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Mittwoch, 3. Juli 2013

USA und D in der Sacknasengasse

Das illegale Abhören ganzer Länder scheint sich bezahlt zu machen.
Mit den gesammelten Informationen lässt sich offenbar wuchern.
Oder muss man auf manche Länder schon gar keinen Druck mehr ausüben, weil sie in vorauseilendem Gehorsam so heftig strampeln, dass sie fast schon wieder aus dem Arsch der USA herauspurzeln?

Frankreich, Portugal, Spanien und Italien haben sich heute erst einmal aus der Riege der Rechtsstaatlichkeit -wohl auf Zuruf ihres Herrchens USA- verabschiedet.

Wer Flugzeuge mit fremden Staatsoberhäuptern- hier Evo Morales, den Präsidenten von Bolivien- den Überflug verbietet, weil die USA an Bord den Whistleblower Snowden, der die Welt dankbarerweise mit der infamen Sammel -und Bespitzelungsmaschinerie der ehedem demokratischen Vereinigten Staaten von Amerika bekanntgemacht hat, vermuteten, lässt seine Maske fallen.
Ein absolutes Unding, das die imperialistischen und paranoiden Züge der Heimat der modernen Demokratie immer offener zu Tage treten lassen.

Währenddessen lehnt ein Land nach dem anderen den Asylantrag des Boten der grauenhaften Erkenntnis -meist aus formaljuristischem Bohei- ab.
Selbstverständlich auch Deutschland.
Aber was soll man auch von einem Land erwarten, in dem das Post -und Fernmeldegeheimnis systematisch von den Alliierten und deutschen Staatsbediensteten bei Post aus dem 'Osten', aber wohl auch inländisch bis in die 70 Jahre hinein massiv verletzt wurde, wie man bei Josef Foschepoth in "Überwachtes Deutschland: Post- und Telefonüberwachung in der alten Bundesrepublik" nachlesen kann.

Ein Land dessen Geheimdienst zwar immer V-Leute bei 'Selbstmorden' innerhalb der linken Szene zugegen hat, aber nichts von der Bespitzelungsaktion und Datensammelwut in der Dimension des Mount Everest unserer amerikanischen und britischen Freunde mitbekommen haben will?

Ein Geheimdienst der zwar mit seinen Zahlungen die rechte Szene am Laufen hält, aber nichts von einer Mörderbande ahnt die eine Blutspur quer durch Deutschland zieht?

Macht euch doch nicht lächerlich, entweder ihr seid so unfähig wie ihr euch präsentiert, dann sollte schleunigst jemand mit einem groben Besen durchfegen, oder ihr stellt euch dumm, dann sollte man schleunigst viele Köpfe rollen lassen und versuchen mit Bürgern die auf dem Boden der Verfassung stehen den demokratischen Gedanken und Verfassungstreue zu implementieren.

Aber es scheint ja sowieso ein bestimmter Menschenschlag in den Organen der Sicherheit seinen Platz gefunden zu haben, bei dessen Äußerungen man sich gut vorstellen kann, wieso niemand das ganze Nazipack am Morden hindert.
Interessant in diese Zusammenhang wäre z.B. die Handlungsweise der Gewerkschaft der Polizei, die sich in diesem Artikel der Frankfurter Rundschau widerspiegelt. Wenn viele der Polizeikollegen vor Ort Meinungen äußern die man gewöhnlich bei den Spinnern von PI findet, dann sollte man zumindest den Menschentyp genauer ansehen, den man da gegen Demonstranten, die von ihrem Bürgerrecht Gebrauch machen, hetzt.

In diesem Land liegt so viel im Argen, dass, je mehr man irgendwo hineingreift, man immer öfter die Hände voller Kot hat. Oder mit Francois Villon:wohin ich greife fallen nichts als Scherben
bis zu den Zähnen geht mir schon der Kot

Ein schleichender Zustand der uns inzwischen ein Land beschert hat, das größtenteils nur noch einen kleinen und sehr dünnen Mantel von Demokratie umhängen hat, aber bereits zutiefst entkernt ist von Bürger- und Freiheitsrechten.

Und niemanden in der Masse scheint das zu stören.

Demokratisch nichtlegitimierte neoliberale Thinktanks wie Bertelsmann Stiftung oder die INSM schreiben beharrlich die Agenda für unsere Politiker und die verrottende ehemalige 'vierte Gewalt' und bestimmen das Klima in diesem Land (und über den unsinnigen Austeritätsexport auch vieler anderer Länder in der Eurozone).

Nachrichten-Agenturen wie dpa versenden ungefiltert die Propaganda an nahezu jede Zeitung in diesem Land, unkommentiert und mit dem Siegel "wahr" behaftet.
So etablieren sie langsam aber stetig die Phrasen von "Chancengerechtigkeit" gegenüber "Chancengleichheit", nicht auf gleiche Möglichkeiten als Voraussetzung kommt es dabei an, sondern darauf was der Einzelne macht.
Sozialdarwinismus im 21 Jahrhundert letztlich.

So bleiben jene immer stärker unter sich, die immer unter sich bleiben wollten; liegt der Anteil von Studenten aus Arbeiterfamilien inzwischen deutlich unter den Zahlen die in den 70 und 80 Jahren Bestand hatten.
Wie kann ich von 'Chancengerechtigkeit' faseln, wenn der eine beim 100 Meter Lauf bei der 50 Meter Marke startet und der Andere am Start noch die Achillessehne durchgeschnitten bekommt?
Wie kann ich etwas mit Gerechtigkeit assoziieren wollen, bei dem keine gemeinsame Basis besteht?

Alles plumpe dumpfe Propaganda, schleichendes Gift das sich immer tiefer -unhinterfragt und unkritisiert- in die Gesellschaft einfrisst.

Aber, ich schrieb es bereits in einem der vielen Blogs des werten Herrn wvs, die Erwartung auf eine Änderung durch Rot oder Grün ist illusorisch, denn sie haben sich alle inzwischen das Hirn mit neoliberalen Glaubenssätzen weichgekocht, sodass man nur unterschiedliche Varianten des ewig gleichen Themas erhält.

Schade, aber man muss verblüfft konstatieren, die Linke ist tatsächlich die Einzige ernstzunehmende Opposition in Deutschland, die nicht den von Friede Springer und Liz Mohn vorgegebenen Gleichschritt mitmacht.

Grüße zur Wochenmitte von
Ihnen Ihrm Blödbabbler