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Ins Hirn gefickt - eine Bestandsaufnahme

Das ehemalige Nachrichtenmagazin wird seiner Rolle, als einer der Rammböcke der neoliberalen Ideologiemultiplikatoren, innerhalb der BRD mal wieder ansatzlos gerecht.
Sie kommentieren einen Bericht DeutschlandReport 2035 der Prognos.AG, welche mehrheitlich der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehört und deren Zielrichtung eher nicht als neutral bezeichnet werden kann.

Eine Untersuchung, die mal wieder die üblichen Lügen verbreitet, um eine weitere Ausbeutung und Durchkapitalisierung der Gesellschaft zu legitimieren.

Da ist sie wieder, die demographische Angstmacherei, buhu schluchz, die Deutschen werden aussterben, vergreisen und gar nie mehr was zu arbeiten haben, ist der Tenor.
Die Studie geht davon aus, das [...]aktuell knapp 82 Millionen Menschen in Deutschland [leben],[dann] werden es bis 2035 nur noch 78 Millionen sein.
Daraus wird abgeleitet, das der Wirtschaft die Arbeitskräfte wegbrächen und der Staat ein massives Einkommensproblem bekäme.
Fakt ist, in Frankreich leben augenblicklich 65,5 Mio. und in UK knapp 61. Mio. und trotzdem haben beide Länder noch so etwas wie einen Staat und sogar eine funktionierende Wirtschaft; wieso das in der BRD nicht mehr der Fall sein sollte, wissen nur die Götter der neoliberalen demographischen Propaganda.
Der Wirtschaft werden die Arbeitskräfte zunehmend wegbrechen. Ein positiver Effekt: Die Zahl der Menschen ohne Job dürfte um mehr als eine Million auf dann rund zwei Millionen sinken.
Sie unterstellen, das wir zukünftig nicht genügend Arbeitssklaven hätten, und prognostizieren immer noch eine Reservearmee von zwei Millionen Menschen ohne Arbeit.
Bin ich der Einzige der das widersprüchlich findet?
So gehen die Forscher davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren durchschnittlich nicht über ein Niveau von mehr als 1,0 Prozent im Jahr hinauskommt. Die EU-Länder werden im Schnitt mit einem Wachstum von 1,4 Prozent auskommen müssen.
Angesichts der kräftigen Wachstumsraten in Deutschland von bis zu 2,5 Prozent in den Jahren vor der Finanzkrise ist das eine ernüchternde Prognose.

Tja, wie sah das in den letzten 11 Jahren(1998-2008) aus?
Wenn wir dem Statistischen Bundesamt folgen, folgendermaßen:
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
+2,0 +2,0 +3,2 +1,2 +0,0 -0,2 +1,2 +0,8 +3,0 +2,5 +1,3
das macht einen Durchschnitt von 1,55% für die letzten 11 Jahre.
Wenn wir nur den Zeitraum 2001-2007 betrachten, liegt das so gerne, als extrem starke Konjunktur bezeichnete Wirtschaftswachstum bei 1,21%.
Das liegt aber nicht wirklich weit von den desaströsen, Weltuntergang herbeiführenden prognostizierten 1,0% weg.
Wenn wir betrachten, das das Wachstum nicht über den Konsum, sondern über Exporte, genährt und verbunden durch massive Lohnsenkungen bei der Arbeitnehmerschaft, denn nichts anderes ist ein Sinken des Realeinkommens, erkauft wurde, versteht man eventuell, das die Problematik eines sinkenden BIP nicht, dem gerne dazu als Grund vorgeschobenen, demographischen Faktor geschuldet ist.
Dann kommen die Argumente, die immer benutzt werden, wenn der nächste Angriff auf den Staat vorbereitet wird: Gravierend bleibt zudem das Problem der Staatsverschuldung. Wie soll ein Staat, der jahrzehntelang über seine Kosten gelebt hat, in die Zukunft investieren beziehungsweise kräftig wachsen?
Der Staat hat also jahrzehntelang über seine Kosten gelebt, vermutlich durch den "ausufernden Sozialstaat", den sie gerne so nennen und in diesen Zusammenhang gebracht, versuchen ihn zu diskreditieren.
Ach so, der Staat und natürlich „Wir alle“ haben über unsere Verhältnisse gelebt, laut unserer Führerin und den sie umkreisenden Claqeuren – schämt euch ihr Verschwender, Pfui!
Fakt ist, die Staatsverschuldung ist in der aktuellen Höhe ein Ergebnis der Kosten von schweren Fehlern bei der Wiedervereinigung, sowie von massiven Steuergeschenke an die Wirtschaft und die Vermögenden in diesem Land.
Wenn man auf die Einnahmen des Staates verzichtet, durch Senkung von Unternehmenssteuern, Abschaffung von Vermögens-und Gewerbekapitalsteuer, Veränderung der Erbschaftssteuer etc. und gleichzeitig hohe Subventionen und Rettungspakete für Zocker, Spekulaten und die sogenannte Elite auf Kosten der Steuerzahler durchdrückt, dann entwickelt sich eine Staatsverschuldung eben so, wie sie ist.
Allerdings lassen die Schweizer Forscher noch eine Spur Zuversicht zu - sollte Deutschland schnell die Weichen stellen. Stichwort Alterung und Arbeitsmarkt: Das gesetzliche Renteneintrittsalter müsste schrittweise angehoben werden, mehr Zuwanderer müssen ins Land gelassen werden und mehr Frauen arbeiten. Daneben sei eine längere Wochenarbeitszeit zwingend - wenn auch moderat.
Genau, mehr von der Medizin, die das Land krank und ein paar wenige schamlos reich gemacht hat, und alles wird gut.
Ist eigentlich jemandem aufgefallen, das die Franzosen kürzlich ihr Renteneintrittsalter auf 62 Jahre hochgesetzt haben?
Unsere Blödköppe sind bei der Rente mit 67 angekommen und würden das sicherlich noch gerne weiter erhöhen, um so die gesetzlichen Rentenzahlungen konsequent zu kürzen; um noch mehr Kapital hin zur privaten Finanzwirtschaft und seinen Profiteuren zu verlagern, indem den Bürgern vorgeflunkert wird, die gesetzliche Rente sei nicht sicher.
Mehr staatliche Subventionen, ein weiteres Ausbluten des Staates durch Steuergelder bezahlt, fürs Riestern und Rüruppen, auf das die Versicherungswirtschaft und das Finanzkapital floriere.
Wohin es gehen soll, sagen sie aber wenigsten auch noch klar und deutlich:Folge man den Ratschlägen, würde sich die Situation für die Unternehmen merklich entspannen, heißt es in der Studie.
Und genau nur darum geht es!

Aufrechterhaltung einer gut dimensionierten (früher nannte man das proletarische) Reservearmee zum Zwecke der Lohndrückung und Erpressbarkeit der Arbeiter- und Angestellten, einer weiteren klaren Umschichtung von Unten nach Oben, und stärkerer Ausplünderung der Mittelschicht.
Auch in der aktuellen Krise haben sich die Vermögenden und Kapitalbesitzer weiter vom Kuchen bedient, die zu verteilenden Krümel für den Rest, also ungefähr alle Insassen der BRD, wurden deutlich weniger.

Es bleibt also alles wie es ist - die Ideologie und deren Agenten, die uns weltweit, aber besonders in unserer Bananenrepublik gegen die Wand gefahren haben, machen weiter wie bisher.
Jene, die es geschafft haben, das ein Klima der Furcht in dieser Republik herrscht, die den Staat ausgeplündert haben, um ihre Amigos in den entsprechenden Konzernen zu pampern, und die schamlos Volksvermögen geraubt und verschleudert haben, sitzen nach wie vor gefestigt in ihren Positionen.
Sie werden nach wie vor gestützt durch die einstmals Vierte Gewalt, sekundiert durch ihre Experten und Institute, finanziert mit der Kohle der einschlägigen Familiendynastien und nichts, rein gar nichts hat sich geändert - trotz der hehren Worte und Beteuerungen der Politik.
Macht nur weiter so, irgendwann platzt sogar mal dem deutschen Michel der Kragen.

Das Zitat des Tages geht an die sogenannten Experten und die Vertreter der schreibenden Zunft.
Es stammt von Ekkehart Mittelberg:Die Lüge ist die Schwester der Nachricht.
Ihnen Ihr Blödbabbler

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