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Grotesk-Protest

Dienstag, 17. Mai 2016

Die immer wiederkehrende Idiotie des Gleichen

Die Landwirte beklagen den Verfall des Milchpreises und der Preise für Schweine(fleisch).
Es gibt ja nicht erst seit gestern den Begriff des Schweinezyklus für solche Marktspielereien.

Kann man auch schön gerade in der Whiskybranche sehen, wo die explodierenden Preise für den Bau von neuen Destillerien sorgen und wo -wenn denn die Nachfrageblase platzt- vermutlich das große Sterben wieder losgeht, Destillerien eingemottet, geschlossen oder abgerissen werden; sich Whiskyseen aufstauen und der Schnaps dann wieder deutlich billiger werden wird.

Hohe Preise und hohe Nachfrage erzeugen mehr Gier und die enthusiastische Hoffnung durch noch mehr vom Gleichen auch noch mehr Profit einzustreichen.
Dann -Überraschung, Überraschung!- ist der Markt auf einmal übervoll und keiner weiß wohin mit dem ganzen Plunder - der Preis fällt dramatisch.
Und schon startet das Katzengejammer, das absichtsvolle Heucheln: Also, damit konnte man doch nicht rechnen! Wieso steigt der Preis denn nicht immer weiter, nur weil wir inzwischen unfassbare Mengen davon anbieten?
Butterberge, Milchschwemme und Halden voller Schweinehälften sollten doch deswegen nicht im Preis fallen. Wohlan! Essen wir eben drei Schweine und saufen den Inhalt des Euters einer Turbokuh am Tag an Milch dazu –muss doch gehen.

Aufnahmefähigkeiten sind begrenzt, auch im globalen Maßstab. Aber das scheint nicht so eine einfache Erkenntnis zu sein.
Statt also lieber auf weniger an Masse und stattdessen lieber auf qualitativere Produkte zu setzen, solche die man an die Ökobourgeoisie teuer absetzen kann, frönt man einem schlichten Weiter-so, einer Massentierhaltung mit all ihren negativen Effekten für Viechzeug, Umwelt und den eigenen Geldbeutel.

So konnte man sehen, dass, nachdem die Milchquote im April 2015 abgeschafft wurde und die russischen Märkte wegen des geistfreien Embargos der EU zusammengebrochen sind, die Milchbauern begannen in ihrer Milch zu schwimmen.
Und auch das keine sehr überraschende Feststellung: Der gemeine Asiate mit seiner Milchunverträglichkeit ist nun wirklich kein doller zusätzlicher Abnehmer, sodass die Preise eben massiv zu fallen beginnen.

Denn: Keine neuen (Ersatz)märkte und / oder keine zusätzliche Nachfrage bedingen ja geradezu einen Preisverfall (bei Überangebot).

Nun, aber dieses mit klarem Kopf-gegen-die-Wand-fahren mal wieder mit Steuergeldern zu belohnen erscheint mir eindeutig der falsche Weg.
Wenn unsere Regierung also fehlgeleitete Gier belohnen will oder sich für ihre falsche Embargopolitik und das damit verbundene Wegbrechen der russischen Märkte mit einem Trostpflaster beteiligen will, so frage ich mich, wo da der vielgepriesene Markt der Sonntagsreden in diesem Fall mal wieder bleibt.
Was ich sehe ist lediglich eine weitere Belohnung in Form von Rettungsgeldern, eine Subvention, die das unternehmerische Risiko minimiert und zwar wenig überraschend mal wieder auf Kosten der Allgemeinheit.

Der Markt scheint und ist immer dann gut genug, wenn man damit private Profite maximiert, aber er ist nur eine Bitch, deren Dienste man sich fürstlich entlohnen lässt, wenn damit tatsächlich unternehmerische Verantwortung für vermeintlich profitable Risiken eingefordert werden soll.

If pigs had wings oder wie der gemeine Finne zu sagen pflegt: "kun lehmät lentävät" dann wäre es vermutlich sogar möglich, das selbst Markteilnehmer Hirn entwickeln, so aber zweifle ich daran.
Ihnen Ihr Blödbabbler

Donnerstag, 7. April 2016

Darf ich für Sie stümpern?

Ich war in letzter Zeit wirklich oft essen, eine Zeit lang sogar täglich.

Ich frage mich jetzt allerdings immer öfter: wann genau wurde in der Speisegastronomie auf das Konzept der ungelernten Hilfskräfte im Service gesetzt?
Wann wurden all die HoFas durch talentfreie d-i-y Aushilfen verdrängt?
Bei den Preisen, mit denen ich gewöhnlich in der Gastronomie konfrontiert werde, sollten doch eigentlich auch die Kosten fürs gelernte Personal möglich sein, zumindest dann, wenn ich den meist dargebotenen Wareneinsatz betrachte, und die sich für den Gastronomen rechnende Fisting Faustformel: Selbigen Wareneinsatz mal drei, annehme.
Von den Getränkepreise die auch meist nach diesem berechnet werden, wenn nicht deutlich drüber, ganz zu schweigen.
Aber das bezahle ich ja, auch gerne, wenn dafür das Gesamtpaket stimmt.

Nun trinke ich, außer Whisky, keinen Alkohol, nicht mal mehr die hessische Muttermilch: Apfelwein, zumindest nicht öfter, als ein bis zweimal im Sommer.
Deswegen trinke ich gewöhnlich alkoholfreies Bier, das irgendwie immer in einer Flasche an den Tisch gebracht wird.
Alkoholfreies gibts in der Gastronomie offensichtlich aus Prinzip -und vermutlich aus Kostengründen- nicht aus dem Fass.

Das wäre ja sogar zu verkraften, wenn nicht immer der Kellner oder sein weibliches Pendant, die Kellnerine(?) lustlos, dafür mit mächtigem Schwung, einen Schuss der Flüssigkeit stürzend aus der Flasche kippten und diesen dann im Glas zu reinem Schaum umwandelten.
Magie der sinnfreien Sorte!

Danach stellen sie das Geschundene im Glas vor den Gast - in diesem Fall: mich.
Sie gucken dabei auch noch stolz, fast so, wie ein Kleinkind, das mit dem Finger auf den selbstgemachten Haufen im Wohnzimmer zeigt und enthusiastisch verkündet: Kacka, Kacka1!!111!.
Und so ähnlich finde ich diese unprofessionelle Gehabe auch - Kacka!

Zum Glück kann man sich auch meist darauf verlassen, dass diese definitiv ungelernten Kräfte einem den Teller gerne mal von links anreichen, während ich hoffnungsfroh nach rechts blicke.
Das sorgt dann auch immer gerne mal für Beinahe-Kollisionen und einfach einen starken Schub Scham, der meist aber zügig von aufkommendem Zorn verdrängt wird.
Beides definitiv keine Appetitanreger.

Und ich spreche hier nicht vom anatolischen Dönermann um die Ecke oder dem pakistanischen Pizzaladen mit angeschlossenem Bringdienst.
Es sind dies durchaus Gaststätten mit Stoffservierten und Menschen, die in Lakaienkostümen dilettantisch ihrem Tagwerk nachgehen.

Was ich in einer Kneipe (noch) akzeptabel finde, die studentische Hilfskellnerine mit üppiger Oberweite und intellektuellem Habitus oder den Maschinenlandwirtbauer hinterm Zapfhahn, ist mir inzwischen ein wahres Gräuel in der Speisegastronomie.

Mahlzeit, Ihnen Ihr Blödbabbler - Fresssack und Maulheld.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Und er bewegt sich doch!

... und zwar so, wie man es erwarten konnte.

Wenn man nach Symptomen sucht, was in dieser Republik schief läuft, dann ist der Blick auf den Herrn Generalbundesanwalt sicher ein Treffer.

Jener treffliche Aufklärer und Verfolger böser Taten, der in Sachen Spionage der NSA bisher immer noch keinen Anfangsverdacht finden konnte, versucht es jetzt mal in Sachen Einschüchterung der Presse.
Hier am Beispiel netzpolitik.org.

Ein Verfolgen, des massenhaften Abschnorchelns der Daten der Bürger der BRD, scheint ihm nicht dringlich genug, die Aussichten dafür den Kopf aus der warmen Rosette des Partners ziehen zu müssen wohl zu anstrengend und auch irgendwie wenig vielversprechend. Damit macht man sich keine Freunde im politischen Berlin und bei den Freunden jenseits des Atlantiks. Und wenn ein deutscher Elitenmensch etwas nicht mag, dann ist es sicherlich in Ungnade zu fallen bei den Kumpels.

Da ist es doch leichter, wegen Verdacht des Landesverrats bei den kritischen Blogkollegen von netzpolitik.org tätig zu werden.
Statt sich über das Aufdecken dubioser Taten zu freuen, wird ihnen stattdessen mit 'Landesverrat' vorgeworfen: "[...]die Bundesrepublik Deutschland zu benachteiligen oder eine fremde Macht [begünstigt zu haben]"

Also, das ist starker Tobak. Versuche, das weitere Abdriften in einen totalitären Überwachungsstaat kritisch zu beleuchten ist also Landesverrat.
Journalistische Arbeit, -mal entgegen dem allgemeinen Trend - ernst genommen wird offenbar ein Grund zur Ermittlung.

Klingt historisch vertraut und zeigt, wie weit dieser Staat tatsächlich bereits totalitär geworden ist.
Aber, man warb ja in Bayern auch kürzlich mit den Konterfei des toten Kreuzes des Südens, dem ollen FJS, warum also nicht mal wieder eine Spiegelaffäre reloaden?
Und, in Ermangelung von oppositionellem Geist in der guten Stube des Augsteinschen Artefakts nimmt man sich eben die geistigen Erben des kritischen Verstands bei netzpolitik.org zur Brust.

Ich drücke den Blogkollegen von netzpolitik.org die Daumen, dass deren Anwälte diesen infamen Anwurf zügig bereinigen können, damit sie doch noch in den wohlverdienten Urlaub fahren können.

Den Generalbundesanwalt sollte man hingegen mal an seinen Auftrag erinnern und eine Abschätzung von Verhältnismäßigkeit anmahnen.

Immer dann, wenn man denkt es ginge nicht viel übler zu im Saustall Deutschland, erinnern einen Juristen daran, warum man sie mal "furchtbare Juristen" nannte.
Hier ist in der Republik stinkt etwas und es ist sicher nicht Landesverrat durch kritische Journalisten.

Nach langer Zeit schließe ich mal wieder mit einem Zitat, welches von Ludwig Thoma, dem alten Antisemiten, stammt:
"Der königliche Landgerichtsrat Alois Eschenberger war ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande."
Ihnen Ihr Blödbabbler

Donnerstag, 23. Juli 2015

Wieder da!

Lange habe ich nichts mehr hier geschrieben, mich stattdessen in Kleinkriegen in diversen Foren aufgerieben.
Nutzlose und fruchtlose Zeitverschwendung, wie mir dankenswerterweise die Lieblingsbuchhändlerin kürzlich im Gespräch klarmachte.
"Niemand mag belehrt werden", "Niemand mag sich die Mühe machen sich mit einem Thema intensiver auseinanderzusetzen", waren zwei der wohl treffenden Sätze, mit denen sie mich wieder etwas mehr geerdet hat.

Ich hatte versucht in meinem -beinahe- Heimatboard etwas gegen die "Alle Griechen sind faule Betrüger", "...was uns der Grieche bis heute schon gekostet hat" oder schlicht gegen die faulige Herrenmenschenattitüde anzustinken, nahezu ohne Erfolg.
Der Hinweis mit link, das wir -das bedeutet die BRD- bisher ca. 300 Millionen Euro als Zinszahlung von den Griechen bekommen haben, aber im Gegenzug noch kein Geld verloren haben, mithin der Menschenhasser im Rollstuhl offenbar ein gutes Investment getätigt habe, wurde nicht zur Kenntnis genommen. Bereits zwei Postings darunter schrieb man wieder: "Was uns der Grieche bisher schon gekostet hat. Fauler Grieche..."
Ich habs dreimal probiert und es wurde nicht zur Kenntnis genommen.

Vorher hatte ich versucht ein Stimmungsbild abzugeben, Schuldige zu benennen und zu orakeln wie sich das ganze Drama weiterentwickeln kann und vielleicht auch wird.
Ich schrieb:
Mal gucken, was für ein Bonaparte diesmal aus den Trümmern der Herrschaft des Finanzkapitals steigen wird.
Hinterher hats dann wieder keiner gewollt, also wenn der Coup d’État stattgefunden hat.
Kann man sich ja zur Not wieder mit einer Obristenjunta arrangieren, mehr Waffen liefern ist ja ein sinnvoller Exportansatz und liegt im Trend der NATO.

Aber mal ehrlich, den Griechen sagen, sie müssen die Hose runterziehen und sich nach vorne bücken, damit man sie besser in den Arsch f*cken kann -und ihnen danach "Schwuler" hasserfüllt entgegenzuschleudern ist sowas von 1919. Allerdings käme dann griechischer Sex quasi wieder Nachhause, gelebte Völkerverständigung, irgendwie. Und mal ehrlich, bestimmt will der geile Grieche das ja auch, oder? It's coming home. m(

Leider ist dieser Kampf wohl verloren, denn gegen Religion ist es unmöglich mit rationalen Argumenten zu bestehen.
Sieht man bei der Homöopathie genauso wie beim vorherrschenden Neoliberalismus.
Wir, das heißt unsere Hohepriester der Austerität und willfährige Büttel des Finanzkapitals zwingen zum "Sparen", die Wirtschaftsleistung bricht um 25% ein, das Gesundheitssystem liegt inzwischen ungefähr auf der Höhe von Liberia und die Jugend verlässt scharenweise das Land. Ernsthafte Ökonomen weltweit erklären diese Kur als einen groben Fehler, gar als verrückt.

Doch, wie so oft bei Religion, endet es immer gleich: wenn man durchs innige Beten nichts bewirkt dann liegt dies nicht daran, dass es keinen Gott gibt, sondern daran, dass man zu wenig oder nicht intensiv genug gebetet hat.

Man hinterfragt also nicht, sondern verordnet blind ein mehr vom vorherigen Unfug.

Dass es in Deutschland noch ernsthaft Menschen gibt, die den Krieg des (Finanz-) Kapitals horizontal und vertikal nicht wahrnehmen und das Problem beim "faulen Griechen" suchen, statt dort, wo die Kohle der euphemistisch lancierten "Hilfsgelder", die verzinste Kredite sind (Deutschland nimmt Geld für keine bis wenig Zinsen auf und gibt es mit mehr Zinsen an Griechenlands Gläubiger weiter), tatsächlich landet ist mir ein echtes Rätsel.

Warum findet es weiterhin statt? Warum gibts weiterhin das Spiel mit Griechenland?
Weil es sich für bestimmte Kreise schlicht rechnet.
Das Spiel endet an dem Tag, an dem es sich für diese treibenden Kräfte nicht mehr rentiert, dann bleibt der Verlust bei den Arschmassen in den Ländern hängen, die weiter stumpf was vom Griechen und südländischer Mentalität vor sich hinsabbeln.

Stattdessen macht man anhand des deutschen Erfolgsmodells der blühenden Landschaften eine griechische Treuhand auf, die den letzten Staatsbesitz genau denen zum Kauf anbietet, die sich bisher nicht am Staat beteiligen.
Verschleudert man letztes Volkseigentum.

Dadurch kommt sicher keine Steuergerechtigkeit und mittelfristig mehr Geld in staatliche Kassen. Aber das ist ja auch nicht erwünscht. So, wie man im eigenen Land, also Deutschland, die Steuerfahnder an Zahl klein hält und wegpsychiatriert, wenn sie dem Kapital zu Nahe kommen handelt die griechische Elite genauso. Wenige Ansätze enden mit einem Desaster, waren die Interventionen der Milliardäre überraschenderweise erfolgreich.

Stattdessen geht der Klingelbeutel 'rum mit den Ansätzen, die der Mehrheit richtig weh tut: Mehrwertsteuererhöhung(auch auf den Inseln um den Tourismus sinnvoll zu verteuern) auf 23% und Rentenkürzungen klingt in deutschen Ohren vertraut, dieselben Lügen und dieselben Ansätze zur Profimaximierung ,die hierzulande fast ohne Aufschrei, zumindest ohne nachhaltigen, akzeptiert wurden. Im Ergebnis bescherte uns das hier im Land steigende Ungleichheit und Wutbürger der unangenehmen Sorte, sogar noch dümmer als die gewöhnlichen "der Grieche ist schuld" Schreier.

In Griechenland wird es vermutlich die linken Ansätze, die hier plattgemacht wurden, diskreditieren und stattdessen den Nazis der Morgenröte Auftrieb verschaffen.

In Zeiten, in denen unsere Mutterkreuzlerin der Nation an der Gulaschkanone der NATO verspricht, dass wir bald 2% des BIP für Waffen ausgeben werden - augenblicklich sind es knapp 1,2%- und die Griechen von der NATO klar darauf hingewiesen werden, dass die bitteschön auch weiterhin 2% beitragen sollen (als einzigem Land neben UK und den USA(4%) ist Griechenland mit 2% dabei), auch, wenn währenddessen im Land die Gesundheitsversorgung kaum noch aufrecht erhalten werden kann, sollte man doch bitteschön die Ostfront verteidungsfähig halten. Aslo vermutlich gegen den NATO-Bruder Türkei und die Schwimmer aus Afrika.


Man pauperisiert ohne moralische Bedenken ein komplettes Land und drückt ihm den Stiefel an die Kehle, gut, klassische deutsche Tugend, aber hey, man dachte doch romantisch unser Land sei seit seiner Weltmeisterschaft und der tollen, gastfreundlichen Stimmung schon weiter, gelle ;-)

Im Osten wird stattdessen gerade für WW3 das Rüstzeug zusammengebracht, Krieg mal wieder als Lösungsmittel von Akkumulationsproblemen? Und hier schimpfen die Medien über die Griechen, also die faulen und müßiggängerischen. Home sweet home.


Tjo, und dann gibts auch noch den Fred im whisky Forum über Glauben, Religion und Kirche. Eine wahre Offenbarung, aber nutz- und freudlos.
Wie will man mit Menschen argumentieren, die sich im Zirkelschluss via Bibelstellen quasi die Richtigkeit bescheinigen?
Wie will man damit umgehen, dass diese Menschen in ihrem Glauben anderen auf den Sack gehen und sie anmissionieren?
Eigentlich kann man mit diesen Menschen nicht diskutieren, sie leben von der Behauptung, die sie in 2000 Jahren nicht beweisen konnten. Damit ähneln sie den Homöopathen, bei denen dies ja die letzten 200 Jahre auch nicht gelang und den Neoliberalen, die damit seit 40 Jahren empirisch krachend baden gehen. Und dennoch sind alle drei genannten Religionen existent und bestehen darauf Ernstgenommen zu werden.
Gar mit Respekt behandelt zu werden. Könnt ihr gerne fordern, aber nicht bei mir.
Respekt verdient man sich, und zwar nicht mit fadenscheinigen Behauptungen über Einhörner, fliegende Pferde mit Propheten onboard oder einem allmächtigen, menschlichen Riesenwesen, das sich das Gebrabbel von Erdlingen anhört um ihnen zu helfen. Sorry, ich bin erwachsen, werdet ihr es auch.

Letztlich zeigen mir die Forendiskussionen einen Trend den ich schon des Öfteren angesprochen habe, meist allerdings beim Herrn wvs als Kommentar.
Eine der Stärken des Internets, die quasi Nichtexistenz von klassen- und bildungstheoretischem Hintergrund - die wahrhaft demokratisch daherkommt- ist zugleich ihr stärkster Hemmschuh.
Dies zeigt sich schmerzhaft darin, dass man feststellen muss, dass es gute Gründe gab vormals im realen Leben mit seinesgleichen zu verkehren.
Mit der Augenhöhe macht das Internet und die dort vorherrschende Egalität radikal Schluss und ersetzt die reale durch eine formale Augenhöhe.
Alle sind gleich und alle haben eine Meinung, muss man ja nicht begründen. Nur mit Meinungen, so sagt der Volksmund, ist es wie mit Arschlöchern: Jeder hat eins. Und so verlaufen dann die Diskussionen meist, man senft ab und ignoriert beflissentlich die andere Seite. Erkenntnisgewinn Null, Ego locker abgespritzt -unbezahlbar.
Ich sehe an vielen Stellen den schleichenden Tod des Arguments, man macht sich nicht mehr die Mühe wenigstens einen Link zu seiner These zu setzten, auf möglicherweise weiterführende Literatur oder Daten zu verweisen -, man behauptet(was ich hier im Blog -nachzulesen im Impressum- immer tue! Außer mir ist nicht danach. ;-) Aber im Dialog versuche ich gewöhnlich schon Begründungen zu finden) stattdessen nur noch, dies dann aber im Brustton der Überzeugung.

Ist dann eben doof innerhalb einer Diskussion, wenn Menschen die eher intellektuell versuchen einen Standpunkt zu setzten von Menschen Antworten bekommen, die aus der BILD-Zeitungs-Klippschule-für-Zurückgebliebene ausgebrochen zu sein scheinen.
Wenn man sich die trostlose Mühe macht Argumente zu begründen - denn sonst sind Argumente ja nur Behauptungen- und Totschlagfloskeln retourniert bekommt.
So, wie mich ein Handwerker im besten Falle sicher auslacht, wenn ich ihm seine Arbeit erklären will und platt darauf hinweise: "Ich darf dass, ich habe dazu das Recht, denn ich habe schon mal ein Werkzeug gesehn‘ und weiß auch wie es genannt wird", und es im schlechten Falle eher eins aufs Maul gibt, so geht es andersherum natürlich nicht.

So, wie wir alle Bundestrainer sind, hat auch jeder der im Web vertretenen eine Meinung, die er sich bildet oder, was leider häufiger der Fall ist, platt ohne zu hinterfragen von den Meinungsführern übernimmt.
Wenn ich also, um zu einem Thema etwas beitragen zu können, Literatur dazu lese, momentan "Das Kapital im 21 Jahrhundert" von Thomas Piketty oder vorher Ayaan Hirsi Alis: "Reformiert euch!" oder Der islamische Faschismus: Eine Analyse von Hamed Abdel-Samad, dann kostet mich das Zeit, bringt mir aber ein breiteres Spektrum der Argumentation.
Wenn ich etwas beitragen möchte zu einer Diskussion, dann mache ich mir eben gewöhnlich die Mühe mich mit dem Thema auseinanderzusetzen, also deutlich länger als nur drei Minuten beim Einen-Neger-Abseilen vor dem Kneipengang oder indem ich stumpf die Überschrift der BILD oder des Werbeprospekts einer Kaufhauskette anstarre.

Dennoch treffen Meinungen gleichberechtigt im Forum aufeinander und werden auch gleichberechtigt wahrgenommen.
Da spielt es dann selbstverständlich auch keine Rolle, ob ich Politologie studiert habe, mein Abitur in Singen und Tanzen gemacht habe oder qua definition Zurückgeblieben bin wie Peter Griffin.

Lustigerweise zählen auch Argumente deutlich weniger in Foren, als man -einem theoretischen Diskurs verpflichtet- annehmen würde.
Wer durch vorsichtige Sprache, bei Zuständen die eben nicht klar und eindeutig sind, gar anfängt abzuwägen und zu hinterfragen, der sieht sich oft genug den muffigen Kerlen mit Heugabeln und Fackel verbal gegenüber.
Schnell ist dann dort die Todesstrafe gefordert, werden Urteile die nach Jugendstrafrecht gefällt werden -und vermeintlich 'harmloser', also zu harmlos!, daherkommen -weggemobbt.
Hinweise auf Rechtstaatlichkeit werden allzu oft als Täterschutz gedeutet, mob rules.

Hier höre ich die Buchhändlerin lachen: "Habe ich dir doch gesagt, Menschen haben keine Lust sich eine Meinung zu erarbeiten".
Und ich fürchte sie hat Recht.

Ich bin jetzt seit 1997 in diversen Foren unterwegs, die Kultur dort wird immer schlimmer - und ist noch Meilen vom Bodensatzstandard bei den asozialen Medien des Fratzenbuchs, Twitter und Konsorten entfernt.

Und ja, ich musste auch lachen, als Deutschlands unbegabtester Schauspieler der Schweiger Till einen Spendenaktion zugunsten von Flüchtlingen im Fratzenbuch teilte und dort den Faschoabschaum an Kommentaren zu lesen bekam, den man inzwischen in Deutschland schon als normal ansehen muss. Besonders lachen musste ich aber nicht, wegen dieser Tatsache - die ist eher zum Weinen oder zum Verzweifeln-, sondern darüber, dass sich Herr Schweiger via BILD Zeitung darüber beklagte.
Jenem Organ, dem Menschen mit einem Rückgrat und einem Mindestmaß an Verantwortung keinen einzigen Satz zuspielen würden.
Aber, hey, ist ja die Hauspostille des werten Herrn Schauspielers und massiv dabei beteiligt daran, welche Zustände inzwischen in diesem Land vorherrschen.
Jeder Artikel in der Vergangenheit dieser Hetzpostille ist ein Streichholz in der Gegenwart mit dem dreckiger Abschaum Flüchtlingsunterkünfte anzündet und Menschen attackiert.
Alles völlig normal im Jahre 2015 in Deutschland. Es hat nur 25 Jahre gedauert bis aus der Bonner Republik wieder das großmäulige, widerliche Deutschland von Berlin aus seine Fratze in die Welt trägt.

Und, die vom Volk geliebte Kanzlerin blubbert was von: "das Boot ist voll", während sie nach Diktatorenart die Wange eines Kindes streichelt. Widerlich!
Dazu die transgenderische,schwäbische Hausfrau im Rollstuhl, die in übelster Herrenmenschenattitüde mal eben das Bild vom hässlichen Deutschen in der Welt reloaded.
Göring nahm wenigstens Morphium, was ist seine Ausrede?
Hat dieses Festhalten in Nibelungentreue bis der Russe und der Ami alles in Scherben fallen lässt inzwischen Tradition in Berlin?
Und nicht völlig überraschend steigen parallel dazu die Umfragewerte für Merkel und Schäuble, die beiden beliebtesten Politiker Deutschlands.
Ich frage deshalb mal mit Bernd dem Brot Deutschland

Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 27. Mai 2015

Totgeburt reloaded

Die Einführung einer anlasslosen Bespitzelung aller Bürger des Landes wird ein weiterer Tiefpunkt dieser Regierung, in einer an Tiefpunkten bisher nicht armen Regierungszeit.

Ein weiterer rasanter Schritt, weg vom freiheitlichen Bürgerstaat hin zu einem präventiven Sicherheits- und Überwachungsstaat.
Ein weiteres Gesetz, bei dem nur zu hoffen bleibt, dass das Bundesverfassungsgericht und / oder die EU dieses wieder kippen werden.
So schlimm steht es inzwischen, wir müssen auf die Roten Roben oder das neoliberale Konstrukt EU hoffen ,damit Bürgerrechte nicht nach Willkür und Belieben unserer politischen Eliten eingeschränkt werden können.
So schlimm, dass man sich tatsächlich dabei ertappt, sich die FDP wieder in die Regierung zu wünschen, denn sind das auch neoliberale Schurken, so haben sie doch noch Reste von freiheitlichem Gedankengut inkludiert. Was man von der Verräterpartei definitiv nicht sagen kann. Rückgratlos würde mir einfallen, aber da sich abzeichnet, dass das Handeln System hat, scheint es mir eher Perfidie, denn Nachgiebigkeit zu sein.

Nachdem man sich bereits die Arbeitgeberforderung nach Einschränkung der Tarifautonomie vor kurzem zu eigen gemacht und ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht hat, steht nun also -in Form einer fauligen Wiedergängergestalt- die anlasslose Massenbespitzelung aller Insassen der BRD -wie einst bei Borchert Beckmann - draußen vor der Tür.
Maaslosigkeit ante portas!
Dieser Gesetzentwurf, fleischgewordene Umkehr der Unschuldsvermutung, wurde mal wieder manifestiert durch einen -Überraschung, Überraschung!- Vertreter der Verräterpartei SPD.
Jenen Arbeiterverrätern, die bis auf eine Stimme auch den Eingriff in die Koalitionsfreiheit und das Streikrecht durchgezogen haben.
Wer sich also immer noch (positiven) Illusionen über die Sozialdemokratie im 21. Jahrhundert machen sollte, dem ist - so attestiere ich mal grob- vermutlich nicht mehr zu helfen.

Für wen wird hier was eingeführt, frage ich mich.

Nachdem bisher -soweit ich das verfolgt habe- kein Nachweis erbracht ist, dass eine anlasslose Datensammelei ein Verbrechen verhindert hat, bleibt nur die teleologische Krücke, den massiven Eingriff in die Grundrechte der Bürger mit einer vermeintlich verbesserten Aufklärungsrate posthum zu rechtfertigen.
Auch wenn hierbei zur Inthronisierung gerne gelogen wird, bis sich die Balken biegen mal mit der Wahrheit sehr kreativ umgegangen wird, wie man an den Absonderungen von Herrn Gabriel sehen konnte.
Man nutzt die Gunst der Stunde und segelt im Schatten der Anschläge von Paris in den Hafen des Überwachungsstaats.
Da fällt mir eine Zeile von Marius Müller Westernhagen ein, als er noch authentische Texte schrieb, damals im Zusammenhang mit der RAF-Hysterie in diesem Land.
Ja, eines ist mir sonnenklar,
Falls wir glauben sollten,
Terror könnt man durch Terror bremsen,
Dann sind wir bald wieder soweit.(wer es musikalisch untermalt haben mag findet es hier).

Der Gefahr der Abschaffung der Freiheit mit der von oben verordneten Maßnahme der Abschaffung der Freiheit zu kontern ist ein Konzept das offensichtlich nicht aufgehen kann. Wer die grundgesetzlich verbriefte Freiheit einschränkt ist ein Verfassungsfeind.

Das fadenscheinige Argument man ziehe die Daten nur für schwerste Delikte(Terror, Mord und Mundgeruch etc.) heran war schon -wie man am Beispiel Österreichs schön sehen kann, meist ein vorgeschobenes.
In realiter wurden dann die -wenn man sie doch schon mal hat, sollte man sie doch auch nutzen, gelle!, Daten für solch schwere Verbrechen wie Stalking, Drogendelikten, Raub, Diebstahl und Betrug genutzt.
Ich vermute ja denn auch mal eher, dass man sich von den Rechteverwertern und deren Lobby zur Jagd hat tragen lassen um damit das seriöse Gewerbe der Abmahnanwälte wieder zu beleben. ;-)

Denn auch dann, wenn man die Daten nicht ohne weiteres bekommen soll, so werden sie nun erst einmal für 10 Wochen (wenns denn dabei bleibt) gesammelt und stehen dann natürlich auch sicherlich für Anfragen wegen Raubmörderkopierterrorismus breitflächig zur Verfügung. Hier ist also neues Futter für die schwächelnde Abmahnindustrie inkludiert.
Dafür bespitzelt man dann anlasslos jede Telekommunikation(also immer die Metadaten, aber das wisst ihr ja - im Gegensatz zu einigen Polizeivertretern(via fefe)) und greift schwerwiegend ins Grundrecht ein.

Das Gerücht, die quasi religiöse Verheißung eines möglichen, 100% ig sicheren Lebens - gespeist aus massiver Überwachung und Einschränkung der individuellen Freiheiten- ist einfach nicht aus der Welt zu bringen, wie es scheint.
Und ebenso, wie beim Versuch der Errichtung einer Zensurstruktur im Rahmen der Kinderporno-Zensursula-Debatten, zeigt sich hier um was es letztlich gehen wird.

Erster Schritt ist der Aufbau einer technischen Voraussetzung um allen Bürgern die Metadaten abzuschnorcheln, zu speichern und auszuwerten.
Natürlich nur unter der Prämisse diesen Eingriff in die Bürgerrechte nur ausschließlich zum Zwecke der ganz schweren Verbrechen,...blabla..

Zweites werden die Daten dann auch für weniger dramatische Dinge genutzt werden - wenn man die Daten denn schon mal hat - sollen ja nicht schlecht werden.
Und wer weiß, vielleicht sind die Erkenntnisse ja mal nützlich als Druckmittel gegen vermeintliche Staatsfeinde und Wettbewerber, quasi ein Kessel Buntes mit kompromittierendem Material.

Man könnte die Daten zukünftig auch schön mit bspw. den Autokennzeichen zusammenführen, da die demnächst noch häufiger -die Maut, die Maut!- auf den Servern anfallen werden, und was man mal hat...

Man könnte sie sicherlich auch mit Aufzeichnungen der vielen öffentlichen und privaten Überwachungskameras zusammenführen, die den öffentlichen Raum so viel sicher machen, sodass keine Gefahr mehr für Leib und Leben dort besteht. Weiß noch einer wie es hier aussah, bevor die Römer kamen?*hüstel*

Und mal ehrlich, wenn man diese ausgeklügelte, technische Infrastruktur denn nun schon mal hat und die Kosten laufen, dann kann man die ja auch sinnvoll nutzen und ein wenig mehr content mitnehmen, statt immer nur die drögen Metadaten mitzuschneiden.
...
Wir nehmen uns bei der Geburt eines Neubürgers seinen individuellen Mikrobenabdruck, speichern seine DNA und pflanzen ihm noch ein RFID Modul unter die Kopfhaut um die Aufklärungsrate bei schweren Verbrechen und thoughtcrime nun endgültig sicher aufklären zu können.

Denn irgendwie haben die Maas(sic!)nahmen vorher doch nie genau das Beschworene erreicht, komisch, wir dachten…
Aber diesmal sind wir sicher, wir werden Verbrechen ein für alle Male verhindern, bevor es dazu kommt. Versprochen!

Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass unsere Kommunikation verschlüsselt werden sollte!

Ihnen Ihr Blödbabbler

Montag, 11. Mai 2015

Danke, Edward Snowden!

Ich habe mir gestern Nacht die Laune verdorben.

Gut, besser als den Magen -aber irgendwie auch wieder nicht.
Meist gehts mit dem Magen bei mir schneller wieder aufwärts - also nicht im reziproken Essenssinn, sondern umgangssprachlich formuliert- als mit meiner Laune.

Ich habe mir endlich den 'Edward Snowden' Film Citizenfour angeguckt, den es legal -sogar als HD-Fassung- z.b. via Chip oder eben direkt bei cryptome gibt(HD-Fassung(3,4GB), SD-Fassung(1,2GB)).

Gut, inzwischen sind ja die Infos aus dem Film meist hinlänglich bekannt.
Doch trotzdem liegt weiterhin Totenstille über den betroffenen Ländern, so als sei nichts davon ein bedrohlicher Ausdruck eines diktatorischen und demokratiezerstörenden freidrehenden Systems innerhalb des Systems.
O.k. ich denke letztlich auch it's not a bug, it's a feature des Kapitalismus. Wenn man das Risiko eingehen musste, über das allgemeine Wahlrecht den Ausgebeuteten die Möglichkeit zu geben, das System zu übernehmen, dann muss man natürlich Sicherheitsmaßnahmen einbauen, damit das nicht geschehen kann. Wir haben dazu -neben anderem- dauerberieselnde Medien, hypertrophe PR-Agenturen und natürlich die Repressivorgane am Start.
Wenn es nach dem Willen der CDU, und damit vermutlich auch ihrem Appendix, der SPD, ginge, dann würden ja schon die Panzer auf den Straßen rollen dürfen: Verstehn' schon, Terrorismus und so!

Man tut also weiterhin in den betroffenen Regierungen so, als wären alle ans Licht gekommenen Fakten nur bedauerliche Einzelfälle oder eben individuelle Vergehen(so wie bei rechter Gewalt, die ja auch immer nur von unpolitischen Einzeltätern verübt wird) und kein systematischer Rechtsbruch der zumindest partiell in Absprache mit den USA begangen wird.

Stattdessen sollte man langsam zur Kenntnis nehmen: die Repressions- und Herrschaftsstrukturen, die hier etabliert wurden und werden, sind tatsächlich Ausdruck vom Ende von Freiheit wie sie unsere Generation noch erfahren und denken konnte.
Sie sind schlicht das Ende des bürgerlichen Traums von gelebter Privatheit.
Die Möglichkeit gegen etwas zu artikulieren ohne sich selbst dabei im Vorfeld schon zu zensieren nimmt dramatisch ab. Unterschreibe ich die Petition gegen TTIP noch, oder lasse ich es besser in Hinblick auf meinen amerikanischen Arbeitgeber bleiben? Tauche ich danach womöglich auf einer no-fly Liste auf und erhalte quasi Platzverbot für ein ganzes Land?
Werde ich nach der Online-Petition womöglich als real und direkt zu bespitzelnder ‚Terrorist‘ eingestuft? Erwischt es dann doch Buttle statt Tuttle?
Ich halte es -als alter Paranoiker- schon lange mit dem keep-a-low-profile Ansatz im Internet, seit ich mich darin bewege möchte ich keine Verknüpfungsmöglichkeiten feilbieten.

Gut, im Rahmen von algorithmisierten, sprachlichen Analyse- und Rastermethoden nutzten auch unterschiedliche Nicknames nur wenig, aber es erschwert hoffentlich die Arbeit noch ein wenig, bzw. kostet kostbare Rechenzeit wenn sich jemand damit befassen will.
Im Moment kann es immer nur darum gehen die Arbeit der Bespitzeler zu erschweren, mehr ist realistisch wohl nicht drin. Erschweren
  • indem man sich beispielsweise weiterhin der Verschlüsselungsmöglichkeit die GPG bietet, bedient.
  • indem man weiterhin auf TrueCrypt in der vorletzten Fassung zurückgreift.
  • indem man möglichst mittels tor im Netz unterwegs ist.
  • indem man möglichst nicht mit Klarnamen unterwegs ist und dadurch direkt sein komplettes Leben transparent macht.
  • Indem man GPS Tracker im Handy und Tablet nicht auch noch direkt mit Fratzenbuch, EinenanderMeiseGezwitscher und Konsorten verbindet und so in Echtzeit sein eigenes Bewegungsprofil abliefert.
Neben den üblichen Verdächtigen aus dem Schlapphutmilieu, die man bei ihre Arbeit damit leider nur etwas behindern, aber deren anlassloses Bespitzeln eben nicht verhindern kann, gibts nämlich da draußen auch noch die anderen, gewöhnlichen Kriminellen.

Vom pickeligen Scriptkiddie, das sich einen von der Palme wedelt, wenn es der privaten Sexvideos und -pics habhaft wird, bis hin zu organisierten Banden die ihren Lebensunterhalt durch Identitätsdiebstahl verdienen, gibt es immer Abnehmer für quasi frei, weil offen preisgegebene, vagabundierende Informationen im Netz.

Man sollte sich also im Klaren sein: Möchte ich, dass mein Nachbar -mit einem Bier in der einen und was auch immer in der anderen Hand- fröhlich grinsend vorm PC hockt und mich nackisch mit der Gespielin beim Vögeln im Internet betrachten kann?
Will ich das meine Krankheits- oder Gehaltsdaten für jeden frei verfügbar sind, oder doch eher nicht?
Würde es mich stören wenn mein privates Handeln und Tun - von wem auch immer-dazu benutzt werden kann, mich öffentlich zu diskreditieren oder gar zu erpressen?
Falls man also -wie ich vermute- eher geneigt ist mit NEIN! darauf zu antworten, dann ist meine Frage: Verschlüsselst du schon oder prostituierst du deine Daten noch immer?

Nutzt GPG, nutzt TRUECRYPT und nutzt TOR.
Macht euch die Mühe und kontrolliert die Dateien auf unveränderte Struktur anhand der Signaturen, die meist bei den Programmen auf den Webseiten dabei sind.
Ob man nach der bekannt gewordenen Mitarbeit des BSI am Bundestrojaner noch guten Gewissens auf GPG4Win zurückgreifen sollte, muss jeder mit sich selbst abmachen. Alternativen gibt es sicherlich.

Nach dem abgeschlossenen TrueCrypt Audit der Fassung 7.1 gilt, die Software ist nach wie vor eine gute Wahl, im verlinkten Artikel bei heise findet sich auch ein valider Downloadlink.

Wer eine schnelle Alternative zum Browsen benötigt, eine, die nicht zu viel (IP Adresse, spezielle Browserkennungen etc.) preisgibt, der liegt sicherlich mit dem tor Browserbundle auf der sicheren Seite. Auch hier gilt, am besten die Signatur der heruntergeladenen Datei mit der vorliegenden auf der Webseite vergleichen, bevor man damit etwas anfängt.

Wenn es kurzfristig nur um eine nicht direkt übertragene IP-Adresse geht, kann man sicherlich auch zu einem Anonymisierer, wie bspw. Anonymouse.org oder SmartHide greifen.
Bei diesen Diensten gilt wie immer, das reicht eventuell für den Besuch bei einer normalen Webseite, blog etc. aber auf keinen Fall um sich vor Schlapphüten und Konsorten zu verstecken.
Denn im Falle eines Falles(Straftat, übler Mundgeruch oder eine mächtige Dauererektion) liefern diese Dienste natürlich hilfsbereit alle möglichen Hinweise auf die Ursprungs-IP und ihr seid schlicht im Arsch.

Nochmal, das Nutzen von Verschlüsselungstechniken ist eine letzte Notwehrhandlung, um eure Privatsphäre zumindest vor den gewöhnlichen Gaunern zu schützen - bei den staatlichen hilft das nur begrenzt.
Aber immerhin verzögert es im besten Fall deren Arbeit und macht die anlasslose Gesamtüberwachung der Insassen der BRD deutlich teurer.
Falls denn immer mehr Menschen von ihrem Menschenrecht auf Privatsphäre Gebrauch machen wollen.

Der gerne in diesem Zusammenhang gebrachte Hinweis, Menschen gäben ja bereitwillig beim Fratzenbuch und Konsorten auch ihre Privatsphäre preis, deswegen sei das auch völlig in Ordnung, wenn der Staat alle bespitzelt ist offensichtlich hanebüchener Unfug.

Unabhängig davon, dass es selbstredend dumm ist sein Leben öffentlich in den asozialen Medien zu führen, ist es dennoch dort ein freiwilliger Akt. Es gibt ein Recht auf Dummheit, die Möglichkeit den gewollten Ausverkauf des Privaten zu vollziehen, das Private öffentlich zu machen.
Marc Twain schrieb dazu sehr schön:Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung.
Gut, meist ist das Gejammer hinterher groß, wenn der Personaler einen mit den Sufffotos und der großen Klappe konfrontiert, oder wahrscheinlicher, gar nicht erst in die engere Wahl nimmt.
Aber das ist eine bewusste Entscheidung. Ich lebe, ich agiere und lebe danach mit den Konsequenzen. That's it.

Wenn aber staatliche Dienste anlasslos Menschen und deren Äußerungen und Ansichten überwachen, wenn es Abteilungen gibt die sich gegenseitig mit Nacktbildern der Überwachten imponieren - da ist dann der Bezug zum Scriptkiddie-Wixer nicht weit -, dann ist das eben nicht die bewusste Preisgabe der eigenen Privatheit, sondern ein massiver Einbruch in das Persönlichkeitsrecht und das Menschenrecht auf Privatheit. Soviel dazu.

Wer den Unterschied zwischen freiwilliger Preisgabe und heimlicher Verletzung der Privatsphäre nicht versteht, der findet wahrscheinlich auch, die Stasi und die GeStaPo haben eben nur ihre Arbeit gemacht.

Launige Grüße von Ihnen Ihrm Blödbabbler

Dienstag, 24. März 2015

Fernsehen als Nebenwirkung

Vorhin in der ARD hängengeblieben.
Es ging um Scharlatanerie und quasi religiöses Tun, also Homöopathie und ähnlichen Humbug.

Herr Beckmann zeigte uns geschäftstüchtige Parasiten die sich von menschlichem Leid nähren und das Geschäftsgebaren dann gerne noch als Wohltat verkaufen.
Ein bekannter TV-Sender, einer der Esoterik jeglicher Art an den Mann oder -vermutlich öfter die Frau(sorry, der musste sein, ich habe einen Ruf zu verlieren!)- bringt, war ebenso dabei wie bizarre Heiler jeglicher kulör. Es reichte offenbar nicht dem Moderator ein Ei auf den Kopf zu klatschen, aber es war ein Anfang.
Mir persönlich hätte bei diesem Gruselkabinett ja eigentlich noch einer dieser sich kanzerös in meinem TV festsetzenden Bibel-Sender gefehlt – immer voller sinnfreier Heilsversprechen und immer nah am im ArschPuls Gottes - aber man kann ja nicht alles haben.

Spannender wurde es aber nach Beckmann dann bei Plasberg, einer Sendung die ich gewöhnlich nicht gucke, da mir der Pseudo-Proporz der Schwätzer zumeist ein Dorn in der Thea oder eben im Poppes ist -was aufs Gleiche hinauskommt.

Niemand kommt auf die abwegige Idee zum Thema Holocaust, oder wenn man von amerikanischen Serien und deren Nomenklatur weg will, der Shoa, ein Rudel Nazis und Antisemiten einzuladen –verstehn‘ schon wegen der Ausgewogenheit muss das sein!
Dem Jud' nicht das Wort und die Deutungshoheit alleine überlassen, Meinungsvielfalt ist wichtig.

Bullshit!

Wenn es jedoch um irrationale Ängste, vorwissenschaftliches Gehabe also schlicht Scharlatanerie geht, ist der Proporz nicht weit.
Da sitzen ängstliche Retter des Abendlandes in den warmen Sesseln des Proporzes und abgewählte FDPler dürfen kräftig absenfen nur damit auch jeder mal an den offenen Mülltonnen der vermeintlichen Meinungsfreiheit schnuffeln kann.
Wie scheinbar eines der 10 Gebote des öffentlich-rechtlichen Sendungsauftrags, gemeißelt in und durch die Betonköpfe der Sendungsverantwortlichen, erscheint er ungefragt in jeder Talkshow – der Proporz.
Und zwar nicht mit dem Hinweis: Achtung, Satire! Das befolgen der Handlungsanweisungen der ‚Alternativen‘ könnte ihrer Gesundheit oder ihrem Verstand schaden, aber wenn sie noch alle Tassen im Schrank haben, tun sie ja eh' nicht befolgen tun, was die quasseln.
Sondern die Bauchmeinungen werden quasi gleichberechtigt eingeführt, so als wenn eine Meinung den gleichen Erkenntnischarakter hätte wie eine wissenschaftliche Studie.

Herr von Hirschhausen, den ich für einen der schlechtesten Witzereißer halte, zwar deutlich vor dem Olympiastadionvollmacher Barth, aber weit hinter bspw. Wolfgang Schäuble oder dem Lucke, hat aber auch eine sinnvolle Aufgabe im Leben die er ausfüllt -die des (Kinder) Arztes.

Da er einen gewissen Unterhaltungswert- und auch eine Grundintelligenz- mitbringt ist er ein guter Vertreter für wissenschaftliche Ansätze die man dem gemeinen Plasberggucker ans Herz legen möchte.

Es ging im überwiegenden Teil um "das Impfen bei Masern", wogegen -zumindest bei klarem Verstand und jenseits einer esoterisch angehauchten und von wohlstandsgesichterter Lebensauffassung- kein Mensch Anstoß nehmen kann.

Die Zusammensetzung war klar: Auf der Seite der 'das alles mal kritisch, aber ganzheitlich sehen Müsser' saßen zwei Homöopathen(die eine davon (zusätzlich?) Heilpraktikerin und die andere Ärztin).
Dazwischen saß eine Wetterfee, eine die homöopathische Mittel -wenn sie bei ihr ganz doll gewirkt haben- auch total toll findet, aber ansonsten zum Thema "Impfen" eher bei den Impfbefürwortern war.
Als klare Impfbefürworter etablierten sich besagter Herr von Hirschhausen und der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V..
Fairerweise muss man erwähnen, dass die beiden Homöopathinnen nicht zu der Sorte "Komplett-Stumpfsinnige-Impfverweigerer" zu zählen waren, zumindest nicht wenn man ihren Ausführungen Glauben schenkt.

Dennoch wurde sinnfreier Weise -und Herr v. Hirschhausen wies dankbarerweise darauf hin- eine gewisse Gleichrangigkeit der Meinungen suggeriert.
Dem ist offensichtlich nicht so, auch wenn die beiden Frauen immerhin auf Aussagen des Robert Koch Instituts verwiesen, anstatt mit Globuli zu werfen.

Ich rätsele immer noch, muss ich mir bei klarem Kopf morgen nochmal anschauen, ob sie Recht haben und es einen Todesfall pro Jahr als Nebenwirkung bei der Masernimpfung in Deutschland gibt oder nicht.
Bezogen auf wie viele Impfungen und was wäre da die Prozentzahl?
Es wird dort -beim RKI- eine Zahl von 0,9% genannt, die sich aber auf eine Studienzeit von 12 Jahren bezieht und auf Fallzahlen Bezug nimmt, bei denen mir nicht klar ist, welche der im Text genannten Fallzahlen gemeint sind.
Das RKI beziffert die Todesfolgen für Masern in Deutschland auf 1 pro 1000 Erkrankte, wo liegt der Wert wenn wir eine deutlich schlechtere Durchimpfungsrate hätten?
Immer noch bei einem pro Tausend, aber die Zahl der Erkrankten wäre natürlich deutlich höher, somit auch die Mortalität.
Wie gesagt ich schaue morgen mal ob ich es besser verstehe wenn es hell vor der Tür wird.

Dass in Erfurt bei einer Waldorfschule die Masern ausbrachen überrascht natürlich auch nicht. An diesen Orten(also Walldorfsalatschulen nicht Erfurt) sammelt sich ja die geballte, ach so kritische und dabei so strunzdumme Mittelschicht, jene die sich selbst auf dem Weg der Erleuchtung dünkt.
SUV-zum-Biomarkt-Fahrer. Verzogene-Terror-Kinder-auf-die-Welt-Loslasser.

Warum man dann allerdings wieder die sanfte, ach so alternative Medizin Quaksalberei des Herrn Hahnemann versuchte als echte Medizin zu etablieren, ist ein Rätsel der öffentliche-rechtlichen Ausgewogenheitsparanoia an dem ich noch kaue. Gehässigerweise wurden die beiden Homöopathinnen mit einem Einzelschicksal eines an den Spätfolgen der Masern verstorbenen Jungen konfrontiert - einer Methode der sich sonst gewöhnlich die Homöopathie bzw. deren Vertreter bedient um ihre 'Erfolge' zu belegen. Anekdoten und Einzelheilungen statt des Nachweises signifikant mehr Heilung als innerhalb der Placebogruppe und jenseits des besagten Effekts Ergebnisse zu erzielen. Das war aber nur eine Randnotiz die mich schmunzeln ließ, obwohl das Schicksal des Jungen und seiner Eltern natürlich naheging.

Aber das schrieb ich ja bereits vor einiger Zeit in meiner Antwort an Frau IGing, natürlich ist jedes Einzelschicksal bedauerlich und natürlich gibt es die Möglichkeit von Impfschäden - man muss abwägen, was wahrscheinlicher ist und entsprechend handeln. Jedes Einzelschicksal, sei es Impfschaden oder -was wahrscheinlicher ist- Masernschaden ist brutal und bedauerlich. Nur, mit dem einen Ansatz versucht man gesamtgesellschaftliche Besserung und mehr Sicherheit zu etablieren und mit dem anderen reitet man auf der Hoffnung, dass die anderen mit ihrer Immunisierung es schon richten werden. Man versucht den Schutz zu bekommen ohne ein Risiko einzugehen und das ist arschig und asozial!

E. von Hirschhausen wies zurecht drauf hin, wann Homöopathie eine Alternative sein kann - zu Zeiten in denen Medizin mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Nichts tun ist besser, als was falsches zu tun.

Zum Beispiel die Medizin vor über 200 Jahren. Nur hat sich die Medizin seit dieser Zeit weiterentwickelt, wir haben inzwischen eine Ahnung, meist sogar verifizierbares Wissen, was krank macht - etwas das der Homöopathie bis heute fehlt.
Die behandelt nach dem Motto "Gleiches mit Gleichem" Symptome nicht Ursachen.
Und das nachweislich im luftleeren Raum.
Das Grundregelwerk liegt in der 7. unveränderten Auflage von vor 150 Jahren vor und ist immer noch Ausbildungsgrundlage für Homöopathen.
Keine Widerlegung von Gottes Worten. Stillstand. 200 Jahre Erkenntnisvakuum.
Sogar einige der aktuellen monotheistischen Religion sind da kritikfreudiger als die Jünger Hahnemanns. Kein gutes Zeichen.

Das schlucken von Zuckerkügelchen, wenn es denn nicht viele Kilos davon sind, ist natürlich ungefährlicher als ein sinnfreier Aderlass oder das massive Einflößen von Quecksilber wie es zu Zeiten des Erlösers vom Onkel Doktor angezeigt wurde.
Oh, hoppla, Quecksilber findet der olle Hahnemann ja auch doll, allerdings so verschüttelt das es ungefährlich ist. ;-)

Das nun die Frau Wetterfee bei Plasberg immer wieder -unwidersprochen- von der Natürlichkeit homöopathischer Mittel sprechen konnte, zeigt mir, dass sich der Moderator wenig vorbereitet hat oder er es bewusst zuließ diesen Unfug lanciert zu sehen.
Ich weise wieder mal auf Leprazellen, Eiter oder Hundekot hin, alles sicherlich natürlich aber anders als es die Wetterfrau meint -vermute ich zumindest.
Das Einzige was es erträglich macht diese Sachen zu sich zu nehmen, ist, dass nach den magischen Schüttel-und-Klopf Ritualen und der massiven Verdünnung des Ausgangsprodukts eh' nix mehr davon in den Gläschen ist.
Was bleibt ist zumindest Ekel bei der Vorstellung

Solange die grundlegende Struktur der Homöopathie augenblicklichem, gesicherten Wissen der Naturwissenschaften widerspricht ist sie also eher was für die Sendung vom Beckmann über Scharlatanerie, denn ein würdiger Diskutant, geschweige denn ein gleichwertiger für wissenschaftliche Erkenntnisse und eine evidenzbasierte Medizin.

Wer Partys bestellt muss bezahlen.
Wer Behauptungen aufstellt muss sie beweisen.
Das gilt für Götter ebenso wie für Heilmethoden.
Nicht der Kritiker muss die Nichtexistenz oder Nichtheilung beweisen, sondern der, der sich was ausdenkt und damit an die Öffentlichkeit tritt muss ein diskutables und argumentatives statement abgeben.

Ich schüttel‘ mir jetzt mal einen mit meiner Hochpotenz zur Nacht und verbleibe Hochachtungsvoll
Ihnen Ihr Blödbabbler, zu dumm um skeptisch zu sein.

#Ah, bei den Skeptikern gibts auch was, vor allem hat Herr Harder das Video schon verlinkt. via gwup#

Montag, 23. Februar 2015

Impfgegner sind letztlich Mörder!

Bisher wars ja noch witzig mit den Masern in Berlin, der offenen Hauptstadt der Teesocken und Betroffenheitsmittelschichtler.

So erfreute mich der treffende Satz von SRSLY:Wenn meine Kinder später mal krank werden, weil ihr eure Kinder lieber mit veganen Kräuter-Smoothies vollpumpt, statt sie zu impfen, dann schlägt der Kaufhausdetektiv aber Rambazamba. >hier das ganze Video bei youtube

Doch spätestens mit dem Tod eines Kleinkinds wird die Problematik und letale Gefahr einer Maserninfektion hoffentlich wieder stärker in den Fokus gerückt.
Ich schrieb ja bereits im Sommer 2013 nach einem Masernausbruch im Umfeld einer dieser Walldorfschulen dazu etwas mit dem Thema:Gegen Dummheit kann man nicht impfen!.
Selbst wenn durch eine Masernimpfung -was inzwischen hinreichend widerlegt ist- Autismus entstehen könnte, bleibt die berechtigte Aussage: [...]es wundert mich an diesem 'Argument' von diesen Leuten, wie es jemanden so an Liebe zu den eigenen Kindern fehlen kann, dass man seine eigenen Kinder lieber tot als autistisch hätte. via fefe.
Es scheint, als wenn sich die Sorte bildungsbürgerlicher Kleinbürgergeister - jene die in allem erst einmal Gift vermuten was ihnen als zivilisatorischer Fortschritt dargeboten wird-, jene die sich gerne alternativ behandeln lassen, weil das so sanft und natürlich ist, inzwischen noch dümmer geworden sind, als sie es schon in den Zeiten vor dem Internet waren. Das Internet wirkt bei solchen Schwachköpfen wie ein Dummheits-Inkubator. Man findet Gleichgesinnte und bestärkt sich in seinem Irrsinn, wittert Verschwörungen der Pharmaindustrie und vermutet, dass früher alles besser, weil natürlicher war. Nur weil hier lange keine Kinder und Erwachsenen mehr an Polio gestorben sind oder für ihr Leben lang verkrüppelt wurden blendet man die Gefährlichkeit aus und glaubt Abstand nehmen zu müssen, von den Errungenschaften, die das erst möglich gemacht hat. Man glaubt stattdessen an die Heilkraft von Globuli, weil die so schön natürlich seien - dabei enthalten diese Teile zumindest als Ausgangsstoff eben auch solche Leckereien wie Hundekot(o.k das ist natürlich :-D) oder auch Leprazellen (beispielsweise hier oder einfach direkt im Flyer bei den Skeptikern nachzulesen:
Viele Menschen missverstehen Homöopathie als sanfte Pflanzenheilkunde. Die Tropfen, Globuli, Tabletten, Salben und Injektionslösungen werden häufig aus ganz anderem Material hergestellt: giftigen chemischen Elementen, Tier­ und sogar Krankheitsprodukten – darunter auch, was wenig bekannt ist, Gruseliges wie etwa Fliegenpilze, Schlangengift, Speichel tollwütiger
Hunde, Kopfläuse, Kakerlaken, Hundekot, Eiter, Krebs­ und Leprazellen, Arsen, Quecksilber und Plutonium.

Und mal ehrlich, wenn sogar eine CDU Frau fordert es müsse bekannt sein was da ekliges drin ist, sollten wir uns darüber doch schon längst klar sein, oder?
Aber das ist halt sanfte Naturheilkundefür diese Armleuchter.
Und da passen ‚natürlich‘ solch aggressive und gar invasive Mittel wie eine Impfung nicht ins Weltbild der sanften Weichköpfe.
Man gibt vor Kinder vor Nebenwirkungen schützen zu wollen, die übrigens in den meisten Fällen banal sind, und riskiert stattdessen Verkrüppelung, Verblödung oder den Tod weit über das eigene Kind hinaus. Wenn das mal nicht verachtenswert ist, dann weiß ich auch nicht.
Wenn sich diese Menschen von ernsthafter, weil argumentativer Kritik und einem analytischen Umgang mit der Umwelt inzwischen schon soweit emanzipiert haben, dass sie in Glaubens-und Bauchgefühlswelten zurückfallen, wünsche ich jedem Einzelnen davon die Krätze an den Arsch.
Der gemeine Impfgegner ist meiner bescheidenen Meinung nach Tucholskyscher Lesart ein Soldat der Neuzeit; letztlich mordet er –früher oder später- und ist deshalb in meinen Augen mit einem Mörder gleichzusetzen!
Wer wider besseres Wissen Unfug verbreitet und Menschenleben dadurch gefährdet handelt mindestens unethisch und unverantwortlich. Im schlimmsten Falle verbrecherisch.


Impfen immer, Globuli nimmer!

Ihnen Ihr Blödbabbler

Freitag, 21. November 2014

Kirchenrecht vs. Grundrecht 1:0

Willkommen im Land der Sonderrechte.

Das Verfassungsgericht musste Stellung beziehen und die Richter bestätigten damit grundsätzlich den Sonderstatus der Kirchen, der die Entlassung von Angestellten aus sittlich-moralischen Gründen erlaubt. (fr-online)
Wer sich also immer schon mal gefragt hat ob es relevant ist das der Chefarzt in zweiter Ehe verheiratet sein darf oder er womöglich eher auf Männer steht - wenn es ein katholisch geführtes Krankenhaus ist -dann weiß er jetzt wo er dran ist.

Ein Moralverständnis ungefähr so fortschrittlich wie die Rechtsprechung im IS Kalifat wurde höchstrichterlich für maßgeblich bewertet. Kirchenrecht schlägt Menschrecht. Nun würde ich ja nichts dazu sagen, wenn es denn katholische Krankenhäuser, finanziert von Katholiken für Katholiken wären, aber dem ist ja eben nicht so.
Der größte Teil davon sind eben Einnahmen die nicht aus kirchlicher Hand stammen agieren diese Krankenhäuser doch 'öffentlich'.

Und mal ehrlich, wen stört es ob ein Mensch verheiratet, geschieden, ledig oder dem eigenen Geschlecht zugetan ist? Was hat das mit seiner beruflichen Qualifikation zu tun? Na? Eben, nichts!
Ja, ich habe den Einwand verstanden, es ging um Menschen, die sich in den Augen der katholischen Kirche, moralisch fehlbar verhalten, die in leitender Position tätig sind. Loyalitätspflicht gegenüber dem Arbeitgeber "Kirche" wird also grob verletzt, wenn ich mich privat gegen die bronzezeitlich im Buch der Bücher fixierten Grundsätze verhalte.
Wie sieht es denn damit aus, wenn ich den Sabbat nicht einhalte und eventuell stattdessen shoppen gehe, statt auf den Knien um Vergebung von was-auch-immer zu betteln?
Werde ich dann hingerichtet? (1)
Oder wenn ich mich weigere Sklaven zu halten(2)?
Oder sind das mal wieder eben die Teile, die heute nicht mehr so opportun sind für ein Moralkonstrukt?
Darf ich meinen Job behalten, wenn ich nicht vorhabe meinen Erstgeborenen auf Befehl des "Herrn" zu opfern(3)?
Oder wenn ich meine Töchter nicht einer Massenvergewaltigung aussetzen will?
Und sollte gelebter Inzest etwa nicht mehr Zeichen für besondere Gottesnähe sein (4)?

Wir erlauben im 21 Jahrhundert Menschen das Menschenrecht zu brechen, weil sie einen Sonderstatus innerhalb der von ihnen betriebenen Einrichtungen haben.
Hier sollte der Gesetzgeber ansetzen und zügig dafür Sorge tragen, dass Grundgesetz und damit Menschenrecht auch innerhalb dieser Orte der Glückseligkeit exekutiert werden.
Am schnellsten geht das vermutlich, indem der Geldfluss an die Einhaltung von Gesetzen aus der Neuzeit geknüpft wird.
Weg mit religiösen Sonderrechten!

Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 19. November 2014

Wetten, dass...?

Nachdem sich die Parteien in Thüringen einig sind und das Geschacher um potentielle Posten erledigt, steht der Koalitionsvertrag.

Nun ist noch Ramelows Wahl zum Regierungschef für den 5. Dezember geplant.
Und ich wette mal drauflos, dass genau zu diesem Zeitpunkt mindestens einer der Grünen oder der Sozialdemokraten sein Gewissen entdeckt.
Die Älteren unter uns erinnern sich bestimmt noch: Gewissen war jenes Teil auf das wir uns berufen duften, wenn wir keine Menschen im Auftrag des Staates töten wollten. Zumindest mit einer offensichtlichen Waffe.

Gewissen, ist auch der verkümmerte Teil den gerne Mitglieder meist aus der SPD dann entdecken, wenn es mal nicht um ein Bündnis mit der CDU, sondern mit den Linken, geht.

Wer in Hessen erinnert sich nicht noch mit dankbarem Herzen an den begangenen Verrat, mit dem in Hessen der Krug des verdammungswürdigen Sozialismus gerade nochmal umschifft werden konnte.
Dank eines Fähnleins von 5 AufRECHTEN, die sich auch der unterstützenden, warnenden Worte des Arbeiterverräters Welt am Sonntag Interviewgebers W. Clement sicher sein konnten, wurde eine machbare Alternative -jenseits von "jüdischen Vermächtnissen" und Steuerbeamten-Irre-schreiben- leichtfertig hingeschenkt und der Akne Schlumpf konnte weitermachen.

Clement, einer jener Männer, dem die deutsche Sozialdemokratie ihre immer noch andauernden Höhenflüge bei den Wahlen verdankt. m(

Aber es ist der andere Klassiker, jener in dem Heide Simonis mitgespielt hat, den sich die meisten wünschen & erwarten, wenn denn in Thüringen abgestimmt wird.
Ein feiger Heckenschütze wird also gesucht, einen, der nicht mal so viel Restanstand wie die 5 hessischen Renegaten aufbringt und für seine Tat einsteht.
Und *trommelwirbel* ich gehe mal davon aus, das es den auch geben wird.

Warum dann jemand sein Gewissen entdeckt um korrigierend einzugreifen, ob es dank der Hilfe eines gefütterten Briefumschlags, eines Koffer voller Kinderpornos oder einfach nur deshalb ist, weil man beim Postenschacher nicht erfolgreich war ist dann zweitrangig. Was zählt sind Ergebnisse!

Noch werden Wetten angenommen, wie viele es letztlich sein werden die sich weniger bei einer Koalition mit den Linken, denn als Juniorpartner in CDU Regierungen anfreunden können.

Mir unverständlich, wieso bisher Fraktions- oder Parteizwang immer dann funktioniert hat, wenn man mit dem politischen Gegner -mit dem man am wenigstens Schnittpunkte hat- koalieren will.
Gibt es keine Linken mehr innerhalb der SPD?
Und falls doch, warum schweigen die dazu und verweigern nicht auch mal ihre Stimme?
Mal nebenbei: Wenn man bei jeder Schweinerei dabei ist und mitmacht, ist man nicht weniger schuldig, als es die die Rädelsführer und Profiteure sind.

Wobei, wenn man links in der SPD mit Frau Nahles gleichsetzt, dann gibt es tatsächlich keine Linken mehr innerhalb der bröseligen Ruine der deutschen Sozialdemokratie.

Ihnen Ihr Blödbabbler