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Rettet dem Wahl! :D

Heute was aus der Abteilung: "Den Parteien aufs Maul geschaut", anhand deren Forderungen im Parteiprogramm. Diesmal die AfD.

Ich mag die AfD nicht, dies vorweg, halte es aber für einen veritablen Fehler nichts mit denen zu tun haben, die komplett in Funktionen ignorieren zu wollen.

Also prinzipiell und auf Indiviuenebne ist es natürlich in Ordnung, Menschen, die man nicht mag, zu ignorieren - man kann man ja niemanden dazu zwingen sich mit jedem Arsch gemein machen zu müssen.
In demokratischen Institutionen hingegen, sollten Parteien, die nicht verboten wurden weil sie bspw. verfassungswidrige Ziele verfolgen, nicht alleine schon deshalb ausgegrenzt werden, weil sie der eigenen Agenda oder Weltanschauung nicht in den Kram passen.
Wieso sollten Forderungen die vernünftig und nachvollziehbar sind, automatisch schon deswegen von Übel sein nur weil sie von den falschen Leuten oder der falschen Partei geäußert werden?

Mir hat sich in der Politik das Konzept noch nie erschlossen, wonach durchaus valide Punkte der Kritik abzulehnen sind, nur weil sie von den falschen Leuten(Parteien) zur falschen Zeit ausgesprochen werden.
Das war schon bei Trump so und ist es auch bei der AfD.
Und beiden ist ebenfalls gemein, dass die besonders dummen und bösartigen Ansätze natürlich die guten Forderungen in Legion überlagern und in den Schatten des Strunzdummen stellen.
Aber genug der Vorrede, gehen wir mal in medias res.
So können wir unter Punkt 10.1 lesen:Die AfD wendet sich gegen eine Ausweitung der Abgabenbelastung und fordert die Absenkung der allgemeinen Mehrwertsteuer um 7 Prozentpunkte sowie die Einführung einer allgemeinen Abgabenbremse (für Steuern, Beiträge und Gebühren) zugunsten der Bürger. Diese ist im Grundgesetz festzuschreiben.
Nun ja, eine Senkung der MwSt. um 7 Prozent ist schon eine Ansage, welche tatsächlich die ärmeren Teile der Bevölkerung erreichen würde oder könnte, die durch Verbrauchssteuern relativ besonders betroffen sind.
Gut, mit ihrer Deckelung der Abgaben auf 40% erreicht sie natürlich auch den Teil, der sich jetzt schon ebenfalls relativ einer adäquaten Beteiligung am Gemeinwesen entzieht.
Genau in diese Richtung liegt auch die wohlfeile Aussage, die Erbschaftssteuer abzuschaffen und die Vermögenssteuer weiter weg zu lassen.
Und nein, es geht bei der Erbschaftssteuer eben nicht um Oma ihr klein Häuschen, wie man oft -aus der eigenen Lebenssituation heraus- kurzschließt, sondern um echte Vermögen(gerne auch Betriebsvermögen in beachtlichen Höhen).

Wie die 7% MwSt.-Senkung, die ich begrüße, dann gegenfinanziert werden sollen, darüber schweigt das Programm leider.
Ebenso erscheint mir programmatisch der Merkelsche Idiotismus von der Schwäbischen Hausfrau(oder kams vom Schäuble?) hier festgesetzt, ausgeglichene Haushalte als Ziel sind eben nicht Sinn eines Staates. Kaputtsparen zum Abbau von Schulden führt zu verrottender Infrastruktur, aber eben gerade nicht zu blühenden Landschaften, die man immer so gerne damit suggeriert und propagiert. Man hinterlässt den immer gerne vorgeschobenen Kindern Trümmer statt buchungstechnischer Schulden, ganz doll. Schuldenbremse ist eben der falsche Weg, ein starres Korsett, das nötige Innovationen verhindert und den Staat in seiner wichtigen Aufgabe als antizyklischer Impulsgeber unnötig beschneidet.
Letztlich steht bei den Forderungen(auch den 7%) hierbei also doch eher der alte neoliberale Gedanke an den schwachen Staat im Vordergrund; denn wenn ich die Einnahmen um ca. 70 Milliarden Euro kürze, muss ich das ja wieder reinbekommen, oder ich schwäche die Einnahmenseite und somit staatliches Handeln deutlich um ca. 10%. Wir sehen also: it's not a bug, it's a feature.
Unter Punkt 6 postuliert die AfD:Die AfD erkennt uneingeschränkt die Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit an. Sie fordert jedoch, der Religionsausübung (gemäß Art. 140 GG i.V.m. Art. 136 Abs. 1 Weimarer Reichsverfassung) Schranken zu setzen durch staatliche Gesetze, die Menschenrechte und unsere Werte.
Staatliches Recht steht im säkularen Staat über religiösen Geboten und Traditionen. Islamkritik, auch religiöse Satire (und Karikaturen), sind im Rahmen der allgemeinen Gesetze rechtmäßig. Sie sind Ausfluss des Grundrechts der freien Meinungsäußerung und der Kunstfreiheit.

Hier musste ich schmunzeln. Verkniff man sich doch, vermutlich um weniger offensichtlich das Präferieren der christlichen Religion als Werte-Primat deutlich zu machen, den ansonsten gerne genommenen Hinweis auf "jüdisch-christliche" Werte und Wurzeln. Was auch immer man damit gewöhnlich ausdrücken möchte. Den Hang zur Homophobie? Oder die göttlichen Vernichtungsfantasien? Man weiß es leider nicht.

Dennoch bin ich in der Religionskritik in weiten Teilen bei der AfD.
Fände sie sogar richtig gut, wenn sie eben nicht beim Islam haltmachen, sondern sich auch der anderen Religionen kritisch oder noch besser "skeptisch" annehmen würde.
Tun sie aber nicht und so bleibt es doch leider nur der schlichte Versuch die eigene (religiöse) Beschränktheit durch das Gewand der Menschenrechte als Weltoffenheit zu verkaufen; werden Menschenrechte und Religionsfreiheit vorgeschoben, wo es doch schlicht um ein "Muslime sollen hier nix dürfen tun!" geht.

Denn merke: Nicht nur Islamunterricht gehört nicht an staatliche Schulen, sondern gar kein Religionsunterricht.
Nicht nur der Muezzin plärrt seinen Herrschaftsanspruch in die Welt raus, das tun auch Kirchenglocken und ein "Vater unser" oder der nächste, wieder von uns allen finanzierte, Kirchentag.
Der göttliche Alleinvertretungsanspruch ist ja eben nicht auf den Islam beschränkt, nur weil sich dort gerade die besonders dummen Menschen deutlich, lautstark und aggressiv hervortun.
Im Gesundheitsbereich stößt mir der Blödsinn im Programm der AfD besonders unter Punkt 12.10 auf, der wohl die Esoteriker unter den Anhängern beruhigen sollen, oder doch nur die HEILpraktiker?
So findet sich unter besagtem Punkt 12.10 die Hinwendung zu den Freunden der Esoterik und des Scharlatanwesens, indem man fordert:Unter dem Begriff der „alternativen“ Behandlungen werden die unterschiedlichsten Behandlungsmethodenzusammengefasst. Diese können bei Einhaltung von zu definierenden Qualitätsstandards eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Medizin darstellen. In jedem Fall ist eine ganzheitliche Betrachtung und Behandlung des Patienten notwendig, um der Zunahme von chronischen Erkrankungen und von Therapieresistenzen entgegenzuwirken.
Das schwurbelige Hantieren mit "Ganzheitlichem Betrachten blabla" und der damit frechen, inkludierten Unterstellung, evidenzbasierte Medizin würde das eben nicht leisten –eine Betrachtung des ganzen Menschen- würde ich ja normalerweise eher im Programm der Grünen vermuten.
Scheiße Unfug ist es so oder so.
Es gibt, so muss man wohl konstatieren, nahezu keine 'alternative' Behandlung, deren Wirkungen jenseits des Placebo-Effekts eine Wirkweise hat. Wirkungen setzen Wirkstoffe voraus, der Rest ist Esoterik und vermeintliches ‚Wissen‘, das lange schon überholt wurde von der Realität. Vorwissenschaftliches herumklabautern in einer vergeisterten und beseelten Welt.
Welche Qualitätsstandards sollte man daran bitteschön anlegen, also jenseits eines Karnevals der Narren?
Was sollte da die qualitative Richtschnur sein? Anekdoten erzählen?

An Homöopathen, Geistheiler und Schamanen und jeden, der behauptet er könne heilen, sollte man wissenschaftliche und damit reproduzierbare und verifizierbare Standards anwenden.
Falls die Form der Behandlung denn überhaupt dazu geeignet ist und sich nicht schon im Vornherein durch ihre Absurdität und den Widerspruch zu bestehenden Naturgesetzen disqualifiziert.
So schleicht sich also ins Programm der großen, selbsternannten Aufklärer für Deutschland der immer alte Ruf nach Alchemie und Hexenwesen ein. Lächerlich.
Zur Nomenklatur "Alternative" Medizin hier ein kurzer Beitrag mit Dr. Krista Federspiel .
Für mich gilt daher: Alternative Medizin = Alternative Fakten!

Die unter Punkt 12.7 aufgeführte These, Ärzte und Therapeuten, die in Gesundheitsberufen arbeiten, sollen nach Möglichkeit in Deutschland ausgebildet sein oder über gute deutsche Sprachkenntnisse verfügen.,klingt ja nicht verkehrt.
Die orakelte, fehlende Vertrauensbasis bei mangelnden Deutschkenntnissen scheint nicht von der Hand zu weisen.
Nun gibt es in Deutschland -das nur nebenbei erwähnt- natürlich auch eine Menge Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist,- und die deshalb auch nicht automatisch davon profitieren, dass es die deutsche Sprache zwangsweise als Mittel der Kommunikation geben muss- aber das nur am Rande. Und, man muss das nicht gut finden, es reicht erstmal es als Faktum überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.
Dass es sicherlich von Vorteil ist, wenn insgesamt im Gesundheitsprozess die Menschen nicht unter einer babylonischen Sprachverwirrung leiden, erscheint mit deutlich, auch im Rahmen von Ergebnis und Qualitätssicherungsprozessen.
Prinzipiell ist deswegen auch die Forderung nach in Deutschland ausgebildeten Ärzten nett und nachvollziehbar. Eben auch unter Risikoabwägungsaspekten und nicht 'nur' der angesprochenen Arzt-Patienten-Vertrauensbasis.
Nun leistet sich Deutschland eine teure und intensive Ausbildung seiner Ärzte, die der Steuerzahler pro Student und Studium mit ca. 200.000 € subventioniert. Leider landen danach scheinbar viele der kostenlos ausgebildeten Ärzte dann aber in Krankenhäusern der Schweiz oder Großbritanniens und gerade nicht als Landarzt in Dunkeldeutschland oder allgemeiner, auf dem Land.
Es ist also nicht so, als dass eine Ausbildung zur potentiellen Fütterung des inländischen Gesundheitsmarktes mit doitschen Ärzten nicht stattfände. Aus unerfindlichen Gründen, denen man genauer nachgehen sollte, gehen diese aber wohl in größerer Zahl ausgebildeten Ärzte eben lieber ins Ausland. Inzwischen plündern wir stattdessen Tschechien, Rumänien und gar Aserbaidschan um unsere fehlenden Ärzte in den Kliniken auszugleichen. Unser Gesundheitssystem basiert also in realiter inzwischen teilweise auf dem Ausbildungsstand dieser Länder, während die Briten gut ausgebildete, deutsche Ärzte in ihren Standard integrieren konnten. Das scheint mir ein Ärgernis, dass man aber wohl durch reine Forderung nach deutscher Sprache nicht lösen kann, solange man die Ursachen nicht angeht bzw. deutlich und klar benennt.
Auf der einen Seite -wenn man davon profitiert- den Kapitalismus, den Markt und die erzwungene Flexibilität der Arbeiter in den Rang von Göttern erheben und andererseits -wenn man negativ betroffen scheint- selbigen in Bausch und Bogen zu verdammen, bzw. mit Abkapselung und nationalstaatlichem Errichten von nichttarifären Handelshemmnissen hantieren zu wollen ist einfach Bullshit und bigottes Sackgassenbingo!


Aber es finden sich halt auch Sätze im Programm der AfD, die man als Mensch -mit mehr als einer Gehirnhälfte- tatsächlich nur unterschreiben kann, bspw. der Ansatz die paritätische Finanzierung des Krankensystems für gesetzlich Versicherte wieder aus der Schieflage zu holen. Die AfD setzt sich dafür ein, dass der Arbeitgeberanteil zur Kranken- und Pflegeversicherung wieder auf die gleiche Höhe wie der Arbeitnehmeranteil festgelegt wird.
Wer kann da was gegen haben?
Ob man es allerdings so bizarr begründen muss, wie sie es dann tun, indem man feststellt:Die Risiken der Kostensteigerungen im Gesundheitswesen allein auf die Arbeitnehmer abzuwälzen, wie es die letzten Bundesregierungen getan haben, ist unsystematisch. , wage ich zu bezweifeln. Wäre es also, so muss man wohl fragen, eher in Ordnung die Arbeiter deutlich höher zu belasten, wenn es denn irgendwie 'systematischer' wäre? Hää? Welche Systematik ist hier gemeint? Dennoch bleibt die Forderung richtig, diese unsoziale Beule wieder reinzudrücken.

Und genau das ist es, was mich am Programm -neben der unangenehmen Art der alten kleingeistigen, xenophobiegefütterten Herrenmenschenattitüde- stört - sie versprechen nahezu Allen was, außer halt den schwulen Muslimen- gerne gegenläufiges und sich eigentlich widersprechendes.
Aber vermutlich ist das dieses "weder rechts noch links" Gefasel, was sich immer öfter als neutrales tarnt, und doch nichts ist als alte Ideologie der bösen Art in camouflierten Schläuchen.

Ihnen Ihr Blödbabbler
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Zitate stammen aus dem Wahlprogramm der AfD
zuckerwattewolkenmond - 15. Sep, 12:33

Ich halte

eine Senkung der Mehrwertsteuer füe eine totale Luftnummer, zumindest für die Leute, bei denen die Entlastung eigentlich ankommen soll. Oder glaubt im Ernst jemand, die Händler würden tatsächlich entsprechend die Preise senken? Die machen es vielleicht geringfügig, als Anreiz, damit die Leute wieder mehr kaufen, aber den Rest streichen sie selbst ein. Im Grunde ist so etwas eine versteckte Preiserhöhung.

Den Ansatz, in der Medizin den Menschen ganzheitlicher betrachten und behandeln zu wollen, würde ich dagegen begrüßen, denn entgegen Ihrer Aussage ist das beileibe keine reine Esoterik, sondern auch schon längst in der Wissenschaft angekommen, daß Gesundheit und Psyche zusammenhängen und ein rein symptom- und körperteilbasiertes Behandeln oft keine wirkliche Gesundheit wieder herstellt, sondern zu neuen und anderen Krankheiten und Symptomen führen kann, sei es aus den Nebenwirkungen heraus oder weil sich die Psyche dann eine andere Form sucht, um sich bemerkbar zu machen. Und selbst ein Placeboeffekt kann dadurch ein guter Effekt sein, wenn er denn bei einem Menschen wirkt. Genau das gehört auch zu einer ganzheitlichen Betrachtung, nämlich daß jeder einzelne Mensch völlig individuell auf verschiedene Behandlungsmethoden reagiert und andere Dinge braucht, sei es nun nur ein Unterschied in der Dosis oder gar im ganzen Behandlungsplan. Nur leider ist dieses Gesundheitssystem eben nicht so ausgelegt und aufgebaut, daß der ganzheitliche Mensch betrachtet wird, auch wenn es durchaus immer Ärzte gibt, die sich redlich bemühen, aber da an ihrer einseitigen Ausbildung und an den Strukturen scheitern müssen.

Nun ist allerdings dieser Ansatz von der AfD in der Tat so schwurbelig und schwammig formuliert, daß ich sehr stark bezweifle, daß die wirklich ein neues Konzept haben und auch nur ansatzweise dies umsetzen würden. Ich vermute mal, sie schreiben das, von dem sie vermuten, daß viele es wünschen und gutheißen, so wie ich selbst ja auch, aber mir scheint keine Substanz dahinter zu sein.

bloedbabbler - 15. Sep, 18:31

Hallo Frau zuckerwattewolkenmond,

das ist aber so gar nicht nett, dass sie den Händlern schon schlechtes Tun unterstellen noch bevor die AfD die Macht ergreift Wahl gewinnt und für unser aller Seelenheil sofort danach die 7% Umsatzsteuer sinken und wegfallen. ;-)
Man könnte doch auch mal positiv annehmen, vorausgesetzt wir haben kein bspw. Lebensmittelkartell, dass sich die Preise über den Markt einpendeln werden, selbstverständlich um genau diese ominösen 7% weniger, sie verstehen. :-D
Aber die meisten Lebensmittel hätten dann ja gar keine MwSt. mehr, denn die sind ja auch jetzt mit 7% belegt, wie auch Bücher.
Und obwohl die Chance zum Missbrauch besteht, sollte man sich trotzdem ruhig mal Gedanken in dieser Richtung machen.


Zum Thema "Ganzheit" des Menschen.
Sie unterstellen jetzt aber auch, dass der normale Arzt dies nicht im Blick hat. Da kann ich jetzt leider auch nur anekdotisch beitragen, indem ich von meinen Ärzten ausgehe -da ist es definitiv nicht so. Heute früh mein Orthopäde erkundigte sich -wie immer- nach seelischen Befindlichkeiten bzw. "Was man so aktuell um die Ohren hat" um sich ein Gesamtbild der akuten/chronischen Erkrankungen zu machen.
Meine Hausärztin tut dies, außer bei einem Schnupfen oder ähnlichen Dingen gewöhnlich auch. Und so tun es die meisten meiner Ärzte. Allerdings muss das eben sicher nicht immer sein und -der Teil um den es ihnen geht- überzeugt mich nicht. Warum sollte ich jemandem, der als Grundlage für eine Erkrankung an solche Dinge wie blockierte Meridiane oder ein gestautes Chi denkt, mir eine bessere Behandlung angedeihen lassen, als jemand der mit einer nachweislichen und existenten Thematik sein Handwerk auf Basis eines Studiums verrichtet?

Ärzte scheitern oftmals daran, dass die GKV ihre Zeit fürs Zuhören oder Tätscheln der Seele nicht honoriert(seit der letzten Änderungen des EBM ist es allerdings etwas besser geworden mit der abrechenbaren Ziffernlage).
Diese Zeit des Zuhörens und des Empathie zeigens, die für den wichtigen Placebo-Effekt wichtig wäre, fiel und/oder fällt aber leider immer noch zu oft unter den Tisch. Da gebe ich Ihnen Recht.
Die Scharlatane hingegen lassen sich den Zeitaufwand entsprechend honorieren, der willige Kunde zahlt bereitwillig für die magische Handlung.
Das kann auch gerne so bleiben, nur halte ich es für absurd nachweislich nicht über dem Placebo liegende Handlungen und Tinkturen, samt Zuckerkügelchen, über den Topf der GKVs finanzieren zu wollen.
Wenn jemand an Engelsheilung glaubt oder sich mit vermeintlichen Medikamenten auf Basis von Hundekot, Bettwanzen, Kakerlaken oder der Nosode der Pferdemauke heilen lassen möchte, der kann das gerne tun.
Nur sollten solche Mittel bitte nicht in Apotheken erhältlich sein, denn dies suggeriert eine Wirksamkeit die nicht nachgewiesen wurde - und sie sollten eben ganz sicher dann nicht noch von der Allgemeinheit bezahlt werden müssen.

Nebenbei ist der Placebo-Effekt etwas Gutes, denn im Gegensatz zur behaupteten Wirkweise von vielen dieser Scharlatanerien erzielt man damit tatsächlich eine Wirkung.
Nur braucht man dafür eben diese wirkungslose „alternative Medizin“ gar nicht, deren Nachweis laut Studienlage nun gerade nicht über dem des zu erwartenden Placebo-Effekts liegt. Im besten Fall „Wellness“ statt Therapie.
Ich bin leider eher mit dem arschigen Bruderdes Placebo vertraut, dem Nocebo-Effekt. :(
Sie schreiben, meine liebe Frau zuckerwattewolkenmond:Ich vermute mal, sie schreiben das, von dem sie vermuten, daß viele es wünschen und gutheißen, so wie ich selbst ja auch, aber mir scheint keine Substanz dahinter zu sein.
Und den Teil ihres Satzes, den ich fett hervorgehoben habe, der gilt so direkt und Eins zu eins für das ‚alternative‘, besonders die Homöopathie: sie hat keine Substanz (mehr), sagt sie ja selbst. :-D
Und gerade die Homöopathen behandeln nun ja gerade keine Ursachen von Erkrankungen, sondern meinen an den Symptomen herumzuspielen, "Gleiches mit Gleichem behandeln ".
Ein hanebüchenes Konzept aus jener Zeit bevor man sich kleine Erreger, Bakterien und Viren vorstellen konnte. Weit entfernt von aktueller, medizinischer Vorstellung des Menschen und einer genetisch angepassten, individuellen Medikation.

Aber -wie gesagt- von mir aus kann sich jeder in die Hände von Traumreisenden begeben, mit Hilfe von selbsternannten Schamanen seinen tierischen Begleiter suchen(... da rumpelt irgendwo im Hintergrund der trügerische Castaneda durch Raum und Zeit) oder schlicht Zuckerkugeln lutschen für den Weltfrieden. Solange man sich nur selbst damit schadet und nicht auf Kosten der Allgemeinheit alimentieren lässt, bleibt es nur ein schwärender Rest an Aberglauben in unserer Zeit.
zuckerwattewolkenmond - 15. Sep, 21:19

Ähm,

"Sie unterstellen jetzt aber auch, dass der normale Arzt dies nicht im Blick hat."
Wo bitte tue ich das? Ich schrieb: "...auch wenn es durchaus immer Ärzte gibt, die sich redlich bemühen, aber da an ihrer einseitigen Ausbildung und an den Strukturen scheitern müssen."
Ich erlebe ebenfalls, daß Ärzte dank dessen, daß die Wissenschaft inzwischen schon weiter ist, auch psychische und persönliche Umstände einbeziehen und sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemühen. Allerdings erlebe ich auch ab und zu das komplette Gegenteil. Bei solchen Ärzten bleibe ich dann aber nicht.
Jedoch ist das alles eben immer nur in den engen Grenzen, die den Ärzten selbst durch ihre Ausbildung und durch die Strukturen gesetzt sind.
Dazu erzähle ich gerne eine Anekdote von meiner Seite:

Während meiner Chemo bekam ich Probleme mit dem Darm, da die Chemotherapeutika ja vor allem als Nebenwirkung die Schleimhäute angreifen. Ich konnte nichts mehr essen außer Joghurt und Weißbrot. Die Ärzte waren ratlos und gaben mir noch mehr Medikamente wie Cortison, Krampflöser und was weiß ich, natürlich alles Medikamente mit starken zusätzlichen Nebenwirkungen.
Durch Zufall stellte ich fest, daß die Isländisch Moos-Hustenpastillen meinem Darm halfen, ich weniger Probleme hatte und fast wieder normal essen konnte. Isländisch Moos-Hustenpastillen sollen eigentlich die Schleimhäute des Rachens schützen. Ich weiß nicht, ob sich ihre Wirkung tatsächlich auch auf meinen Darm erstreckten oder ob ich mir das alles nur eingebildet habe, allerdings ist die Kombination von Hustenpastillen gegen Darmprobleme doch eher etwas, woran ich selbst im Traum nicht gedacht hätte. Wie auch immer, für mich war es Rettung in der Not und ich erzählte das beim nächsten Chemotermin meiner Ärztin. Diese hörte sich das an, nickte und meinte: "Ja, ja, sowas Homöopathisches. Manchmal hilft es." Mir verschlug es fast die Sprache. Daß Pflanzenheilkunde etwas gänzlich anderes ist als Homöopathie gehört ja nun eigentlich schon fast zum Allgemeinwissen. Aber wenn selbst ein Arzt mit Medizinstudium das nicht weiß und alles durcheinanderwirft, schockiert mich das regelrecht. Tatsache ist, daß es für viele Medikamente auch pflanzliche Heilmittelalternativen gibt, die besser verträglich und zudem preiswerter sind. Nur an sowas wird eben nicht geforscht, weil man damit nicht so viel Geld verdienen kann. Und damit ist es anscheinend auch nicht interessant genug, um im Medizinstudium vermittelt zu werden, bzw. ist das Wissen darüber vielleicht in Fachkreisen fast schon "ausgestorben" und wird deshalb nicht weitervermittelt. Aber wenn das Wissen nicht vermittelt wird und fehlt, kann sich ein Arzt eben nur trotz allen Bemühens im Rahmen seines Wissens bewegen.

Ich bin der Meinung, daß ein guter Arzt grundsätzliches Wissen über alle Heilungsmethoden, auch die alternativen haben sollte, ob er sie nun anwendet oder nicht. Denn wie soll ein Arzt seinen Patienten richtig über alternative Methoden beraten, wenn er sie nicht kennt, bzw. nur von Hörensagen durch polemische Kommentare?
Tatsache ist auch, daß es alternative Heilmethoden gibt, die schon erfolgreich angewendet wurden. Ich denke da an ein Krankenhaus, ich glaube in Amerika, das die Therapeutic Touch-Methode eingeführt hatte. Auch manche pflanzliche Präparate oder Akupunktur werden nicht ohne Grund sogar von den Krankenkassen bezahlt. Wobei Akupunktur bei meinen Rückenschmerzen nicht gewirkt hat, aber es gibt ja auch immer zugelassene Medikamente, die eben nicht wirken. Doch was nützt es wiederum, wenn zwar einige pflanzliche Präparate von den Krankenkassen übernommen werden, aber die Ärzte gar nicht wissen, daß es da gute Alternativen gibt?

Die Isländisch Moos-Pastillen mußte ich trotz phänomenaler Hilfe selbst bezahlen, was ich aber gerne tat. Glücklicherweise bin ich in der Lage, mir die Dinge zu kaufen, die mir helfen und von den Krankenkassen nicht bezahlt werden, wie zum Beispiel auch Vitamin D und Magnesium. Schlimm dran sind die armen Schweine, die gänzlich auf den Katalog der Krankenkasse angewiesen sind, weil sie sich anderes nicht leisten können. Aber was mich wirklich ärgert ist, daß man über gute und nebenwirkungsarme Alternativen eben nicht einmal oder viel zu wenig informiert wird, sondern sowas selbst herausfinden muß oder aber noch zusätzlich Geld bei einem Heilpraktiker lassen muß, bei dem man aber auch nicht sicher sein kann, ob der einen objektiv berät.

Und dieses ganze Dilemma nur deshalb, weil sich die Schulmedizin und die alternative Medizin wie kleine Kinder im Kindergarten gegenseitig ablehnen, beschimpfen und bekämpfen. Das alles ist absolut nicht ganzheitlich. Ganzheitlich wäre, wenn das Wohl und die Heilung des Patienten an oberster Stelle stünde, alle dafür Hand in Hand gehen und die Egoprofilierungen hintenangestellt werden, weil sowohl die alternative Medizin als auch die Schulmedizin wichtige Ressourcen besitzen.
Einfach nur diese Einsicht und eine wirkliche Umsetzung in der Ausbildung und der Art und Weise wie Patienten betrachtet werden, wäre schon ein Anfang. Daß nun die Krankenkasse auf einmal alles bezahlt, erwarte ich noch nicht einmal. Ist halt blöd für die, die sich hilfreiche alternative Heilmittel nicht leisten können.

Nur weil bei Ihnen bestimmte Dinge nicht wirken, bedeutet das nicht, daß sie bei anderen auch nicht wirken. Selbst bei normalen Medikamenten schlagen manchmal welche nicht an und der Arzt hat jede Mühe, ein anderes Präparat zu finden, während es bei unzähligen anderen Patienten wunderbar wirkt. Das eben bedeutet Ganzheitlichkeit: die Individualität des einzelnen Menschen sowohl seines Körpers, als auch seiner Seele, ANZUERKENNEN und zu ACHTEN und auf diese Weise Anstöße zur Gesundung zu geben, aber sich nicht als Gott aufzuspielen, der ganz genau weiß, wie Heilung funktioniert. Das weiß nämlich niemand.

bloedbabbler - 16. Sep, 16:03

Hallo Frau zuckerwatte...

...wolkenmond, sorry das ich erst heute wieder dazu komme zu schreiben. Danke für die ausführliche Betrachtung inklusive eigener Anekdote.
Wir sollten uns versuchen auf den Begriff "Alternative Medizin" zu verständigen, denn sie scheinen darunter deutlich mehr zu subsumieren, als ich es tue, daher eventuell auch Missverständnisse?
Die von Ihnen genannte Phytotherapie ist da ein guter, weil fließender Vertreter. Selbstverständlich gibt es nachweisliche 'Heilpflanzen', deren Nutzen und deren 'Nachbau' ein Teil der evidenzbasierten Medizin ist. Hier machen manche Menschen gerne einen Gegensatz auf zwischen "Natur" und "Chemie", genauer betrachtet ist es aber wohl immer Chemie, auch wenns eine Pflanze ist, die wirkt. Nun gibt es aber auch Pflanzen, deren Nutzen nicht nachgewiesen wurde oder gar in Studien 'bewiesen', dem man nach bester Freigeistmanier dann bestimmtes Wirken andichtet, da sind wir dann wieder im Bereich der Scharlatane angekommen. Ein gewisses Risiko gibt es auch bei 'Naturprodukten', schwankt eben die gewünschte Dosis oftmals deutlich, dies kann man durch einen Nachbau in der Fabrik harmonisieren. Die vermeintliche Chemie ist dann durchaus kontrollierter zu nehmen und gegebenenfalls als 'sicherer' anzusehen.
Das was ich als 'alternative Medizin' also als Scharlatanerie ansehe sind Bereiche wie Bioresonanz, Homöopathie, Schamanen und ihre Geist-Traum-Reisen, der meiste Teil von TCM(einer Erfindung vom guten alten Onkel Mao-Tsetung) oder auch die sogenannte Germanische Neue Medizin, der gesamte Bereich der Pseudowissenschaft also, mit seinen Anklängen und Verwurzelungen zur Esoterik, der Bereich in dem man Glauben muss, statt echter Evidenz zu folgen.

Und ja, mir sind durchaus die Probleme mit der aktuellen Medizin bekannt, deren größtes Problem aus meiner Sicht in zweierlei liegt: erstes dem Wirtschaftssystem und zweitens dem Wirtschaftssystem. :D
Wir haben dort hauptsächlich profitorientierte Bereiche der Privatwirtschaft, deren Prinzip eben schlicht die Gewinnmaximierung ist und nicht die Suche nach bestmöglicher Heilungsmöglichkeit.
Wir haben weiterhin in unserem Gesundheitssystem Krankheit zur Ware gemacht, mit den Problemen die das mit sich bringt.
Gewinnmaximierung, Kosten-Nutzen-Rechnungen der kleinkarierten Controller und einem stetig steigenden Ausgabendruck, bei gleichzeitig nicht besser werdender Genesung.
Bei den GKV ist in Krankenhäusern die 'blutige Entlassung' zur Regel geworden, Kasse zahlt nur bis Tag X, Patient kostet und bringt nichts, also raus. Patient beginnt die Folgetage nachzubluten, kämpft mit Entzündungen und Infektion... kein Problem, Neuaufnahme und neuer Geldticker läuft los. War mal anders, da wurden Patienten nach ärztlichem Ermessen entlassen und nicht, weil der Controller laut gefurzt hat. Aber das Gesundheitssystem ist-wie vieles andere auch unter der Knute des Neoliberalismus- inzwischen massiv durchkapitalisiert worden, nicht zum Wohle des sogenannten Patientenguts, dass doch inzwischen längst eine Ware wie jede andere in der Zirkulationssphäre geworden ist.

Deswegen gibt es viele unnötige OPs, wir sind führend in Hüft-und Knie-OPs usw., deswegen werden viele Medikamente verschrieben, obwohl bei gar mancher Erkrankung auch schon ein wenig Ruhe und ein gepflegter Orgasmus reichen würde.
Aber, trotzdem ist die Art der Medizin, die wir haben, die einzige und nachweislich funktionierende eine evidenzbasierte. Das bedeutet -hier wird der werte Herr wvs vermutlich bessere Belege haben die meiner Annahme widersprechen- das die meisten Medikamente wenigstens einen reproduzierbaren Nachweis ihrer Funktionsweise haben müssen, und zwar in dem Bereich der dafür gedacht ist. Wenn dann als Herzprodukt hinterher ein Schwanzversteifer dabei rumkommt, auch gut. Aber die Studienlage zu besagtem Viagra lag beim Herzmittel und der inzwischen eigentliche Zweck war eine Nebenwirkung die man sich aus marktstrategischen und somit Profigründen urbar gemacht hat.
Dem gesamten Bereich der Scharlatanerie geht ein solcher Nachweis ab. Dies trennt die beiden Hemisphären in "Real" und "Traumwelt" ab. Wenn sich nun Ärzte mit den Untiefen von bspw. der Homöopathie, einem Verfahren, das in 200 Jahren keinen Nachweis seiner Wirkweise liefern konnte, der einem kontrollierten und reproduzierbaren Effekt beweisen konnte, nicht auskennen, so kann ich ihnen das nicht zum Vorwurf machen. Vielmehr mache ich es Ärzten zum Vorwurf, wenn sie mit einem abgeschlossenen Studium in der Tasche und oftmals einem (wenn auch billig zu erstehenden)Doktorgrad Patientenwünschen nachgeben und solchen Unsinn zur Ergänzung anbieten. Bei den meisten dürfte es Beutelschneiderei sein, die da das Wissen in die hintere Ecke zur Moral drückt, andere sind vermutlich einfach Esel oder auch sonst abergläubisch.
Wenn sie nun also schreiben: Und dieses ganze Dilemma nur deshalb, weil sich die Schulmedizin und die alternative Medizin wie kleine Kinder im Kindergarten gegenseitig ablehnen, beschimpfen und bekämpfen., so unterstellen sie eine vermeintlich Gleichwertigkeit, die definitiv nicht gegeben ist. Es sind keine zwei vermeintlich gleichwertige Verfahren der Heilung, sondern es gibt eine Medizin, die behandelt nach dem aktuellen Stand des Wissens(idealtypisch) und es gibt eine Form von Aberglauben der sich parasitär der Ängste und Verwirrungen von Menschen annimmt. Das wie gesagt, dem einen oder andern- das Ganze dennoch hilft, Placebo läßt grüßen, oder die normale Heilung des Körpers, das die Psychohygiene und die Aufmunterung stärken und manches Leiden dadurch beenden widerspricht meiner obigen Aussage nicht.
Es gibt ja, um kurz zur Akkupunktur zu kommen durchaus Hinweise auf eine Wirkweise bei bestimmten Indikationen, aber die funktionieren dann meist auch, wenn man bewusst neben die Chakren und Chi und Schlagmichtot Punkte piekst. Das scheint zu bedeuten: das ideologische Gerüst ist Mist, die Manipulation des Körpers mit Nadeln kann bestimmte gewollte Reaktionen fördern, die eine Verbesserung der Situation für den Behandelten bei einer bestimmter, klar definierten Indikationslage erlauben.
Was nun aber die von Ihnen erwähnte Therapeutic Touch-Methode angeht, die scheint nun so klar als Humbug nachgewiesen, wie ich es mir besser nicht vorstellen kann.
Und auch eine stattfindende Anwendung spricht ja nicht unbedingt für ein funktionierendes oder gar nachgewiesenes Wirkprinzip. (So rannte in einem mir bekannten Krankenhaus eine Klangtherapeutin mit ihren Klangschalen am Bett von Krebspatienten herum und hämmerte auf das Messing - zur Heilungsunterstützung. Ein Angebot des Krankenhauses, von der Kasse bezahlt. *rolleyes*)
So kann man auch mit genug krimineller Energie oder Kohle in der Hinterhand bestimmte Entwicklungen forcieren. Ich zitiere hier kurz aus dem Psiram Wiki zum Thema:
In den USA wurde die Methode durch intensive Lobbyarbeit insbesondere unter Krankenschwestern bekannt gemacht. Dort sollen angeblich 50.000 Krankenschwestern kostenpflichtig in TT ausgebildet worden sein. Die "North American Nursing Diagnosis Association" erfand dazu eine angebliche Krankheit mit der pseudomedizinischen Bezeichnung "Energy Field Disturbance" (Störung des Energiefeldes), die mit TT behandelt werden soll.
Der Skandal von TT-Empfehlungen des kalifornischen "Board of Registered Nursing" (CBRN) führte 2009 zur Absetzung von Board-Mitgliedern durch Gouverneur Arnold Schwarzenegger. (psiram wiki)

Für die Wirkweise- oder besser die nicht existente Wirkweise dieser 'Therapie' reichte ein 9 jähriges Mädchen mit einemfunktionierenden Gehirn, dass selbiges auch benutze(siehe dazu im oben verlinkten Beitrag den Abschnitt "Der Emily Rosa-Versuch").
Zum Thema,“ es wird schon was dran sein, wenn die GKV das bezahlt“. Nöö, muss es nicht.
Aktuell sieht man das an den Äußerungen der Techniker zur Finanzierung der Homöopathie, mit der Begründung, dies würden die Patienten wünschen und man stehe eben im Wettbewerb mit den anderen Kassen.
Das sind die Triebfedern warum offensichtlich unwirksame, magische Konzepte von der Allgemeinheit bezahlt werden.
Wettbewerb und der Versuch zu profitieren von Menschen die sich etwas wünschen. Wirkweise oder gar Evidenz ist da eher an letzter Stelle, wie man auch an vielen der angebotenen Kurse zur Prävention sehen kann. Lifestyle und Wellness statt nachgewiesener Unterstützung. Die Geißeln unserer Zeit.

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