man mit dem Glenfarclas Heritage 60% durchaus Spaß haben, ähnlich wie mit seinem Klon im Geiste dem Glenfarclas 105.
Geschmacklich liegen die ungefähr gleich auf.
Auch wenn, wie man nachlesen kann, die Fasszusammensetzung nicht gleich sein soll, gibt sich das imho geschmacklich nicht viel.
Da ich allerdings mit dieser Art von starkem Sherryeinfluss nicht ganz so glücklich bin, trinke ich den wirklich nur dann, wenn mir mal nach solch einer Art ist; und das Verlangen nach fauler Frucht am Abend habe ich nicht oft.

Wertung Single Malt
Glenfarclas 'Heritage'


Geschmack:
Fass3 bis Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4

Fazit: Wie auch beim Glenfarclas 105 kann man, wenn man auf schweres, faules und dunkles Obst steht damit eigentlich nichts falsch machen. Vermutlich würde ich mir aber eher den 105 holen, denn der hat inzwischen zehn Jahre Reifung hinter sich, der Heritage ist ein NAS, auch wenn man dem schwachen Bruder desselben, dem 40% Heritage ein Alter von um die 8 Jahre nachsagt. Wer das nachsagt, in die Welt gesetzt hat, nur abschreibt und weiterverbreitet oder wirklich weiß, entzieht sich meinem Horizont. Ich bin es nicht. :-D Mit der Holzkiste ist der Heritage 60 durchaus ein kleiner Hingucker im Regal, wer sowas mag.


Ihnen Ihr Blödbabbler

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