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Sonntag, 11. September 2011

Terror-Feier-Feierterror

Das italienische Staatsfernsehen macht nun also auch in vorauseilendem Gehorsam Programm.
Um christliche Gefühle nicht zu verletzen, wurde eine Sendung der deutschen Schmonzettenserie "Um Himmels Willen" aus dem Programm geworfen.
Nicht etwa, wie man hoffen könnte, weil dort auf unkritische Weise Religion und Kirche verherrlicht werden, sondern, weil dort zwei Schwule heiraten oder sich verpartnern oder weiß der Geier was.
Ja, wo kämen wir denn da hin, wenn man so etwas zeigte.
Vermutlich in die Hölle, oder Schlimmeres noch, in die Hinterstube eines Pfaffen gar?
Aber wir wissen ja, auch da sind sich die Religionen wie üblich nicht fern, egal ob es die Friedensfreunde der Scharia sind, oder ihre Kollegen Kuttenbrunzer (wie sie in den 80 ern mal nett von der Titanic genannte wurden) von der Fraktion des Genagelten.
Wenn es ihnen möglich ist, dann versuchen sie die Menschen zu zwingen nach ihrem Schuhkarton-Weltbild zu leben, dann sind die Dinosaurier eben mal Kumpels der Menschen und Gotteszorn trifft den schwulen Bruder wie die unzüchtige, weil nicht gefügsame Schwester.
Und so wie es scheint funktioniert die Hegemonie der Heuchler in Italien noch recht gut.
Berlusconi, der seinen kleinen -wie anders sollte er sein bei einem Italiener :-D - Kameraden in jedes noch so junge Loch steckt und dafür (Stichwort: Ehebruch, Todsünde!1!!!!1!! Hallo, Don Camillo übernehmen sie!) nicht von der Kirche sanktioniert wird, deckt seine Kumpane im Geiste all die Kinderschänder von der väterlichen Sekte.
Diese unheilige Allianz, die auch Spanien jahrzehntelang unter seine Knute hatte, sie ist noch stark im jungen Skywalker in Italien. Abe,r wie man von Spanien lernen konnte, es reicht leider nicht aus die Priester aufzuknüpfen um dem Spuk ein Ende zu machen, man sollte auch den ganzen Kampf gewinnen.

Kampf?!, da war doch was.... Richtig, wie man kaum der Verknoppung des Historischen im TV entgehen kann - wer waren nochmal Hitlers Helfer und Dienstmägde?- so wird augenblicklich 10 Jahre Anschläge auf das World Trade Center abgefeiert, wie sonst anderswo nur das Fasten- oder Ehebrechen begangen wird.
Voller Elan and in color darf man sich wieder an springenden Menschen, einstürzenden Altbauten und Flugzeugen erfreuen, zumindest wenn man den Fernseher einschaltet oder eine Tageszeitung aufschlägt.
Man sollte das nicht tun, also Fernsehen gucken oder Zeitung lesen, nicht, wenn solche Tage anstehen.
Da nimmt man sich lieber ein Buch, das man schon lange mal gelesen haben wollte.
Etwa eines über die Rolle der USA am Putsch in Chile am 11.9, oder eines das sich mit dem neoliberalen Experiment beschäftigt mit dem danach Chile so heftig vergewaltigt wurde, so dass es noch heute aktuellen Grund zum Protest gibt.
Oder, man nimmt sich mal wieder ein Buch vor in dem die Akkumulationsstrategie des Kapitals näher erleuchtet wird, all das ist mit Sicherheit viel besser angelegte Zeit, als das heuchlerische Treiben rund um den Tag, den sich die Sicherheitsfanatiker als Legitimation ihres Frontalangriffs gegen die Bürgerrechte weltweit auserkoren haben.

Ja, auch ich war damals fassungslos und sorgte mich um das Leben zweier amerikanischer Kundinnen mit denen wir zwei Tage zuvor noch zum Abschluss eines Projekts Essen gegangen waren und die just zu diesem Zeitpunkt in New York bei den Towern waren.
Auch ich war den Tränen nahe und emotional mitgenommen, aber es kommt doch darauf an, welche Konsequenzen und Maxime man aus solch einem Vorfall zieht.
Die USA haben sich in den letzten 10 Jahren innenpolitisch zu einem -noch paranoideren- die Bürgerrechte massiv beschränkenden Kraken entwickelt, der außenpolitisch den Krieg in Länder bringt, diese destabilisiert und die schlechte Entwicklung noch verschärft.
Gut nach außen nicht ganz neu, siehe Chile, Nicaragua, Grenada etc., aber innenpolitisch ein Desaster.

Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, die USA haben nachdem sie sich selbst so beschnitten und verstümmelt haben, immer noch mehr Demokratie übrig, als man sie in den Ländern in denen die Friedensfreunde und ihre Scharia herrschen jemals haben wird.

Eine Gesellschaft kann definitiv nicht frei und demokratisch funktionieren, wenn politische Entscheidungen durch religiöse Glaubensdoktrinen beeinflusst oder vorgegeben werden.
Das wenigstens wussten die Gründerväter der USA, die bis zu den Knien im Blut der Ureinwohner standen, als sie diese freie Verfassung generierten.
Leider haben die Irren in der Tea Party und die wiedergeborenen Esel der Evangelikalen dieses Teil Verstand, der aus Vernunft entsteht und der Vernunft ist, nicht und werden mithin die USA vermutlich in den nächsten 20 Jahren auch in einen Gottesstaat verbogen haben.

Weil nun der Ami aber prinzipiell patriotisch und gottesfürchtig ist, eine Analogie zu dumm und leichtgläubig, fährt er gerade die Hegemonie gegen die Wand.
Say Goodbye to USA and welcome to the Chinese Empire.
Nicht traurig sein, denn was, so frage ich Euch, haben die Römer USA jemals für uns getan??"? Ich meine mal außer Duffy Duck, Bourbon und Rye, Coca Cola, den Hippies, Janis Joplin und dem Aquädukt?
Sie haben leider definitiv nicht den Frieden gebracht, um mal in der Floskelei von Monthy Python zu bleiben.

Um den Tag der Tage nun patriotisch anständig zu würdigen hier ein Video der Band A.C.K.


Ihnen Ihr Blödbabbler