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Die verlorene Ehre des Theodor Maria

Frei nach Oskar Wilde frage ich mich ja, wo das Portrait des von und ab und zu Guttenberg augenblicklich versteckt ist und wie er darauf wohl aussehen mag.

Seine hochgradige Schäbigkeit im Umgang mit eigenem fehlerhaftem Verhalten im Umfeld seiner Promotions-Betrügerei und sein widerwärtiges instrumentalisieren von Untergebenen, krönen einen Abgang, der so gar nicht dem BILD geformten Image eines strahlenden Helden entspricht.
Schon werden bereits in Mordor die konservativen Dolchstoßlegenden geschmiedet, wie meist, in Intellekt freien Stahlgewittern und in blutroten Lettern auf den Titelseiten der Springerpresse.

Nicht klärende Einsicht Unrecht getan zu haben, sich durch Betrug persönlich bereichert haben, ist Triebfeder des Rücktritts, sondern verschwörungstheoretisches Unken und die Kritik an den Kritikern für ihre Kritik.
Ach du meine Güte, seine durch (linke, neidische, hetzterische Übelwoller?) angeschlagene Gesundheit und die "Ehre der toten Soldaten" müssen herhalten als Begründung für seine Demission.
Wie billig!
Selbstverständlich war der Druck, der auf dem werten Herren ab und zu gelastet hat, enorm, aber dass es dafür offensichtlich auch einen guten Grund gab, wird sowohl von ihm als auch von seinen Fanbots gerne vergessen oder gleich verschwiegen.

Betrug kleinreden, die Schuld bei anderen suchen und politische Kampagnen wittern - andere sind schon wegen weniger Realitätsverlust eingewiesen worden.

Ich wünschte dem Herren Googleberg, dass sein ölköpfiges Pendant in der Chefredaktion der BILD seine Hunde mal in ähnlicher Weise auf ihn losgelassen hätte, wie er es gewöhnlich bei Harz IV Empfängern, Ausländern oder Andrea Ypsilanti zu tun pflegt.
Danach wüsste dann unser armer gejagter Baron zu unterscheiden zwischen einer Medienkampagne und berechtigter Kritik an betrügerischem Verhalten.

Das die BILD in der Abwehrschlacht des Münchhausen-Abkömmlings als einzige die Fahne hoch und die Reihen fest geschlossen hielt und es trotzdem nicht gelungen ist, von der Verfehlung des Ministers abzulenken -trotz massivem Einsatz der Meinungsmache- ist eine der positiven Erkenntnisse aus dieser Affäre.
Vermutlich wird die politische Karriere des Freiherren von und zu Copyberg einen kurzen Dämpfer erhalten, danach böte sich dann in bester CSU Manier ein doppelter Wiesheu an der ihn wahlweise ins Wissenschaftsministerium oder das Justizministerium katapultiert.
Sie wissen schon, knick knack, alte Amigos fallen nie tief und erst recht nicht lang.
Letztlich werden wir ihn früher oder später sicherlich als Führer Gott Papst Bundeskanzler dieser Republik haben, denn der deutsche Michel und die Micheliese lassen es sich doch nicht nehmen, inhaltlose Hüllen mit dem Hang zur Selbstdarstellung als Leitbild zu erkören.
Ich formuliere es mal provokant für den Herren Virtualmono: Quasi eine Applefizierung der Politik ;-)

Das Zitat des Tages stammt- wenn man so will, von einem Ahnherren des werten Barons, nämlich vom Münchhausen ;-):
Wer sieben gute Bücher hat, braucht keine Menschen mehr. Bücher sind die treusten Tröster, Bücher sind bessere Freunde als Menschen, denn sie reden nur, wenn wir wollen und schweigen, wenn wir anderes vorhaben. Sie geben immer und fordern nie.
Wie man in realiter nun sehen kann, fordern auch Bücher manchmal ihren Tribut, wenn sie inhaltlich geschändet wurden.

Ihnen Ihr Blödbabbler

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