Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Schwein gehabt

Die Ms. und ihr Blödbabbler sind gut in der Heimat angekommen, nachdem sie ein verlängertes Wochenende in der Weltgeschichte unterwegs waren.
Dies alles nur, um die Frau I. und den Herrn A. aus H. zu ehren und zu lobpreisen.
Und selbstverständlich auch um nachzuschauen und zu schnuffeln, ob sie inzwischen - dem Alter angemessen - auch wie alte Menschen riechen, zog es uns hin nach Unterfranken ins geradezu ländliche Dörfchen C.
Wir frönten den wichtigsten Grundlagen des Lebens, wir mampften und süffelten was das Zeug hielt und hergab - durchaus ein angenehmes, friedliches und sinnstiftendes Tun.
Nachdem wir uns am Tage bereits den Wonnen von Wein, Weib und Bier hingegeben hatten, liefen wir gegen frühen Abend weinführungs geleitet mindestens 300 Meter in die Weinberge hinein, um uns mit einigen der dortigen Rebsäfte vertraut machen zu lassen.
Das gelang.
Und so zogen wir beglückt gen Grills Kitchen um den Nachdurst mit Bier und Wein, und hin und wieder einem Schlückchen Wasser zu begegnen.
Damit wir nach außen nun nicht wie eine Art friedfertiger Hippiekommune auf die Dörfler wirken, weil aus guten Horrorfilmen weiß man was denen blüht, schlich sich ein wenig persifliertes FDP Gehabe durch die Hintertür ein.
Um nun also dem schnöden Gott des Wettkampfgedanken zu huldigen, hoben Herr KausD und Herr D. flugs einen Kartoffelsalat Contest auf die Agenda und opferten sich auf dem Altar der Dienstfertigkeit.
Weiterhin schwebte - Damokles gleich- über allem noch der legendäre Wettstreit zwischen der Holzkohle und Weber-Elektro-Grill Fraktion, dem berühmten Irrsinn Amiga vs. Atari nicht unähnlich.
Geschmacklich gab es -aus meiner Sicht- bezüglich des Kartoffelsalat-Titanenkampfes keinen eindeutigen Sieger.
Sowohl der kräuterige Salat des Herren D. als auch der -unansehnlichere- brühengeschwängerte des Herren KausD hatten beide etwas für sich und waren angenehm lecker im Abgang. *grins*
Um dann unser Glück noch abzurunden, gab es ebenfalls einen -mir etwas zu süßen?- Kartoffelsalat mit herrlich krossem Speckwürfeln und eine -selbstgemachte mayobasierte- Curryfassung, welcher allerdings etwas mehr Salz und ein Hauch weniger Bitterkeit gut gestanden hätte.
Unmengen von totem Tier einer alten Schweinesorte dampften, zischten und schmurgelten ihrer endgültigen Bestimmung, unserer Verköstigung und Schaffung der Glückseligkeit, entgegen.
Mir fiel dazu der Herr Droste ein, der mal sinngemäß geschrieben hat: "Wenn man die Viecher schon umbringt, soll man sie hinterher wenigstens anständig behandeln."
Dem wurde Rechnung getragen.
Das die vorher noch frisch beim Erzeuger erstandene Flasche Birnenschnaps im Rahmen der "Free-Willy" Aktion ein frühes Ende fand, mag überraschen, war ob der Anzahl der Zecher und deren zum Teil schon semi-professionellem Auftritt aber unvermeidlich.
Der Blödbabbler hatte noch die kümmerlichen Reste einer Flasche Big Peat dabei, die der Frau IausH wohl mundeten, während er dem Rest der illustren Schar solche Garstigkeiten wie:"So etwas widerliches habe ich ja noch nie getrunken!" oder "Bääh ist das fies!" abrung.
Gut so!
Denn was des Jupiter ist, sollte eben auch nicht den Esel schmücken, oder so ähnlich. :-D

So endete ein feines verlängertes Wochenende, Dank sei den beiden Geburtstagskindern und ihrer geladenen Gäste.

Ihnen Ihr Blödbabbler
Herr D. (Gast) - 16. Aug, 19:46

Dies und das

Als Ebenfalls eingeladener Gast der beschriebenen  Feier möchte ich gerne einige, nein nicht Richtigstellungen anbringen, da ich die Zeilen des Blogbesitzers durchaus mit einer Mischung aus Zustimmung und Amüsement Gelsen habe. Eher Hintergründiges zum verzehrten Essen. Zum Kartoffelsalat Contest werde mich mich, da als Akteur beteiligt, nicht äußern, sondern es eher mit der auch zu Risotto passenden Conclusion versuchen, die da lautet, es gibt so viele Arten von Kartoffelsalat wie italienische Mamas, die hier selbstverständlich durch, öh na ja deutsche Köche zu ersetzen sind. Also zu den Bratwürstchen. Auch hier ergab sich zufälligerweise ein Contest. Vorgesehen und mitgebracht waren Würste der 11. Generation, die zu zu Recht oder Unrecht einen gewissen Ruf geniessen. Die Gastgeber hatten aber außer der Weinprobe auch den Besuch eines Bauern eingeplant, die für das zu grillende Schweinefleisch außersehen waren. Nein, natürlich nicht der Bauer, sondern seine Schweine. Dieser junge sympathische Landmann hat sich in den Kopf gesetzt, Schweine eben nicht wie üblich in einen engen Stall zu pferchen, sondern das ganze Jahr in Freilandhaltung zu belassen. Diese besichtigten wir und fanden 35 Schweine auf einer Landfläche vor, die jedes Bressehuhn hätten neidisch werden lassen (wer es nicht weiß, einfach mal googeln und dann die Frage stellen, warum das in Deutschland nicht auch geht,) Zudem entpuppten sich die tierischen Skteure nicht als faule Schweine, sondern als schlanke, fast schon sportlich zu nennende Tiere, einem Wildschwein ähnlicher als dem vertrauten deutschen Hausschwein. Es waren auch nicht diese Rasse, die bekam bei dieser Haltung nämlich  einen Sonnenbrand. Fündig wurde unser Landwirt in Scotland (ich fand übrigends den Big Peat ausgezeichnet) mit der schwarzen Rasse des Cornwallschweins. Neben dem Schweinebauch hatte unserer wackerer Landmann auch Würste dabei, da er gerade von einer Landtour mit seinem mobilen Einkaufswagen zurück war. Flugs öffnete er extra für uns mitten im Feld seinen Laden und wir erstanden dieselben. Etwas kleiner und grober als die Mitbewerber der 11. Generation präsentierten sie sich gegrillt als leicht nach Wild schmeckende, würzige, eher trocken als fett schmeckende Delikatesse. Ich erwarb bei dieser Gelegenheit einen Krustenbraten, der aktuell im Backofen seiner Vollendung entgegengeht und mich jetzt an der Weiterführung dieses Kommentars hindert. Schön war's jedenfalls!

Trackback URL:
https://bloedbabbler.twoday.net/stories/schwein-gehabt/modTrackback