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Klopapierbefeuchter

Es lohnt sich ja bekanntlich meistens nicht, ein Interview bei Spiegel Online zu lesen - zu dürftig oft deren Inhalt, zu apologetisch und mainstreamig die geäußerten Ansichten.
Doch gestern gab es ein Interview, mit einem Hygieneforscher, zum Thema "Öffentliche Toiletten", vermutlich hochgespült als Kollateralschaden zu filmerischen Feucht-und Sumpfgebieten.
Das Gespräch plätscherte zwischen Allgemeinplätzen hin-und her, der Erkenntnisgewinn hielt sich -wie zu Erwarten- in sehr eng umgrenzten Bahnen.
Aber, kurz vor Schluss kam eine Frage, vermutlich aus dem Lebensumfeld des Fragers, bei der ich heute immer noch ungläubig vor mich hingiggeln muss.
Seine Frage lautete folgendermaßen:Manche Leute bevorzugen feuchtes Toilettenpapier. Da man auf öffentlichen Toiletten meistens kein Waschbecken in Reichweite hat, befeuchten sie dann das Toilettenpapier mit Wasser aus der Toilettenschüssel. Was halten Sie davon? Da steht das ganze Interview: SpOn
Menschen befeuchten also tatsächlich, zur Erstellung von feuchtem Toilettenpapier- in rauer und ungastlicher Umgebung- gewöhnliches Klopapier mit dem Wasser aus der versifften Schüssel unter sich? :-O
Wirklich?! Oder hat die manifeste geskriptete Idiotie des mittäglichen televisionären Irrsinns auch schon die Denkkekse der investigativen Toilettenschnüffler bei SpOn weich, wenn nicht gar feucht gemacht?
Eine kurze Umfrage in meinem sozialen Netzen brachte Lachen und ungläubiges Erstaunen zum Ausdruck, aber eben kein Bekenntnis zum rituellen Toilettenpapiertunken in der Porzellanschüssel des Grauens unter ihnen.
Und, ich habe keinen Zweifel, dass die mir die Wahrheit gesagt haben, denn wer so nah an der Natur und vielen ihrer Kleinstlebewesen ist, wie ein passionierter "ins Braune hinein Tunker", der lässt sich sicherlich auch nicht von solch merkwürdigen zivilisatorischen Dingen wie Scham davon abbringen zu seinem Handeln zu stehen.
Jetzt gibt es in meiner Kopfwelt neben den "das Croissant am Frühstückstisch in den Eigenurineintunkern" noch die "ToilettenpapierinderSchüsselanfeuchter", beides zwei Vorstellungen die mich bei genauerer Betrachtung nicht nur zum Lachen reizen.

Feuchte Grüße von Ihnen Ihrm Blödbabbler
zuckerwattewolkenmond - 22. Aug, 12:44

Mir

bleibt jetzt auch etwas der Mund offen stehen. So etwas gibt es wirklich? Darauf würde ich ja im Traum nicht kommen!

bloedbabbler - 22. Aug, 17:49

:-)

Darauf würde ich ja im Traum nicht kommen!
Das, lieber Frau zuckerwattewolkenmond, ist bei mental gesunden Menschen auch meine kleine Resthoffnung.
Jemand der einigermaßen bei Verstand ist -Journalisten die noch schnell was abgeben müssen sind davon natürlich ausgenommen- kann nicht auf solch eine Idee kommen.
Außer, er oder sie trinkt auch bei starkem Durst aus besagter Schüssel, wenn mal wieder beim überflüssigen Husten das Koks von der Klo-Brille nach unten gerieselt ist. ;-)
zuckerwattewolkenmond - 22. Aug, 20:11

Mir fällt

gerade ein, daß ich bei sehr seltenen Gelegenheiten auch schon mal feuchtes Toilettenpapier oder ähnliches vermißte, allerdings behalf ich mir, indem ich auf das Klopapier spuckte. Somit gehöre ich im weiteren Sinne auch zu den Klopapierbefeuchtern. *gg*
bloedbabbler - 22. Aug, 23:56

:-O

Sie machen mir Angst, liebe Frau zuckerwattewolkenmond.
Ich ging vorhin noch mal kurz in mich und fragte Erlebnisse aus meinem Leben ab, Situationen in denen mir so etwas hätte sinnvoll erscheinen können - und fand nichts.
Vor kurzem erlebte ich auf einem Autobahnparkplatz mit angeschlossenem Notdurftgebäude, dass die Bayern, um fair zu sein, es waren Franken, einen sehr humorvollen Umgang mit den Usern hegen.
Vermutlich aus Spargründen, leistete man sich den Luxus von Metallschildern über jedem der 5 Toiletteneingänge(für jedes Geschlecht einen :-D ) auf denen zu lesen war, das der Benutzer keinerlei Toilettenpapier auf den ruhigen Örtchen vorfinden würde.
Es war ein schaurig-schönes Schauspiel, Frauen mittleren Alters nach einem Eingang ohne solch ein Schild suchen und sie resigniert umdrehen zu sehen.
Da ich mein Wasser lediglich nach Art der Hunde abschlagen mußte, störte mich die Absenz einer sinnstiftenden Papierrolle wenig.
Allerdings hätte ich mich über einen Hinweis, dass auch die Wasserhähne nichts flüssiges zur Reinigung der Hände ausliefern, durchaus gefreut.
Vermutlich war aber nur kein Platz für ein zweites Schild über der Tür. :-D
Oder man wollte die Menschen schon mal daran gewöhnen, ihr mitgebrachtes Toilettenpapier in eben jener, vom Interviewer angeregeten, Form zu befeuchten.
Mir fehlte vor ungläubigem Staunen jedoch die Spucke zur kultivierten Handreinigung oder der von Ihnen erwähnten Methode.
Shhhhh - 22. Aug, 19:54

Ich denke, um Jens Lubbadeh muss man sich ernste Sorgen machen...

bloedbabbler - 22. Aug, 23:40

Werter Herr shhhhh,...

... jetzt wo sie den Namen ausgesprochen haben, wenn auch in Schriftform, fürchte ich, ist der unvermeidliche Deckel der Schüssel Büchse der Pandora geöffnet.
Ich versuche es spontan mit dreimal Merseburger Zaubersprüchen ausrufen um das drohende Ungemach abzuwenden, fürchte aber, die bizarren Interviews und Kolumnen des besagten Herrn werden weiterhin ihr Unwesen treiben.
Spieglein, Spieglein an der Wand du ruinierst des Deutschen Restverstand. :-D
nömix - 26. Aug, 10:28

Heute ist übrigens der Tag des Toilettenpapiers. Kann man feiern, muss man aber nicht.
(Nicht dass es wieder Beschwerden hagelt, ich hätt's gewusst aber niemand verraten.)

bloedbabbler - 26. Aug, 10:39

@nömix

:-D
Sehr schön, dieses wichtige Datum wäre mir tatsächlich durch die Lappen gegangen.
In meinen Augen wesentlich sinnvoller, als bspw. Valentinstag.
Obwohl, gutes zartes Papier ist ja auch wie eine Liebeserklärung an den Allerwertesten, so wie die übliche Handlung am Valentinstag auch.
Böse Menschen sagen, das sei beides für'n Arsch. :-D

Am 19. November kommt dann übrigens mit demWelttoilettentag ein weiterer anrüchiger Jubeltag.

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