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20 Jahre Wiedervereinigung ...

... und 137 von Rechten ermordete Menschen später.

Es gibt einen guten Artikel ("Eine furchtbare Bilanz") und ein Schaubild "Todesopfer rechter Gewalt"(für die jüngeren unter uns - es ist sogar animiert!) bei der, des linken Gedankenguts unverdächtigen, Zeit.
Eine Bilanz, auf die es sich mal wieder so richtig lohnt "Stolz ein Deutscher" zu sein?
In einigen Regionen in Ostdeutschland ist das Rechtsextreme inzwischen schon längst integriert:
Vorpommern, die östliche Hälfte des Bundeslandes, hat vor vier Jahren den Einzug der NPD in den Schweriner Landtag garantiert: In den Gemeinden um Ferdinandshof haben mehr als doppelt so viele Menschen die NPD gewählt wie im Landesdurchschnitt: 15 Prozent. Im Dorf Wilhelmsburg, gleich hinter dem Ortsausgangsschild, war sie mit 27,9 Prozent die stärkste Partei.EndstationRechts

Im Westen finden wir Regionen wie den Schwalm-Eder Kreis, da fehlt nicht mehr viel, die Nazis sind im Vereinsleben integriert trotzdem wird das nicht so als Problem gesehen.
Unsere weisen gewählten Entscheider gucken sich das dann an und setzen -dank ihrer muffigen 50 er Jahre Doktrin, basierend auf der abgehalfterten Totalitarismustheorie- dann mal alles miteinander gleich.
Große Kampfansage dem Linksterrorismus und den islamistischen Gruppen in der DDR den östlichen Bundesländern?
Äh, wie meinen?
Gut, wenn es allein nach der Anzahl von Todesopfern jährlich ginge, dann müsste man massiv gegen den Hartmann Bund vorgehen, aber die wollen ja nur helfen, irgendwie, sagt man.

Was bleibt, sind sogenannte nationale denk- und hirnbefreite Zonen, in denen der rassistische Kleingeist, im üblichen Gewand brutaler Gewalt auftritt und inzwischen leider etabliert scheint.
Derweil der unruhige Blick der Öffentlichkeit -sicherlich nicht zu Unrecht- momentan auf Integrationsdefiziten liegt, nutznießern sich die menschenverachtenden Ideologen und ihre Schlägerbanden im Windschatten der Sarrazins und Bildzeitungskampagnen immer weiter in die Mitte der Gesellschaft hinein.
Klassisches Herrenmenschentum, nahezu aristokratischer Elitedünkel samt Theorien von Sarrazin, Sloterdijk und wie sie alle heißen mögen, sind längst schon wieder salonfähig an den Tischen der Republik.
Den Verlierern des gesellschaftlichen Ausverkaufs setzt man andere Verlierergruppen, als Feindbild, vor die Flinte und legt sich derweil entspannt, feist grinsend und Popcorn kauend zurück, in die Hängematte der Ausbeutung.
Und, wie man leider in diesem Land sehen kann was passiert wenn man die Intelligenz ausgerottet hat, ist, man muss eben mit dem weitermachen was, so genpooltechnisch gesehen, noch da ist - und das ist erschreckend wenig.
Wenn die mindestens durchschnittlich Intelligenten und Arbeitswilligen den Osten verlassen, weil es dort für sie keine Arbeit gibt, bleibt etwas zurück, jung und im Saft stehend, dem die entsprechenden Attribute leider völlig abgehen.
Dumm, kräftig und gesellschaftlich nutzlos war schon immer der Bodensatz aus dem die braune Masse geformt wurde. Kanonenfutter im besten Sinne - immer bereit schändliche Taten, dank ihrer nußschalen großen kleingeistigen Wahrnehmung der Welt, zu vollziehen.
Dort sollte mal langsam wieder der Fokus gesetzt werden, sonst jammern später wieder alle rum, davon nichts gewusst zu haben.
Nazis morden und da gibt es keinen Spielraum für Diskussionen.
Das Zitat des Tages ist der Dialog-Klassiker von Woody Allen als Isaac aus dem Film "Manhattan" zum Thema >>Nazi-Aufmarsch in New Jersey<< und wie damit umzugehen sei.
Man: "I heard you quit your job?"
Isaac: "Yeah, a real self-destructive impulse. You know, I want to write a book, so I, so I ... Has anybody read that
nazis are going to march in New Jersey, you know? I
read this in the newspaper, we should go down there, get
some guys together, you know, get some bricks and
baseball bats and really explain things to them."
Man: "There was this devastating satirical piece on that on the op-ed page of the Times. It is devastating."
Isaac: "Well, well, a satirical piece in the Times is one thing, but bricks and baseball bats really gets right to the point."
Woman: "Oh, but really biting satire is always better than physical force."
Isaac: "No, physical force is always better with nazis. Cos
it's hard to satirize a guy with shiny boots."
Ihnen Ihr Blödbabbler
ludger albrecht - 23. Sep, 11:44

das war

schon immer beängstigend und als ich jung war und noch selbst ANTIFA Bewegungen gegründet habe (im Westen) hatten wir auch schon so ein Ohnmachtsgefühl. Nur fragt man sich ob man einerseits die Dummen jemals abschaffen kann und ob man sich andererseits nicht auf ihre Stufe stellt, wenn man sie mit ihren Waffen schlagen will. Das führt bei der rechten Intelligenz, die sie züchtet, zu immer größeren Schutzreflexen und baute sie am Ende vielleicht sogar auf.
Es ist ein Dilemma, denn auch Arbeit, schützt vor Vorurteilen nicht und rechte Massen, sind einfach besser zu manipulieren als Linke.
Ich glaube aber trotzdem, dass sich das nur auswachsen kann. Wir müssen es beobachten und Kriminalität bestrafen, ganz klar, aber insgeamt werden die Grenzen in den Köpfen mit dem zusammenwachsen mit Osteuropa (z.B. modernes Polen) die Wahrnehmung auch der Kleinhirnigsten auf Dauer doch verändern.
Nur eben nicht sofort oder durch Umerziehungslager.

Aber Sprüche reichen natürlich auch nicht, es braucht Projekte und endlosen Goodwill.

bloedbabbler - 23. Sep, 13:15

Es ist ein Dilemma, denn auch Arbeit, schützt vor Vorurteilen nicht und rechte Massen, sind einfach besser zu manipulieren als Linke.
Ich befürchte mit dieser Einstellung machst du dir was vor, Manipulation greift fast immer, egal ob rechts oder links, der Trigger ist nur unterschiedlich.
Mein Beispiel mit der Arbeit sollte eher auf eine gesellschaftliche Verödung hindeuten, wenn Menschen ohne Arbeit als Verlierer zurückbleiben, weniger darauf, das Arbeit automatisch ein "antifaschistischer Schutzwall" ist *grins*.
Nur fragt man sich ob man einerseits die Dummen jemals abschaffen kann und ob man sich andererseits nicht auf ihre Stufe stellt, wenn man sie mit ihren Waffen schlagen will.
Letztlich hilft imho nur ökonomische Sicherheit gepaart mit Bildung und realen Chancen etwas aus sich zu machen.
Mit dem Pack diskutieren?
Worüber?
Das es keinen Holocaust gab oder das Juden die Welt regieren? Das, was diese Menschen vertreten, ist ,dass sie alles andere zertreten, was nicht in ihre Idiotie passt.
Dabei gibt es keinen Ansatzpunkt für und schon gar keinen gleichberechtigten Widerstreit der Meinungen.
Niemand wird dazu gezwungen ein Nazi zu sein, wer das ist, ist es, weil er das sein will.
Ich glaube aber trotzdem, dass sich das nur auswachsen kann.[...]
Wir müssen es beobachten und Kriminalität bestrafen, ganz klar, aber insgeamt werden die Grenzen in den Köpfen mit dem zusammenwachsen mit Osteuropa (z.B. modernes Polen) die Wahrnehmung auch der Kleinhirnigsten auf Dauer doch verändern.

Das halte ich für nahezu ausgeschlossen. Zwei wichtige Beobachtungen dazu:
  • Nazis sind augenblicklich kein deutsches Phänomen
  • Solange es gesellschaftliche Verlierer gibt, wird aus dem Bodensatz davon immer eine rechte Bewegung bestehen
Polen erscheint mir eher gruselig, neben Irland ist das ein weiteres vom Katholizismus vergewaltigtes Land, weit entfernt vom Begriff "modern".
Und, wenn ich mich der Erzählungen über Menschenjagden (auf Punks,Obdachlose und Deutsche(!)) in Russland erinnere, von denen ein Kumpel mir erzählte, erscheinen unsere rechten Mordbanden schon beinahe human.
es braucht Projekte
Ja, mit absoluter Sicherheit.
und endlosen Goodwill.
Nein. Goodwill für Rechte ist lange schon verbraucht.
ludger albrecht - 23. Sep, 15:50

goodwill

mit den Menschen und Velierern die dahinter stehen, weil ihnen Bildung und Chancen fehlen oder sie nicht wissen wie sie an diese gelangen können. Andere schaffen es ja auch.

Übrigens, waren Nazis schon immer in allen Ländern Thema, schon klar und sie entstehen überall überwiegend aus den gleichen Ursachen heraus.

Aber die spannende Frage ist eigentlich, warum entstehen sie manchmal auch, wenn die Leute eigentlich alle Chancen haben?
Die BRD in den 80igern z.B. hatte auch solche Bewegungen (REPs).
Es ist irrational, aber ich glaube es gibt unabhängig aller Ursachen immer genug Leute die Feindbilder und Randale brauchen.

Natürlich sind auch linke Massen manipulierbar ;O)

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