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Mittwoch, 17. September 2014

Gebt euer Geld der Kirche...

... denn sie hat nicht genug eigenes.

Man kommt in dieser Republik aus dem Staunen einfach nicht raus.

Absurde Gesetzesschnellschüsse zum Thema Pädophilie verbunden mit einer schnelleren Kriminalisierung, die vermutlich Kindern wenig helfen werden, aber dafür angetan ist, das Klima im Land weiter vergiften zu können.
Spionierende Nachbarn, die gucken ob bei den Fotos der kleinen Nacktbader im Garten nebenan nur ja nicht ohne vorher zu fragen geknipst wurde. Und was, wenn doch? Denunzieren, anzeigen oder was?
Pseudosicherheitsgehampel das vermutlich nicht einen echten Missbrauchsfall verhindern hilft, aber dafür Unsicherheit im 'normalen' Miteinander pflanzt.

Aber eigentlich geht es mir gerade mehr um den folgenden Unsinn.

Der kommende Katholikentag in Leipzig 2016 erregt (Achtung, der Link geht zu SpOn - ich habe leider auf die Schnelle keine seriöse Zeitung gefunden) die Gemüter.
Nicht, weil sich dort Katholiken im öffentlichen Raum breitmachen und Religiosität zelebrieren und missionieren werden, sondern, man ahnt es schon, wegen der Kosten.
Die -und hier setzt dann mein Verständnis aus- von öffentlicher Hand gesponsert werden.

Richtig, eine der Organisationen die es ihren Mitmenschen verbietet am "Karfreitag" fröhlich zu sein, zu singen und zu tanzen, macht ein Fest und mag dafür Geld von allen Steuerzahlern haben.

Wie man auf der Webseite zum diesjährigen KT in Regensburg lesen kann bekommt man ungefähr zu einem Drittel Geld durch öffentliche Zuschüsse dazu.
Das bedeutet für den Katholikentag in Regensburg bezahlte der Steuerzahler ungefähr 3 Millionen Euro dazu.
Wait, what?
Genau, der Staat (hier das Land Bayern, der Landkreis und die Stadt Regensburg finanzierten eine Missionierungsveranstaltung (denn letztlich ist es nicht anderes) der katholischen Kirche mit.
Dies-nebenbei bemerkt- während die meisten Kreise und Städte nicht wissen wie sie KiTa-Stellen, Schwimmbäder oder Stadtbüchereien finanzieren sollen.

Nun regt sich offenbar gegen dieses Gebaren in Leipzig Widerstand, so gibt es eine Protestseite namens "Das 11 Gebot" mit dem schönen Ansatz: "Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!"
Und man schaudert, wenn man die Zahlen sieht, die dort für diese Veranstaltung von öffentlicher Hand veranschlagt, bzw. beantragt worden sind.
Der Hinweis auf die lediglich 4% Leipziger, die dort im katholischen Glaubensverein seien, führt meiner Meinung nach in die Irre, so richtig eine Relativierung auch sein mag.

Es könnten dort auch keine oder 100% der Bürger sonntäglich auf den Knien rutschend um Vergebung bitten, die Crux und der berechtigte Kritikpunkt ist jedoch, dass dort eine Werbeveranstaltung für eine private Sache - wie es der Glauben ist - durch die Allgemeinheit subventioniert werden soll und wohl auch schon immer wird.
Was haben steuerzahlenden Moslems oder Atheisten damit zu schaffen, dass sich die römische Kirche selbst feiert?
Reichen der Kirche ihre sowieso permanent erhaltenen Steuervergünstigungen, offen gezahlten Subventionen und die Zwangsgelder, welche das Finanzamt für diesen Verein eintreibt, nicht aus um das eigene Fest zu bezahlen?

Aber das geht vermutlich auch im Grundrauschen unter, wie die schleichenden Übernahmen ehemals öffentlicher Kindergärten und Schulen in die Hand von kirchlichen Trägern.

Wenn ich ein Freund von Verschwörungstheorien wäre, lautet die dazu passende: Die schleichende Re- Christianisierung ist eine von den konservativen Kräften in unserem Land gewollte Handlung. Durch politische Entscheidungen wird ein bewusstes, finanzielles Ausbluten der Kommunen ermöglicht und exekutiert, durch höhere Subvention für kirchliche Kindergärten im Vergleich zu staatlichen wird dem Staat langsam das Bildungsmonopol abgenommen. Schulen werden so -über den Religionsunterricht hinaus- zum Verbreiter voraufklärerischem Denken, der Schritt hin zu Kreationismus und ähnlichem Unfug ist kein weiter.

Aber zuerst einmal sollte man die Unverfrorenheit der Finanzierung beim nächsten Katholikentag in Leipzig klar benennen.
Mein Vorschlag - so historisch gesehen - wäre es den Katholikentag lieber in Magdeburg abzuhalten.
Warum?
Nun, dort haben die katholischen Horden ja schon mal gewütet und alles dem Erdboden gleich gemacht, ähnlich- bei aktueller Finanzlage- ginge es wohl Leipzig auch, nur weniger blutig.
Für die Kinder unter uns, die zwar die Bluthochzeit(Red wedding, Achtung, spoiler!) aus Game of thrones kennen, aber denen die Magdeburger Hochzeit nichts sagt, sei hier ein Verweis auf Tante wikipedia erlaubt.
Und mein kurzer Hinweis: In Magdeburg war es nicht so zivilisiert wie bei Game of thrones. ;-)

Hofft noch- in Anlehnung an Wiglaf Droste- auf Nero und seine Löwen.

Ihnen Ihr Blödbabbler