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Respekt für betrunkene Taxifahrer?

Oder für Busfahrer, die unter Drogen ihre Passagiere durch die Straßen der Republik chauffieren?

Eine merkwürdige Forderung wie es scheint, ist doch selbst den eher dümmeren meiner Mitbürgern wohl offensichtlich, dass beide Verhaltensformen, also Alkohol oder Drogen ein steigendes Unfallrisiko beim Führen eines KFZ oder dem Bedienen einer Maschine in sich bergen.
Wir haben es mühsam gelernt und der liebe Gesetzgeber hat für unser Wohl mit Gesetzen reagiert - so sanktioniert er solch artiges Fehlverhalten beim Ertappen und wertet es als Straftat.
Sogar Frau 'Trunkenheitsfahrt' Käßmann war damals reumütig, als man sie des alkoholisierten Fahrens bezichtigte und dies wohl zu Recht.
Mancher raunte sogar was von "Respekt!", dies galt allerdings nicht der durchaus anständigen Promillezahl von 1,54, sondern ihrem Rücktritt von der Spitze der Reformhausprotestanten.
Ich sach' ma': Prost statt Pröpstin!

Um das Fahren unter Alkohol und Drogen muss man sich bei meinem Thema allerdings nicht wirklich scheren, werden diese beiden Problemkinder doch explizit für die nächsten fast 30 Tage mal nicht zu sich genommen.
Man ahnt es schon, es ist mal wieder Ramadan.
Um uns herum findet das alljährliche Rammagedöns statt; Menschen verzichten tagsüber darauf ihrem Körper Flüssigkeiten und Nahrung zuzuführen, haben keinen Sex und riechen stattdessen aus dem Mund.

Die Arztpraxen, so erzählte es mir eine Ärztin am Montag, sind augenblicklich voller und zu einem guten Teil mit Menschen aus jenen Ländern in denen man das Land kaputt gemacht hat, aber dafür die Religion das Sagen hat.
Ein Schelm, wer da einen Zusammenhang aufmachen möchte.
Ich bin nun nicht ganz sicher und schätze mal ein fifty-fiftyVerhältnis zwischen solchen, die sich vom Pseudofasten freischreiben lassen(Kranke müssen eben nicht...) um sich dem Druck der Heilsbringer zu entziehen und jenen, bei denen der Körper bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius den Entzug von Flüssigkeit mit Schwindel, Schwäche und ähnlichem bestraft.
Die Patienten standen jedenfalls Schlange ob der schieren Zahl die es abzuarbeiten galt. Frauen mit Kopftuch und männliche, pubertierende Söhne mit dem Geruch von Moschusochsen unter der Achsel schmiegten sich ins Wartezimmer und harrten der ärztlichen Kunst für vermeintlich selbstverschuldete Symptome.

Nun fordern wieder einige, man solle das Respektieren, also nicht den Moschusgeruch, sondern das Fasten, die Religion, sie verstehen...

Nee, tu ich nicht. Wenn Menschen beschließen sich nicht zu impfen und sie dann das clostridium tetani hinrafft ist das für mich o.k. . Wenn jemand aber auf Impfungen verzichtet, die der Gemeinschaft gelten, dann ist es nicht o.k. sich dem zu entziehen, und die FDP fordert hier zu Recht eine Impfpflicht. Oh weh, ob danach der Waldie noch seinen Namen tanzen kann, also wenn er geimpft ist, fragt sich bestimmt manche Bionade-SUV-Fahrerin mit Biosiegel dann.

Aber zurück zum Thema. Wer sich aus welchem Grund auch immer freiwillig entscheidet seinem Körper Dinge vorzuenthalten und deswegen häufiger Unfälle mit KFZs baut, wer kränkelt und schwächelt, dem ist meiner Meinung nach nicht mit Respekt, sondern mit Sanktionen zu begegnen. Wer dann auch noch Kinder dazu bringt, der sollte mit der Rute bearbeitet werden, hey, Scharia Law ist doch so geil, oder?

Aber fasten ist doch so gesund, gibt doch Heilfasten(Deutschlands liebstes Kind, Hauptsache Heil!) und auch die Christen...blabla...
Sich Essen zu entziehen mag tatsächlich positive Erscheinungen mit sich bringen, aber hier wird ja nur zu einer bestimmten Zeit nichts gegessen und dann dafür deutlich mehr als gewöhnlich, so las ich es.

Man isst also nix tagsüber um sich dann abends vollzustopfen bis zum Anschlag. Das erinnert mich immer ein wenig an den Filmklassiker "Das große Fressen".

Sich Flüssigkeiten vorzuenthalten (besonders während es warm ist) ist jedoch nachweislich nicht gesund, sondern führt relativ schnell in jenes Stadium, was den Religionen gemeinhin am Liebsten ist: Fantasieren und Gläubisch sein.
Die Konzentrationsfähigkeit lässt merklich nach und man wird anfälliger für (irrationale)Stimmungen.
So ist für die Palästinenser dieses Jahr Scheidung nicht erlaubt während der Zeit des Ramadan.

Einige hören eventuell sogar Stimmen. Oftmals die vom Feuerwehrmann, der einen nach dem Unfall aus dem Wagen schneidet. Zumindest in den Ländern, in denen das Ritual des Ramadan staatstragend und integraler Bestandteil des öffentlichen Lebens ist.
Für mich ist diese Form von vorsätzlicher Gefährdung anderer nichts anderes, als die oben beschriebenen Trinker und Junkies die sich im Auto aufmachen ihren Nächsten totzufahren.

Ihnen Ihr Blödbabbler
pathologe - 31. Mai, 09:10

Aus der Erfahrung gebabbelt:

In jenen Ländern, in denen den Frauen die traditionelle Rolle des Maulhaltens zugewiesen wird, kann man die Arbeitsintensivität wie auch -effektivität mittels einer 1/x-Funktion über die Zeit des Fastenmonats graphisch darstellen. Anfangs ist der Kunde noch von morgens bis mittags um 15 Uhr ansprechbar, nach der ersten Woche kann man bereits während der Mittags- (oder für den Kunden: Gebets-) pause seinen Kram zusammenpacken, gegen Ende kann man von Glück sprechen, sollte man den Kunden morgens bereits im Büro antreffen. Manchmal erscheint er auch gar nicht mehr für den Rest der Woche.
So ein Vollblutreligiöser (oh jeh, bei den Radikalen hat das ja eine Doppelbedeutung, also nach dem Anschlag) opfert sich ja geradezu für die Sache auf (schon wieder Doppeldeutigkeit), da ist dann fürs Tagesgeschäft kaum noch Zeit.

Wir, damals, in der guten, alten Zeit, hatten jedenfalls einen Fahrer im Sudan, der auch fastete. Kein Essen, kein Trinken, keinen Kautabak. Jede Fahrt nach 12 Uhr mittags entwickelte sich zum Abenteuer und zum Training auf schnelles Versterben noch am Unfallort. Wir haben dann unsere Fahrplanung umgestellt, um diesem offensichtlichen Selbstmordkommando zu entgehen.

bloedbabbler - 31. Mai, 16:36

So las...

...ich das in einigen Beiträgen ebenfalls.
Klingt zumindest für mich schlüssig, dass Dehydrierung die Konzentrationsfähigkeit nicht deutlich verbessert. ;-)

Mir gefällt momentan besonders der Teil des kalten Entzugs der Ramdaniker bei dem auf ein DEO mit Alkohol verzichtet wird, denn der Prophet hatte auch keins und fand Alkohol eh doof. Aber zum Glück ist man nicht streng gläubig. :-D m(
Dabei ist, wie Mouhanad Khorchide im Buch "Ist der Islam noch zu retten?"(zusammen mit Hamed Abdel-Samad) zur Entkernung des Ramadans anmerkt:
Wenn al-Ghazālī etwa beklagt, dass die breite Masse der Gläubigen unter Fasten nur das Nichtessen und Nichttrinken versteht, was würde er wohl heute sagen, wenn er erleben würde, dass das Fasten während des Ramadan zu einem reinen Essensfestival geworden ist, ohne dass von seinem spirituellen Überbau viel übrig geblieben ist?

Auch nett ist nach Haufe, dass sich der Arbeitgeber im Zweifel zu beugen hat, dass sein ramadisierender Angestellter nicht fähig ist seine Arbeit zu verrichten. Denn nach dem BAG ist die Tendenz pro Religionsfreiheit gegeben gegenüber der Vertragserfüllung der Erbringung der Arbeitsleistung für Entgelt. *Autsch* Das wird wohl erst 2018 dem Rest der EU gleichgestellt, dann gilt das so nicht mehr.
Lo - 31. Mai, 19:39

Ich las (wohl in der Süddeutschen), dass von vielen Muslimen sogar die Einnahme von Medikamenten als Fastenbruch gesehen wird. Das könnte die AfD noch auf Gedanken der Ramadan-Befürwortung bringen.

bloedbabbler - 1. Jun, 14:23

Hallo Herr Lo...

... auch dies ein absoluter Unsinn der Kosten und Probleme verursacht.
Denn es geht ja dabei nicht um eine akute Krankheit(da ist ja Ausnahme vom Fressfasten erlaubt, sondern um Umstellung einer bewährten Therapie bei denen, die einer Dauermedikation bedürfen. Denn die Medikation ist ja meist nicht auf gut Glück zusammengestellt, sondern der Versuch mit selbiger das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu bekommen. Dies wegen göttlicher Schriften umzuwerfen, sollte mit nicht weniger als einem Darwin Award belohnt werden. ;-)
Lo - 2. Jun, 12:41

;-)
C. Araxe - 31. Mai, 20:48

Ich finde ja einen Leitspruch der Wicca-Relgion (unabhängig, ob man daran glaubt oder nicht – ich nicht, auch wenn ich da Sympathien habe, aber letztendlich bin ich Atheist) den besten Leitsatz für jegliche Überzeugungen: „Do what you will, so long as it harms none”. Wenn sich jegliche religiöse Ausrichtungen daran halten würden, sähe alles in der Welt schon besser aus.

bloedbabbler - 1. Jun, 14:27

Hallo Frau Araxe,...

... ich antworte nur einmal. ;-)
Der Ansatz erscheint mir sinnvoll, liegt ja auch nicht wirklich weit weg vom alten Königsberger Klops und seinem Imperativ!
Ob ich dafür nun allerdings ein Erkenntniskonzept mit einem männlichen, gehörten(was auch sonst?) Gott und einer Obermutter Lilith brauche, ich zweifle.
Kann man nicht einfach so versuchen ein Lebenskonzept zu verfolgen bei dem man sich an diese Maxime hält? Ganz ohne sanktionierende Götter -einfach so, ohne Bonus oder Malus zu erhoffen / fürchten?
C. Araxe - 1. Jun, 20:41

Ich poste normalerweise auch nur einmal, aber an meinem derzeitigen Aufenthaltsort setzt das Internet ab und zu mal aus, so wie gestern auch beim Absenden des Kommentars. Nun ist es mir aber wieder möglich, alles überflüssige zu löschen. Und sicher ist auch alles, was Religion betrifft, nicht nur aus Ihrer Sicht mehr als überflüssig. Also aus meiner ebenfalls. Dennoch finde ich einige Aspekte in Religionen interessant (bei einigen mehr, bei anderen weniger). Mich spricht da vielfach die Symbolik an. Gerade wenn diese auf archaische Symbole zurückgreift (Wicca) oder diese direkt historisch inhärent ist. Dazu muss ich allerdings nicht daran glauben.
bloedbabbler - 2. Jun, 12:31

So etwas...

... dachte ich mir schon, da ihr Beitrag von Urlaub und Schönem berichtete.
Dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen, ich hoffe sie sehen es mir nach. :-)

Einer der klassischen Fliegenfängerfunktionen von Religion ist ja eben das Mystische und Fantastische - diese Vereine funktionieren ja nicht von ungefähr schon so lange und haben immer noch Menschen die mitmachen wollen.
Religionen sind ja teilweise eben auch immer ein vorwissenschaftlicher Versuch sich die Welt zu erklären und damit Antworten auf (noch) nicht erklärbares zu geben.
Gut, letztlich immer "Gott!" zu rufen wenn man sich was nicht erklären kann ist halt nicht sehr hilfreich, zumindest dann nicht, wenn man entwicklungstechnisch vorwärts kommen mag.
Deswegen nutzten die Religiösen eben die Zeit und konnten den Mond betrachten, während die Anderen Raketen bauten um dort hinzufliegen und ihn und die Mythen darüber zu entzaubern.
Und natürlich um auf der Rückseite des Mondes nach den Nazis zu gucken.
Nicht schön so eine Entzauberung der Welt, aber deutlich zielführender - prosaisch statt lyrisch.
Und mancher meiner älteren Freunde erinnert sich noch:
Ich fand ja auch immer das isländische Faible für Elfen und Trolle irgendwie schick und knuffig und kokettierte damit - dämlich bleibt es aber leider trotzdem.

Und wenn ich als Möglichkeit gegen vermeintlichen Blitzeinschlag ins Haus zwischen einem geweihten Glücksgroschen -der in den Giebel genagelt wird- oder einem Blitzableiter zu wählen habe, ist meine Entscheidung schnell klar, auch wenn der Groschen durchaus seinen Charme hat. :-D
Lo - 2. Jun, 12:47

Dass in den Kirchen gepredigt wird, macht deswegen die Blitzableiter auf ihnen nicht unnötig.
Georg Christoph Lichtenberg (deutscher Mathematiker und Professor für Experimentalphysik)
;-)
bloedbabbler - 2. Jun, 13:07

Ha, der...

... Bucklige aus Ober-Ramstadt, ich liebe des guten Herrn Lichtenbergs feine spitze Feder.
Das fällt einem besonders dann auf, wie gut er war, wenn man die eigenen stümperhaften und so plumpen Hasstiraden vor Augen hat.

Notiz an mich: Mal wieder in die schöne 6 bändige Ausgabe der Werke -von 2001 herausgebracht- reingucken.

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