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Dienstag, 14. März 2017

Aqua vitae, quo vadis?

Ich habe lange nicht mehr über mein Hobby, das Saufen von Schnaps Verkosten und Genießen von Whisky geschrieben.

Das Feuer lodert noch, der Alkohol rinnt auch noch die Kehle runter und ich kaufe auch weiterhin immer mehr Flaschen, als ich tatsächlich leertrinken kann.
Zumindest ohne einen veritablen Schaden davon zu nehmen!
Inzwischen habe ich so viel von dem Zeug hier rumstehen, dass ich bis an mein Lebensende davon zehren kann oder selbst einen Handel aufmachen könnte.
Eigentlich ist es sogar so viel davon, dass ich mit meinen Freunden und Freundinnen bis an deren Lebensende zusammen trinken könnte, eine nette Vorstellung - wenn auch irgendwie morbide.

Was mich allerdings abgehalten hat hier weiter zu schreiben, neben dem letzten Jahr und seinen privaten Dramen, war die Richtung in die sich der Whisky und auch seine Preise bewegt haben.
Es gibt dazu einen großen Thread im Forum vom DHL bei whisky.de, der das ganze Dilemma aufzeigt.
Die Preise der Whiskys, die ja sowieso schon für eine Spirituose recht hoch lagen, sind zum Teil dramatisch in die Höhe gegangen.
Fairerweise muss man zwar darauf hinweisen, dass auch einige Standards im Preis stabil geblieben und dadurch quasi billiger geworden sind, wenn man denn eine Inflationsrate annehmen möchte, dennoch ist die Tendenz unerfreulich deutlich.

Es kommen immer weniger alte Whiskys zu einem erschwinglichen Preis auf den Markt, stattdessen findet man ambitioniert bepreiste 3-5 jährige Whiskys, gerne in Fassstärke abgefüllt, zu Preisen die man vor 3-4 Jahren noch für 20 jährige bezahlt hat.
Der englische Whiskyschreiberling Ian Buxton schrieb:"The dirty little secret of the Scotch industry is they've become addicted to high prices, but they've run out of old whisky".
Und ich fürchte damit liegt er durchaus richtig. Fabelhafte Namen und Geschichten - Erbrochenes aus den Marketingabteilungen- soll und muss heute den Anreiz schaffen, den vorher Alter und Qualität als Kriterium für eine Kaufentscheidung vorgaben.

Ich bin ja kein prinzipieller Gegner von Whiskys ohne Altersangabe, da gibt es wirklich leckeren Stoff darunter, aber die deutliche Tendenz, Whiskys über 20 Jahre inzwischen bei 120+ Euro bis zu nahezu jedem beliebigen Preis anzusiedeln, nimmt einem ein wenig die Lust am Kauf. Der Hype regiert und Gier steckt da wohl deutlich sicher mit drin.

Aber als alter Kenner wirtschaftlicher Zusammenhänge lehne ich mich zurück und schaue zu, wie man in Kürze (also für einen Felsen, nicht für eine Eintagsfliege) das Drama: Schweinezyklus der Whiskyproduktion - Einmotten und Schließen spielen wird, wenn Whisky wieder wie Blei in den Regalen liegen wird. Hoher Preis, schlechtere Qualität und verprellte Käufer (vielleicht sogar bei den Fanboys in Deutschland, wobei ich da zweifle, da der gemeine Michel und die Micheliese noch jeden Dreck kaufen, wenn er nur schön limitiert und mit Geschichte überfrachtet ist). Wir bekamen Macallen Farbenspiel, das Ausland Alter und den guten Preis.

Und weil mich das alles ein wenig nervt, habe ich beschlossen diese Irrsinn nicht mehr in Gänze mitzumachen.

Deswegen habe ich mich nun ein wenig breiter aufgestellt, ich habe mich mal nach "Malternatives" umgesehen und damit bewusst das Budget für Whiskykäufe etwas zurückgefahren.
Denn meine Lust mit russischen Oligarchen und chinesischen Regierungsmitglieder um Flaschen zu konkurrieren, weil die es sich leisten können, ist gewichen. ;-)

Stattdessen frage ich: Warum sollte man nicht einen alten Cognac, Armagnac oder einen Sherry alternativ verkosten, einen Jahrzehnte gereiften Brandy oder Grappa aus dem Barrique des Abends ins Glas laufen lassen?
Was spricht gegen einen gereiften Tequila oder Mezcal - natürlich ohne Hut, Wurm oder zitronige Salzspielchen?
Der Markt für Rum ist ja leider auch schon eher garstig geworden, die Preise im Steigflug seit den letzten Jahren, sodass man auch hier leider immer seltener glücklich wird.
Es gibt so viele leckere und feine Destillate neben dem Whisky, deren Preise bisher noch nicht vom Hype erfasst wurden und bei denen das PLV deutlich zu deren Gunsten ausfällt.

Dennoch, ich mag Whisky und ich trinke Whisky. Ich kaufe nur nicht mehr jeden Furz, der mir als Sensation Ultralimited verkauft werden soll.
Tat ich vorher zwar auch nicht, zumindest nicht oft - aber jetzt gucke ich genau was ich für meine Kohle bekomme: Alter sollte drauf sein - und nein, ich finde es keinen echten Grund, ekstatisch zu jubeln, weil einige Destillerien nun einstellige Jahreszahlen auf ihre Flaschen drucken, statt uns nur mit einer dummen Lügengeschichte der Martketing-Ghouls zu verhöhnen. Transparenzgeschwafel hin oder her- ich will gereiften Whisky für einen anständigen Preis oder eben einen niedrigeren Preis für das junge Gemüse - das PLV sollte mal wieder ins Lot kommen.

Es lässt sich einfach nicht mit Freude und Genuss trinken, wenn man die ganze Zeit vornübergebeugt mit heruntergelassener Hose auf den nächsten Einschlag wartet.

Lange Rede, dummer Sinn - entgegen anderer Whisky-Tastingnotes-ins-Netz-Kipper, die ein veritables Problem darin sahen und sehen, selbst Teil des Hypes geworden zu sein und ihn durch ihre Beiträge anzuschieben bzw. angeschoben zu haben, werde ich in Kürze wieder die aufgelaufenen Notizen 2015-2017 als meinen bescheidenen Eindruck im Blog einstellen.
Da ich sowieso weder Reichweite noch feine Geruchs- und Geschmacksknospen habe und hatte, sollte dieser Akt meinerseits auch die Preise sicherlich nicht weiter nach oben treiben, wenn ich hier mal wieder was absenfe.

Hofft Ihnen Ihr Blödbabbler

Montag, 13. März 2017

Sehr witzig, Lestrade!

Ich muss gestehen, hin und wieder ich mag einen guten Witz.

Also nicht diese alten Teile, solche, die sich schmierige Säcke zwinkernd zu raunzen, oder jene, die der liebe Onkel seinem kleinen Neffen mit rotem Kopf ins Ohr flüstert - diese Art eher nicht so. Also eher gar nicht!
Nun sind wir ja als Landbewohner eher von der langsamen Art, auch tröpfeln Daten, Informationen und Neuerungen wie "Das Rad" oder "Das Feuer" eher langsam in unser Bewusstsein ein. Und so kam es, dass wir erst gestern, also mit deutlicher Verspätung den letzten Sherlock Holmes: Die abscheuliche Braut, gesehen haben, ein eher durchschnittlicher Film aus der neueren Serienreihe, der aber ein paar klasse Sprüche dabei hatte.

Achtung Spoiler-Alarm für den Fall, dass jemand den Film noch nicht gesehen hat und sich die beste Spruchsequenz lieber selbst als Erstsehhörerlebnis gönnen möchte.


Achtung, gleich kommt der Beitrag, noch kannst du weglesen.... danach nicht mehr.

Du bist gewarnt!


Es trug sich also folgendes zu:

MRS WATSON: Ich bin Teil der Kampagne, wissen Sie.
LESTRADE: Oh ja? Eine Kampagne?
MRS WATSON: Frauenwahlrecht.
LESTRADE: Und sind Sie – sind Sie dafür oder dagegen?
MRS WATSON: Raus!
Daran musste ich denken, hier wird in witziger Art eine Selbstverständlichkeit (aus heutiger Sicht) hinterfragt - das macht die Komik für uns aus.

Wenn ich hingegen an meine multikulturellen Freunde und einen ganzen Schwung linker Netzfeministinnen denke, die jedem mit ihnen zusammen zivilisierten Mann auch den letzten kleinen Nebensatz noch versuchen im Maul umzudrehen, ob nicht doch was verwertbares für den vorwurfsvoll-anklagenden Plärrer: „Sexist“ oder „Rassist“ rausspringen könnte, die sich aber gerne schützend vor übelste patriarchale Strukturen stellen, weil ... "Ist ja eine andere Kultur,..." "...muss man respektieren und akzeptieren..." blablabla.

Da vergeht einem dann das Lachen über das Offensichtliche, da ist die Komik nur für den härtesten Zyniker noch greifbar.

Ich sage es an dieser Stelle einfach nochmal: ich muss Religion samt ihre widerlichen Ausflüsse nicht respektieren, ich muss sie auch nicht akzeptieren, ja ich muss sie noch nicht mal tolerieren, kann es aber, wenn sie nicht versucht anderer Menschen Leben zu bestimmen.

Respekt verdient man sich, er setzt voraus, dass ich etwas wertschätze – Unterwerfung, Handeln und Nachplappern alter Büchern und Welterklärungsansätzen einer vermeintlichen Gottheit gehören da nicht dazu. Daraus abgeleitetes Unrecht schon gar nicht.
Machterhaltende Strukturen von Religion sind eben dieses, strukturelle und auch gerne mal manifeste Gewalt gegen andere, zur Sicherung der eigenen Vormachtstellung. Respekt dafür? No way, my ass!

Akzeptanz impliziert darüber hinaus sogar, dass ich mit einer Handlung oder deren Ansicht einverstanden bin, diese quasi gut heiße.
Wie aber kann ich mir gegenüber denn solche Ungleichheit rechtfertigen, sie gar gut zu heißen?
Wie kann ich Formen struktureller Gewalt durch Religion, die sich immer real in Herrschaftsverhältnissen manifestiert und wie alte Worte als Handlungsmaxime der Gegenwart verstanden wissen, diese dann tatsächlich akzeptieren oder auch respektieren? Eben, kann ich nicht.

Ich kann aber, und das schrieb ich ja oben, durchaus Menschen und deren Religion tolerieren.

Denn von mir aus kann jeder in seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit ertrinken, ist nicht mein Job unterdrückte Frauen zu retten oder Doofe aufzuklären!
Jeder Narr kann gerne seinen dämlichen Pisspott oder auch den Heiligen Geist oder eine Fleischwurst anbeten, mir egal.
Ob einer meint sich sieben Mal am Tag seine Wirbelsäule 'gen Mekka verbiegen zu müssen, dem männlichen Mars, der weiblichen Venus durch exzessive Masturbation huldigt oder sich zur Kontemplation dreckige Windeln über den Kopf zieht, ist mir einfach wumpe!
Kann jeder halten wie er mag, solange er damit nicht vorgibt - gerne aus Gründen von Einzigartigkeit oder gar Auserwähltheit- im Besitz des heiligen Kekses zu sein und andere zwingt ihm im selben Irrsinn folgen zu müssen.
Betet also zu euren Göttern, wenn ihr sie aus eigener Schwäche oder gefühlter Unvollkommenheit benötigt, daheim oder in euren Tempeln, aber lasst die in Ruhe, die das nicht wollen.

Wenn es nun aber um Formen der Machtausübung von Religion geht, wenn es also wieder um Herrschaftsmuster geht, dann kann ich auch dort Religion und die, die sich auf sie berufen definitiv nicht tolerieren.
Wie kann ich wegsehen wenn sexuelle Minderheiten, wenn Frauen oder Kinder als Feinde gebranntmarkt, wie Sklaven und Eigentum behandelt werden - schlicht und legitimierend abgeleitet aus alten Büchern und verbreitet von neuen Predigern?

Muss ich es tolerieren, dass man aus falsch verstandener Rücksicht muslimischen und jüdischen männlichen Kindern kein Recht auf körperliche Unversehrtheit in unserem Land zubilligt?
Das man aus falsch verstandener Rücksicht auf religiöse Gefühle (ungefähr so wichtig wie das Bauchgefühl der Latte-Macchiato-SUV-Mutti zum Thema "Impfen und Autismus") Gesetz beugt und umschreibt? Im 21. Jahrhundert, in einem angeblich neutralen Staat?

Muss ich tolerieren, dass viele muslimische Frauen in Deutschland nur drei Orte kennenlernen? Die Wohnung, die Moschee und die darum herum liegenden Geschäfte für den Einkauf?
Ist es tolerierbar, dass ihnen die heimische Sprache, Freiheiten und kulturellen Errungenschaften vorenthalten werden, dass sie aus diesem Nichtkennenlernen heraus eine ablehnende Haltung gegen den ihnen vermittelten Sündenpfuhl des Gastgeberlandes fast zwangsläufig annehmen?

Ist es tolerierbar, dass altes Clanwesen, archaische und patriarchalische Strukturen wie eine eiternde Wunde immer mehr in die Gesellschaft hineinlaufen und dafür Toleranz, Respekt und Akzeptanz eingefordert wird?
Ist eine Gesellschaft intolerant, wenn sie solche -hier tatsächlich in den letzten 50 Jahren deutlich besser gewordene- Formen der Gleichberechtigung nicht einfach aufgibt und einem vermeintlichen Kulturrelativismus vehement ins Wort fällt?
Ist es tatsächlich intolerant, wenn den Feinden der Gesellschaft nicht die Nachsicht eingeräumt wird, die diese immer vehementer einfordern in ihrem Kampf für die Abschaffung der Toleranz?

Wir gucken nach USA und jammern über Trump und seine Muslimeinreiseverbote, und es interessiert uns gleichzeitig einen Dreck, dass es 16 muslimische Länder gibt, in die Israelis nicht einreisen dürfen(via burks). Das ist ja normal, sind halt Juden, werden schon selber schuld sein, gelle!
Wenn wir uns angucken, wie hysterisch um uns herum das Land schon geworden ist, wie gerne Freiheits- und Bürgerrechte auf dem vermeintlichen Altar vom Supergrundrecht Sicherheit und seinen willigen Helfern geopfert werden, wegen... verstehen schon... Terror... dann sollte man sich mal fragen, warum der israelische Staat inzwischen immer rigoroser verfährt. Der Feind drum herum will keine einzelnen Stiche setzen, der will dieses Land und seine Bewohner auslöschen, seit 1948. Könnte man auch mal drüber nachdenken.
Aber Trump oder auch Wilders bieten eine bessere Projektionsfläche für den Abgesang aufs Abendland, als der ganze Murks, den wir uns hier eingebrockt haben, indem wir zu oft tolerieren mit Nichtstun und Wegsehen gleichgesetzt haben. Das Land braucht eine konsequente Einwanderungspolitik, gerne auch mit 75% nach Nützlichkeit und Notwendigkeit und den Rest als Lotterie oder Trinkspiel ausgefochten.
Wir brauche Sprachkurspflicht für alle Ankömmlinge. Es müssen sämtliche Möglichkeiten, Rechte und Pflichten erklärt werden, damit auch die Frauen die nachgeholt werden eine Chance haben auf ein Leben wie es in Deutschland des 21. Jahrhunderts möglich sein sollte. Selbstbestimmt und frei.
Natürlich nur selbstgewählt und frei innerhalb der Ketten die uns das System des Kapitalismus dennoch anlegt - eben als doppelt freier Lohnarbeiter im Marxschen Terminus. ;-)

Und weil selbst mir, als altem, sexistischem Schwein der Internationaler Frauentag nicht völlig gleichgültig war, hätte ich noch zwei Videos vom Bill Burr (danke an Fefe, der war noch nicht auf meinem Radar), einer Art bärthiger Mario nur eben in witzig und amerikanisch.

Bill Burr - Australia - Women's privileges
Bill Burr on Motherhood

Schöne Woche Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 8. März 2017

Unfreiwilliges Fasten am Arsch!

Nachdem mich ein terroristisches Kommando -bestehend aus einer Kombination von Viren und Bakterien- mit einer garstigen und fieberigen Bronchitis für 14 Tage aus dem Verkehr gezogen hat, war ich leider infolgedessen gezwungen abstinent zu leben.
Für mich ein wahrer Graus vor dem Herrn.
Alles was mir lieb und teuer ist musste von jetzt auf gleich eingestellt werden.

So gab es kein herzhaftes Knuddeln mit den Mädels, keinerlei Vergnügungen nebst Streicheleinheiten von der Ms. und natürlich auch keinen Alkohol (So zog die Ms. sogar zum Schlafen in ein anderes Zimmer!111!!!!!).
Und weil es also eh schon wahrhaft fleischlos zuging, rundete eine entsprechende Nahrung dieses Drama noch aufs Dööfste ab.

Warum keinen Alkohol? Nun, ich will das Zeug ja ausgiebig beschnüffeln und verkosten, es erschmecken, mithin genießen und mir selbige Leckereien nicht einfach stumpf wie ein Wirkungstrinker reinschütten.
Es geht hier um den Geschmack und nicht um die schnöde Sedierung!
Und, falls man nichts schmeckt und riecht, oder zumindest nichts was angenehm ist, dann sollte man eben die Buddeln im Schrank lassen und den Körper lieber mit Pfefferminz-, Ingwer- und Früchtetees traktieren.
Oder auch dem Klassiker: Heißer Milch mit Honig.
Alles feine und probate Mittel, ausreichend Flüssigkeiten in den Körper zu bekommen und ihm dank zugeführter Wärme leichte Wohlgefühle oder besser, weniger Schlechtgefühle zu bescheren.

Aber -und das ist das Gute!- diese unfreiwillige Form der Selbstkasteiung ist seit gestern endlich vorbei und ich darf und kann wieder tun, was ich am liebsten mag.

Und ja, es gab auch einen kleinen Whisky hinterher, was billiges, leichtes, mild rauchiges und süffiges für den Anfang: Bowmore Small Batch. :-)
Und nach 14 Tagen Zungenabstinenz (vom Alkohol!) freuen sich die Geschmacksknospen sogar schon über 40% im Glas - dies nur mal so als Tipp an die Cask-Strenght-zum-Frühstück-Fraktion. ;-)

Ich hoffe somit mal, dass es das mit der elendigen Männererkältung für den Rest des Winters war, und verweise gerne dazu auf den wichtigen und epochalen Beitrag im Postillion: Frau will Geburt durchleben, um Schmerzen ihres erkälteten Mannes nachzuempfinden.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 15. Februar 2017

Ein nettes Kennenlernen...

... gabs heute im Heimatkraal des Blödbabblers.

Es ist ja meistens schön, wenn man langjährige Blognachbarn endlich mal persönlich kennenlernt, heute war es für mich auf jeden Fall so. :-)

Danke fürs Vorbeikommen ihr zwei und eine hoffentlich noch gute Heimreise.

Gruß vom Babbler

Montag, 13. Februar 2017

Nachtgedanken und morgendliche Muße

Gestern via jung & naiv die Präsidentenwahl der Bundesversammlung geguckt.

Dabei erschrocken festgestellt, dass die Körperhaltung von Frau Merkel inzwischen ein wenig der vom ollen Adi ähnelte, also jener, die man von der letzten Wochenschau kennt, wenn er junges Kanonenfutter auszeichnet.
Mache mir deswegen Sorgen. Zum Glück war zur ihrer Aufmunterung ein bunter Vogel und ein dummes Huhn in ihrer Nähe. Brav.

Nun wurde also Frank Walter 'Agenda 2010 Guantanamo' Steinmeier zum Präsi unserer schönen deutschen Republik gewählt.
Klar, einem damals 18 jährigen Andrej Holm vorwerfen, dass er zur StaSi wollte und damit seine Ernennung heute zum Staatssekretär verhindern, aber das Verhalten von Steinmeier in Bezug auf Kurnaz und Guantanamo, sowie seine unselige Rolle beim Etablieren der Agenda 2010 nicht als Problem ansehen. Hat ja auch schon beim Grass geklappt. Setzen, sechs!

Mal sehen, wie sich der neue Präsident zum Herrscher aller Deutschen aufzuschwingen gedenkt.
Immerhin ist es diesmal kein Pfaffe geworden. Butterwegge wäre mir lieber gewesen, hätte ich doch dann immerhin mal ein Buch Jahrzehnte lang besessen, von einem späteren Bundespräsidenten.
Der richtig dicke Dissertationswälzer steht noch im Regal, inzwischen jedoch mit dem Staub von fast 25 Jahren drauf. Notiz an mich: Staubwedel statt (Groß)Burgwedel!

Ich frage mich ja im Moment immer noch, wer, warum, und mit welcher Absicht jemand Umfragen fälscht, damit es für die breite Arschmasse im Land so aussieht, als könne die Verräterpartei tatsächlich irgendeine Mehrheit jenseits der AfD oder der schwarzen Pest erhalten. Ist das so ein Hochschreiben wie bei der Clinton? Sollen alle denken: „Klar, der Schulz ist das neue Gesicht des siegreichen Sozialismus, brauch ich nicht wählen gehn!“, oder ist es tatsächlich so, dass sich meine Mitbürger von Gesichtern blenden lassen und immer wieder an der gleichen Mülltonne riechen müssen, um festzustellen, dass es darin und daraus stinkt?

Die aktuelle, verbale Kosmetik die EU-Schulz ablässt, klingt zwar nicht mehr so widerlich nach neoliberlalem Hirnfurz, dennoch stand er in der EU genau für dieses Europa, jenes das von der Mehrheit der Menschen inzwischen abgelehnt wird, das Europa der Konzerne und Eliten.
Ob man diese Haut einfach abstreift?
Und wenn, was ist von jemandem zu halten, der eine ideologische Wende so einfach bewerkstelligen kann?
Gut, man hat auch Juan Carlos damals als Nachfolger vom Drecksack Franco angesehen und es kam ganz anders. Also sollte ich vielleicht dem Herrn Schulz auch Zeit geben, sich zu beweisen, bevor ich ihn gleich zu Anfang abhake.

Dennoch bleibt natürlich: Politik lebt nicht von Köpfen, sondern von Taten und neben dem Fetischcharakter der Waren gibts im Kapitalismus eben auch die Charaktermasken.
Mal sehen, welcher Fraktion der Herr Schulz letztlich dienen mag.

Ihnen Ihr Blödbabbler, Staubwedler vor dem Herrn

Sonntag, 12. Februar 2017

Natur vs. Urheberrecht

Natur ahmt ja bekanntlich gerne mal ungefragt nach und imitiert dolle Dinge, die nur dem Menschen -als außerhalb des schnöden Systems stehendem Genie- eingefallen sind.

So kopieren einige arglistige Vögel, selbstredend ohne sich um Urheberrechte zu kümmern, -dem gemeinen Chinesen gleich- alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist verschwunden ist.
Bestes Beispiel dazu: heimische Raubkopiererterroristen-Singvögel, die sich gerne mal als Handys ausgeben und doofe Klingeltöne imitieren um Stadtmenschen zum hektischen Griff in ihre Taschen zu verleiten.

Ähnliches, aber anderes geschah mir.

So stieß ich gestern in der Küche auf ein besonders perfides Exemplar eines natürlichen Nachmachers, der heimischen Flora entstammend und nun im blödbabblerschen Gemüsefach lebend, ahmte er ein Nutzgerät und Männersurrogat für die holde Weiblichkeit nach.



Ich rätsele zwar noch, wo ich sowas schon mal sah, spontan kam mir allerdings der alte, dumme und natürlich zutiefst sexistische Spruch von ora et deflora in den Sinn und meine Laune hob sich schlagartig.

Diese Betrachtung einer unschuldigen Möhre, so bin ich gerne bereit zuzugeben, liegt aber vermutlich nur in des Verfassers schmuddeliger Fantasie begründet(sie wissen schon: *knickknack* ein bisschen nicken oder zwinkern und heftig an der Hüfte klimpern).

Meine werten, noch verbliebenen Leser assoziieren hier im Bild sicherlich etwas deutlich anderes, als einen Karottendildo, wie es der schmierige, alte Sack, der dieses Blog hier führt, schändlicherweise tut.

Einen schönen Sonntag mit immer genug Gemüse im Fach wünscht Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 1. Februar 2017

Totentanz der Toleranz

Wer sich immer mal wieder gefragt hat, ob vielleicht, wenn Religiöse -also solche, die immer Toleranz einfordern und von Diskriminierung faseln, wenn sie nicht an der Macht sind- selbst an der Macht sind, diese Toleranz auch ausüben, der kann gerade mal paradigmatisch auf die Türkei schauen.

Nachdem dieses Land ja inzwischen auf geradem Weg in den islamischen Irrsinnsstaat ist, ein präsidialer Religionsdiktatur-Sultanats-Hybrid bereits seinen fauligen Atem im Prolog verströmt, gab es nun die Marschrichtung zur Zementierung von Dummheit und Ignoranz aus dem Kultusministerium.

So konnte man lesen, die Türkei streiche die Evolution aus dem Lehrplan. In der FR stand noch was von "dafür mehr religiöse Inhalte", dazu finde ich aber nicht beim Kurier oder dem hpd.
Evolution wird eben überschätzt, ist ja nur eine "Theorie", warum sollte man so was Unwichtiges an einem Gymnasium in der Türkei unterrichten.
Zumal es ja dem Anspruch:Gott habe alle Arten geschaffen widerspricht... und hey... das stand so in den Büchern der Alten, also der Altvorderen nicht der Lovecraftschen Alten. ;-)
Nutzloses Wissen also, was wiegt das schon gegen göttliche Offenbarung? Eben!

Und falls man sich ältere Untersuchungen zu dem Thema(mit all ihren methodischen Problemen und schwacher Datenlage anschaut), dann ist es ja auch und nur folgerichtig.
So schreibt Dittmar Graf dazu:Hier zeigt sich ein sehr ausgeprägter Unterschied zwischen Lehramtsstudierenden muslimischen Glaubens und den anderen Gruppen. In der Türkei ist die Akzeptanz der Evolution geradezu die seltene Ausnahme. Weniger als 6 Prozent der Befragten fallen unter diejenigen, die die Evolution akzeptieren. Es gibt keinen einzigen Teilnehmer, der mehr als 10 der 14 Aussagen akzeptierend beurteilt hat.Die Akzeptanz der Evolution verschiedener Lehramtsstudierendengruppen in Deutschland und der Türkei.

Wenn man im 21. Jahrhundert noch daran glaubt, dass der Prophet auf einem Pferd in den Himmel geritten ist, mag es tatsächlich verwirrend sein, bisher keine entsprechenden Fossilien eines Pferdeflügels gefunden zu haben. Eventuell findet man die ja im Fußabdruck des Menschen neben dem eines –zeitgleichen- Dinosauriers zu bestaunen, man könnte sich da ja mal bei den kreationistischen Spinnern in den USA umgucken in einem ihrer Museen oder Freizeitparks.

Aber dies war nur ein Teil eines Maßnahmenpakets, das zum Durchwinken anstehen könnte.
In diesem befindet sich auch die Forderung, dass "Säkularismus", "Atheismus" und "Wiedergeburt" in Religionsbüchern als "problematische Überzeugungen" und als "Krankheiten" eingestuft werden sollen. ich habs am Montag in der FR gelesen, aber die hat das online nicht, deswegen der link zum Humanistischen Pressdienst
Schön, gabs keine Homosexuellen mehr denen man eine Krankheit andichten konnte? Müssen es jetzt noch die Atheisten werden?
Wo bleibt da die vielbeschworene Toleranz, die man immer selbst einfordert, wenn man nicht an der Macht ist?

Gut, wir haben es mit der Türkei inzwischen quasi mit einem zukünftigen failed state zu tun, aber dennoch erscheint mir das dortige Vorgehen als Blaupause für bestimmte Verhaltensformen und zu Erwartendes auch hierzulande durchaus tauglich.

Man muss wachsam bleiben, denn augenblicklich ist unsere Demokratie aus zwei Seiten unter Beschuss, denen, die Fakten ablehnen und Gefühle und Gehörtes für maßgeblich halten, und jenen die auf alte Schriften und Gottes Wort als Richtlinie für gesellschaftliches Handeln abzielen.
Beide sind gleichermaßen Vernunft und Fakt abhold. Mithin Vertreter der -wie Herr Lesch sinnvollerweise erklärt- kontrafaktischen Fraktion.

Des Nachts wache ich manchmal auf, Schweiß auf der Stirn, Sabber um den Mund und ein wirres Stammeln auf den Lippen: Ich bin seit 22 Tagen ein Gefangener der Kontrafaktischen Fraktion.
Deren Logo erinnert entfernt an das, der Roten Armee Fraktion, nur befinden sich dort, anstatt einer vermeintlichen AK47 der RAF (die lustigerweise eine Heckler& Koch M5 war), auf dem Logo hinter mir zwei gekreuzte Akupunkturnadeln in einem Gehirn steckend, sauber über über drei Globulikügelchen angeordnet.
Gewöhnlich hilft mir dann um dieses bizarre Bild aus dem Kopf zu bekommen nur die sofortige Lektüre von mindestens einem Kapitel Dialektik der Aufklärung oder –alternativ dazu- eine Geschichte aus Disneys Lustigen Taschenbüchern - beides Garanten für Vernunft und Evidenz basierte Literatur in diesen schaurigen Zeiten. Nebenbei, gut kein Türke zu sein.

Ihnen Ihr Blödbabbler, krankhaft und Randvoll mit problematischer Überzeugung

Mittwoch, 18. Januar 2017

Stoßrichtung klar

Mit der Wahl von Frau Göring und Herrn Özdemir scheint der Weg nun frei zu sein, für eine Schwarz-Grüne Koalition nach der nächsten Bundestagswahl, außer die AfD ergreift spontan die Macht nach ihrem Erdrutschsieg.

Warum aber -wieder mal- in der Presse einerseits von den Parteilinken die Rede ist(die nicht gewählt wurden), während man diese beiden Charaktermasken dann inkonsequenterweise nicht Parteirechte(was sie unstrittig sind), sondern Realos nennt, ist nur mit absichtlicher Verschleierungstaktik zu erklären. Oder eben mit schlechtem Journalismus. Hier wie immer die unrealistischen Linken, dort die realistischen Macher - und alles wird gut! m(

Mir fällt dazu nur meine Lieblingsbeschimpfung der letzten Tage ein: Schluck Schnecken, du Brokkoli! aus dem Mädchenfilm Wendy.