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Donnerstag, 11. Juli 2013

Gentleman Jack

Ein paar schon länger aufgeschobene Tastingnotes zu einem Tennessee Whiskey sollen heute besprochen werden.
Ich hatte ja bereits beim Test des Jack Daniel‘s Single Barrel verlautet, dass mir meine bisherigen Trinkversuche aus dem Haus Jack Daniels nicht wirklich geschmeckt haben.
Trinkbar, auch mit 'gut' bewertet, aber nix was mich zu einem weiteren Kauf hinreißen würde.

Diesmal hatte ich den Gentleman Jack im Glas und etwas später auch in mir.
Geworben wird mit der besonderen Milde die aus einer doppelten Aktivkohlefilterung herrühre.
Der Stoff läuft einmal vor dem 'aging', als White Dog(?), über drei Meter hohe -aus Zuckerahorn hergestellte- Aktivkohle(filter)schichten, und noch einmal nachdem er gereift ist.
Dadurch entstehe ein besonders milder und weicher Jack Daniel's, eben der Gentleman unter den Tennessee Whiskeys.
Soviel zur Propaganda.
Jack Daniel's 'Gentleman Jack' Flasche
Die Flasche gefällt mir gut - mit ihrem metallisch wirkenden und irgendwie steampunkig daherkommenden Etikett "Gentleman Jack Rare Tennessee Whiskey" erfreut sie.
Sie fasst 0,7 Liter und hat 40% Alkohol der -gesetzlich vorgeschrieben- ungefärbt einen schönen goldbraunen Farbton aufweist.
Er kostet um die 23 Euro, wobei er an manchen Orten auch durchaus 27 kosten kann, wie immer beim Whiskykauf gilt daher: Augen auf und Verstand einschalten.

Im Glas entwickelt der Gentleman Jack ein vordergründig starkes Klebstoffaroma -wenn auch deutlich weniger als der Single Barrel - was sich nach einer Weile etwas abschwächt und mandeligen, vanilligen und karamelligen Gerüchen erlaubt ein wenig Bahn zu brechen.
Diese Aromen bleiben jedoch eher unaufdringlich, sanft und fast elegant hinter dem Aceton zurück, wobei auch -obwohl nur 40% Alkohol- eine leicht alkoholische Note vorhanden ist.
Insgesamt gefiel mir das Errochene nicht schlecht und ließ mich hoffen, dass dieser Jacky seine geschmackliche Herkunft würde verleugnen können.

Doch leider, nach einem kurzen Moment, als er sich irgendwie dünn, ja fast wässrig auf meiner Zunge und im Mundraum ausbreitet, mit einer intensiven holzigen Note und schöner Vanille kippt er schon hin zu einer merkwürdigen sherryartigen Note, wie es auch beim Single Barrel traurigerweise der Fall war.
Faule dunkle Früchte, irgendwie erinnerte mich dieses Geschmackselement ein wenig an den Bunnahbhain 12.
Mein dritter Jack Daniel's und alle hatten sie -mal mehr, mal weniger- diesen Einfluss, der mir so gar nicht zu gefallen weiß.
Allerdings habe ich dann heldenhaft den Selbstversuch gewagt und ihn 'getrunken', statt ihn nur zu tasten, will heißen: größere Menge und runter damit und siehe da, mit zunehmender Vernebelung der Sinne zog sich das sherryeske Element zurück und hinterließ einen kurzen Anflug von Spaß.
Ich vermute mal, so wird auch der Großteil von Jack Daniel's weltweit verkostet, eher Gallonen als dram weise, eher Kampfgetränk denn Connoisseurtröpfchen.
Dann allerdings kann ich auch zu billigerem Stoff greifen, dem dann zwar nicht die Aura des rebellenhaften Outlaws umspielt, eben deutlich weniger Sons-of-anarchy-Style und derbes Testosteron Gemuffel, aber eben deutlich mehr Spaß am Getränk bietet. Hier sei z.B. auf den Four Roses Yellow oder den Bulleit verwiesen.

Im Abgang klebt mir die faule Frucht förmlich am Gaumen fest und überdeckt den leckeren Anflug von Vanille leider stark. Für seine 40% Alkohol empfand ich den Abgang überraschend warm, insgesamt war sein Gastpiel mittellang, bevor dann der Gaumensegelvorhang gnädig zum Ende hin fiel.




Wertung Tennessee Straight Whiskey
Jack Daniel's 'Gentleman Jack'


Geschmack:
Fass2
bis
Fass3
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile3

Fazit: Ich gestehe freimütig: Jack Daniel's ist nicht meine Sache, zu viel Mode, zu merkwürdiger Geschmack und für das gebotene Erlebnis meistens ein paar Euro zu teuer. Ursprünglich gekauft wegen der weich, mild und sanft Propaganda, als ein Bourbon Versuch für die beste Mss., konnte ich von Glück sagen, von ihr deswegen nicht vom Hof gejagt zu werden. Definitiv kein 'Mädchen'bourbon, aber eben auch keiner für den Blödbabbler. Dann lieber einen Buffalo Trace, einen Knob Creek oder einen Charter 101.


Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Verschwörungstheorie?!

Als ich vorhin glückselig an meinen frisch gewaschenen Füßen pulte, schoss es mir glasklar durch den Kopf - was, wenn dieses ganze Prism-NSA-allmighty-Gehampel, ja all die ganze Snowden-Tour nur ein clever inszenierter Fake ist?
Amerikanische Geheimdienste, die in der Vergangenheit weder 9/11, noch irgendein anderes mächtiges Ereignis rechtzeitig vorhersagen konnten, die es auch nicht schafften im Irak rechtzeitig Chemiewaffen zu vergraben oder echte zu finden, sollen den kompletten Zugriff auf unser aller Leben haben? Echt jetzt?
Ein Land, das Autos wie Chrysler baut, wie es sie nun mal baut, soll eine überlegene Technik zum Abschnorcheln sämtlicher Kommunikation weltweit heimlich still und leise entwickelt haben?
Leise? Amerika? Ernsthaft?

Aber, mal hypothetisch angenommen -ja, ich weiß das ist jetzt schwer, aber dennoch- einfach mal angenommen unsere Kanzlerin und unsere Nachrichtendienste haben die Wahrheit gesagt und sie wussten nichts von diesem ganzen Abhörkram, weil es ihn schlicht nicht gab und gibt, tja, was dann?

Ein preiswertes, durchaus raffiniertes Manöver frei nach Sunzi - mache deine Schwäche zu Stärke, oder für die Freunde guter Filme Shop smart. Shop S-Mart.
Die Amis nutzen ihre offenkundige Schwäche (paranoid, dumm und überheblich, Jurassic-Technik) für einen globalen Bluff, eben um aus ihrer offensichtlichen Schwäche Stärke zu generieren.
Sie nutzen sie, die Schwäche, um der Welt zu signalisieren: wir haben unsere klebrigen Finger in jeder Boxershort Keksdose, weltweit, ihr seid am Arsch, Freunde (und ihr bösen Feinde sowieso :-p )!

Alles was es dazu benötigte war ein weiterer Überläufer, der plötzlich sein Gewissen entdeckt und eine Schar studentischer HiWis die ein gerüttelt Maß an Power-Point Folien anfertigen - inhaltlich gefüttert aus den Archiven von Orwell, Bradbury und L. Ron Hubbard.
Ein bisschen Schnitzeljagd und Whistleblowerei und fertig ist ein Leviathan, wenn nicht gar gleich der gottgleiche Geheimdienst.

Ein Geheimdienst vor dessen Allmacht sich nun ganze Staaten kleinmachen und der Einzelne nur resignieren kann und demütig um seine Bestrafung bitten.
Perfekter Bluff um aufbegehrende oder gar kritische Massen ruhig zu stellen und die schwächelnde Supermacht kurzfristig mit wenig Geldeinsatz zu stabilisieren.

Hut ab vor diesem raffinierten Manöver, so was konnte nur einem demokratischen Friedensnobelpreisträger einfallen, so viel Wirkung und so wenig Gewalt.
Ich werde schon ganz feucht beim bloßen Gedanken daran.

So lieben wir Obama, den unterschätzten Friedensengel und heiligen Patron der Menschheit, Wiedergeburt Jesu auf Erden hier kommt also endlich der erhoffte change we can believe in.

Immer noch von etwas warmen und klebrigen überzogen wünscht der Blödbabbler allen eine angenehme und sorgenfreie Nacht - und keine Angst ihr seid nicht alleine. ;-)