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Dienstag, 19. Oktober 2010

Klasse Idee ...

... und wie immer fein umgesetzt von bulo.
Warum Videospiele die Welt besser machen... on Twitpic

Crux mit Merkel

"Wer das christliche Menschenbild nicht akzeptiert, ist “fehl am Platze” in Deutschland."", so quoll es aus unserem geliebten Merkelinchen heraus.
Dankbarerweise hat Wolfgang Lieb von den NachDenkSeiten schon etwas treffendes dazu geschrieben.

Das Problem in diesem unserem Staate ist, wie ich es bereits öfter artikulierte, die nicht vollzogene saubere Trennung zwischen Staat (öffentlich) und Glaubensfragen (privat).
Beim Versuch, einer Abgrenzung zum Islam, wird hier durch die Hintertür mal eben eine Minderheitenmeinung (christlicher Glauben) als einzig seeligmachendes Fundament der Gesellschaft ausgerufen.
Das ist sowohl inhaltlich falsch als auch methodisch problematischer Mumpitz.
Denn, mit jedem Gesetz das zugunsten der (christlichen) Religion erlassen wurde und wird, mit jeder politischen Entscheidung die auf eine irrationale Entität zurückgeführt wurde und wird, bereitet man gleichzeitig dem Islam den Weg tiefer hinein in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse.
Ein Freund brachte in einem ähnlichen Zusammenhang ein schönes Beispiel, wie Religionen anzusehen seien.
"Die sind", so sagte er,"wie Autokonzerne. Sie haben einen gemeinsamen Lobbyauftrag für das Auto per se durchzusetzen, im Kleinen allerdings versuchen sie sich gegenseitig die Marktanteile abzujagen."
Ich denke, dieses Bild trifft es ziemlich genau.
Augenblicklich trommeln die Merkels und ihre christlichen Freunde für eine stärkere Partikularmacht ihrer Hausmarke, bereiten aber - da untrennbar damit verbunden - gleichzeitig der Wiederkehr einer Religion im Allgemeinen in die öffentliche Diskussion den Weg.
Und das kann nicht gut sein – über Glauben kann man nicht diskutieren und Irrationales darf nicht Grundlage von demokratischen Entscheidungsprozessen sein.
Augenblicklich, werden wir, nachdem es bereits eine Idiotie christlicher Theologiestudiengängen an deutschen staatlichen Universitäten gibt, nun auch noch mit dem Unfug einer Ausbildung der islamischen Priesterkaste konfrontiert, hier können wir gut der oben genannten Zusammenhänge gewahr werden.
Welchen Sinn kann es machen, Glauben an einem Ort der Wissenschaft lehren zu wollen?
Sollen doch diese Glaubens-Zusammenschlüsse, wie es auch die Karnevals- und Hühnerzüchtervereine tun, sich in ihren eigenen Reihen und an - von ihnen finanzierten Orten - um den Nachwuchs ihrer Prediger kümmern.
Was hat der deutsche Staat oder der deutsche Steuerzahler damit zu tun?
Glauben an sich kann nicht Aufgabe einer von der Öffentlichkeit bezahlten Universität sein, weder bei Christen, Moslems noch den Anhängern des fliegenden Spaghettimonsters.
In ihren Gemeinschaften oder im privaten Heim, kann selbstverständlich jeder ihrer Anhänger seiner Form der Selbstvollendung nachgehen, wie es ihm beliebt.
Ob er dazu einen Moloch füttern muss, weil Baal das von ihm fordert oder er druidische Handlungen an sich und seinen Pflanzen vornimmt, um die Erde zu ehren, ist mir egal, solange er nicht gegen die wahren Pfeiler unseres Zusammenlebens verstößt.

Götzendienst ist Privatsache - und das ist auch gut so.

Ich hingegen möchte nicht von umherziehenden Missionaren von ihrem "Höchsten Wesen" überzeugt werden.
Ich möchte auch nicht für den Erhalt ihres Kultes zur Kasse gebeten werden.
Und noch viel weniger möchte ich ihre religiösen Gesetze umgesetzt und allgemein angewandt wissen.

Götz Aly hat heute, in der Frankfurter Rundschau, einen guten Kommentar zur Problematik Staat-Religion geschrieben:"Frei von Religion".
Seinem Fazit kann ich mich nur anschließen, deshalb ist es mein heutiges Zitat des Tages:
Entschließen wir uns endlich zu einem säkularen Staat mit klaren Regeln und viel individueller (damit auch religiöser) Freiheit!
Ihnen Ihr Blödbabbler