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Respekt? Wofür?

Frau Merkel äußerte sich darüber, was Toleranz gegenüber Religionen bedeute(laut diversen Zeitungen - einfach googlen 'Merkel' 'Zentralrat' 'Respekt')*) wie folgt:
Der Respekt für die Lebbarkeit religiöser Rituale ist ein hohes Gut.
Respekt?

Ich dachte Respekt sei etwas, was man sich verdienen müsse, eben etwas, was nicht a priori gegeben sei.

Was unterscheidet denn bitteschön den - bisher nichts auf die Reihe bekommenden- Asi, welcher "Respekt, Alter oder ich mach dich messer" fordert, von Religionen und deren Vertreter, die Respekt einfordern für die Ausführung ihrer (blutigen, gegen Kinder- und Menschenrecht stehenden) Rituale, einzig genährt aus religiöser Tradition?

Wieso soll ich etwas respektieren, was sich meinen Respekt nicht verdient?

Oder meinte die Kanzlerin eher Ehrfurcht, so wie man ihn vor welchem Gott und seinen Freunden auch immer zu empfinden hat, wenn man denn den jeweiligen Anhängern von imaginären Entitäten Glauben schenkt?

Ich hätte Respekt empfunden, wenn bspw. die Juden und ihr Zentralrat kurz innegehalten und sich besonnen, ihr Tun bezüglich Säuglingsbeschneidung hinterfragt hätten und sich dann für die Menschen - und Kinderrechte, kurzum für die Zivilisation entschieden hätten.
Haben sie aber nicht.

Stattdessen wurde flugs eine Wagenburg aufgebaut und Antisemitismusvorwürfe geschossartig abgesondert; pauschal, geplant und schlicht Kritik abwürgend.

Warum soll ich also solche Ausübung der Religion, die offenkundig und unbestreitbar gegen geltendes positives Recht verstößt (das leugnet nicht einmal der peinliche Entwurf der Koalition, der explizit von Körperverletzung spricht, diese aber legal stellen will) , wieso soll ich vor dieser auch noch Respekt haben?

Freie Religionsausübung findet ihre Grenzen spätestens an den allgemeinen Menschenrechten deren Teil sie ebenfalls ist.
Auch wenn eine Rangfolge gemeinhin bestritten wird, so erscheint es doch nicht beliebig, in welcher Reihenfolge die Artikel aufgestellt sind.
Wenn man die grundlegenden Rechte, quasi die Basis nicht achtet, fällt eben das ganze Gebäude zusammen.

Darüber sollte sich unsere Kanzlerin Gedanken machen, anstatt von angeblicher Intoleranz gegenüber Religionen - denn per se geht es ihr genau darum, Religion aus dem Lichtkegel berechtigter rationaler Kritik zu nehmen- zu fabulieren.

Intolerant ist eben nicht der, der sich für rationale Regeln einsetzt, sondern jener der Ausnahmen von allgemeingültigen Regeln für sich einfordert und das nur durch seine Einbildung legitimiert.

So muss wohl auch dieser Anlauf der Kanzlerin leider gesehen werden, als ein weiterer offensiver Versuch einen Baustein, zugunsten religiösen Tuns und gegen rationales Recht - als zukünftiger Richtlinie gesellschaftlichen Handelns in Deutschland- zu setzen.

Ihnen Ihr Blödbabbler

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(*)Ich verlinke bis auf weiteres aufgrund des grotesken Leistungsschutzrechtsentwurfs nicht mehr auf Verlage, gebührenfinanzierte Auftritte werde ich weiterhin verlinken.
Genaueres kann man bei Thomas Knüwer nachlesen.

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