Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Mittwoch, 24. September 2014

Benromach Traditional

Nach längerer Tastingnotes-ins-Internet-stell-Abstinenz geht es heute mal wieder weiter.
Auch, wenn ich deutlich zu faul war etwas zu schreiben, so habe ich natürlich in der Zwischenzeit fleißig weiter meine Lager angegriffen und maßlosvoll verköstigt.

Den Anfang macht heute der Benromach Traditional von der gleichnamigen Destillerie aus der schönen Speyside.
Benromach, im Besitz des unabhängigen Abfüllers Gordon and MacPhail produziert unter anderem auch den "Bio" Whisky Organic, der in jungfräulichen Fässern reifen darf.
Leider wird der Benromach Traditional nicht mehr hergestellt(zumindest wenn ich nach der Range auf der Benromach Webseite gehe), denn dort befindet sich im Einstiegsbereich nur noch der 10 jährige und ein cask strenght und bei den meisten Händlern befindet er sich bereits im Abverkauf.
Dennoch oder gerade deswegen hier meine Eindrücke zum Benromach Traditional.
Benromach 'Traditional' Flasche
Er kommt in einer stabilen, weißen Metalldose daher, deren Informationsgehalt sich auf das Minimum beschränkt. Keine Angaben zum Alter, keine zur Art der Fässer. Lediglich der Hinweis auf handverlesene Holzfässer findet sich darauf. Ach nee, in was lagert denn (schottischer) Whisky sonst? In Schuhkartons?
Ex-Bourbon, Sherry oder gar Refill-Virgin-Oak vom Organic?
Darüber schweigt man sich lieber aus.
Bei ein paar Whiskydealern habe ich was zur Zusammensetzung gefunden, man behauptet dort, dass die benutzten Fässer first fill im Verhältnis 80% Bourbon und 20% Sherry wären.
Obs stimmt?

Meine Flasche habe ich im Frühjahr 2013 gekauft, die 0.7 Liter kosteten damals 25,50 Euro, aktuell -wenn noch verfügbar- kostet er (einer hat ihn gerade im Angebot! 25,70) um die 28 Euro.
Der Benromach Traditional wurde mit old fashioned 40% Alkohol abgefüllt.

Was hat nun der Benromach Traditional zu bieten?

In der Nase verfängt sich ein komisches Aroma, das sich bei mir mit Hefe, sanft kokeliges Holz(Rauch!) und Honig im Hirn assoziiert. Eine leichte Zitrusnote stellt sich auch noch ein.

Im Mund ist sofort süßer Honig, eine nur ganz leichte, bittere und schwach würzige Holznote, sowie deutlich Tabak und Schinkenrauch.
Das Ganze ist seidig im Mundgefühl, hat aber irgendwie eine staubige Note dabei die sich um die Zunge legt.

Nachdem ich den Whisky aus meiner Mundhöhle in tiefere Regionen und den Schlund hinunter entlasse, zeigt sich ein fast pfeffriger, deutlich warmer Zug. Der Rauch bleibt kurz stehen, eine leicht bittere Note ebenfalls jedoch etwas länger, während das süße Element leider sehr schnell verschwindet.

Tjo, für den Preis ein guter Tropfen. Ein nach Schinken(rauch) schmeckender Speysider, der so nicht dem Geschmacksprofil des klassischen Speysiders entspricht.
Wenn ich allerdings wählen sollte oder müsste, dann würde ich den Ardmore Traditional Cask sicherlich knapp vorziehen. Lecker sind sie aber beide. Und wer etwas abseits der islayesken Pfade was Rauchiges probieren mag, der kann sicher blind zuschlagen.

Wertung Single Malt
Benromach 'Traditional'

Geschmack:
Fass3 bis Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile5

Fazit: Ein schöner rauchiger Einsteigerspeysider mit ungewöhnlicher Schinkennote, dessen Produktion aber leider eingestellt wurde; wer aus dem Hause Benromach nun noch was rauchiges will, der muss schon zum (ebenfalls?) 8 jährigen Peat Smoke greifen, deutlich mehr Rauch und deutlich mehr Kosten. Oder er greift gleich zum Ardmore TC, solange es diesen noch gibt.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad