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Samstag, 28. August 2010

Handwerker - Geißel des Lärms

Das Grauen kam über uns.
Seit bei uns am Haus eine energetische Sanierung ausgerufen wurde, sind wir mit einer besonders unangenehmen Spezies des Lärmmachers konfrontiert - dem Handwerker!
Es scheint dieser Spezies ein besonderes Verlangen zu sein, der Welt von ihrer Existenz durch die Verbreitung von Lärm zu künden.
Erst hoben sie einen Schützengraben ums Haus herum aus, der dabei anfallende Lärm - geschenkt.
O.K. sie bohrten -warum auch immer- in das Haus, aber bei näherer Betrachtung ihrer Arbeit schien mir das sogar Sinn zu machen.
Weshalb sie dann allerdings am nächsten Morgen, deutlich vor 8 Uhr, erneut betonbohrende Geräusche erzeugten, die bis gegen 8.15 gingen, und danach spontan die Arbeit für den kompletten Tag einstellten, entzog sich meines kleingeistigen noch sehr morgendlich verwirrten Verstandes.
Und auch den nächsten Morgen begannen sie mit etwas das klang, als schütteten sie eine ungeheure Menge Rohre von einem Kipper krachend in die Schützengräben hinab.
Doch auch dieser Lärm und mit ihm die Arbeitsleistung endete kurz nach 8 Uhr.
Danach sah man unsere Handwerker den ganzen Tag keinem Tagwerk mehr nachgehen, zumindest nicht an diesem Haus.
Heute morgen haben die Zwei fröhlich, des türkischen offensichtlich mehr als mächtig, unter meinem Schlafzimmerfenster einen lautstarken Disput ausgetragen – Brüllen wäre dafür eine grob sprachliche Verniedlichung gewesen.
Das inhaltliche dieser Kommunikation entzog sich mir, mangels Fremdsprachenkenntnissen des Türkischen, allerdings vollständig.
Ich vermute jedoch immer noch, dass sie darum stritten, wer von beiden heute als Erster seinen selbst produzierten Lärmteppich in die unschuldige -noch nachtruhige Welt- regnen lassen dürfe.
Nun haben sie seit 3 Tagen konsequent die Arbeit eingestellt, der Schützengraben wurde zur Hälfte zugeschüttet, dann scheint ihnen aus unerfindlichem Grund die Erde ausgegangen zu sein.
Anscheinend wurden wir Zeugen einer Art mutterbodiger Wanderdüne - ein Mysterium allererster Güte.
Das nun das Baugerüst am Haus seit gestern aufgebaut sein sollte, wofür ein Zeitfenster von einer Woche laut Ablaufplan veranschlagt wurde, und noch nichts in dieser Hinsicht passiert ist, lässt mich vermuten das es eine geringfügige Verzögerung geben wird.
ARRRGGGGGHHH!
Wenn diese Kerle nicht ihren Lebenszweck im Lärmen zu nachtschlafender Zeit fänden, sondern über den ganzen Tag verteilt, ihrem Handwerk nachgingen, wäre meinen strapazierten Nerven schon deutlich geholfen.
Doch man soll ja das Positive in misslichen Situationen suchen und mit etwas Glück auch finden.
Ich erinnerte mich, dank dieser beiden Prachtexemplare der Gattung Handwerker, an einen alter Text vom verehrten Wiglaf Droste : "Am Grabmal des unbekannten Handwerkers"



Ihnen Ihr Blödbabbler