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Dienstag, 8. Juni 2010

This means War!

Genau so sehen sozial ausgewogene Sparpläne aus, wenn man sich zum Büttel der vorherrschenden Kapitalinteressen macht.
Da wird nicht mal im Ansatz über eine Verbesserung der Einnahmesituation des Staates nachgedacht, in dem beispielsweise der Spitzensteuersatz oder die Erbschaftssteuer erhöht werden, eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer in die Diskussion gebracht wird oder eine Besteuerung des Casino-Finanzkapitals realisiert wird.
Stattdessen wird das Binnenklima dramatisch verschlechtert, die Einflüsterungen des Herrn Hundt umgesetzt und all diesen asozialen Mist segnet natürlich, das Hirn der neoliberalen Marktführerinstitute des Ifo-Instituts, der Meister Sinnbefreit ab, der eine Zeitlang endlich mal die Schnauze gehalten hatte, weil selbst ihm der Gegenwind der Realität ins Gesicht blies, als sich die Ruinen abzeichneten, die sie uns als blühende Landschaften anpriesen.
Aber, so wie die Nutznießer des Gesamtdesasters inzwischen wieder satte Gewinne einfahren, nachdem sie auch noch in den Genuss der von den Bürgern gezahlten Steuern gekommen sind, erhebt sich eben auch das freche Lügenmaul des neoliberalen Einflüsterertums die Fälscherwerkstatt Informationsumdeutungsstelle Ifo-Institut mit ihrem Lautsprecher Hans-Werner Sinn wieder aus ihrem Grab um neues Gift in die Gesellschaft zu injizieren.
Falls noch irgendjemand geglaubt haben sollte, dass Lehren aus der Krise gezogen wurden, dann nur die: Es diesmal noch dreister und unverschämter zu halten mit der Umverteilung von Unten nach Oben.
Und über all dem thront, dann nach der Präsi-Wahl zwischen Pest und Cholera, entweder ein fundamentalistischer Missionar oder ein selbstverliebter Pfarrer.
Deutschland, langsam gehen deine Lichter aus und womit?
Mit Recht!

Wer so dämlich ist, wie die Insassen der Bimbesrepublik, sich seit Jahren von den Arbeitgebern bescheissen und erpressen lässt, wer die adäquaten Clowns in die Parlamente wählt und sich von der Frechheiten der INSM und den Sprachrohren Burdas und Springers ruhigstellen lässt, die Lüge als Wahrheit nimmt, der hat genau die Vertreter, die er verdient.

In diesen Tagen fiel mir mal wieder ein Buch mit Texten und Briefen vom alte Georg Büchner in die Hände, und so ist das Zitat des Tages folgerichtig aus einem Brief an seine Familie 1833:
Heute erhielt ich Euren Brief mit den Erzählungen aus Frankfurt. Meine Meinung ist die: Wenn in unserer Zeit etwas helfen soll, so ist es Gewalt. Wir wissen, was wir von unseren Fürsten zu erwarten haben. Alles, was sie bewilligten, wurde ihnen durch die Notwendigkeit abgezwungen. Und selbst das Bewilligte wurde uns hingeworfen, wie eine erbettelte Gnade und ein elendes Kinderspielzeug, um dem ewigen Maulaffen Volk seine zu eng geschnürte Wickelschnur vergessen zu machen.. Es ist eine blecherne Flinte und ein hölzerner Säbel, womit nur ein Deutscher die Abgeschmacktheit begehen konnte, Soldatchens zu spielen. Unsere Landstände sind eine Satire auf die gesunde Vernunft, wir können noch ein Säkulum damit herumziehen, und wenn wir die Resultate dann zusammennehmen, so hat das Volk die schönen Reden seiner Vertreter noch immer teurer bezahlt, als der römische Kaiser, der seinen Hofpoeten für zwei gebrochene Verse 20,000 Gulden geben ließ. Man wirft den jungen Leuten den Gebrauch der Gewalt vor. Sind wir denn aber nicht in einem ewigen Gewaltzustand? Weil wir im Kerker geboren und großgezogen sind, merken wir nicht mehr, daß wir im Loch stecken mit angeschmiedeten Händen und Füßen und einem Knebel im Munde. Was nennt ihr denn gesetzlichen Zustand? Ein Gesetz, das die große Masse der Staatsbürger zum fronenden Vieh macht, um die unnatürlichen Bedürfnisse einer unbedeutenden und verdorbenen Minderzahl zu befriedigen? Und dies Gesetz, unterstützt durch die rohe Militärgewalt und durch die dumme Pfiffigkeit seiner Agenten, dies Gesetz ist eine ewige, rohe Gewalt, angetan dem Recht und der gesunden Vernunft, und ich werde mit Mund und Hand dagegen kämpfen, wo ich kann.Wenn ich an dem, was geschehen, keinen Teil genommen und an dem, was vielleicht geschieht, keinen Teil nehmen werde, so geschieht es weder aus Mißbilligung, noch aus Furcht, sondern nur weil ich im gegenwärtigen Zeitpunkt jede revolutionäre Bewegung als eine vergebliche Unternehmung betrachte und nicht die Verblendung Derer teile, welche in den Deutschen ein zum Kampf für sein Recht bereites Volk sehen. Diese tolle Meinung führte die Frankfurter Vorfälle herbei, und der Irrtum büßte sich schwer. Irren ist übrigens keine Sünde, und die deutsche Indifferenz ist wirklich von der Art, daß sie alle Berechnung zu Schanden macht. Ich bedaure die Unglücklichen von Herzen. Sollte keiner von meinen Freunden in die Sache verwickelt sein? […]
Ihnen Ihr Blödbabbler