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Dienstag, 4. März 2014

Fasten? Da muss ich brechen!

So, so,
6 Prozent der Fastenden planen laut Yougov-Umfrage 40 Tage ohne Sex – der Anteil von Männern und Frauen ist hier fast gleich.
Am wichtigsten sind für Fastende laut der YouGov-Umfrage gesundheitliche Gründe – 53 Prozent nennen dieses Motiv. Sich selbst oder anderen beweisen, dass sie noch von einer bestimmten Gewohnheit lassen können, wollen 47 Prozent. Je 27 Prozent fasten aus Tradition oder aus religiösen Gründen. Eine konsumkritische Haltung nennen 20 Prozent.

Also, ich als alter Genussmensch, frage mich jetzt natürlich, nachdem ich obiges in einem Artikel der FR online gelesen habe, welchen Sinn das macht.
Menschen wollen aus gesundheitlichen Gründen 40 Tage fasten?
Warum nur 40 Tage, wenn es die Gesundheit nötig hat?
Warum kein Sex, der nachweislich einen guten Einfluss auf die körperliche Verfassung hat?
Warum stellt man sich nicht einfach komplett um und reduziert den Kram der offenkundig schädlich ist ganzjährig?
Was sollen die 40 Tage Alibi?
Wieso sollte ich anderen etwas beweisen wollen? Warum mir selbst?
Ich kann aus eigener Erfahrung versichern, wenn dir der Arzt sagt, das, wenn du weiterrauchst, das aktuelle Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit dein letztes wird, aufhören relativ einfach ist.
Keinen Alkohol zu trinken, diesen argen Weg ging ich gezwungener Weise auch bereits für ein paar Jahre, auch das ging gut - heute würde es mich ärgern, da Schnaps im Wert von 1,5 Kleinwagen im Wohnzimmer dann einstauben würde. ;-)
Dennoch, auch das geht aus dem Stand heraus.
Aus Tradition und aus religiösem Grund zu fasten entspringt ungefähr der selben Fehlverdrahtung; ich mache etwas nur, weil es schon immer so gemacht wurde, oder weil ein bronzezeitliches Buch- geschrieben von einem Stamm von Ziegenschändernhirten- mir das anpreist, bzw. weil sich das kleine Cleverles der Kurie haben einfallen lassen.
Ziemlich arm, wie ich finde.
Und mal ehrlich, was ist denn eine konsumkritische Haltung wert, die sich auf 40 Tage im Jahr beschränkt? Teilzeit-Gewissen ist lächerlich. Entweder oder gar nicht, aber doch nicht so.
Süßigkeiten und Alkohol stehen laut den Studienergebnissen an der Spitze der Verzichtsliste. Es folgen Fleisch und Zigaretten. Auch ein Handy- und Smartphone-Fasten sei bei einigen eingeplant.
Na also, da kann man dann gleich mit den Dingen weitermachen, bei denen man bereits am Neujahrsmorgen seinem Trieb und Verlangen nachgegeben hat und die Versprechen der Vornacht gebrochen hat.
Smartphone fasten? Gibt’s da keine App die das für mich macht? m(
Ich gestehe: Ich mag Süßigkeiten und ich mag Alkohol. Beides nehme ich regelmäßig zu mir, öfters auch mehr, als man sollte.
Da ist schon mal eine Tafel Schokolade inhaliert, lange bevor der Vorspann eines Films abgelaufen ist , und hin und wieder ist mir auch nach Alkohol trinken und nicht nur schnüffeln, schmatzen und genießen. Dann wird’s auch mal mehr.
Aber, so ist z.B. mein Bier- und Weinkonsum gegen Null gefallen, seit ich vor ein paar Jahren mit Whisky als Hobby begonnen habe.
Gleich gehts in die Kneipe um die Ecke, mit meinem ehemaligen Studienkumpel das regelmäßige, einmonatige Treffen abhalten, Evolutionstheorie, Politik und Gesellschaft und anderes Dummgebabbel. Herrlich. :-)
Als Getränk gibts alkoholfreies Bier und daheim wieder Wasser. Dafür brauche ich keine Hirnbremse die mich aus fadenscheinigen Gründen dazu animiert mich selbst zu kasteien, da reicht der eigene Körper und ein gesundes Maß.
Unterm Strich bleibt also meine Verwunderung, warum sich Menschen -bezogen auf so einen kurzen Zeitraum- unter das Joch des Fastens begeben; Willensstärke ist dabei sicherlich nicht die treibende Kraft.
Denn die würde ganzjährig greifen und bräuchte keinen vorgeschobenen Termin, vermute ich zumindest mal.
Ich für meinen unmaßgeblichen Teil werde also genau das tun, was ich immer tue, nicht beten, nicht fasten und mich keinen Regeln unterwerfen, welche vor dem Verstand keinen Bestand haben (können).
Empfehlen in der langen und grauen Fastenzeit kann ich aber eine dreiteilige TV-Dokumentation von und mit Richard Dawkins mit dem bezaubernden Titel:"Sex, Death and the Meaning of Life.
Bei youtube gibts den ersten, zweiten und dritten Teil und man hat am Ende der Trilogie das herrliche Gefühl gesättigt zu sein; Erkenntnis füttert und hält warm auch ganz ohne sinnfreie Selbstbeschränkung.

Oh, verdammt ich sehe raus und es dunkelt, ist schon fast Nacht. :-D

Rotnasige Grüße von Ihnen ihrm Blödbabbler