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Sonntag, 3. Oktober 2010

Gute Bürger - böse Bürger, eine Posse!

20 Jahre Wiedervereinigung!
Ein Termin, an dem sich wieder die ganzen Kackbrazen mit Eigenlob vollkleckern, und vor rosaroten Brillen tragen kaum dazu kommen werden, sich die Sabber vom Gierschlund abzuwischen.

Ich freue mich das es uns ehemaligen Insassen der alten BRD dank der Wiedervereinigung möglich ist
  • nach Görlitz reisen zu können
  • die jährliche Überflutung im Oderbruch als Gemeinschaftserlebnis zu erleben
  • mit Frauen aus Leipzig schlafen zu können
  • Rotkäppchensekt zu süffeln, auch wenn das niemand wirklich braucht
Ich denke, das es tatsächliche eine wichtige elementare Errungenschaft und ein notwendiges Menschenrecht ist, seine Meinung frei äußern zu dürfen und das Denunziantentum nicht zum Stützpfeiler eines Staates zu machen.
Mich widert diese Komponente der DDR und des real gescheiterten sowjetisch geprägten Sozialismus hochgradig an, ebenso wie ich leider erkennen muss, das sich augenblicklich, von den "Gestaltern" in unserem Land, sich fleißig der schlechtesten Stücke unserer Geschichte bedient wird.
Im Namen einer ständig orakelten Terrorgefahr wird der äußere und innere Feind beschworen, um immer restriktivere Gesetze gegen die Bürger und deren Freiheitsrechte zu erlassen, die inzwischen die Orwellschen Vorstellungen von 1948 partiell schon ein- und mancherorts bereits überholt haben.
Wenn ich heute - bei den Auseinandersetzungen um Stuttgart21- mitbekomme, das der Widerstand damals an der Startbahn, Wackersdorf oder im Wendland offiziell als ein Kampf der "Linken", besser noch des "Schwarzen Blocks" denunziert wird, ungeachtet der sich tatsächlich vor Ort damals befundenen Menschen, dann hat die Geschichtsschreibung der Herrschenden bereits ihr Soll nahezu erreicht.
Haben wir damals nun gegen Eurasien oder doch gegen Ostasien gekämpft - oder waren wir immer schon im Krieg mit Eurasien?
Der Wegfall von Informationen nach einem bestimmten Zeitraum durch depublizieren unterstützt den Absatz des kollektiven Gedächtnisverlust dabei progressiv.
Wenn man sich heute die Festredner anhört, die den Mut der Menschen in der DDR auf die Straße zu gehen loben, während sie gleichzeitig das Niederstrecken von Demonstranten durch Wasserwerfer, Reizgas und Schlagstöcke in Stuttgart gut heißen, der hat eine Ahnung davon, wohin uns doublespeak führt.
Gut ist immer das, was mir weiter hilft.
Was meinem Feind schadet ist eine Tugend.
Wenn man mir mit selbigem kommt, ist es allerdings Aufruhr, Chaoten gesteuert oder schlicht ein Verbrechen.

So sieht das leider augenblicklich aus, wenn man sich anguckt, wie die Politikerkaste, als reiner Erfüllungsgehilfe einzelner Kapitalfraktionen im Land Partikularinteressen gegen die Mehrheit seiner Bürger durchsetzt.

Schauen wir mal wie lange das so weiter geht, und ob wir in 10 Jahren immer noch den 3. Oktober als Feiertag haben werden.

Zum Zeitpunkt des Mauerfalls und dann zur Wiedervereinigung hat mein Lieblings-Akkordeoniste Yok "Quetschenpaua" ein Lied geschrieben, das in seiner Weitsicht ziemlich genau den Punkt getroffen hat.
Deshalb hier zur 20 jährigen Wiederkehr das Video "9.NOVEMBER/ 3.OKTOBER"

Ihnen Ihr Blödbabbler
#Edit20101005 Den Sinn durch das fehlende Wörtchen "kaum" richtig gestellt#