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Bunnahabhain Darach Ùr

Bunnahabhain, eine weitere Destillerie die mit ihrem gälischen Namen einige Menschen vor ein Ausspracherätsel stellt, produziert den heute vorzustellenden Whisky.

Von Bunnahabhain habe ich bisher den 'neuen' 12 jährigen besprochen, heute folgt der Darach Ùr -was soviel wie neue Eiche bedeutet und was offenbar auch Konzept ist.
Bunnahabhain 'Darach Ùr' Flasche
Der Whisky reifte in neuen Fässern aus amerikanischer Weißeiche, also nicht Refill Ex-Bourbon, was augenblicklich ein neuer Nischentrend zu werden scheint.
Einige Destillerien werben inzwischen mit virgin oak Reifungen und einige davon konnte ich probieren.
Soll mir recht sein, lieber mehr davon, als zu viele lausige Sherryfässer.
Von Bunnahabhain habe ich augenblicklich noch den Cruach-Mhòna offen, eine rauchige Variante aus diesem Hause, dazu in Kürze mal ein paar Notizen.

Der Darach Ùr wurde mir lobend vom Herrn AausB empfohlen, der selbigen - allerdings ein deutlich früheres Batch davon- beim Herrn EausF verkosten durfte.
Also ließ ich mir eine Flasche davon mitbringen.
Sie stammt aus dem Batch No.6 und ich glaube sie fand Ende 2012 oder Anfang 2013 den Weg in mein Regal.

Der Bunnahabhain Darach Ùr kommt in einer gedrungenen, leicht dicklichen Papptube daher und beinhaltet eine dunkle 1 Liter Flasche im Bunna-Rum-Buddel-Style.
Der Whisky wird mit natural colour und un-chillfiltered mit sehr löblichen 46,3% Alkohol abgefüllt.
Man bekommt den Darach Ùr den Liter zwischen 43 und 47 Euro, meiner kostete damals knapp 35.
Inzwischen kostet er aber auch im befreundeten Ausland knapp 40 Euro.

Aus dem Glas bekommt man eine schöne, angenehme Nase geboten.
Fruchtig und frisch mit einem Geruch, der an ein cremiges Balsamico ohne den Essigtouch erinnert, sowie einem Schuss Heidekraut.
Überraschend stimmig mit dem Hang zu mehr-davon-haben-wollen.

Im Mund ist er leicht ölig, mit starkem Eicheneinfluss und honigsüßen Geschmacksanteilen.
Leider -und inzwischen glaube ich, dass das der Brennereicharakter ist, vorher hatte ich Sherryfässer im Verdacht- kommt dann eine volle Wagenladung dunkler, fauler und zermatschter Früchte, welche sich wonnig in Trockenpflaumensud mit Rosinenpampe wälzen, dazu.
Das muss man mögen, und mir ist da nicht wirklich oft danach.
Das schmeckt nicht schlecht, ähnlich wie auch beim Bunnahabhain 12 auch, aber mein Leib-und Magengeschmack wird das sicherlich nicht.

Im Abgang gibt es dann mehr von dieser dunklen Fruchtansammlung und es wird ein wenig bitter dazu.
Im Mund bleibt aber zwischen den massiven Matschfrüchten ein schönes malziges Einsprengsel, davon hätte ich gerne deutlicher mehr gehabt.

Mal sehen, eventuell hat Herr AausB auch noch ein paar Anmerkungen dazu, denn er war mit diesem Batch 6 im Vergleich zu seinem Ersteindruck -wenn ich es recht verstanden habe- nicht mehr ganz so zufrieden.


Wertung Single Malt
Bunnahabhain 'Darach Ùr'


Geschmack:
Fass3 bis Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile3

Fazit: Wie schon beim Bunnahabhain 12 überwiegen hier dunkle, faule Früchte den Geschmack, flankiert von durchaus wuchtigem, aber nie garstig bitterem Eicheneinfluss. Wer so etwas mag, der kann bedenkenlos zugreifen, denn für umgerechnet 30 Euro bekommt man den als Einstieg billiger, als den 12 Jahre gereiften. Nicht selbstverständlich in Zeiten der teuren NAS Abfüllungen.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad
AausB (Gast) - 4. Apr, 19:56

Ich werde sehen, dass ich ihn noch mal probiere und dann gibts ein paar Worte dazu.

bloedbabbler - 5. Apr, 10:05

Ich habe gestern nochmal...

... ein wenig daran herumgeschmeckt, die Eiche ist dominanter, der Früchtematsch geringer, als ich es mir ursprünglich notiert hatte. Ändert aber nichts an der Einschätzung oben.

Würde mich freuen ein paar Zeilen dazu zu lesen. :-)

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