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Donnerstag, 27. Juli 2017

Glenfarclas 17

Und weiter gehts mit Whisky aus der Standardrange der privat geführten Destillerie Glenfarclas aus den Highlands.

Mit 43% wird der 17 jährige in 0,7 Liter Flaschen abgefüllt, die typische Dose ist orange-rot, die Ms. sagte dazu Lederrot, und der umseitige Text auf der Dose ist wie immer mit nichtssagendem Marketing- und Gefühlsblabla befüllt.
Der 17 jährige kostete mich 48,99 € an der Tanke im befreundeten Ausland, Anfang 2015, und ist damit deutlich teurer als der in 1 Literflasche abgefüllte 18jährige, der dort zum gleichen Zeitpunkt dort 49,99 kostete.
Lustigerweise ist der Unterschied inzwischen so, dass der 17 jährige sogar überall mehr kostet, als der 18 jährige obwohl der mit 0,3 Litern mehr in der Flasche daherkommt..
Zwischen 54 und 60 Euro kostet der GF 17er momentan bei den Versendern, der 18er liegt meist noch unter der 50.
Glenfarclas 17 Flasche
Aber auch der 8 und der 10 jährige kosten ja umgerechnet mehr, als die 1 Literflasche vom 12er. Wobei ich den 12er angenehmer zu trinken finde, als den 10er; der 8 er liegt da gut dazwischen.
Soviel zur Bepreisung, die man aber insgesamt bei Glenfarclas Originalabfüllungen immer noch als sehr fair honorieren muss.

Doch nun zum Objekt der Begierde.
Der GF 17 hat eine wunderschöne Tabaknote im Aroma - trockener Tabak, kein brennender.
Und er riecht deutlich jünger, als er ist - feine dunkle Ferkelnase, Sherry und Matschfrucht aber wichtiger Absenz von Streichhölzern oder Sylvesterkrachern. Gut!

Im Mund macht er mit einem Schwall dunkler Süße auf, Rosinen sind deutlich präsent. Er ist klar warm, leicht cremig, dunkle Schokolade und etwas Espresso(einfacher, kein doppelter! :-D)
Dann kommt leider ein muffiges, dumpfes und stumpfes Element dazu, sowie eine Holznote der Marke Sandelholz(?). Sherry ist präsent, Malz ebenso.

Im Abgang legt sich der Muff auf die Zunge und klebt wie Scheiße Kaugummi am Schuh daran fest. Er bleibt dabei aber dunkel und süß, leichte Bitterkeit jenseits vom Espresso krabbelt ans Zäpfchen.

Klingt jetzt im gesamten nicht so überzeugend, vor allem wegen des Muffs, den ich im Abgang tatsächlich als deutliche Schwachstelle empfinde, ist aber ein Klasse Whisky.
Ohne den Muff aus tausend Jahren -unter der Daube und den Talaren- wäre der eine glatte 5 geworden, so gibts von mir Abzüge in der B-Note und er landet bei 4 Fässern.




In der Whiskybase gibts dazu: Glenfarclas 17


Wertung Single Malt
Glenfarclas 17

Geschmack:
Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4
Fazit: Der Glenfarclas 17 ist ein gelungener, schöner und gut gereifter Whisky aus dem Sherryfass. Der Preis erscheint angemessen, wenn aus den Fässern der Muff rausgekratzt ist, schmeckt der sicherlich phänomenal. So bleibt er ein guter und leckerer Whisky für all jene, die sich auch an einer bitteren und cremigen Note nicht stören. Deutliche Steigerung zum 12er aus der Standardrange.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Glenfarclas 12

Jaa, ich gebe es zu ich mag Glenfarclas recht gerne, auch wenn ich immer wieder in der Vergangenheit über die matschigen Früchte gemault habe.
Mit der Zeit gewöhnt man sich an das 'Sherry' Element bei denen und wird durchaus warm damit.

Die Schwere der Ferkel finde ich im Sommer eher nicht so klasse, aber in der Übergangszeit des Jahres ist mir Glenfarclas meist ein treuer Begleiter geworden.

Nachdem ich bereits in längst vergangenen Zeiten den 105, den Heritage und den 8 jährigen hier im Blog besprochen habe, steht heute der 12 jährige aus der Standardrange zum Rapport.
Glenfarclas 12 Flasche
Ich hatte einige Ausgaben über die letzten Jahre vom 'guten' 12er im Glas, die preiswerten 1 Literflaschen von der Tanke im befreundeten Ausland für knapp 27€ und sogar einmal eine 0,7 Liter Flasche, die aber genauso viel kostet, wie die Literflasche, und somit echt keinen Sinn macht in der Anschaffung.
Es gab leichte Schwankungen, beim letzten, jenen, den ich hier bespreche, gabs leider eine gute Schippe Schwefel umsonst dazu, die hat mir den Spaß am GF12 ein wenig vergällt.
Diese letzte Buddel stammt aus 2015, war eine Literflasche und kostete -wie auch heute noch- um die 27 €, bei den meisten Onlinern liegt sie augenblicklich um die 30.

Der Glenfarclas 12 kommt in der typischen runden Dose von Glenfarclas daher, die Farbe ist blau und die Flasche eine richtige Buddel, nicht Gangnam, sondern Glenfarclas Style.

In der Nase ist der GF12 voll und fast schon schwer, schön dunkel und malzig. Beim Schnuffeln hats noch nix mit Schwefelnote, zumindest nicht spürbar oder gar vordergründig, sodass die Überraschung umso ärger war.

Im Mund ist der 12er erst schön süß mit Honig und dabei auch schon deutlich warm. Mindestens ein Fass wurde dem Teufel entrissen und schwefelte sein Aroma zwischen die leichten, matschigen Faulfrüchte(ganz wenig faul diesmal). Der Schluck ist deutlich warm, fast schon pfeffrig im Antritt und wunderbar malzig dabei. Etwas später kommt noch ein Trockenheitsgefühl und etwas Würze dazu. Gut wie immer, vor allem das Malzige weiß zu gefallen - die Schwefelnote stört mich aber deutlich.

Im Abgang bleibt der Whisky warm, brennt fast schon; die Zunge bizzelt und ein abgestandener Sherry-Geschmack krallt sich katzengleich an den Papillen fest.
Es überwiegt dooferweise ein Geschmack nach Papier und Holz, der sich mittel- bis deutlich zu lang hält.

In der Whiskybase gibts dazu: Glenfarclas 12


Wertung Single Malt
Glenfarclas 12

Geschmack:
Fass3 bis Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile5
Fazit: Der Glenfarclas 12 ist ein sehr schöner, sherrytöniger Einsteigerwhisky, der -wenn nicht gerade die Schwefelhexe ins Fass gespuckt hat- immer seinen Kauf wert ist. Ich habe hier die Erfahrung mit den weiteren Flaschen mit in die Wertung einbezogen, sonst wäre es für diese Ausgabe nur eine 3 geworden. Normalerweise liegt der 12er bei mir bei einer 4.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad