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Montag, 30. Mai 2016

Einwurf - Das Kreuz mit der Presse

Ich glaube, ich mag Jerome Boateng nicht sonderlich.

Er spielt für den FC Bayern (was alleine schon reicht!) und trägt Tattoos(was alleine schon reicht!) mit dämlichen Motiven.
Aber das ist seine private Sache, solange er mich damit nicht nervt und brav immer Scheiße spielt, wenn es gegen die Eintracht geht. :-D

Wenn nun aber die deutsche Presse aufgeregt unisono meldet, dass der Herr Gauleiter Gauland aus den Reihen der Armseligen Fotzengesichter Deutschlands diesen Fußballer rassistisch beleidigt hat, dann werde ich -gebranntes Kind- erst mal hellhörig.
Welcher Zusammenhang, welche Aussage steht wirklich dahinter?
Denn, auch wenn ich den Helden und selbsternannten Rettern des Abendlandes ja eigentlich jede Eselei, jede Geschmacklosigkeit und auch schlicht puren Rassismus zutraue, so sollte man doch versuchen - auch im wohlfeilen eigenen Interesse- diese Lügenpresse posaunenden Dummschwätzern nicht grundlos noch zu füttern, sondern auf die komplette Aussage in der manche Worte fallen zu achten.

Dies wenigstens sollten uns die damaligen Pressemitteilungen über den (wirklich widerwärtigen) Herrn Felidae lehren, wie es Stefan Niggemeier dankbarerweise darstellte: Man zerpflückt bewusst Texte und Reden, entreißt einzelne Sätze daraus, immer auf der Suche die eigene Wahrheit zu stärken, auch und besonders dann, wenn es eigentlich nur durch eine absichtliche Lüge möglich ist.
Man spricht in solchen Zusammenhängen dann gerne von einem Bärendienst der Erwiesen wurde.
Ich nenne es stattdessen: "Ein weiteres Stück aus der Mauer des Vertrauens und des Fundaments der Demokratie brechen", wenn unsere Medien genau solch einem Muster folgen oder ihm in vorauseilendem Gehorsam verfallen.
Deswegen bin ich -obwohl ich den Herrn Gauland für einen Feind eines friedlichen Miteinanders ansehe- inzwischen vorsichtig geworden, wenn mir von Verfehlungen der offensichtlichen Feinde der Demokratie berichtet wird.

Wenn ich die beiden Sätze, die ihm zugeschrieben und vorgehalten werden: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ betrachte, dann fürchte ich schlicht: er hat damit vermutlich bei deutlich mehr als 50% meiner Mitbürger Recht.
Die meisten Leute wollen tatsächlich keine NegerSchwarzen, keine Muslime und auch keine Kinder in ihrer Nachbarschaft haben.
Ich mache da -primär aus Lärmgründen- tatsächlich keine Ausnahme; unter mir zwei Familien mit jeweils zwei Kleinkindern, darüber eine alleinerziehende Mutter mit wieder zwei Kleinkindern, nebenan dann die Roma-Großfamilie mit *Überraschung* Kleinkindern sowie dem Hang zum arhythmischen Schlagen der Trommel, gegenüber ein talibaniger Bartträger in Sackkleidung und *klische, klische* einer vollverschleierten Frau, der sein (wenigstens deutsches!) Auto justament immer dort parkt, wo eigentlich meins stehen sollte... and so on... Und nebenbei: Viele wollen ja noch nicht mal ihre eigene Frau in der Nachbarschaft haben, geschweige denn deren Kinder.

Ich mag zum Beispiel auch keine Kirche in meiner Nachbarschaft haben und einen Muezzin schon gar nicht, werde aber am kommenden Wochenende dennoch wieder direkt neben einer glockenden Christensammelstelle versuchen zu schlafen.
Und ich merke an: Glockenläuten für imaginäre Gottesdienstbarkeiten an einem Sonntag um 6.00 Uhr sind schon echt arschig, aber hey, besser so, als dass sie wieder anfangen Ungläubige anzuzünden, gelle. ;-)
Und sie tun dies im festen Glauben, dass das Christentum bedauerlicherweise nicht nur zu Deutschland gehört, sondern Deutschland zum Teil dem Christentum mittels Kirchen(macht) selbst zu gehören scheint.

An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass die Kosten für den leider nicht überbackenen Katholikenauflauf (ohne die Löwen) in Leipzig den Steuerzahler 4,5 Millionen Euros kosten werden bzw. können.
Diese Subventionen werden gerne gewährt, während gleichzeitig Gelder für Kitas oder Jugendprojekte in diesem Land selten genug in ausreichender Zahl vorhanden sind.

Doch zurück zum gemeinen Neger.

Wenn man einmal einen solchen doch in der Nachbarschaft hat dann stellt man gewöhnlich fest: es ist komplett egal, ob Schwarze, Muslims oder Kinder oder Schwule dort leben, Hauptsache es sind keine Arschlöcher.
Denn daran scheidet sich gewöhnlich das friedfertige Zusammenleben, zwischen Arschlöchern und normalen Mitmenschen.
Bis dahin aber -da die meisten rein zahlenmäßig eben nicht in den Genuss kommen- haben sie Angst oder einfach nur Abneigungen dagegen, etwas anderes in ihrer nächsten Umgebung zu haben, denken viele es liege an Hautfarben oder Religionen, Geschlecht oder sexueller Ausrichtung.

Nun und auch deswegen denke ich: die Aussage des Armleuchter Folgen Dummköpfen Vizes, soweit ich sie kenne - eben nur die zwei Sätze, denn der Herr Gauland hat ja eine nachträgliche Amnesie für seine Aussagen ausgerufen- sind inhaltlich nicht zu beanstanden.
Ob ich deswegen daraus lesen kann oder muss, er wolle nicht, dass ein Schwarzer, in diesem Fall der Millionär Boateng, in irgendeine Nachbarschaft einzieht, halte ich zumindest für fragwürdig, wenn nicht schlicht für falsch.
Das wirkt wie selbst zusammengedrechselt um -in diesem Falle- liberale Ressentiments zu beglücken. Diese sind aber nicht besser, als jene der Alkoholgeschädigten & Frontallappenlobotomierten Dickschädel. Es bleibt letztlich ein Ressentiment und vermutlich auch eine manipulierte Mitteilung.
Und ich gestehe angewidert: Es kotzt mich nur noch an, dass ich inzwischen schon die Führer der Armut Fürs Denken verteidigen muss, weil etwas tatsächlich faulig ist in unserer Medienlandschaft.
Und nein, ich rufe jetzt nicht: „Lügenpresse!“, sondern frage mich nur besorgt, was aus dem Journalismus in unserer Demokratie inzwischen wurde.
Es gibt genug echte Angriffspunkte, z.B. das Parteiprogramm der Partei des Herrn Gauland ist ein Füllhorn dafür, woran man Kritik an dieser Partei festmachen muss, Worte in den Mund legen, benötigt man dazu nicht.

Ihnen Ihr Blödbabbler