Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Maskenlos

In seinem gelebten Versuch die Gesellschaft zu spalten ist der werte Herr Clement wenigstens konsequent bei der Suche seiner Freunde.

Was ich wirklich schlimm ekelhaft finde, ist, dass der Mann ja keine Ausnahme im Reigen der neoliberalen Herrenmenschen innerhalb des alten Zombies SPD war oder ist.

Die anderen Herren der ehemaligen rot-grünen Regierung sind zwar weniger konsequent im Beharren auf geistiges Volldampffahren in engen Sackgassen wie Clement, aber dafür auch deutlich wendehalsiger in ihrem Tun.

Denn, dass sie begriffen haben sollten, was sie unserem Land mit ihrer Agenda 2010 und ihrer Wirtschafts- und entsprechenden Steuerpolitik angetan haben, scheint mir schon zu weit hergeholt.

Nachdem Wolfgang Clement schon seit langem vor sich hin irrlichtert ist es natürlich passend, das er treffsicher - zugunsten der gelebten spätrömischen Dekadenz dargeboten in der Form der FDP- in den Wahlkampf in NRW eingreift.

Da muss ich an den, dem alten Whisky-Willy selig zugeschriebenen, Ausspruch denken: "Da wächst zusammen, was zusammen gehört"
Quasi Kopf und Arsch wiedervereint, wobei es selbstverständlich dem neutralen Betrachter überlassen bleibt, aus welchem Blickwinkel er das wertet und welche Rolle der Herr Clement hierbei einnimmt. ;-)

Das bisherige Wirken des Herrn Clement scheint mir für unsere Gesellschaft zerstörerischer, als es eins, zwei viele Bücher vom alten Zausel populistischen Vulgäreugeniker Sarrazin überhaupt sein können.
Aber, überraschenderweise kein Aufschrei.
Überraschenderweise?
Nein, selbstverständlich kein Aufschrei!

Dieses Land ist, dank Kohls geistig moralischer Wende und der Schröderschen Wirtschaftsethik, inzwischen ein Versammlungsort von ellenbogenbewehrten, morallosen Einzelkämpfern und einer beachtlichen Zahl von täglich wachsenden Opfern.

Gelebte Idiotie im Privatfernsehen - das uns die großen Volksaufklärer der CDU im Gleichschritt mit der FDP bescherten- manifestiert(e) ein Wertesystem, im Dauerkampf einer sich an Primitivität nach unten permanent überbietenden Meinungsmache.

Das durch "Neue Soziale Marktwirtschaft", IFO-Institut und Sinn, sowie eine hirnlos nachplappernde Presse in diesem Land injizierte Gift einer zerstörerischen neoliberalen Ideologie hat offenkundig Empathie, Solidarität und das Verständnis für "Richtig" und "Falsch" nachhaltig beeinträchtig, wenn nicht gar bereits abgetötet.

Das Vernichtungswerk der rot-grünen Spitzbuben, deren unverhohlene Attacke auf die Sozialstrukturen dieses Staates, sowie deren Handlangerdienste fürs Kapital, haben Wirkung gezeigt.

Schwächung des Rentensystems zugunsten der privaten Versicherungswirtschaft, oder wie es Norbert Blüm formulierte: "Riester hat die gute alte Rentenversicherung ruiniert, hat der Versicherungswirtschaft Milliarden in den Rachen geworfen und die Rente dem internationalen Finanzkapitalismus überantwortet" (Zitat aus Focus).

Der Arbeitsmarkt wurde um einen riesigen Niedriglohnsektor erweitert, mit dem vorhersehbaren Ergebnis von weniger Steuereinnahmen, mehr Druck auf reguläre Arbeitsverhältnisse und steigenden Krankheitszahlen aufgrund der daraus resultierenden unsicheren Verhältnisse.

Firmen wurden massiv steuerlich entlastet, Vermögenssteuer fiel weg und Erbschaftssteuer wurde "reformiert" vulgo gesenkt, während gleichzeitig Praxisgebühren eingeführt wurden und dann unter schwarz-rot die Belastung für alle in Form der MwSt. um 3% angehoben wurde.

Normale Löhne stagnierten nicht nur, sondern waren inflationsbereinigt sogar am Sinken zwischen 2000 und 2010, während in den Vorstandsetagen ein deutliches, ja, explosives Wachstum einzog.

Arbeitsverhältnisse sind heute scheinbar nur noch befristet zu erhalten.

Überraschenderweise pflanzten sich die Deutschen in dieser wunderbaren Zeit nicht so fleißig fort, wie es denen, welche alles von Gott und einem dahinter stehenden Fortpflanzungsbefehl herleiten, gerne hätten.

Sofort schrien sie auf und jammerten: wie soll denn die Welt am deutschen Wesen genesen, wenn es bald keine Deutschen mehr gibt?

Das demographische Damoklesschwert schwebte fortan über unserem Kopf, gerne von den üblichen Nutznießern der Wirtschaftsinstitute und der Arbeitgeberpräsidenten noch mit einem "Fachkräftemangel" gewürzt.

Dieser Blödsinn zieht sich -wie erst vor kurzem wieder in einem dümmlichen Artikel in der FAZ als vagabundierende kleine Raupe Nimmersatt durch die Orte der Kleingeistigkeit vulgo das deutsche Feuilleton und die Talkshows dieser Republik.

Einziges Ziel ist es für mehr Privatvorsorge zu trommeln, Lohndrückereien gesetzlich zu verankern und nebenbei noch "Das Deutsche" was immer das sein mag als dem Untergang geweiht zu kassandran.

Der FAZ Artikel auch wieder gefüllt mit den üblichen "Wir-werden-alle-ausstörben" Metaphern.
Nur noch Alte, Fachkräftemangel hui buh ... und Deutschland ist wech.
Mal nebenbei, wenn uns morgen eine indische Atomrakete auf den Kopf fällt, die Brodersche Armee Fraktion putscht oder uns die rote gelbe islamische Flut wegspült, sind doch sowieso all die akademischen Rechenbeispiele und Prognose für die nächsten 60 Jahre für die Katz.

Was sie imho auch ohne diese Ereignisse sind; zu doof die nächsten Quartalszahlen zu liefern, aber Prognosen für 60 oder 100 Jahre abgeben.
Pfffhh!

Der ständig beschworene angebliche Fachkräftemangel, bei dem es sich wohl tatsächlich um einen einfachen Lohndrückerkampfbegriff handeln dürfte, bei dem es -wie die Tage abgesegnet- um neue Lohnuntergrenzen für Ingenieure, Ärzte und ITler geht, hat -zumindest soweit mir bekannt- noch keinerlei höhere Gehälter abgeworfen.

Sollte er aber doch, wenn man denn den Marktmullahs und ihrem Gesabbel von Angebot und Nachfrage Glauben schenken will.

Stattdessen werden die Hürden für Gehälter von Externen gesenkt, die sich dann wunderbar im direkten Konkurrenzkampf mit der einheimischen Bevölkerung befinden und den (Lohn-)Druck staatlich unterstützt erhöhen.

Staatlich flankierte Lohnsenkung, statt der sonst immer gepriesenen Angebots-und Nachfragedoktrinen.

Verordnet und durchgesetzt eben von denen, die, wenn es denn zu ihrem persönlichen Vorteil gereicht, nicht genug vom freien Markt bekommen können.
cui bono?

Ständig das nölige Gejammer, dass es weniger Menschen Deutsche in diesem Land werden würden - oh weh, so tönen sie: Niemand da der Rente zahlt, Landstriche entvölkert und überall Moslems, das Christentum stirbt auch noch.

Doch mal ehrlich, wenn in Deutschland in 40 Jahren eben weniger Menschen leben, kratzt das die - für alle diese Nasen ach so wichtige- Produktivität zuerst einmal prinzipiell nicht.

Produktivität ist eben nicht in erster Linie eine Frage von Menge und Anzahl der Menschen im Land, oder?

Nebenbei, solange wir uns den Luxus leisten 5-8 Millionen Menschen durch staatliche Stützmaßnahmen zu alimentieren - hauptsächlich, damit die Wirtschaft eine Reservearmee hat aus der sie fleißig schöpfen und womit sie Druck auf Lohnempfänger ausüben kann - solange scheinen wir auf jeden Fall nicht zu wenige Menschen in diesem Land zu haben.

Und falls mir mein Nachbar mal nicht mehr auf den Fuß tritt, weil er eben statt 2 dann 5 Meter entfernt wohnt, freue ich mich und kann dann endlich wieder durchatmen.

Kurzum, mal lieber das Positive sehen, wir werden weniger - Hurra! und alle Menschen können arbeiten wenn sie wollen - Hurra!

Und das Beste daran, diese ganzen Verbrecher Herren der ehrenwerten Gesellschaft, die Clements, Schröders, Steinbrücks und wie sie alle heißen, welche die SPD und mit ihr das ganze Land an das Kapital verraten und verkauft haben, jene die für den sozialen Niedergang dieser Republik verantwortlich sind, werden dann nicht mehr unter uns weilen(außer die haben dem ollen Heesters seine Gene vom Sarrazin klauen lasse :-D).

Merke: Im Niedergang ist immer auch Hoffnung.

Musikalisch wünsche ich euch da draußen noch mit Georg Kreislers Kapitalistenlied einen schönen 1 Mai.


Ihnen Ihr Blödbabbler

Trackback URL:
https://bloedbabbler.twoday.net/stories/97009442/modTrackback