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Mittwoch, 14. Mai 2014

Im Schweiße meines Angesichts

So, nun ist ein guter Monat seit meinem Absetzen des Deos mit Aluminiumchlorid Aluminum Chlorohydrate ins Land gegangen.
Mein heroischer Selbstversuch blieb leider auch meiner Umwelt nicht verborgen; ich war in der ersten anderthalb Woche definitiv nicht verkehrsfähig (das sehe jeder wie er mag :-D).
Bereits am ersten Tag entwickelte sich ein wirklich nur widerlich zu nennender Geruch unter den Achseln, welcher mich zweierlei Dinge zu tun zwang: weg mit den Achselhaaren und ein nasser Waschlappen jede Stunde in Reichweite.

Denn, das Bio-Deo aus der Drogeriekette dm, zwar vegan und anderen Religionen nicht abgeneigt, versagte so dermaßen kläglich, das man beinahe zuriechen konnte, wie es den Kampf verlor.
So, so 48 Stunden Rundumschutz bietet dieses Produkt, bei wem oder was?
Zumindest nicht in den archaischen Dunkel- und Feuchtzonen unter den Armen des Blödbabblers.

Ich rätselte die ersten Tage woher dieser penetrante und garstige Geruch stammen möge.
Von einer Art Regeneration der Achselhöhlen - obwohl das Aluminiumchlorid Aluminum Chlorohydrate ja eigentlich nur die Schweißdrüsen verengt und nicht verstopft- oder erwischt mich gerade eine hormonelle Umstellung in Koinzidenz zur Absetzung des Alu-Deos? Wechseljahre meets Ökotouch?

Roch ich schon immer so und habe es nur nicht gemerkt, da ich seit frühster Kindheit ein Deo einsetze, oder ist das ein neues Phänomen?

Zum Glück war ich die meiste Zeit daheim und konnte so - den mich selbst nervenden Gerüchen- mit dem Waschlappen stündlich an den Kragen gehen und ihnen kurzfristig den Garaus machen.
Nach knapp 10 Tagen besserte sich die Situation deutlich, das Deo funktionierte nun schon zwischen 4-8 Stunden, durchaus schon fast akzeptabel.

Gut, morgens nach dem Aufwachen roch es im Schlafzimmer zwar wie im Zoo und ich überlegte bereits schelmisch von der Ms. dafür Eintritt zu verlangen - einzig ihr glasiger Blick ließ mich schnell Abstand davon nehmen.
Also las ich in den Weiten und Tiefen des Internets von Leidensgenossen und -innen die auch diverse Produkte ausprobierten und nicht immer glücklich mit dem Ergebnis waren.
Ich entschloss mich zuallererst einmal mehr und größere Regionen mit dem Deo-Roller zu bearbeiten und hatte das Gefühl, dass sich dadurch durchaus ein olfaktorischer Zeitgewinn erzielen ließ.
Dennoch, irgendwie blieb die Situation immer noch unbefriedigend, aber immerhin war ich wieder verkehrsfähig.
In einem anderen Blog, dessen Schreiberin sich immerhin 15 verschiedene Deos angetan hatte und auch ihren Freund mit einspannte, fand ich dann einen Hinweis auf ein Produkt aus dem Hause Niveau oder so ähnlich, leider gibts das nur als Stick und ich bin ein Rollerfan, aber seis 'drum.
Beim nächsten Einkauf mal einen davon ins Plastiktütchen mit dem Kill the fucking dolphins - eat more tuna Schriftzug gepackt und zügig daheim ausprobiert.
Auch dieses Produkt wirbt mit bizarren 48 Stunden Rundumschutz - Klasse, da brauch ich keinen Sicherheitsgurt mehr im Auto!11!!!!- die sich dann eher als 4-8 Stunden entpuppten, aber egal.

Der Stick muffelt gut, eher was für Männer, als diese Bergamotte/Minze (hoppla das war der für die Ms.) anderen Kombinationen.
Ein sehr deutlicher Nachtteil des Sticks ist, das er unschöne weiße Striche beim Anziehen schwarzer T-Shirts(also meinen Jeder-Tag-T-Shirts) auf selbigen hinterlässt.
Aber, einen Tod muss man sterben und die Striche stören weniger, als der Geruch nach verwesendem Iltis unter der Achsel.

Inzwischen hält so ein Stick die Geruchsgremlins vom morgendlichen Duschen bis zum abendlichen Bettgehen größtenteils fern - reicht mir!
Im Zusammenhang mit meinem Experiment stellte ich überrascht fest, das in meinem Bekanntenkreis die meisten bereits seit langer Zeit auf Deos ohne Aluminiumchlorid Aluminum Chlorohydrate setzen; einige klagten über stark brennende Deos, andere rieten auf keinen Fall welche ohne Alkohol (würde ich nie freiwillig tun, also etwas ohne Alkohol kaufen :-D)zu erstehen.
Andere, die bisher auch noch zu den zuverlässigen Muffelkillern auf Alubasis griffen, wurden sensibilisiert und haben sich dem Experiment angeschlossen.
Es bleibt weiterhin meine Aussage bestehen: kein Grund zur Panik, aber eventuell kurzes Innehalten zur kritischen Reflexion bezüglich des Eintrags von aluminiumhaltigen Stoffen in den Körper, gefolgt von einer möglichen Reduktion.

Keep cool - dann schwitzt man weniger.
Ihnen Ihr Blödbabbler