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Militärbischof Gauck

Da versucht sich doch einer heimlich schon mal für einen Arbeitsplatz nach dem Präsidentenamt, als Militärpfaffe, zu qualifizieren.

Erinnert sei hier wie vor Tagen der katholische Militärbischofs Franz-Josef Overbeck mal eben nichtreligiösen Menschen das Menschsein und die gleiche Fähigkeit zu gewissenhaften Entscheidungen absprach - wozu führt so was?
Wenn wir eine Trennung in Menschen und ... hmm wie nennt man die anderen dann? Untermenschen? Minderwertige, Tiere oder einfach Ungläubige?
Was macht man dann am besten mit denen?

Nun also hat es mal wieder aus dem Rostocker herausgegauckt.

Jener Mann, den uns die Grünen und die Sozis mitaufgedrängt haben und den sie unbedingt als Bundespräsident haben wollten, fabuliert mal wieder - wie ihm der Schnabel-gewachsen ist.

Bisher dachte ich ja noch, mal abwarten was er -der stark DDR traumatisierte- so an interessanten Äußerungen und Handlungen, gezeugt aus einem Freiheitsbegriff heraus in die Welt setzt.
Leider kann man nur feststellen, es ist bisher ein Trauerspiel.
Sein Freiheitsbegriff scheint mehr einem wirtschaftsliberalen Verständnis zu entspringen, als einem progressiven, aufgeklärten Bürgerrechtsbegriff, wie man letztens an seiner Phrase vom Markt wird es richten bei Solarenergie schön sehen konnte.

Offenbar hat sich in seinem, von bösen kommunistischen Häschern verunstalteten, Gehirn der alles glückseligmachende Markt genauso als Heilsbringer eingefressen, wie das andere sinnfreie religiöse Zeuch - stammt ja auch beides hauptsächlich aus der Welt des Glaubens und nicht der realen Bezüge oder gar der (wissenschaftlichen) Überprüfbarkeiten.

Nun also soll am deutschen Wesen mal wieder die Welt genesen.

Gut, er hat die Rede vor Bundeswehrmenschen gehalten, mithin also fast hauptsächlich ehemaligen DDR Bürgern ;-) ... obwohl es war die Akademie und nicht das Kanonenfutter, also wohl eher Westdeutsche. :-D

Der Gauckler im Amt fordert mehr (Kriegs-)Einsätze der Bundeswehr und bemängelt hohlköpfig Defätismus in der Zivilgesellschaft, die er -man merke auf- glückssüchtig nennt.
Glatt so, als wäre es etwas Schlechtes nach Glück zu streben, statt moralingesäuert und protestantisch-verkniffen das Jammertal des Lebens zu durchschreiten auf der eingebildeten Hoffnung eines besseren Später und der Herrschaft freier Märkte.

So analysiert er messerscharf, aus der Geschichte lernen bedeute nicht sich aus Kriegen rauszuhalten, nein vielmehr das Gegenteil sei richtig.

Anstatt sich froh über eine Gesellschaft zu zeigen, die die illegalen Angriffskriege gegen den Irak und Afghanistan mehrheitlich ablehnen, sieht die Präsidialnase darin eine -womöglich sogar hedonistische- Schwäche.

Anstatt sich also darüber zu freuen das die Gesellschaft einen zivilisatorischen Schritt weiter gekommen ist, mäkelt er herum, dass die Gewalt zwar ein Übel sei, aber eben notwendig und sicherlich immer gerechtfertigt, solange nur wir sie ausüben. m(

Sie wissen schon *knickknack* den unsere Ziele sind immer rein und hehr, warum trat nochmal der Köhler zurück?

Ah, richtig, er sprach Sätze die dem Zensor durchgerutscht sind:
"Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg."

Klingt nicht ganz anders als das, was der Bundespfaffe jetzt abgesondert hat, oder?

Nun er will allerdings vorher noch drüber reden, also bevor man ein anderes Land platt macht, auch und besonders für wirtschaftliche Interessen.
Ich denke das entspringt einer Bibelkreis Sozialisierung, ansonsten der selbe Mistdreck, den auch schon der andere in die Welt gekippt hat.

Kriege müssen wieder denkbar, führbar und gewinnbar sein, um die Interessen der Eliten der herrschenden Kapitalfraktionen zu bedienen - was passt da besser, als während einer Fußball-EM schon mal klare Worte auszusprechen.

Denn zu diesen Zeiten herrscht doch gewöhnlich schon Stimmungspatriotismus vor, da kann man doch ein wenig von nassauern (Nassauern...da war doch was -- ah ja, der andere Bundespräsi :-D ) um den mal vom Kopf auf knackige stramme Stiefel fest auf unserer deutsche Erde zu stellen.

Das er Gewalt für gerechtfertigt hält, lässt mich mit großem Schmunzeln an den genialen Satz aus Woody Allans Letzte Nacht des Boris Gruschenko denken.

Dort zitiert Diane Keaton in einem Wertewortgefecht angeblich Attila den Hunnen mit folgendem Satz:
Gewalt ist gerechtfertigt, wenn es im Dienst der Menschheit geschieht.
Treffer, versenkt!

Mir gefällt dabei das Bruttonationalglück in Buthan deutlich besser, eine nette Idee und wesentlich fortschrittlicher, als das sture und stumpfe aufs Geld schielen dem unsere Ideologen anhängen.
Denn, ich denke Glück ist der einzige Sinn den es anzustreben gilt, sowohl individuell als auch gesellschaftlich, und zwar im Hier und Jetzt.
Und sicher nicht erst, wie es dem Pfaffen aus Bellevue gefällt, in einem imaginären Jenseits, das er scheinbar mit mehr Deutschen füllen möchte.
Ist der Islam nun gar Teil des Jenseits? Oder hat das auch nur jüdisch christliche Wurzeln, hat es dort eine Aufklärung gehabt, oder um mit den verräterischen Worten Gaucks zu sprechen "gar eine Reformation?"
Andere kürzlich geäußerte Dumm- und Torheiten aus dem Mund des Rostockers, freudsche Sätze - die zumindest seine hirninterne Rangfolge klar machen und belegen das Zweifel am Glücksfall bei der Besetzung mindestens angebracht waren und sind.

Ihnen Ihr Blödbabbler
Stefan Wehmeier (Gast) - 12. Jun, 20:42

Es gibt keine Moral, die Intelligenz ersetzen kann.

"In jedem Lande gibt es eine Kriegspartei, d. h. Leute, die auf Grund von Beobachtungen, Forschungen, eigenen oder fremden Theorien, oder sonstwie zu der Meinung gelangt sind, dass der Bürger- und Völkerfrieden eine Schwärmerei sei. Wer aber nicht an den Frieden glauben kann, glaubt notwendigerweise an den Krieg und wirkt für den Krieg durch sein ganzes Tun und Lassen. Wenn er auch kein eingeschriebenes Mitglied der eigentlichen Kriegspartei ist, so kann man ihn doch als Mitläufer rechnen. Es ist dabei durchaus nicht nötig, dass der Betreffende etwa den Krieg wünscht und Freude bei seinem Ausbruch empfindet. Es genügt, dass er an die Unvermeidlichkeit der Kriege glaubt; der Rest kommt dann ganz von selbst."

Silvio Gesell (aus "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld", 1916)

Dass ein studierter Theologe (Moralverkäufer) wie Herr Gauck nicht an den Frieden glauben kann, ist nicht weiter verwunderlich, denn erst die Religion (Rückbindung auf den künstlichen Archetyp Jahwe) machte den Kulturmenschen "wahnsinnig genug" für die Benutzung von Geld (Edelmetallgeld ist immer Zinsgeld), lange bevor diese seitdem grundlegendste zwischenmenschliche Beziehung wissenschaftlich erforscht war.

Aus dem anfänglichen Wahnsinn mit Methode wurde ein gänzlich irrationaler Wahnsinn ohne Methode (Cargo-Kult um die Heilige Schrift), der die halbwegs zivilisierte Menschheit bis heute davon abhielt, den eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation, die Natürliche Wirtschaftsordnung (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus = echte Soziale Marktwirtschaft), und damit allgemeinen Wohlstand auf höchstem technologischem Niveau, eine saubere Umwelt und den Weltfrieden zu verwirklichen.

http://www.anww.de

bloedbabbler - 13. Jun, 10:56

Ok, ich gebe zu für ihre Argumentationen bin ich offenkundig zu dumm, habe mich allerdings auch bisher nicht mit Herrn Gesell beschäftigt. Allerdings halte ich Markwirtwirtschaft ohne Kapitalismus für ähnlich realistisch, wie die Erde ohne Kern.

Nebenbei habe ich beim Lesen ihrer Seite, auf die ich nach dem klicken ihres Links komme, beständig das Gefühl ein Aluhütchen tragen zu müssen, ist das beabsichtigt?
Shhhhh - 13. Jun, 12:57

Ich habe mich persönlich gekränkt gefühlt, als ich den Absatz mit der Akadamie und dem Kanonenfutter gelesen habe. War das beabsichtigt?
Außerdem ist mir aufgefallen, dass die hier zitierte Rethorik Gaucks von "auchs" getränkt und von Interpunktion gemieden wurde ( viermal "auch" in einem Satz ). Man könnte meinen, Herr Gauck wolle beschwören, wir gehören gar nicht dazu, wenn wir keinen Krieg führen.

bloedbabbler - 13. Jun, 13:42

Ahoi shhhhh,
natürlich war das nicht beabsichtigt. ;-)
Welcher Teil stößt auf?
Das ich gehässig unterstelle, das die Führungskader der Bundeswehr größtenteils mit ehemaligen Westdeutschen besetzt sind und das Fußvolk hauptsächlich aus dem Osten kommt?
Ähnliches geben auch der Herr Wolffsohn z.B. in Prekarier in Uniform oder der Verteidigungsminister auf seiner Suche nach mehr Soldaten aus dem Süden der Republik wieder -beide imho eher unverdächtig es sehr kritisch mit der Bundeswehr zu meinen.
Ich kann aber versichern, das eine persönliche Kränkung nicht in meiner Intention lag - es ging mir mehr um eine Verlotung wo die Rede gehalten wurde, nämlich vor Bundeswehrmenschen, weshalb die Richtung der Rede klarer wird.
Ein, wenn man so möchte, good-will-Versuch meinerseits dem werten Bundespräsidenten noch etwas mehr nachzusehen.
Wer aber da dann tatsächlich als Rezipient saß ist letztlich in meinen Augen wumpe.
Shhhhh - 15. Jun, 10:27

In der Tat scheint es solche Denkmuster zu geben, dass Fußvolk aus dem Osten käme und die Führungsetage aus ehemaligen Westdeutschen besteht, daran gibt es höchstwahrscheinlich nichts zu zweifeln. Was mich eher veranlasste, gekränkt zu sein, war die Tatsache, dass das anscheinend immer noch eine Rolle spielt, aus welchem "Teil" der Republik man kommt.
Und das hört leider nicht dabei auf, dass Ostdeutsche überproportional in der Bundeswehr vertreten sind, nein, da wird von einer "ostdeutschen Unterschichtenarmee" (D-Kultur) geredet.
bloedbabbler - 15. Jun, 19:19

Mir ist es ziemlich egal woher jemand kommt.
Ob das die Türkei oder Sachsen ist, spielt gewöhnlichfür meine Einschätzung keine Rolle, außer es geht um spezifische Themen die eben genau diesen Bereich treffen.

Wenn das Gros der Söldner sich nun tatsächlich aus den östlichen Ländern speist und nicht -wie bei allen Armeen der Welt- aus der Oberschicht oder dem gehobenen Mittelstand rekrutiert, wäre selbst diese Klasssifizierung nicht falsch, sondern eine reine Tatsachenbeschreibung.

Ob uns ein "die sind ausm Osten" und "die sind ausm Westen" wirklich bei irgendetwas weiter hilft bezweifle ich sowieso grundsätzlich.

Allerdings mache ich genauso gerne meine Sprüche über die Bayern oder die Schwaben, ohne mich deswegen des Verdachts von - was ist das dann eigentlich? Rassismus passt ja nicht- aussetzten zu müssen.

Manchmal ist ein Spruch einfach nur ein Spruch, ganz ohne das man den dann nach allen Regeln des politischen Korrektivs bearbeiten muss. ;-)

Ola, ich sehe gerade, dass ich den bewußten Satz sogar mit einem Zwinker und einem LOL Smiley versehen habe, also ganz bierernst war es wohl nicht gemeint, oder.
MitLeser (Gast) - 17. Jun, 18:41

etwas gehässig

mir scheint, du kannst ihn nicht leiden, unseren gauck. naja, bleibt jedem selber überlassen.
ist aber kein grund, sich derart gehässig mit der rede auseinanderzusetzen.
außerdem vermischt du die reden von bischoff overbeck und gauck. das erzeugt den eindruck, sie wären einer meinung. absicht?
wie wäre es mal mit sachlichkeit?
wer einen beitrag derart überspitzt muß damit rechnen, nicht ernstgenommen zu werden, weil sich letztlich herausstellt, dass all das verkündete nur heiße luft ist.

.. liegt vielleicht an deinen whiskey beiträgen ;-)

bloedbabbler - 21. Jun, 12:28

mir scheint, du kannst ihn nicht leiden, unseren gauck.
Ich kann sein Handeln und Posaunen nicht recht leiden, gut beobachtet.
naja, bleibt jedem selber überlassen.
Dann ist ja gut.
ist aber kein grund, sich derart gehässig mit der rede auseinanderzusetzen.
Ist es nicht? Wenn diese Rede noch kein Grund ist, sich mit Gauck und seiner Ideologie -gerne auch überspitzt- auseinanderzusetzten, dann weiß ich auch nicht.
außerdem vermischt du die reden von bischoff overbeck und gauck. das erzeugt den eindruck, sie wären einer meinung. absicht?
Ich habe den geistlichen Erguss des Militärpfaffen erwähnt, weil ich nicht wollte, das sein krudes Menschenbild mit der Untermenschen, Nichtmenschen was auch immer -Implikation untergeht.
Auch fand und finde ich, dass sich Gauck mit seiner Rede -wenn man der Aussage des Militärpfaffen auch Gehör schenkt, gut einreihen kann in die Phalanx der Kriegstreiber und Herrenmenschenfasler.
Vermischung ist selten böse und sogar oft von Vorteil um über den begrenzten Tellerrand hinaus offensichtliches aufzuzeigen. ;-)
wie wäre es mal mit sachlichkeit?
Also, ich fand mich schon sachlich, nebenbei ist die Überspitzung - wie du sie nennst- mir selbst beim dritten Lesen noch nicht aufgefallen.
Eventuell fehlt mir der feinfühlige Rezeptor dafür, oder du bist etwas zu pinzig oder eben koreanisch zu christlich motiviert. ;-)
Oh, weh, du wolltest einen meiner Texte wirklich ernst nehmen?
Verdammt, ich habe nun diverse Intentionen beim Schreiben, aber "Ernst" nun diese gehört nicht wirklich zu meinem Kernbereich.
Wenn dir dieser Text oder meine Texte allgemein als heiße Luft erschienen, habe ich doch wenigstens was Gutes für die Menschheit oder spezieller für Dich getan.
Bei diesem kühlen Sommer ist man doch schon für jedes laue Lüftchen dankbar, oder?

Whisky hat mich eher (noch) toleranter und freundlicher gemacht, eventuell liegt es tatsächlich daran, dass ich nicht ausfällig geworden bin, als ich mich über des Gaucks Kriegstreiberrede geäußert habe.
Shalom von Ihnen Ihrm Blödbabbler
#sorry fürs späte freischalten des kommentars, aber ich habe die letzten tage nicht ins blog geguckt#

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