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Die Börse jubelt? Das Böse jubelt!

Du weiß sicher, dass es ein Fehler war, wenn du etwas tust und danach die Börsen feiern.
Wie feiert eine Börse?
Was sich dort freut, sind genau die Spekulanten, jene die die Welt seit Jahren ausplündern und volkswirtschaftlich nichts Produktives machen.
Warum freuen die sich?
Weil jetzt noch mehr billiges Spielgeld ins Kasino fließt und sicher auch mehr 'normale' Menschen - auf der Suche nach Zinsen für ihr Erspartes (oberhalb der Inflationsrate)-am Roulettetisch der Börsen auf die Fresse fallen werden.
Es muss ja jemand die Rechnung für die ausschweifende Party bezahlen, denn traditionell nicht die, die am meisten gefeiert haben räumen den Dreck weg.
Hier wird dann nicht nur von anderen saubergemacht, die bringen sogar noch ihr eigenes Werkzeug mit und arbeiten unentgeltlich, sondern bezahlen fürs Aufräumen dürfen sogar noch Eintritt.
Wenn das nicht perfide ist.
Selber Schuld kann man da sagen, was wollen die auch verhindern das ihr Geld auf dem Sparkonto stirbt.
Man könnte aber auch fragen, wieso die politischen Rahmenbedingungen immer mehr Menschen zu genau diesem Schritt nötigen obwohl absehbar ist, dass das ein munteres Fresselegen wird.

So, so die Herren Ökonomen, jene Spezies die gewöhnlich keine Krise erkennt wenn sie ihnen schon in den Arsch beißt, haben Angst.
Man könnte lächelnd sagen: "Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst der Deflation", man kann es aber auch bleiben lassen. ;-)
Diese Menschen haben also Angst vor einer Deflation in der Eurozone?
Dann guck ich mal kurz welche Länder sich dorthin entwickeln, Griechenland -check, Spanien-check, vermutlich noch Irland und Italien.
Eben überraschenderweise jene, die durch die Arsch-Troika gerade pauperisiert wurden und werden.
Jene, die Dank zyklischer Sparpolitik, einem brutalen Zurückfahren der (Staats-)Ausgaben, Massenentlassungen und hoher Arbeitslosigkeit von den Exekutoren aus IWF,EZB und EU-Kommission brachial in den Popo vergewaltigt wurden, bis sie nicht mehr sitzen konnten.
Und alles, was der EZB einfällt, ist ein mehr vom bewährten Gift.
Statt den Banken noch billigeres Geld in den Rachen zu werfen, welches doch nicht in der Realwirtschaft ankommt, könnte man die sinnfreie Austeritätspolitik aufgeben und bspw. antizyklische Wirtschaftspolitik machen.
Man könnte Staaten das Geld direkt zukommen lassen, man könnte Wirtschaftsstimulanzien finanzieren aber stattdessen gibt man Banken, die sich immer noch nicht gegenseitig über den Weg trauen- billiges Geld, das statt dort, wo es gebraucht würde, dann auf dem globalen Finanzmarkt um die Welt schwappt.

In der FR heute Morgen stand eine Einschätzung, die man sich genauer ansehen sollte.
Die Regierungen haben Sparprogramme aufgelegt, die Arbeitslosigkeit verharrt auf dem Rekordhoch von 12,2 Prozent. „Das schwächt die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften“, erklärt Jörg Krämer, Chefökonom der Commerzbank. Folge sind sinkende Löhne. Insgesamt geht damit die inländische Nachfrage zurück. Das lässt den Unternehmen keinen Raum für Preiserhöhungen. Quelle:fr-online
Weil die Regierungen gezwungen werden zu sparen, wo investieren nötig wäre und weil Kapitaleigner ihre Profitmaximierung auf dem Rücken der Arbeiter realisieren -übrigens auch als Ergebnis der neoliberalen Agenda- stagniert -Überraschung, Überraschung!- die inländische Nachfrage.
Irgendwie klar, oder?
Wenn ich nicht weiß, wovon ich mein Brot am nächsten Tag oder meine Arztrechnung bezahlen soll, dann kaufe ich mir halt diese Woche keinen Lamborghini; wie es offenbar bisher Brauch bei den über ihre Verhältnissen lebenden breiten Massen in Europa der Fall war. m(
Und Überraschung, Überraschung, dann gibt es keinen Raum für die auf Halde und im Überfluss produzierenden kapitalistischen Firmen an der Preisschraube zu drehen, weil eben keine Sau den Krempel kauft, kaufen kann oder will.
Absatzkrise genährt durch Gier und dem Kapitalismus inhärent, wie man schon seit inzwischen echt langer Zeit weiß oder wissen könnte, wenn man denn hin und wieder einen der schärfsten Analytiker des Kapitalismus lesen würde.

Aber so wird gejammert, über die gemeinen Bürger, die nicht kaufen wollen; kommt einem fehlende Inlandsnachfrage und ein kränkelnder Binnenmarkt in Deutschland bekannt vor?
Die Situation haben wir, seit bei uns das Gleichgewicht zwischen Kapitalinteressen und Arbeiterinteressen -dank politischer Unterstützung- deutliche Schieflage hat und alles dem Verwertungsinteresse des Kapitals untergeordnet wird.
Und so, weil der Bürger natürlich ein Schlaumeier ist, weiß er, dass das ganzen Warenzeug alles noch viel billiger werden wird und schwupps, ist sie da die Defloration Deflation.
Alle freuen sich, nur die Firmen halt nicht, denn die setzen nix mehr ab, keiner kauft und alle werden störben.
So, wie Japan seit zwei Dekaden deflationiert auch dort alle verarmt sind, nix geht mehr und sogar Atomkraftwerke still stehen.

Und so einen Scheiß wie die sinnfreie Zinssenkung des Leitzins machen die Pappnasen bei der EZB mal wieder, wenn ich nicht mal was trinken kann um mir das Hirn ein wenig gnädiger zu stimmen.
Schweinebande, elende!

Ihnen Ihr Blödbabbler

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