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Mittwoch, 11. November 2009

Die Banane des Grauens in den Arsch der Elite stopfen!

20 Jahre ist es nun her das sich 18 jährige darüber beklagten, man habe sie 40 Jahre nur belogen und betrogen.
Die weggesperrten Träume und Hoffnungen wurden schnell in die Tat umgesetzt. Man konnte jetzt endlich auf Mallorca Bananen essen, soviel man wollte und es die pekuniäre Situation erlaubte.
Die Landschaften begannen -entgegen aller Erwartungen und Versprechungen des dicken Königs- allerdings nicht zu blühen, sondern verödeten in weiten Bereichen, wurden entvölkert und hinterließen zu einem Großteil gesellschaftliche Verlierer.
Alte die nicht mehr in den Produktionsprozess eingespannt werden konnten oder wollten, und solche, die trotz ihres arbeitsfähigen Alters, aufgrund von offenkundigen und verwertungsspezifischen Defiziten nicht für den Arbeitsprozess benötigt wurden.
Endlich konnte man sich ein Bild davon machen, was Marx mit dem doppelt freien Arbeiter und der Reservearmee gemeint hatte.

Dieser Druck, der sich in den folgenden Jahren auf die Löhne und Gehälter auswirkte, die geänderten Verwertungsstrategien des Kapitals, bereiteten letztlich den Umbau -genauer die Verstümmlung und Vergewaltigung- des Nachkriegsstaates mit seinen -durch starke Gewerkschaften erkämpften- sozialen Absicherungen und dem Anspruch von Gerechtigkeit vor.
Die vom dicken König propagandierte 'geistig-moralische' Wende als ideologischer Hegemon manifestierte letztlich die Abkehr vom Gemeinprinzip, hin zu einem sozialdarwinistischen Leistungsprinzip, genährt durch neo-liberales Brauchtum.

Wenn heute Menschen wie der werte Herr Sarrazin oder der bildschimfüllende Peter Sloterdijk einen Primat des Herrenmenschen Elitären, des sogenannten Leistungsträgers, formulieren dann machen sie eigentlich nichts anderes, als den Versuch, die Entwicklung die dieses Land seit dem dicken König heimgesucht hat, zu einem Abschluss zu bringen. Einen Abschluss, der seinen Anfang bereits vor langer Zeit begonnen hat, und der dieses Land und die Welt mehrfach in dramatische mörderische Konflikte gestürzt hat.
Das elitäre Kastenwesen, dem die Deutschen solch charmante Ansprüche, wie 'das Anrecht auf einen Platz an der Sonne' oder eben 'Lebensraum im Osten' verdanken; den sich selbst als Leistungsträgern der Gesellschaft empfindenden Herrenmenschen die es immer geschafft haben, die Masse der Anderen zu ruinieren und die sich nie zu schade waren, sich dem herrschenden Ton unterzuordnen, wenn es Profit versprach, eben jene klingen aus den theoretischen Ansätzen großspurig und wiedergängerig heraus.
[Einschubmodus on]
Auch der augenblicklich diskutierte Umbau der Bundeswehr -die bewußt als Wehrpflicht und Freiwilligenarmee konzipiert wurde, als Gegenentwurf zu einer Berufsarmee, eben aus der Lehre der Ergebnisse von kriegstreiberischen elitären Kriegern um einen Staat im Staate zu verhindern- geht bereits in den Diskussionszusammenhang ein.
[Einschubmodus off]
Zum Teil richtige Erkenntnisse werden desavouiert, wenn als Erkenntnisgewinn hinterher als Lösungsmöglichkeit ein Zuchtgedanke und die rein ökonomische Verwertung der Menschen steht.
Denn die Frage, warum junge Türken und Araber sich in der Mehrzahl eben nicht, wie beispielsweise Vietnamesen, relativ schnell der neuen Sprache bemächtigen und einen sozialen Aufstieg erreichen, ist eine durchaus sinnvolle und notwendige die jedoch eines anderen Schlusses bedarf, als dem einer Vertreibung und genetischen Zucht.
Die Denkanregungen der gutsituierten Herren Sarrazin und Sloterdijk verweisen auf ein grundsätzliches Problem das man schön dargestellt bei Rosa Luxemburg findet:
Endlich die vierte Schicht der proletarischen Reservearmee, das sind die direkten Paupers, die Armen, zum Teil Arbeitsfähige, die in Zeiten guten Geschäftsganges von der Industrie oder dem Handel teilweise beschäftigt werden, um in Zeiten der Krise als die ersten ausgestoßen zu werden, zum Teil Arbeitsunfähige: veraltete Arbeiter, die die Industrie nicht mehr brauchen kann, proletarische Witwen, Waisen und Pauperkinder, verkrüppelte und verstümmelte Opfer der großen Industrie, des Bergbaus usw., endlich der Arbeit Entwöhnte: Vagabunden und dergleichen. Diese Schicht mündet direkt in das Lumpenproletariat: Verbrecher, Prostituierte. Der Pauperismus, sagt Marx, bildet das Invalidenhaus der Arbeiterklasse und das tote Gewicht ihrer Reservearmee. Seine Existenz folgt ebenso notwendig und unvermeidlich aus der Reservearmee wie die Reservearmee aus der Entwicklung der Industrie. Die Armut und das Lumpenproletariat gehören zu den Existenzbedingungen des Kapitalismus und wachsen mit ihm zusammen: je größer der gesellschaftliche Reichtum, das funktionierende Kapital und die durch es beschäftigte Arbeitermasse, um so größer auch die vorrätige Schicht der Arbeitslosen, die Reservearmee; je größer die Reservearmee im Verhältnis zu der beschäftigten Arbeitermasse. um so größer die unterste Schicht der Armut, des Pauperismus, des Verbrechens. Mit dem Kapital und Reichtum wächst also unvermeidlich auch die Größe der Unbeschäftigten und Unentlohnten und damit auch die Lazarusschicht der Arbeiterklasse - die offizielle Armut. "Dies", sagt Marx, "ist das absolute, allgemeine Gesetz der kapitalistischen Akkumulation."

Wenn wir uns in diesem unserem Land umschauen, werden wir feststellen das die Armut zugenommen hat, Charity Veranstaltungen, um sich auch noch moralisch besser zu stellen, von zum Teil für das Problem Verantwortlichen und Neo-Suppenküchen, sogenannte Tafeln, zeigen wohin der Weg führt. Nun zu glauben das eine weiter Besserstellung von sogenannten Leistungsträgern, eine stärke Bevorzugung des Elitären, ein grundsätzliches Problem der kapitalistischen Gesellschaft beheben kann, wirft uns konsequenterweise noch weit hinter die Marxchen Analysen zurück, indem es letztlich ein wenig Adam 'invisible hand' Smith und ein wenig Malthus, den grandmaster of the 'Principle of Population' beifüttert.
Gegen diesen Klassenkampf von Oben und seine Apologeten Stellung zu beziehen wird immer dringlicher.

Bei all diesen 'neuen' und doch so alten Ansätzen, sollten wir uns an die weisen Worte von Yok aus dem Lied 'Tu was', diesmal als Zitat des Tages, erinnern:
Die Grenze verläuft nicht zwischen dir und zwischen mir
nicht zwischen Ost und West, nicht zwischen Da oder Hier.
Sie verläuft zwischen Oben und Unten, und das ist auch vielen klar,
und das ist ein Grund zum Kämpfen, auch wenn's immer schon so war.
Ihnen Ihr Blödbabbler
#edit Die gröbsten Sprachverhunzungen angepasst#