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Jim Beam Rye(Yellow)

Nachdem mir gestern, durch meine grobe Ungeschicklichkeit eine Flasche Jim Beam Rye Whiskey im Treppenhaus zerdeppert ist, stelle ich mal meine Tasting Notes der vorherigen Flasche - als Nachruf für diese Flasche- ein.
Bye bye Miss American Pie,
Drove my Chevy to the levee but the levee was dry
Them good ol' boys were drinkin whiskey and rye
Singing "This'll be the day that I die,
This'll be the day that I die."

Jim Beam Rye Flasche

Der Jim Beam Rye (Yellow) kommt in der üblichen quadratischen Flasche mit abgerundeten Ecken daher, in die Jim Beam seine Bourbons abzufüllen pflegt.
Er hat allerdings ein gelbes statt einem weißen Etikett spendiert bekommen.
Wie in dieser unteren Preisklasse üblich, gibt es einen schönen Schraubverschluss, der den Whiskey elegant am Kork nehmen hindert.

Da ich bisher noch keinen Rye Whiskey getrunken habe und nur die Kennziffern im Vergleich zum Bourbon kenne, bin ich durchaus gespannt.
Da der Straight Rye Whisky aus mindestens 51% Roggen bestehen muss, soll er -im Gegensatz zum Bourbon, welcher aus mindestens 51% Mais besteht- würziger sein.
Mal schauen.
Bourbon darf ja nicht mit Zusätzen wie E150 versehen werden, sodass die Farbe des Getränks eben die Originalfarbe ist, beim Rye muss ich mich erst mal kundig machen.
Soweit ich das aus dem Überbegriff Straight American Whiskey herauslese, unter dem auch der Rye firmiert, unterliegt er dem selben Gesetz von 1964, das auch den Bourbon vorm Reinkippen von unsinnigen Zutaten sichert.
Da auf der Flasche auch nichts von Farbstoff steht, was Pflicht in Deutschland wäre, also der Hinweis, nicht das Zuckerkulör gehe ich davon aus das seine Farbe original ist.

Um den Rye sich vorstellen zu lassen, schnuffel ich vorsichtig an seinen Ausdünstungen und lasse ihm ein wenig Zeit für sich, damit er es sich im Glas gemütlich machen kann.

Der Geruch ist süßlich mit milder Vanille, dahinter kommt ein wenig versteckter Klebstoff, allerdings sehr wenig davon.
Kein Vergleich zu beispielsweise einem Jack Daniels Single Barrel.
Viel mehr kann ich mit meinem limitierten Schnuffelkolben nicht ausmachen, aber das Aroma ist ok und macht Lust und Laune auf mehr davon.

Deshalb verlege ich mich entsprechend darauf den gelben Jungspund zu erschmecken und meine Zungenknospen damit zu befeuchten.
Warm und vanillig begrüßt er meine Mundhöhle.
Leicht mandelig und schwach würzig -da hätte ich mehr erwartet!- bei trockener Eiche und auch hier minimalem Klebstoff.
Das ganze Erlebnis ist mit mouth watering -denke ich- sehr treffend bezeichnet.
Was folgt, ist ein mittellanger Abgang mit einem Hauch Vanille, Holz, einem schwachen Grasgeschmack und überraschenderweise Spuren von Zimt.

Alles in allem nicht das Roggen-Würze-Monster, das ich vermutet habe, sondern ein beileibe spaßiger Whiskey der einem einen schönen Abend bereiten kann.
Für sein Preis-Leistungsverhältnis sicherlich ein durchaus guter Kauf.

Die Flasche gibt es für knappe 15 Euro pro 0,7 Liter im Versand und ist auch im Getränkehandel leicht zu finden.
Der Whiskey hat 40% Umdrehung und ein -wie ich finde- erlesen hässliches Etikett mit den Hackfressen der ehemaligen Altvorderen der Destille.
Egal, dafür schmeckt aber wenigstens der Rye lecker und das ist es ja worauf es mir ankommt.

Da ich noch keine ernsthafte Vergleichsmöglichkeit von Rye Whiskeys habe und vermute, dass es -wenn auch in erschreckend teuren Regionen- noch einiges zu erschmecken gibt, werde ich dem Jim Beam Rye erst einmal eine nicht zu enthusiastische Wertung geben.
Da soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich den Saft mag und für mindestens 'lecker' halte, mal schauen wo er steht, wenn ich mehr Ryes verköstigt haben werde.

Wertung Kentucky Straight Rye
Jim Beam Rye (Yellow)

Geschmack:
Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile5

Fazit: Ein Whiskey der einem definitiv den Abend versüßt. Angenehmer Geruch, leckerer Geschmack und ein feiner Preis machen den Jim Beam Rye zu einer klaren Kaufempfehlung. Und sogar merkwürdige Menschen können ihn für Whiskey Sour nehmen, ihn mit mit Eiswürfeln trinken oder zum Abrunden einer Cola missbrauchen. Das alles steckt der kleine gelbe Racker locker weg. Nur lasst ihn bitte nicht sinnlos in Treppenhäuser laufen, wie es dem Blödbabbler geschah, denn so etwas hat er definitiv nicht verdient.



Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad
AausB (Gast) - 3. Aug, 23:09

"Bratzke, Bratzke sag ich immer: Vanille und dann Gras - ich glaub, das muss ich probieren."

bloedbabbler - 3. Aug, 23:26

Nun, nicht alles was des Pathologen ist, ist auch etwas für den Schreiberling.

Ich erinnere da mal gerne an ihren Versuch den Jim Beam Rye zu trinken, werter Herr AausB :-D

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