Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Religion vs. Vernunft 1:0

Wollt ihr die totale Vorhautbeschneidung?
Wollt ihr sie, wenn nötig totaler und radikaler verkürzt, als ihr es euch heute überhaupt nur vorstellen könnt?
Nun Schwanz steh auf und Smega brich los.


Danke an die heilige Allianz, der Durchwinker und Abwiegler die auf unsere Kosten im Bundestag sitzen.
Aber, was soll man schon erwarten von Menschen, die eben gut ohne cojones leben können, wenn es nur um die Vorhaut eines Kindes geht.
Nun? Eben! Nichts!
Quelle: Jacques Till/ www.giordano-bruno-stiftung.de
Bundestag will Kinderrechte beschneiden Quelle: Jacques Till/ www.giordano-bruno-stiftung.de (link führt zum entsprechenden Beitrag)


Auch dumme Kommentare, wie der heutige von Herrn Bommarius in der Frankfurter Rundschau(linkt euch doch selber!) der den Kritikern der Verstümmelung -wie überraschend- Antisemitismus und Antiislamismus vorwirft, zeugen davon, dass letztlich nichts begriffen wurde.
Und ja, ich bin der Überzeugung, dass sich die Grundgesetzmütter und -väter mit der Reihenfolge der Artikel im Grundgesetz auch eine Wertigkeit gedacht haben.

Der erste Artikel lautet bekanntlich auch nicht: "Wenn du, an was auch immer, glaubst hast du das Recht deine Brut zu verstümmeln", sondern "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Artikel 2 beinhaltet solch sinnvolle Aussagen wie: "Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt[...]" und "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
"

Und genau diesen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit plant nun die bundesrepublikanische Politikerkaste, aufgrund von "Angst sich im Ausland lächerlich zu machen" und Nachgeben vor dem Druck der fundamentalistischen Religionsverbände zu legalisieren.

Nebenbei wird den Kindern mal eben §3 um die Ohren gehauen: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden."

Wie anders, wenn nicht benachteiligt aufgrund seines Geschlechts, seiner Abstammung und seiner religiösen Anschauung ist ein Kind sonst in der BRD, wenn es denn in eine jüdische oder muslimische Familie hineingeboren wird?
Ihm wird nicht das Recht gegeben in freier Entscheidung zu einer religiösen Anschauung oder der Absenz selbiger zu gelangen; ihnen wird deren Religion nicht nur aufgedrängt, sondern sie werden sogar gebrandmarkt verstümmelt um den Bund zu besiegeln.

Da nun leider keine EM anlag, in der man ein Gesetz hätte klammheimlich durchwinken können, nutzte man die kurze Zeit der Frühheimkehrer aus den parlamentarischen Ferien, um, ohne ernsthafte Vorbereitung, eine Gefälligkeitsadresse an religiösen Fanatismus durchzuwinken.

Wie immer in letzter Zeit gab es keine Parteien mehr, sondern nunmehr Deutsche. Herr Bommarius feiert denn folgerichtig diese Prozedur auch, als "das Vernünftigste, was seit langer Zeit verabschiedet wurde".

Doch selbst in der Tendenz - bei dem meisten Schrott der in dieser Legislaturperiode durchs Parlament ging - hier etwas Vernünftiges auszumachen, irrt sich der Kommentator.

Seine Vorwürfe, eine Kritik an der üblen Praxis der rituellen Beschneidung sei viel zu spät gekommen und deshalb automatisch unlauter, bedeutet im Umkehrschluss nur Kritik an Traditionen sind immer unlauter.

Nur irgendwann einmal muss man damit anfangen, sonst ändert sich gar nichts.

Immerhin ist zumindest auch die Sklaverei in den meisten Fällen abgeschafft und international geächtet worden, obwohl sie mindestens eben solange Bestand hatte und undiskutierbar war, wie auch Kindsopfer und Verstümmelungen zum Wohle irgendwelcher höchsten Wesen.

Fortschritt, gerade in zivilisatorischer Hinsicht, beginnt immer irgendwann einmal.
Manchmal spät, aber dennoch unabwendbar.

Ich denke, dieses Thema ist inzwischen wenigstens im Diskurs und hält -so meine Hoffnung- wenigstens den einen oder anderen- trotz des enormen Drucks aus der jüdischen und islamischen "Community" davon zukünftig ab sein Kind zu beschneiden.

Tradition ist immer ein Zeichen für Denkfaulheit!

Ihnen Ihr Blödbabler

-----------------------------------------------------
Ich verlinke bis auf weiteres aufgrund des grotesken Leistungsschutzrechtsentwurfs nicht mehr auf Verlage, gebührenfinanzierte Auftritte werde ich weiterhin verlinken.
Genaueres kann man bei
Thomas Knüwer nachlesen.
schlafmuetze - 20. Jul, 20:00

Hallo Bloedbabbler :-) ...

In unserer regionalen Tageszeitung wurde gestern ein Interview mit einem Urologen veröffentlicht.
Der behauptet, das er sehr dankbar dafür ist, dass nun eine Rechtssicherheit hergestellt wird. Bis auf weiteres führt er solche Eingriffe nicht durch; wenn jedoch Klarheit besteht, dass diese Eingriffe legal sind, wird er wieder operieren.
Er berichtet ferner, dass Untersuchungen eindeutig ergeben haben, dass Beschneidungen das Risiko an einem Peniskarzinom http://de.wikipedia.org/wiki/Peniskarzinom zu erkranken, deutlich senkt.
Liebe Grüße :-)

bloedbabbler - 20. Jul, 20:49

Ahoi schlafmuetze,
dann steht er in starkem Kontrast zur wissenschaftlichen Literatur, der Statistik und seinen Kollegen. ;-)

Die Untersuchungen, die mir vorliegen zeigen eben keine Verbesserung der Peniskrebsrate, wenn man Länder wie Norwegen, Japan im direkten Vergleich zu den USA und Israel heranzieht. Keine signifikanten Unterschiede festzustellen(siehe bspw. hier unter Punkt 6.4).
Wird ebenfalls im Artikel "Unterschätztes Trauma-Risiko" in der Frankfurter Rundschau vom 18.7.2012 erwähnt. (bitte selber nachgooglen, weil ich augenblicklich nicht auf Verlage verlinke ;-) ).

Ebenfalls dort findet sich ein Interview mit Prof. Maximilian Stehr,Vorsitzender der AG Kinderurologie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) zum Thema - "Das Wohl des Kindes ist nicht verhandelbar“. Die Pressemitteilung zum Thema findet sich dort.

Bisher habe ich noch von keinem Betroffenen gehört, warum der Säugling oder das (Klein-)Kind verstümmelt werden muß und man nicht abwarten kann, bis es alt genug ist selber zu entscheiden.
Und -es wird der Bund mit Gott eingegangen, sorry, solchen brainfuck kann ich nicht wirklich ernst nehmen.
Wenn die jüdische(islamische) Religion so minderwertig ist, wie sie sich mir augenblicklich in dieser Diskussion darstellt, dann wird natürlich klar, wieso das schon bei Babys passieren muss.

Eine Religion, die ihr gesamtes Fundament auf der Vorhaut eines Kindes aufbaut, erscheint mir nicht wirklich hilfreich und tragfähig zur Bewältigung der Zwiesprache mit einem eingebildeten Wesen.

Lustig, das sich die Front derer, die sich den Dreck unterm Finger nicht gönnen, die sich sonst gegenseitig am liebsten ins Meer jagen würden, nun gebildet hat.
Natürlich gegen eine zivile und aufgeklärte Gesellschaft in der das Menschenrecht auf Unversehrtheit ein, wenn nicht das wichtigste Gut ist.

Und nun kommt noch mein sexistischer Spruch hinterher, der mir nach dem Lesen des hanebüchenen Unsinns von Frau Schwarzer einfiel.

Wenn vor dem Verkehr der Schwanz anständig geblasen wird, dann ist sogar das letzte Smegarestchen weg - und der Hygiene genüge getan. ;-)

Schönen Gruß von Ihnen Ihrm Blödbabbler

#update Und weil ich mir die Komik bei diesem ernsten Thema nicht nehmen lassen mag, hier ein kurzer Textauszug der übersetzt bei -klar sind die voreingenommen- beschneidung-von-jungen.de vorliegt. Es geht dabei um das Senken des Krebsrisikos für Männer durch Amputation der Vorhaut, und wie plausibel diese Lösung zur Bekämpfung ist.
Das "Krebsprävention"-Argument hätte größere Überzeugungskraft, würde man es auf Brustkrebs bei Frauen anwenden. Die Amerikanische Krebsforschungsgesellschaft schätzt das 44000 Frauen 1998 an Brustkrebs sterben werden. Im gleichen Jahr werden im Vergleich schätzungsweise 200 Männer, die meisten davon über 70 Jähre alt und mit schlechten Hygiene-Gewohnheiten, an Peniskrebs sterben. Wenn die Amputation von gesundem Gewebe ein Gegenmittel für Krebs wäre, würde es viel mehr "Sinn" ergeben routinemäßige radikale Masektomien an jugendlichen Mädchen durchzuführen und die Brustknospen aller weiblichen Neugeborenen zu entfernen, als die Vorhaut männlicher Säuglinge zu amputieren um solch vergleichsweise kümmerlichen Fallzahlen zu verhindern. Aber niemand bei klarem Verstand würde vorschlagen, dass soetwas ein angemessener Therapieansatz darstellte wäre, außer wenn man ihn auf kleine Jungs anwendet, zumindest.
Quelle: beschneidung-von-jungen.de

Sehr schön auch, was es noch an Beschneidungsmöglichkeit gibt, die wohl in den USA von den ganz abgedrehten Spinnern aus der ultraorthodoxen Szene praktiziert wird. Die Beschneidung mit dem Mund, zitiert aus dem tagesspiegel vom 28.6.2012 aus dem Artikel "In den USA ist es Routine".
Unabhängig von der allgemeinen Diskussion ist vor allem ein Beschneidungsritual der ultra-orthodoxen Juden zuletzt massiv in Kritik geraten. Bei der „metzitzah b’peh“ – wörtlich übersetzt: oral-genitale Beschneidung – nimmt der Beschneider den Penis des Babys in den Mund, um Blut aus der Wunde zu saugen. Zwischen 2000 und 2011 wurden dabei allein in New York elf Babys mit Herpes infiziert, zehn mussten im Krankenhaus behandelt werden. Bei zwei Babys kam es zu bleibenden Gehirnschäden, zwei weitere starben. New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg appellierte 2005 an Rabbis, sich von der Praxis zu distanzieren, stieß aber auf Widerstand: Die oral-genitale Beschneidung sei sicher und werde weiter durchgeführt, hieß es.

Und ja, ich weiß das ist vermutlich antisemitische Propaganda. Ich schäme mich auch ganz dolle. m(
#
schlafmuetze - 20. Jul, 22:40

Huhu Bloedbabbler .. :-)

Das tut er wohl nicht - also im starken Kontrast zu seinen Kollegen stehen. Hier herrscht ein hoher Hygienestandard und die Peniskrebsrate ist sowieso niedrig. Eine hohe Rate findet sich wohl eher in Ländern, in denen es a.) an der Hygiene mangelt und b.) Beschneidungen nicht üblich sind.
Ich muß allerdings auch sagen, dass mir etwas zuviel Hype um die Beschneidung gemacht wird. Einer meiner Söhne ist auch beschnitten, aus medizinischen Gründen, als kleiner Junge. Das war nicht so besonders dramatisch.
Da finde ich es ehrlich gesagt schlimmer, dass sich hier bei uns entsetzlich viele Frauen "verschönern" lassen, um einem bestimmten Frauenbild zu entsprechen.
Aber jeder wie er mag.

Was die ultraorthodoxen Juden da praktizieren ist ja ekelig. Bei dem Gedanken daran kommt einem ja das Essen von letzte Woche wieder hoch.

Grüßli :-) und schönes Wochenende
bloedbabbler - 21. Jul, 12:18

Ah, mein Fehler, ich dachte dem Arzt geht es um die deutsche Diskussion; hier gibt es nämlich vermutlich für 99,8% der Insassen die Möglichkeit - mittels des Wunders des Wasserhahns- den Schniedel sauber zu halten.
Und, solange wir nicht neuerdings wieder Kolonien in Uganda oder anderen scharzafrikanischen Ländern haben, für die wir meinen Rechtsprechen zu müssen, denke ich, dass seine Aussage so eben nicht haltbar ist.
Studien aus Afrika lassen sich eben nicht eins zu eins für unsere Verhältnisse umsetzten und vice versa.
Wenn sich die Parameter dramatisch verändern, dann ändert sich eben unter Umständen auch das Ergebnis.
Ich erinnere mich noch an die schöne Zeit des Zwangsdienstes, den man direkt nach der Schule und vor dem Studium antreten mußte. Damals kam ich zum Ersten und zum Glück einzige Mal mit der Thematik "Smegma" in Berüherung.
Da einige Kollegen scheinbar ein Problem mit der Technik des Vorhautzurückschiebens hatten um bei den Patienten den Schnippel anständig zu waschen, fand sich dort, mit der streichfähigen Konsistenz von halbgeforener Butter, eine Ablagerungsschicht des Grauens. Nachdem das mit einem Waschlappen weggerubbelt war, sorgte alleine die normalen Reinigungsrhythmen dafür, das sich eine Neubildung nicht einstellte.
Was ich damit sagen will ist, es mag Gründe geben, wenn man völlig ohne Sauberkeitsbegriff ist oder eben ein Pflegefall das sich dort "Dreck" ansammelt, aber ganz ehrlich - die Regel ist das sicher nicht.
Wenn erwachsene Frauen sich "verschönern" lassen wollen, durch die helfenden Hände der plastischen Chirurgie, durch Klitorispiercing oder Arschgeweihe, dann ist mir das völig wumpe. Erwachsene haben das Recht sich selbst zuzurichten, wie sie wollen.
Wenn sie das allerdings ihren Kindern antun, dann ist es Körperverletzung, auch und besonders dann, wenn es aus vorgeblichen Gründen, wie religiösen Pflichten geschieht.
Deshalb plädiere ich ja auch dafür, das die Beschneidungsfreunde ihren Kindern ermöglichen sollen, später selbst zu entscheiden, ob sie das wollen oder nicht.
Denn, im Gegensatz zur Taufe, die ich auch ablehne, ist die Amputation irreversibel.
Und ob jemand beim Verkehr lieber seine Vorhaut hat oder nicht, sollte doch bitteschön jedem selbst ermöglicht werden zu entscheiden, oder findest du nicht?
Wenn einem Kind aus Gründen der Gesundheit die Vorhaut entfernt werden muss, ist es ähnlich wie mit Mandeln oder dem Blinddarm. Ärgerlich, aber eben eine Abwegung, die unter Umständen eine wesentlich stärkere und schlimmere Problematik abfedert.

Trackback URL:
https://bloedbabbler.twoday.net/stories/religion-vs-vernunft-10/modTrackback