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Mittwoch, 24. April 2013

Glenfiddich 14 "Rich Oak"

Es gibt ja Whisky Kenner, selbsternannte Fachleute und Connaisseurs von Gottes Gnaden die lehnen Blends, nicht schottische Single Malts oder ganz allgemein die amerikanische Plörre, genannt Bourbon ab. Diese Sorte Mensch, die sich bewusst ihre Welt klein hält ist mit schon immer suspekt gewesen.
Denn, wer sich freiwillig -aus welchem Dünkel heraus auch immer- um die Möglichkeit bringt seinen Horizont zu erweitern, ist letztlich ein armer Tropf, den man sicherlich bedauern kann; ich halte es aber eher mit energischem Kopfschütteln ob dieser Doofheit.
Nicht ganz so schlimm, aber von ähnlichem Kaliber sind jene, die pauschal etwas ablehnen, nur weil es dem Massengeschmack entspricht, weil es gar kommerziell und eben nicht das edle und veritable Nischenprodukt, das sie als Futter für ihre selbst erschaffene Isolation brauchen, ist.
Menschen, die, weil es einen Whisky im Supermarkt zu kaufen gibt und weil er der meistverkaufte Single Malt weltweit ist, alles aus dieser Destillerie ablehnen.
Kann ja nichts taugen, so der überhebliche Tenor.
Das sich hin und wieder auch Dinge verkaufen, die solides Handwerk mit einem sehr guten Preisleistungsverhältnis kreuzen, entgeht diesen elitären Bummsköppen.

Lange Vorrede, aber leider nötig um meinen Standpunkt besser zu verdeutlichen.
Ich probiere und trinke nahezu jeden Whisky und habe inzwischen kaum einen wirklich schlechten ab 10 Euro im Glas gehabt; deutlich darunter ist die Ausfallrate jedoch signifikant höher und macht tatsächlich keinen Sinn.
Dann lieber das Geld gespart und etwas später eine höherpreisigen Flasche (ab 10 Euro) geholt, die Zunge, der Gaumen und auch das Hirn dankt es einem.

Aus obigem konnte man vielleicht schon erahnen von welcher Destillerie der heutige Whisky stammt: Glenfiddich.
Glenfiddich 14

Glenfiddich hat mit dem 12 jährigen einen guten Einsteigermalt in den Supermärkten platziert, den man auch dort kaufen sollte, da er dort meistens deutlich billiger ist, als bei den Onlineversendern.
Ich habe allerdings den 14 jährigen mit dem Beinamen Rich oak angestochen und seinen Lebenssaft erst in mein Glas und dann voll Wonne in mich rinnen lassen.

Vorweg gestehe ich, das mir die abgerundet dreieckige Tube von Glenfiddich gefällt, sie lässt sich mit einer Hand schöner umgreifen, als die normalen runden und sieht auch irgendwie edler, weil anders aus.
Die Tube ist immer gleich, lediglich die Farben ändern sich grün(12j), orange(14j), rot(15j) und braun (18j) bei den unterschiedlichen Altersstufen, die hier bei mir im Schrank stehen.

Der 14 jährige Rich oak wird gefinisht, reift also - in diesem Fall - für 3 Monate in neuen Eichenfässern (amerikanische und spanische Fässer) nach.

In der Nase sammelt sich ein leichtes, sommerlich-blumiges doch dabei etwas schwaches und süßliches Aroma, das dennoch Lust auf mehr macht.
Der Geruch ist harmonisch und ausgewogen.

Auf der Zunge ist der Glenfiddich 14 Rich oak samtig, weich und ölig.
Süßer Geschmack nach Honig mit sehr sanfter Eichenwürze.
Angenehm vom ersten Tropfen süffig und lecker.

Im Abgang wird es erstmalig warm, leichte Süße die schnell verblasst und wie auch beim Tullibardine Aged Oak Edition geradezu auffordert nachzuschenken.

Ein herrliches Stöffchen, handwerklich sauber und mit Verstand und Können gefinisht mit einem wirklich gutes Preisleistungsverhältnis, leider immer noch mit 40% Alkohol abgefüllt und auch weiterhin mit E150a für die Doofen farblich abgerundet.

Unschlagbar günstig, wenn man in Luxemburg zuschlagen kann, dann kostet der 0,7 Liter umgerechnet 23 Euro, meine Flasche kostete in einem Supermarkt zur Weihnachtsangebotszeit 29, xx Euro und bei den meisten Händlern im Netz sind es um die 32 Euro wenn man sich den Liter für 45,xx holt, sonst über 37. :-o


Wertung Single Malt
Glenfiddich 14 'Rich oak'

Geschmack:
Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4

Fazit: Ein wunderbarer, süfiger Sommerwhisky zu einem guten Preisleistungsverhältnis, am Besten die Literflasche kaufen, dann kostet er knapp über 32 Euro für die 0,7 Liter und das ist er mit jedem Schluck wert. Wer um Glenfiddich einen Bogen macht, weil es Glenfiddich ist, der sollte seinen Standpunkt noch mal überdenken, denn das hier ist ein wirklich guter Whisky mit einem angemessenen Alter und einem guten Finish.


Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Donnerstag, 18. April 2013

Tullibardine 'Aged oak edition'

Der heutige Whisky stammt aus der Destillerie Tullibardine.
Sie war von 1994 eingemottet bis Ende 2003 und produziert nun seit 10 Jahren wieder.

Meine Tullibardine Aged Oak Edition stammte aus Luxemburg, bei den üblichen Verdächtigen ist -mit etwas Glück- eine davon für einen Preis um die 26-27 Euro pro 0,7 Literflasche zu erwerben.
Tullibardine Aged oak edition Flasche
Es passiert mir bei Whiskyflaschen und ihrer Umhausung selten, dass ich auf den ersten Blick verliebt bin, hier war das der Fall.
Eine elegante Tube, mit schnörkeliger Schrift verziert und in unaufdringlicher Pergamentfarbe gehalten, umgibt eine stimmige Flasche bei der ebenfalls Braun, Gold und Gelbtöne überwiegen.*Seufz*

Die Rückseite informiert darüber, dass der Whisky in Tullibardines eigenen alten Eichenfässern gereift ist.
Hä?
Gehören die Fässer von Whiskyhersteller denn nicht denen, sondern der Krone oder Diogenes?
Das inzwischen diverse neue Sherryfässer den Whiskydestillen gehören und von den Sherrymenschen gefüllt werden,istmir ja bekannt, aber anders herum? Ich bin verwirrt.
Oder soll das darauf hinweisen, das diese Fässer alte mehrfach befüllte Tonnen sind, im Gegensatz zu frischen Bourbon-Refillfässern oder neuen Sherryeimern?

Eventuell ist aber auch einfach nur ein Marketingheini auf den Satz gekommen und dieser hat, wie meistens wenn jenes Pack etwas absondert, keine Sinn, schon gar keinen tieferen.
Seis drum.

Wichtiger ist der Hinweis auf der Vorderseite des Etiketts Fine, rare, smooth & mellow, denn der zeigt tatsächlich gut an, wohin die Reise mit diesem schlanken Kompagnon geht.

In der Nase eine herrliche frische zitronige Note, blumige Aromen treffen sich mit feiner Vanille und machen das Schnuffeln zu einem sehr erfreulichen Ergebnis.
Alles wirkt dabei aber nie aufdringlich, sondern immer sommerlich leicht und viel Wahres, Schönes, Gutes versprechend.

Im Mund erfüllt sich das etikettierte Versprechen; er ist sehr mild und weich, dabei mit wunderbarem süßen Honig, einer Spur Marzipan und Vanille gekonnt in Balance gehalten von den Eichentönen die nie bitter, sondern angenehm würzig daherkommen.

Auf den Lippen fettet er leicht nach, die Süße bäumt sich kurz auf und schnell ist der junge Tullibardine danach auch schon weg.
Normalerweise stört mich ein so kurzer Abgang, aber hier fand ich es eher eine Chance einen weiteren Schluck davon genießen zu können.

Wow, das hatte ich nicht erwartet, aber beim ersten Anblick still gehofft.
Ein Whisky von dem man sich -bei einem Einkaufspreis von unter 20 Euro in Luxemburg- etwas in der Richtung Speyburn 10, Glenlivet 12 oder Glenfiddich 12 erwartet hat, entpuppt sich, als definitiv mehr als einen Tacken, leckerer, als es diese durchaus guten preiswerten Einsteigerwhiskys sind.
Davon sollte ich immer eine Flasche im Haus haben.
Leider war gerade alles weg bei den lieben Menschen im befreundeten Ausland, ich hoffe aber beim nächsten Stopp gibt’s ihn wieder.

Wertung Single Malt
Tullibardine 'Aged oak edition'


Geschmack:
Fass4 bis Fass5
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile5

Fazit: Ein gelungener, sehr süffiger und milder Whisky mit einem guten Hauch Speyside. Für eine überraschend kleinen Preis erhält man einen eleganten jungen Whisky, dessen schöne Verpackung auch die Dame des Hauses ohne Murren akzeptiert. Umgekehrt sowieso. :-D Wer einen leichten Frühlings – oder Sommerwhisky sucht, oder einen preiswerten Allday-dram, der sollte ohne Nachdenken zuschlagen. Klare Kaufempfehlung.


Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Samstag, 13. April 2013

Two down, many more to go

Dass die beiden größten Ärsche, denen wir die gnadenlose Umsetzung einer neoliberalen Politik verdanken, beiden dement waren ist Fakt.
Das aber Reagan und Thatcher -großen Teilen der Definition nach- schon vorher dement gewesen sind, liegt imho auf der Hand.
Wenn ich Tante wikipedia dazu bemühen darf:Demenz [...] ist ein Defizit in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, das zu einer Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führt
Wer sich anguckt, welche asozialen Gesellschaftsstrukturen die beiden gefördert haben, wie sie 'das Soziale' bis zur Karikatur der Begrifflichkeit abgebaut haben und dabei empathielos und emotionslos vorgegangen sind, der kann kaum zu einem anderen Schluss kommen.
Bei den späteren britischen Nachfolgern Major, Blair und Konsorten, sowie der Bush Sippe könnte man ja noch von der Differentialdiagnose angeborene Minderbegabung ausgehen und Billyboy Clinton hat sich vermutlich durch nichtinhalieren von Gras doof geraucht, aber bei diesen beiden Urgesteinen des Klassenkampfes von Oben kann man das wohl guten Gewissens ausschließen.

Was bleibt?

Mein Bedauern nicht religiös zu sein und an eine Hölle zu glauben, denn diesen beiden Dreckstücken würde ich eine endlose Qual gerne anempfehlen und zwar aus tiefstem Herzen.



Schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr Blödbabbler

Dienstag, 2. April 2013

Jabba wird obdachlos

Gestern hatte ich noch die stille Hoffnung, dass es sich bei der Meldung um einen Aprilscherz handeln könnte. Heute, nachdem auch der stern etwas dazu schreibt, muss man wohl konsterniert feststellen:
Nein, es handelt sich lediglich um einen weiteren erfolgreichen Versuch islamischer Kreise sich als Opfer, als Verfolgte und als lauter Nutznießer einer völlig aus dem Ruder gelaufenen political correctness zu generieren.

Und weiter gehts beim fröhlichen Kuschen vor völlig absurden übertriebenen Forderungen.
Lego hat 'nachgegeben' auch, wenn sie sich den Anschein geben, als sei das ein natürliches Auslaufen ihres Produktes "Jabba's Palace".

Die Irren Gläubischen die nicht nur an fliegende Pferde und wartende Jungfrauen in Endzeitzonen glauben, sondern sich auch immer und überall als Verfolgte generieren wollen oder sogar müssen, haben den dänischen Konzern zur Einstellung des Jabba Palastes gebracht.
In ihrer offensichtlich hineinphantasierten Bauinterpretation, über die ich bereits was geschrieben habe (Lego, Logo, Lachnummern), lag wohl so viel Macht, das sich das dunkle Spieleimperium den aufrechten frommen Rebellen und ihrem allmächtigen Gott und seinen noch ganz doll viel schlaueren Propheten gebeugt hat.

Vermutlich wären sonst auch bunte Legobausteine in Ägypten - zwischen dem aktuellen Volkssport Vergewaltigung der weiblichen Bevölkerung- als Zeichen des Protestes angezündet und geraucht worden.
Präexplodierende Menschen hätten hurtig ihre Wallfahrt nach Legoland angetreten um dort siegessicher die grüne Fahne des allseits beliebten und immer so friedlichen Islam gehisst.
Aber, zu all diesen inzwischen üblichen Handlungen musste es gar nicht kommen, denn man hat in vorauseilendem Gehorsam den Idioten nachgegeben und sie für ihre nächsten, ebenso sicher wie das Amen in der Kirche, kommenden absurden Forderungen gestärkt.

Wie es scheint herrscht -übrigens durchaus naheliegend- Narrenfreiheit unter dem Signum von Religionsfreiheit.

Nicht nur, dass nicht hinterfragt wird was es mit "Religion" und institutionalisiertem Glauben auf sich hat, was denn wahnhafte Einbildung und offensichtliche Geistesschwäche zu einer Gesellschaft und deren Fortbestehen beitragen kann oder soll; nein, man hofiert und verstärkt diese idiotischen Tendenzen noch.

Jedes Mal wenn solcher - für jeden sichtbaren - Blödheit nachgegeben wird, stirbt ein Teil jener Gesellschaft , die Vernunft und Ratio in den Mittelpunkt stellt und die Errungenschaft der Meinungsfreiheit auch denen anbietet, die sie letztlich mit Füßen treten.

Kopfschüttelnde Grüße von Ihnen Ihrm

Blödbabbler

Samstag, 16. März 2013

Jack Daniels Single Barrel #L-21 11-0314 1-14-11#

Und weiter gehts mit der Whiskey Verkostungswoche.

Diesmal geht es um einen Jack Daniels Single Barrel abgefüllt 14.01.2011 und von mir um Ostern 2011 herum erworben.

Gewöhnlich kostet die Geschenkpackung mit 2 (Tumbler) Gläsern um die 35-38 Euro, bei einem Getränkegroßhändler vor Ort gabs den die letzten Jahre allerdings zu Ostern immer für sehr gute 26-27 Euro. Jack Daniels Single Barrel Flasche
Die 'normale' Flasche kostet bei den üblichen Verdächtigen knapp 30 Euro für 0,7 Liter Sprit; hier sollte man aufpassen, denn manch ein Händler Unternehmer nimmt auch gerne mal knapp 35 dafür. ;-)

Die Karaffe in der der Jack Daniels Single Barrel daher kommt ist schön und macht was her - ich werde sie nun, nachdem sie leer ist, als Mutter aller Gefäße für eine "Living Bottle" nutzen.

Meine Erfahrung mit sogenanntem Tennessee Whiskey beschränkt sich bisher auf den Gentlemen Jack(hierzu in Kürze ein Artikel) und den 'normalen' No.7.

Auch wenn Jack Daniels sich mit der Bezeichunng quasi ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen hat, so ist ein Tennessee Whiskey -wie es Oliver Klimek in seinem blog dramming.com sehr schön erläutert- eben doch 'nur' ein Bourbon.

Vorweg sei bereits verraten, ich bin kein großer Fan von Jack Daniels Erzeugnissen, zumindest nicht von den drei oben erwähnten, die ich bisher bereits im Mund hatte.
Wie so oft scheint mir das Geld sinnvoller in der Produktion, der Hege und Pflege des Whiskeys angelegt zu sein, als es in Werbekampagnen zu stecken; zumindest wenn man es aus der Sicht eines Nichtwirkungstrinkers betrachtet.

Der Jack Daniels Single Barrel hat die intensivste Klebstoffnote aller bisher von mir verkosteten Bourbons, wobei die nach fast zwei Jahren geöffneter Flasche zum Schluss naturgemäß hin deutlich abgenommen hat.
Er sticht beachtlich in der Nase nach einer Mischung aus Nagellackentferner und Fliesenkleber und man erwischt sich unweigerlich beim Summen von "... now I wanna sniff some glue..." von den Ramones.
Aber es finden sich selbstredend auch die Klassiker - sanftes Karamell und Vanille.

Insgesamt nicht schlecht, wenn auch sicherlich für die meisten Nasen gewöhnungsbedürftig.
Deutlich stärker und viel intensiver als beim normalen No.7 und um Meilen entfernt vom weichbrotigen Gentleman Jack.

Im Mund trifft er überraschend stark für seine 45% auf, er ist deutlich Ölig und hat einen süßen Geschmack.
Leider findet sich dort- ebenso wie abgeschwächt auch im Gentleman Jack- ein Geschmack nach dunkler Frucht, beinahe wie Sherry den ich so gar nicht mag.

Die Zunge und der Mundraum werden schnell trocken, eine 'komische' säuerliche und gar nicht frische Note schmuggelt sich noch am Lakritzgeschmack vorbei.

Also das schmeckt mir nicht immer und es gibt gute Gründe wieso ich fast zwei Jahre für das Leeren dieser Flasche gebraucht habe.

Es schmeckte nicht wirklich schlecht, aber ich brauchte dafür gewisse Momente in denen ich gerne dazu gegriffen habe und die sind wahrlich selten.

Sein Abgang ist mittellang, vanillig und immer noch trocken holzig.

Ich will nicht ungerecht erscheinen, aber von diesem Whiskey hatte ich mir deutlich mehr erhofft und es tröstet mich nur am Rande, das er der beste der drei genannten Jack Daniels Stoffe war und imho ist.

Trotz Ostern und der vermutlich 'billigen' Preise beim Getränkemarkt werde ich -wie auch schon 2012 - nicht wieder zugreifen.

Denn selbst für 25-27 Euro bekommt man einen besseren und deutlich mehr Spaß machenden Schnaps aus den USA, egal ob Bourbon oder Rye.

So bleibt denn auch mehr für die Jacky-Cola Connaisseure und die harten Männer auf ihren schnellen Bikes übrig - sicherlich auch eher die Zielgruppe.



Wertung Tennessee Straight Bourbon Whiskey
Jack Daniels Single Barrel Rick #21 Barrel #11-0314 Bottling Date 1-14-11

Geschmack:
Fass3
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile3


Fazit: Intensivste Nase nach Klebstoff bisher und ein Geschmack, als wenn er in einem Sherryfass nachreifte. Nicht wirklich mein Fall - ein irgendwie sperriger Bourbon der sich auch nach zwei Jahren keinen Platz in meinem Herzen erobern konnte. Dafür aber mit hübscher Karaffe.


Ihnen Ihr Blödbabbler

Montag, 11. März 2013

Wild Turkey 8 yo 101 proof

Im Rahmen meiner Whiskey Tastingnotes Woche stelle ich heute den Wild Turkey 8 yo 101 proof' vor.
Aufpassen, es gibt auch den 101 ohne Altersangabe, der wird in diversen Foren als Nachfolger des von mir getesteten dargestellt.
Meine Buddel fasst einen Liter und kostete 18,xx Euro und war ein Mitbringsel des Herrn AausB aus Luxemburg.
Wild Turkey 8 yo 101 proof Flasche
Bei den sonstigen, üblichen und von mir hochgeschätzten Internetversendern kann man den Liter des achtjährigen Wild Turkey 101 gewöhnlich für 25-29 Euro beziehen.
Im Gegensatz zu den meisten Bourbons, welche ich mir zugelegt habe, versteckt sich die Flasche des 101 proof in einer stabilen Pappschachtel während die meisten sonstigen nackisch daherkommen und kamen.

Der penetrante Hinweis auf der Flasche und der Verpackung, das dieser Whiskey in frischen ausgekohlten Fässern aus amerikanischer Weißeiche gereift ist, scheint mir reines sinnfreies Marketingsprech zu sein.
Denn, soweit mir bekannt, muss Bourbon zwangsweise aufgrund der amerikanischen 'Bourbonverordnung' in neue aka frische Fässer abgefüllt werden(genaueres siehe direkt 27 C.F.R. § 5.22 The standards of identity. Title 27 - Alcohol, Tobacco Products and Firearms ) .
Das man dann dazu nicht extra europäische Eiche herantransportiert, sondern auf die schneller wachsende Holzart vor Ort zugreift, erscheint mir nicht nur aus Kostengründen offensichtlich und sinnvoll. Amerikanische Weißeiche ist allerdings nicht zwingend notwendig um einen Bourbon herzustellen, ebenso müssten es keine Fässer sein, sondern eben nur container.

Aber genug gemäkelt.

Der Wild Turkey 8 yo 101 proof hat, ebenso wie sein 'großer' Bruder der Wild Turkey Rare Breed einen Korken, was ich zumindest meiner ersten Fassung des Rare Breed sehr bedauert habe - der Korkgeist schlug da nämlich sachte zu und vermieste mir den Abgang deutlich und konsequent.
Ich mag anständige Schraubverschlüsse!
Die eliminieren wenigstens jene Whisk(e)ypest einer nachhaltigen Korkgeschmacksversauung eines teuren Getränks definitiv, sauber und sicher.
Und hey, auf das schöne, aber einmalige, *plopp* kann ich zur Not auch verzichten, eventuell gibts dazu ja mal 'ne passende App. :-D

Ich habe den Wild Turkey, trotz seiner 50,5% Alkohol die meiste Zeit unverdünnt getrunken, denn die meisten Bourbons ,welche ich bisher unter meinen Fingern hatte, neigen leider zum ansatzlosen Verwässern, selbst wenn die Prozente noch deutlich über 40 liegen.

In der Nase macht sich ein sehr schönes pfeffriges, würziges Aroma breit, mit sehr schönen vanillig und mandeligen Trägern bei einer mittleren Klebstoffdichte.
Und selbstverständlich 'riecht' man auch den Alkoholanteil von über 50%, der Stärke verheißt, aber nicht unangenehm bis in den Frontallappen einschlägt wie ein Eispickel am Trotzkigedächtnisabend(und ja, ich weiß es war ein Eisbeil und kein Eispickel, der den werten Herrn Bronstein traf).

*Bumm* macht es dann allerdings, als der erste Schwall des Wild Turkey 8 yo 101 proof' eventuelle Unklarheiten oder auch Widerstände auf der Zunge und im Mundraum wuchtig wegbläst und das Zäpfchen wie ein aufgerollte rote Fahne im Wind tanzen läßt.
Ein herrlicher Vanillegeschmack, deutlich spürbare würzige Elemente der fässernen Art erfreuen mich vom ersten Augenblick an.

Die intensive vanillige Süße ist sehr schön abgerundet und wird doch auch akzentuiert durch die Würze (Fass und Roggen?) - sie bilden eine gelungene Einheit.

Im Schlund macht der Straight Bourbon deutlich warm, sicherlich eben auch den 50,5% Alkohol geschuldet, es brennt leicht pfeffrig nach.
Dennoch gleitet er auch hier sanft vanillig aus und lässt einen befriedigt schmatzend nochmal zur Buddel greifen um sich beglückt nachzufüllen.

Sehr schönes Stöffchen aus Lawrenceburg, Kentucky.

Wertung Kentucky Straight Bourbon Whiskey
Wild Turkey 8 yo 101 proof'

Geschmack:
Fass5
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4 bis Smile5


Fazit: Ein sehr süffiger und guter Standardbourbon, mit anständigen 50,5%. Für knappe 25 Euro für den Liter mit einem guten bis sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer mal in einen Bourbon reinschnuppern möchte, der mit mehr Dampf als die 'normalen' daher kommt oder wer einfach einen wahrhaft leckeren und guten Whiskey trinken möchte, dem sei der Wild Turkey 8 yo 101 proof wärmstens ans Herz gelegt, vor allem wenn an dem Gerücht was dran ist, das diese Fassung eingestellt wird/wurde.


Ihnen Ihr Blödbabbler

Donnerstag, 7. März 2013

Four Roses 'Yellow'

In meiner Woche des Whiskeys heute ein Standard Bourbon den es quasi an jeder Ecke gibt - den Four Roses 'Yellow'.

Im Gegensatz zum Rebel Yell, der martialisch mit einem Kavalleristen samt gezücktem Säbel im Galopp auf seinem Label daherkommt, unterstreichen hier die namensgebenden vier roten Rosen auf gelben Grund den romantischen Anspruch des Südens.

Zumindest, wenn man der auf rückseitigem Label beschriebenen Geschichte der Marketingabteilung folgen möchte.
Der Gründer des Four Roses Bourbon, der da noch nicht so hieß -vermute ich mal stark :-D - machte einer Südstaatenschönheit einen Antrag mit der Bitte ein Anstecksträußchen aus besagten vier Rosen beim großen Ball zu tragen, wenn sie ihn und seinen Antrag denn erhöre. Nun, ratet mal was sie trug und wie die Sache ausging?
Hach, seufz, irgendwie werde ich da ganz feucht vor Rührung, aber zurück zum Gegenstand meiner Betrachtung, denn wer braucht Romanzen wenn er guten Schnaps haben kann.

Der Four Roses 'Yellow' ist der Einstiegsbourbon, es gibt davon noch einen small batch und einen single barrel, der sb steht aber noch jungfräulich in meiner Höhle des Lasters aka Barfach.
For Roses 'Yellow' Flasche
Ich habe mir die 1 Liter Flasche für unschlagbare 15,99 vom Herrn AausB aus Luxemburg mitbringen lassen, gewöhnlich kostet er bei den normalen Versendern knapp 20-22 Euro.
Wie bei vielen Standardwhiskys und -keys lohnt aber immer der Blick in den Getränkeshop oder Supermarkt um die Ecke, häufig sind die dort billiger zu haben als bspw. im Internet.
Aber, soviel sei bereits verraten, auch für 22 Euro macht der Four Roses immer noch eine gute Figur im Preis-Leistungs-Dschungel.

Die Flasche ziert ein reziprokes Relief des Rosenmotivs ins Glas gegossen(?) (immer noch keine Ahnung wie das wirklich heißt, wenn es nicht eingeprägt, sondern abgehoben ist) und besitzt einen billigen Blechschraubverschluss.

Im Aroma ist er fruchtig, dezent zitronig und sehr süß vanillig mandelig. Auch bei diesem Whiskey keine Klebstoffnote, vermutlich auch dem "Massengeschäft" geschuldet, viele Menschen mögen ja diesen Acetongeruch nicht unbedingt.
Sehr gefällig, appetit-und speichelanregend - macht deutlich Lust auf "rein-in-den-Mund".

Im Mund hat er -für 40%- einen überraschend starken Antritt, würzig und leicht ölig dabei aber auch etwas trocken, gut das vom Schnuffeln genug Sabber im Mundraum angesammelt war. :-D
Das Hauptaugenmerk liegt aber auf starker süßer Vanille die von einer interessanten leichten sanften Bitterkeit abgerundet wird, dadurch wird der Four Roses nie bappig oder klebrig, wie es bei manch anderem Vertreter hin und wieder vorkommen kann.
Ein richtig guter, süffiger und beglückender Stoff aus Lawrenceburg.

Der Geschmack hält sich einen Moment -mittellang- im Mundraum und dem Rachen, warm, süß und mit jenem Hauch Bitterkeit der mit z.B. bei einem Jim Beam White fehlt.

Wow!

Man bekommt eine ganze Menge für sein Geld.
Menschen die dumpf meinen, etwas müsse deutlich teurer sein um was zu taugen, werden hier definitiv eines besseren belehrt.

Wertung Kentucky Straight Bourbon Whiskey
Four Roses 'Yellow'

Geschmack:
Fass4 bis Fass5
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile5


Fazit: Ein süffiger und überraschend guter Standardbourbon, mit einem wahrhaft geilen Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer mal in einen Bourbon reinschnuppern und schmecken mag, der sollte sein Geld hier investieren, statt sich einen billigeren bspw. Jim Beam White zu holen. Da liegen Klassen dazwischen.


Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 6. März 2013

Rebel Yell

Zum Start meiner kleinen Whiskey Tasting Woche habe ich mir den Kentucky Straight Bourbon Rebel Yell zur Brust genommen.

Dieser Schnaps und seine Präsenz bei einem Treffen von den Steinen Richards, Jagger, Wood und dem Schnutenzieher Billy Idols entpuppten sich als Inspirationsquelle für dessen erfolgreiches "Rebel Yell".
Dieses Lied habe ich deutlich lieber im Hinterkopf beim Trinken, als die redneckige Variante verlauster Südstaatenfreaks, welche noch immer der alten Konföderation nachtrauern - hier kann man von echten Veteranen des amerikanischen Bürgerkriegs den originalen "rebel yell" hören.

Rebel Yell Flasche
Der Bourbon kommt mit gemäßigten 40% Alkohol in einer rumflaschenartigen Ausgestaltung und ohne Verpackung daher; zumindest in der Fassung die ich gekauft habe.
Die Flasche hat einen stabilen Plastikschraubverschluss und kann so nicht das traurige Schicksal meines Elijah Craig und diverser anderer Whiskys teilen, die vom Kork geschändet wurden.

Für einen Bourbon hat er erstaunlich wenig Klebstoffnote im Aroma, nahezu gar keine.
Stattdessen zieht ein eher frischer, leicht zitroniger Duft mit dem unvermeidlichen Vanillehauch in das Nasenkämmerchen ein.
Alles durchaus eher wenig intensiv und schwach - sehr unspektakulär und weit entfernt davon einem durch Mark und Bein zu gehen, wie man es dem alten Schlachtruf nachsagte.

Nachdem ich dem Rebel Yell ein wenig Zeit gegeben habe und es ihm erlaubte, es sich im Glas gemütlich zu machen, ziehe ich mir ein paar Tröpfchen davon in den Mundraum und benetze meine Geschmacksknospen.

Überraschend weich für einen rauhbeinigen alten Veteranen.
Honig und Vanille dominieren das Geschmacksempfinden und werden gut abgepolstert durch eine sanfte Würze, die hin und wieder erwähnte Pfeffrigkeit finde ich nicht.
"Yeeeeeeeeeeeow!
Nicht unbedingt sensationell, aber wesentlich besser als es die etwas blasse Nase andeutete.

Nachdem dieser Rebel -nach Art des Partisanen- schnell in der Mundhöhle zugeschlagen hat, verschwindet er zügig in den Tiefen des Blödbabblers, ohne ein langes Abbild seiner selbst zu hinterlassen.
Erst der Fährtenleser findet in seinen Spuren noch würzige Eiche und überraschende Trockenheit sowie ein leichtes -nicht sehr störendes- Bizzeln auf der Zunge vor, bevor auch diese Hinterlassenschaften zügig das Verblassen beginnen.

Meine Flasche Rebel Yell kaufte ich Ende 2011 für einen Preis von 15.90 in der 0,75 Liter Flasche.
Bei den einschlägigen Verdächtigen kostet er in der Liter Buddel knappe 22 Euro.

Wertung Kentucky Straight Bourbon Whiskey
Rebel Yell

Geschmack:
Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4


Fazit: Ein süffiger, guter und verträglicher Whiskey, der mir tatsächlich Spaß gemacht hat. Wenn man über die schwachen Aromen hinwegschnuffelt und sich aufs Trinken konzentriert, sicher einen Kauf wert. Mir sogar lieber als der 'aktuelle' Elijah Craig 12, allerdings leider ohne den Bumms desselben.


Ihnen Ihr Blödbabbler