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Zeit mal wieder ALLE zu schröpfen

Warum überrascht mich nicht, das die weisen Steuerschätzer die Erhöhung der Mehrwertsteuer als einen sinnvollen Weg zum Löcher stopfen der - von den neoliberalen Exzentrikern - sturmreif geschossenen Staatseinnahmen ansehen?
An allen Stellen das große Geld, mit freigiebigen Händen, den Hasardeuren und Spekulanten in den Rachen werfen bis die Mandeln bluten, gleichzeitig die Einnahmemöglichkeiten massiv schmälern und einschränken, indem man die sumpfigen Biotope der Besserverdiener bewässert, anstatt sie trocken zu legen - so sieht Politik im Jahre 2010 in der Bimbesrepublik aus.
Warum verzichtet man auf die potenziellen Einnahmen aus Kapitalgewinnen oberhalb der 25%, warum wird die Vermögenssteuer nicht wieder eingeführt? Selbige brachte letztmalig 1996 9 Milliarden DM und würde heute, wenn denn die Besserbehandlung von Immobilienbesitz - wie vom Bundesverfassungsgericht gefordert - eine Anpassung erführe, sicherlich nicht entscheidend weniger Schotter in die Kassen der klammen Länder spülen.
Stattdessen wird schon wieder eine stärker Belastung der Wenigverdiener und Rentner anvisiert; vermutlich weil deren Verbände nicht genug Schmierstoffe in der Hinterhand haben, um einen reibungslosen Politikbetrieb aufrecht zu erhalten.
In manch ruhiger Stunde wünscht man sich schon, das wir mehr Griechen oder Franzosen in diesem Land hätten,denn manchmal scheinen die Arschgeigen nur Aufruhr und Gewalt zu verstehen.

Ihnen Ihr Blödbabbler
virtualmono - 8. Mai, 01:49

Keine Panik - der Herr Osterwelle hat schließlich versprochen die Steuern zu senken und glaubt immer noch, daß das eine Superidee ist *har har*...

bloedbabbler - 8. Mai, 13:12

Die geplanten Steuersenkungen sind ja der übliche Trick um den Staat weiter zu schwächen. Durch noch weniger Einnahmen der Besser- und Bestverdienern braucht man eben eine weitere Umlage vom gemeinen unproduktiven Volk.
Mehrwertsteuer-Erhöhung damit es ganz gerecht eben ALLE gleich betrifft, so wie bei der Kopfsteuer im Gesundheitswesen *knickknack*
Wenn alle, unabhängig von Besitz und Einkommen, das Gleiche zahlen dann ist das doch gerecht, oder?
Es ist eben immer noch ALLEN gleichermassen verboten unter den Brücken von Paris zu schlafen.
virtualmono - 9. Mai, 10:33

Wenn alle, unabhängig von Besitz und Einkommen, das Gleiche zahlen dann ist das doch gerecht, oder?

Absolut. Ich bin auch dagegen, daß man für Besitz Steuern zahlen muß - schließlich hat man dafür ja bereits beim Erwerb einen nicht unerheblichen Obulus an Rabenvater Staat in Form der Märchensteuer abgedrückt, oder?
Allerdings wäre die Grundvoraussetzung dafür, daß diese Art der gerechten Bsteuerung funktioniert, daß eben den "Geringverdienern" immer noch genug bleibt, um vernünftig leben und sich gelegentlich auch mal etwas leisten zu können, was über die reine Lebenserhaltung hinausgeht (nicht einmal die ist ja in vielen Fällen wirklich gesichert, wenn man sich die Anzahl der sogenannten "Hartz-IV-Aufstocker" mal betrachtet) - und genau da hakt es in diesem unserem Lande gewaltig!
bloedbabbler - 10. Mai, 00:58

Hoppla, ich habe in meinem vorherigen Posting den Ironie Tag vergessen zu setzten.
Ich halte es nämlich gar nicht für gerecht, die massiven Löcher stopfen zu wollen, indem eben diejenigen die überproportional viel ihrer Lohntüte vernaschen müssen (Fachjargon: verkonsumieren) durch eine Umsatzsteuer beteiligt werden. Ist leider auch volkswirtschaftlicher Unsinn, weil es die Binnennachfrage eben so stimuliert stranguliert, wie wir es in Deutschland sehen können.
Sinnvoller erscheint eben eine Vermögensabgabe, auch als Steuerungs - und Umverteilungsinstrument. Man kann sich darüber streiten, ob der Freibetrag von ca. 60.000 Euro(120.000 DM) ein sinnvoller Ansatz ist, oder, ob man selbigen ein wenig erhöht; aber, in das zu versteuernde Vermögen gehört selbstverständlich auch der Besitz von Grund, Boden und / oder Immobilien mit rein.
Das Problem in diesem Land ist nicht, das die Steuern zu hoch sind, sondern, daß das eingenommene Steuergeld zur Subvention von Ungleichheit und zum Füllen der Taschen weniger mißbraucht wird.
Der Staat sollte seiner sozialen Umverteilungsfunktion wieder nachkommen, in Deutschlands einzig sinnvolle Ressource Bildung investieren und nicht die soziale Spaltung intensivieren, indem er sich als purer Handlanger der Kapital-Interessen etabliert.

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