Mir fehlt die rechte Einsicht, und das sogar bewusst!
Nachdem ich, durch die heftige Reaktion einer guten Freundin, auf meinen Einwand, bezüglich des Interviews mit dem rechtsrandigen Sudelblatt, sowie einer augenblicklichen Noch-nicht-Wählbarkeit-Meinerseits der Piraten stark überrascht wurde - ich schiebe es mal auf ihren Kater und ihre frische Mitgliedschaft bei den Piraten ;-) - muss ich doch ein paar Gedanken zu diesem Themenkomplex festhalten.
Es macht mich immer ein wenig unglücklich, wenn man zu aktuellen Themen nahezu immer mit einem Zitat vom weitsichtigen und klar analysierenden Wiglaf Droste antworten muss, anstatt dazu seine eigene Worte zu verfassen. Aber es gibt eigentlich nicht mehr viel, schon gar nichts treffenderes, als eben z.B. die Sätze aus einem alten Text von Herrn Droste zum Thema "Mit Nazis reden".
Dies geht mir durch den Kopf, wenn ich mit der Abschwächungsrethorik von Herrn Seipenbusch konfrontiert werde.
Seiner Ansicht nach rechtfertigt sich das Interview mit der Schmuddelpostille durch den postulierten Anspruch des Piraten, das man damit "[...]diejenigen Menschen erreicht, die wir überzeugen wollen und müssen, damit die Wahlergebnisse der rechten Parteien nicht weiter steigen sondern endlich sinken"
Nun hat der verehrte Herr Droste in obig genanntem Text bereits zielsicher formuliert, sodass eigentlich nichts weiter anzufügen wäre.
Alle Welt sucht das Gespräch mit Rechtsradikalen. Warum? Haben sie einem etwas zu sagen? Ist nicht hinlänglich bekannt, was sie denken, fordern und propagieren? [...] Muß man an jeder Mülltonne schnuppern? Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht, - das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen. Eine der unangenehmsten deutschen Eigenschaften, das triefende Mitleid mit sich selbst und den eigenen Landsleuten, aber macht aus solchen Irrläufern der Evolution arme Verführte, ihrem Wesen nach gut, nur eben ein bißchen labil etc., "Menschen" jedenfalls, [...], "um die wir kämpfen müssen". Warum? Das Schicksal von Nazis ist mir komplett gleichgültig; ob sie hungern, frieren, bettnässen, schlecht träumen usw. geht mich nichts an.
Was mich an ihnen interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschachtelwelt passen. Ob man sie dafür einsperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hinein.
Das das augenblickliche Piratenbashing, welches durch die gleichgeschaltete Presse weht und sicherlich weh tut, eine gesteuerte Reaktion mit bewussten Hintergedanken ist, ist das Eine.
Das dort mit unterschiedlichem Maß gemessen wird, was die Piraten und / oder etablierte Irrläufer angeht, sicherlich ungerecht. Buhuuuu.
Die Kritik von einem großen Teil der Sympathisanten in diversen Blogs zu finden, bspw. bei Chris sollte aber als das Begriffen werden, was sie nach meiner Einschätzung ist - konstruktive Kritik. Es geht nicht darum, die Piraten als rechte Partei zu verloten und die Kogge zu versenken, sondern im Gegenteil, klar zu machen, dass eine nicht stattfindende Positionierung und ihre beliebige weder-noch Haltung, sowie eine eventuell überdehnte Begrifflichkeit von Freiheitsrechten eben problematisch sind.
Natürlich sollte hierbei nicht vergessen werden, dass die Piraten sich noch in einer Findungsphase befinden, aber umso wichtiger ist es eben die Kritik anzunehmen und adäquat umzusetzen.
Man kann Politik nicht betreiben, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wie Gesellschaft stattfindet und welche Kräfteverhältnisse darin Platz finden.
Man kann nicht gleichzeitig dem Herren und dem Sklaven dienen, außer man setzt seinen Fokus nur auf die Qualität der Ketten - dann haben beide was davon - der Herr, das sie stabil genug sind und der Sklave, das sie nicht zu sehr scheuern. Das ändert aber eben nichts am grundsätzlichen Problem der Sklavenhaltung!
Es wird sich zeigen, in wie weit die Freiheits-, Bildungs- und Urheberrechtspunkte sich realisieren lassen, wenn man nicht zumindest berücksichtigt, das dazu sozialer Frieden und eine sozial gerechtere Gesellschaft gehören.
Mein Vorschlag: Lasst das Nazipack und seine Sympathisanten dort, wo sie selbst hinmarschiert sind und überlasst sie den entsprechenden rechtstaatlichen Organen.
Schenkt euch den missionarischen Zug, und positioniert euch links von der FDP (wenn man deren Propaganda glauben will, dass sie die Mitte seien), denn den Konservativen die anfangen Euch lieb zu haben, hat man in der Geschichte Freiheit und Bürgerrechte abtrotzen müssen.
So, wie sich die Piraten augenblicklich darbieten, ist es interessant zu beobachten, wie sich etwas herausbildet und Strukturen entstehen, wählbar für mich sind sie aber derzeit noch nicht. Dazu fehlen mir einfach wichtige Positionen im Parteiprogramm, deren Relevanz die Wurzel und die Grundlage dessen sind, was die Piraten letztlich fordern.
Das Zitat des Tages stammt vom alten Anarchisten Michail Alexandrowitsch Bakunin
Wir sind überzeugt, dass Freiheit ohne Sozialismus Privilegienwirtschaft und Ungerechtigkeit, und Sozialismus ohne Freiheit Sklaverei und Brutalität bedeutet
Ihnen Ihr Blödbabbler
Es macht mich immer ein wenig unglücklich, wenn man zu aktuellen Themen nahezu immer mit einem Zitat vom weitsichtigen und klar analysierenden Wiglaf Droste antworten muss, anstatt dazu seine eigene Worte zu verfassen. Aber es gibt eigentlich nicht mehr viel, schon gar nichts treffenderes, als eben z.B. die Sätze aus einem alten Text von Herrn Droste zum Thema "Mit Nazis reden".
Dies geht mir durch den Kopf, wenn ich mit der Abschwächungsrethorik von Herrn Seipenbusch konfrontiert werde.
Seiner Ansicht nach rechtfertigt sich das Interview mit der Schmuddelpostille durch den postulierten Anspruch des Piraten, das man damit "[...]diejenigen Menschen erreicht, die wir überzeugen wollen und müssen, damit die Wahlergebnisse der rechten Parteien nicht weiter steigen sondern endlich sinken"
Nun hat der verehrte Herr Droste in obig genanntem Text bereits zielsicher formuliert, sodass eigentlich nichts weiter anzufügen wäre.
Alle Welt sucht das Gespräch mit Rechtsradikalen. Warum? Haben sie einem etwas zu sagen? Ist nicht hinlänglich bekannt, was sie denken, fordern und propagieren? [...] Muß man an jeder Mülltonne schnuppern? Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht, - das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen. Eine der unangenehmsten deutschen Eigenschaften, das triefende Mitleid mit sich selbst und den eigenen Landsleuten, aber macht aus solchen Irrläufern der Evolution arme Verführte, ihrem Wesen nach gut, nur eben ein bißchen labil etc., "Menschen" jedenfalls, [...], "um die wir kämpfen müssen". Warum? Das Schicksal von Nazis ist mir komplett gleichgültig; ob sie hungern, frieren, bettnässen, schlecht träumen usw. geht mich nichts an.
Was mich an ihnen interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschachtelwelt passen. Ob man sie dafür einsperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hinein.
Das das augenblickliche Piratenbashing, welches durch die gleichgeschaltete Presse weht und sicherlich weh tut, eine gesteuerte Reaktion mit bewussten Hintergedanken ist, ist das Eine.
Das dort mit unterschiedlichem Maß gemessen wird, was die Piraten und / oder etablierte Irrläufer angeht, sicherlich ungerecht. Buhuuuu.
Die Kritik von einem großen Teil der Sympathisanten in diversen Blogs zu finden, bspw. bei Chris sollte aber als das Begriffen werden, was sie nach meiner Einschätzung ist - konstruktive Kritik. Es geht nicht darum, die Piraten als rechte Partei zu verloten und die Kogge zu versenken, sondern im Gegenteil, klar zu machen, dass eine nicht stattfindende Positionierung und ihre beliebige weder-noch Haltung, sowie eine eventuell überdehnte Begrifflichkeit von Freiheitsrechten eben problematisch sind.
Natürlich sollte hierbei nicht vergessen werden, dass die Piraten sich noch in einer Findungsphase befinden, aber umso wichtiger ist es eben die Kritik anzunehmen und adäquat umzusetzen.
Man kann Politik nicht betreiben, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wie Gesellschaft stattfindet und welche Kräfteverhältnisse darin Platz finden.
Man kann nicht gleichzeitig dem Herren und dem Sklaven dienen, außer man setzt seinen Fokus nur auf die Qualität der Ketten - dann haben beide was davon - der Herr, das sie stabil genug sind und der Sklave, das sie nicht zu sehr scheuern. Das ändert aber eben nichts am grundsätzlichen Problem der Sklavenhaltung!
Es wird sich zeigen, in wie weit die Freiheits-, Bildungs- und Urheberrechtspunkte sich realisieren lassen, wenn man nicht zumindest berücksichtigt, das dazu sozialer Frieden und eine sozial gerechtere Gesellschaft gehören.
Mein Vorschlag: Lasst das Nazipack und seine Sympathisanten dort, wo sie selbst hinmarschiert sind und überlasst sie den entsprechenden rechtstaatlichen Organen.
Schenkt euch den missionarischen Zug, und positioniert euch links von der FDP (wenn man deren Propaganda glauben will, dass sie die Mitte seien), denn den Konservativen die anfangen Euch lieb zu haben, hat man in der Geschichte Freiheit und Bürgerrechte abtrotzen müssen.
So, wie sich die Piraten augenblicklich darbieten, ist es interessant zu beobachten, wie sich etwas herausbildet und Strukturen entstehen, wählbar für mich sind sie aber derzeit noch nicht. Dazu fehlen mir einfach wichtige Positionen im Parteiprogramm, deren Relevanz die Wurzel und die Grundlage dessen sind, was die Piraten letztlich fordern.
Das Zitat des Tages stammt vom alten Anarchisten Michail Alexandrowitsch Bakunin
Wir sind überzeugt, dass Freiheit ohne Sozialismus Privilegienwirtschaft und Ungerechtigkeit, und Sozialismus ohne Freiheit Sklaverei und Brutalität bedeutet
Ihnen Ihr Blödbabbler
bloedbabbler - 22. Sep, 17:04