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Rum ...

... Sodomy & the lash waren aus.

Prologisches Gemaule

Mein Rum Tasting liegt nun hinter uns und hat mich zum Überdenken dieser Praxis geführt.

Vorweg, vermutlich wenige Menschen verstehen Absagen aus Krankheitsgründen so gut wie ich.
Selber oft genug gezwungen gewesen Zusagen in Absagen zu ändern, weil der Körper nicht so wollte wie ich mir das eigentlich vorstellte.

Aber, wenn von 14 geladenen Gästen lediglich 5 da sind, dann hinterlässt das nicht unbedingt das Verlangen nach "muss-ich-öfter-machen" - zumindest nicht bei mir.

Wie gesagt, Krankheit, auch kurzfristige ist Mist aber definitiv der gute Grund abzusagen.
Leider fielen dadurch Frau MausD2, der werte Herr AausB, Herr OausD und Herr FausD (und damit auch Frau DausD, weil es die beiden immer nur im Doppelpack zu geben scheint ;-) ) aus.
Frau JausD nutzte die Zeit brav entschuldigt um Katmandu und Umgebung unsicher zu machen.
Der werte Herr virtualmono inzwischen leider Blogger auf Tauchstation beantwortete nicht einmal meine Einladungs-E-Mail, warum auch immer. Nicht schön.
Frau EausD und Herr JausD2 die nachträglich geladen waren, kamen nicht und sagten lediglich über den Herrn AausB ab - auch das imo nicht die Art die ich mir öfters als einmal antue.

So genug gemäkelt, denn die Konsequenz daraus ist relativ einfach.

Keine Tastings mehr mit Gruppen die größer sind, keine "Häppchen" oder solchen Schnickschnack mehr.
Keine Planung Wochen vorher mehr, sondern spontane Treffen mit maximal einer Handvoll Leute.


Schnuffel, schnuffel, schlürf

Mit ihrer Anwesenheit beehrten die Ms. und den Blödbabbler
  • Frau MausD
  • Herr JausD
  • Frau IausF
  • Herr AausF
  • Herr MausO
Danke dafür, war schön, dass ihr hier wart. :-))


GetrunkenGetastet haben wir auch ein wenig, wobei die Betonung auf wenig liegt. Ich verachte bewundere die Selbstdisziplin, welche sich unsere Gäste asketisch auferlegten.

Gut, der Herr A musste noch Auto fahren, U- und S- Bahn war ihnen -ebenso wie dem Herrn M -nicht gut genug an diesem Tag. :-D
Fairerweise erwähne ich noch, dass es mit Zeitknappheit und ähnlichem Unfug zusammenhing und nicht ihrer üblichen ökologischen Grundsauerei geschuldet war.
Aufs übelste erschrecken tat mich Frau IausF mit ihrer Frage nach einem Ausschüttgefäß für nicht mehr gewollt zu sich nehmenden Rum.

Ein AUSSCHÜTTGEFÄß?
Für Rum?
Es sind schon Menschen für weniger wirre Forderungen im Keller eingemauert worden.

Logische Konsequenz aus diesem Verbrechen gegen den Alkoholismus war die eingeschenkten zu probierenden Mengen dramatisch zu verringern.

Wer mehr wollte bekam es und so hielt sich die Menge des im living glas landenden Rums erfreulicherweise in einem überschaubaren Rahmen.

Das entstehende Amalgam der ausgegossen -nicht ausgespuckten- Reste trank ich dann gemütlich zur Nacht und erfreute mich am interessant schmeckenden selfmade Rum-Blend.

Da ich zwar von Whisky ein wenig Ahnung habe, aber bei Rum noch fröhlich herumdilettiere, beschränkte sich das Verkosten auf "boah der schmeckt lecker" oder "eher fies im Abgang".
Ein Wertung oder Geschmacksnotizen gab es folgerichtig auch nicht; eventuell mach ich das mal über die Zeit wenn ich mich etwas an R(h)um gewöhnt habe und klare Kriterien aufgestellt habe.

Was haben wir nun verkostet?

Wir hatten den Plantation Barbados 2000 am Start, der leicht, süffig und elegant eigentlich allen schmeckte; wobei Frau MausD und Herr JausD beide 'harten' Alkohol per se nicht so in ihr Herz geschlossen haben.

Seinen großen Bruder den Plantation Barbados Extra Old fanden wir nicht wirklich besser, aber auch ein durchaus trinkbares Produkt; ich würde aber den günstigeren favorisieren.

Aus dem Lande des Hugo Chavez, Venezuela, hatten wir den Pampero Aniversario im muffelnden Ledersäckchen am Start, den mag ich sehr gerne, sehr süffig, nicht zu babschig süß und für einen Preis von knapp 20 Euro immer einen Kauf wert.
Der stieß allerdings bei den Mittestern nicht unbedingt auf helle Begeisterung, irgendwie störte das Ledersäckchen.

Auch den Diplomatico Reserva, der inzwischen andres heißt nämlich Botucal Reserva Exclusiva, probierte Frau IausF und fand ihn ansprechend; ich trinke den auch hin und wieder ganz gerne. Der kommt würziger und weniger süß daher als bspw. der Pampero oder die Barbados Rums.

Eine sehr angenehme Überraschung bot der Ron Millonario Solera 15 Reserva Especial, ein wunderbar anderer Rumgeschmack eingepackt in eine geschmacklose handgeflochtene Strohummantelung.
Allerdings trägt der gemeine Peruaner ja auch diese bunten Narrenkappen wenn er El cóndor pasa in den Fußgängerzonen laubbläst querflötet. Aber ehrlich mes amies, dieser Rum ist der absolute Kracher.

Ebenfalls positiv gewichtet wurde der Rum Nation N14 Demerara Solera - aus guyanischem und jamaikanischem Rum, interessanter Geschmack und angenehmes Aroma.

Als Krönung gedacht war dann ein Rhum, der von Martinique stammt : Rhum J.M. XO.

Teurer Stoff im Vergleich zu den vorherigen Rums, welche zwischen 20 und 45 Euro kosten, kostet dieser hier pro Buddel meistens zwischen 55 und 65 Euro.
Lustiges Label, stabile Schachtel -alles deutet auf was Feines hin.
Doch leider schmeckte der Rhum als wenn er mit billigem Rotwein aufgefüllt worden wäre, jede Menge dunkle faule matschige Fruchtaromen und -geschmäcker.
Das war einstimmig der Rum der uns an diesem Tag definitiv nicht geschmeckt hat.

Eventuell liegt es aber auch nur daran, dass wir zu unerfahren sind, was die Verkostung von Rum angeht.

Denn bei einem großen Rumversender heißt es zu diesem Schnaps:
Insgesamt ergibt sich ein perfekt ausbalanciertes Geschmacksbild, welches Kenner und Liebhaber gleichermaßen restlos begeistern wird.
Also, lass ich den mal in Ruhe stehen, bis ich denn eines Tages ein Liebhaber und Kenner der Materie geworden bin - das ist risikolos denke ich.
Denn, mal ehrlich, viel schlechter kann er imho nicht mehr werden.

Außer Konkurrenz lief noch der Captain Morgans Private Stock mit, der überraschenderweise den meisten trotz oder wegen seiner Weihnachtsbäckereivielfalt durchaus schmeckte.
Ging mir ja anfangs ähnlich; ungläubiges Schaudern als ich ihn erstmalig probierte und den Geschmack eines eleganten Barbados im Sinn hatte, freudiges Trinken, als ich wusste was mich erwartet.

Einziger deutlicher Nachteil, er verklebt einem den Mund nachhaltig, aber eventuell war das für meine Gäste der positivste Nebeneffekt. Wer weiß?

Frau MausD nötigte ich noch einen Schluck Drambuie pur und ohne Eis auf, diese Getränk Art lag eher auf ihrer Linie, als der dargebotene Rum, den ihr Gemahl tapfer mitverkostete.

Tjo, anfangs stopften wir uns noch lecker Kuchen, den die Ms. dankbarerweise gebacken hatte rein und zum Abschluss wurde noch ein wenig Käse und Baguette ihrer Berufung zugeführt.


Resümee und Ausblick

Und auch wenn ich eingangs geschimpft habe, war mir eigentlich eine kleine Runde, bei der man sich auch unterhalten konnte ohne jemanden auszulassen, sehr genehm.
Auch deshalb wird es kein Zurück zu einem großen Tasten geben, lieber diverse Tastings mit wechselnder Belegschaft, welche dafür auch kommt.
Kurz, spontan und einfachgehalten.

Nun harre ich aber erstmal des nächsten Whiskytastings beim werten -hoffentlich auch bald wieder völlig genesenem- Herr AausB.
Bis dahin bin ich auch antibiosefrei und habe hoffentlich wieder meinen Geschmack für salziges, der leider verloren ging durch die Arznei der letzten Wochen. :-/

Einen fröhlichen Feierabend wünscht

Ihnen Ihr Blödbabbler
AausB (Gast) - 2. Nov, 10:22

Schade, wäre gerne da gewesen.

bloedbabbler - 2. Nov, 11:15

Wir können uns ja zu einem Antibiotika Tasting treffen und ne Runde Pillen tauschen. :-D
AausB (Gast) - 4. Nov, 13:17

Gute Idee - ich hab noch einiges.Wann? :)

bloedbabbler - 4. Nov, 18:06

Am besten an deinem Geburtstag; da die Ms. das Wochenende wech ist, kann ich dann sowieso nichts trinken. ;-)
AausB (Gast) - 7. Nov, 12:15

Kannst ja bleiben, dann musst Du nicht fahren ...

bloedbabbler - 7. Nov, 14:46

Vielleicht kann ich auch spontan einen fahren lassen. *grins*
Rudolf (Gast) - 12. Nov, 14:10

Der Pampero Aniversario ist tatsächlich eine Wonne. Vor allem für den Preis! Ich mag ihn sehr sehr gerne und habe eigentlich immer eine Flasche in meiner kleinen Hausbar stehen.

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