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Montag, 9. Oktober 2017

Treffer, Mehrwegpfandflasche versenkt!

Eben über ein Zitat in einem Beitrag bei SpOn vom Augstein Jakob gestolpert.

Dort zitiert er eine israelische Soziologin namens Eva Illouz , deren Schriften ich (leider?) nicht kenne, mit folgendem Satz, der eigentlich das ganze Ausmaß der aktuellen Problematik erfasst.
Zitiert nach Augstein geht dieser wie folgt:Der rechte Populismus floriert, weil die Welt der arbeitenden Schichten vom Konzernkapitalismus zerstört und von den kulturell fortschrittlichen Eliten entwertet wurde, nachdem diese ihre intellektuellen und politischen Energien seit den Achtzigerjahren auf sexuelle und kulturelle Minderheiten konzentrierten, was zu erbitterten culture wars führte.
So sieht es aus.
Das Primat der Ökonomie zwang die Menschen sich vorzubeugen und vermeintlich linke Ideologie hat diesen Menschen dann moralisierend die Buchse weggerissen und heftig Liebe in den Popo gemacht.
Danach noch schön das Opfer der Gewalttat mit einem "Selbst schuld! Wer zieht sich denn auch so aufreizend an Hättest ja was Richtiges lernen können oder eben nicht weiß oder männlich geboren werden oder ganz schlimm! beides sein müssen. Unterdrücker!"

Bei all der Hege und Pflege und sicherlich auch berechtigten Wahrnehmung von Minderheitenproblemen hat man vergessen, dass der große Teil der westlichen Gesellschaften eben "weiße Stinos" sind.

Während man sich Gedanken über die maximale, horizontale Kaskadierung von Toilettenräumen für die vermeintlich hunderte und abertausende von verschiedenen genders machte, verspottete man gleichzeitig den blöden, weißen Arsch der rauchend auf dem Weg zur Arbeit war, dass er sich nicht so anstellen soll und mal lieber seine Privilegien checken sollte. Anderen ginge es auf der Welt nämlich viel schlechter als ihm, diesem blöden Sack, der sich statt eloquenter Geschlechterdiskussionen mit so öden Dingen wie dem täglichen Überleben herum priviligiert.

Im freischwebenden, gendergerechten Bionadeweltbubble ist das alles nämlich halb so schlimm mit der Globalisierung, wenn man sein Geld mit irgendwas mit Medien macht oder gar Vater Staat die C4 Professur bezahlt. Da ist nämlich der Konkurrenzdruck durch den albanischen Einwanderer meist eher gering, als in den Bereichen, wo es eh‘ schon kurz auf knapp hergeht zur Mitte des Monats.

Wir hatten das schon mal beim Thema "Rauchen", "Ungesunde Ernährung" etc., alles eine Form von Klassenkampf dem wir hier beiwohnen können, hier die Taugenichtse, politisch unkorrekt lebend und dort am sonnigen Ufer die strahlenden Helden mit dem richtigen Bewusstsein, fair trade und bio inklusive.

Und so kommt's dann, wie 's kommen muss, und hier zitiere ich mal -heute ist nämlich Weltzitiertag- den guten Yok 'Quetschenpaua':"Scheißegal, ob das blöd wird, ob die Spießer sich beschwer’n, wer mit Gewalt beherrscht wird, wird sich auch gewaltig wehr’n! (lyrics, lied)"

Und davon sehen wir bisher erst kleinste Vorläufer und schon jammern alle was von "Weimarer Verhältnissen". Arschbande, elende!

Ihnen Ihr Blödbabbler

Che

Was Neil Young in My,My,Hey,Hey über Elvis (und gegen den Sex Pistols Sänger John Lydon aka Johnny Rotten) schrieb:

"The King" is gone but he's not forgotten
This is the story of a Johnny Rotten
It's better to burn out than it is to rust
"The King" is gone but he's not forgotten.


könnte man auch so über Che Guevara sagen.

50 Jahre ist es nun her, dass Che Guevara in Bolivien ermordet wurde, er wurde zur Ikone, aber wer kennt noch seine Mörder?

Seine eigene Theorie grob missachtend, scheiterte der Versuch in Bolivien einen revolutionären Fokus zu setzen, endet mit dem Tod Che Guevaras die Revolution in Bolivien bevor sie angefangen hatte.
Che Guerrilla warfare
Richtigerweise schrieb er in "Guerrilla Warfare":The guerrilla fighter needs full help from the people of the area. This is an indispensable condition.
Dies war nun so offensichtlich nicht der Fall, das Scheitern damit nur folgerichtig.

Um es drastisch zu werten, indem man Ches eigene Worte zur Kritik daran nimmt, glich sein Wirken wohl eher dem einer lokalen Banditengruppe, so schreibt er folgend zu obigem Satz:This is clearly seen by considering the case of bandit gangs that operate in a region. They have all the characteristics of a guerrilla army, homogeneity, respect for the leader, valour, knowledge of the ground, and, often even good understanding of the tactics to be employed. The only thing missing is support of the people; and, inevitably, these gangs are captured and exterminated by the public force.(p.15 f.)
Und so ging es denn auch für das Unternehmen Bolivien eben nicht auf, um den alten Mao zu zitieren, dass sich Der Revolutionär [...] in den Volksmassen bewegen [muss], wie ein Fisch im Wasser.
Dennoch, was geblieben ist, ist natürlich der Posterboy der Linken, ein Mann der für seine Ideen starb und der z.B. via "Guerrilla Warfare" auch durchaus Einfluss auf die deutsche Politik der späten 60er bis in die späten 70er Jahre hatte.

So ist seine Einschätzung zum Terrorismus wohl durchaus in der RAF angekommen. Diese Einschätzung liegt diametral zu der, mit der wir uns heute zu beschäftigen haben, einem Terrorismus, der massiv unschuldige Opfer generiert und dies als Selbstzweck betrachtet.

So trennte Che damals, zwischen Sabotage einerseits, die er als hoch effektive Form der Kriegsführung ansah und Terrorismus andererseits, zu dem er schrieb:[...] terrorism, a measure that ist generally ineffective and indiscriminate in its results, since it often makes victims of innocent people and destroys a large number of lives that would be valuable to the revolution.
Terrorismus könne aber durchaus sinnvoll sein, wenn es bspw. darum ginge explizite Gegner innerhalb der Unterdrückungsorgane, die bspw. für Gräueltaten bekannt seien zu töten. Und da klopft dann die RAF an die Hintertür, alles nur eine Frage der Definition.
Terrorism should be considered a valuable tactic when it is used to put to death some noted leader of the oppressing forces well known for his cruelty, his efficiency in repression, or other quality that makes his elimination useful. Ergänzend erwähnt er:But killing of persons of small importance is never advisable, since it brings an increase of reprisals, including deaths.(p. 26).

Und weil ich Biermann zum Kotzen finde, hier Commandante Che Guevara in der Fassung von Carlos Puebla.


¡Hasta siempre, Comandante!