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Montag, 10. April 2017

Kackseife!

Da ruft eine Handelskette eine Charge eines von ihnen in Eigenmarke vertriebenen Handwaschmittels zurück, weil die mit Enterobacter gergoviae versaubeutelt sein können, oder sogar sind. Die Presse titelt sofort was vom Darmkeim und ähnlichem und der verunsicherte Blödbabbler, der just dieses Produkt-aber aus anderer unbelasteter Charge- zum Händewaschen im Bad stehen hat fragt sich: Wann, wo und warum kommt ein Darmkeim im Produktionsprozess in eine Waschlösung?
Hat da ein Mitarbeiter in der Fabrik vielleicht schlicht vor lauter Arbeitspensum wortwörtlich abgekackt?
Also kurzes Suchen nach dem kleinen Racker Enterobacter gergoviae beim BfR, die dort über die Enterobacter schreiben:Enterobacter gehören zur normalen Darmflora. Sie kommen darüber hinaus aber in fast allen Lebensräumen vor. Die Keime sind überall verbreitet und wurden in Stuhl- bzw. Kotproben von Mensch und Tier, in Pflanzen, in Wasser, in Insekten und in Lebensmitteln, z.B. Milchprodukten, festgestellt.
oder auch bei freedictionary in fremder Zunge:
Enterobacter /En·tero·bac·ter/ (en´ter-o-bak″ter) a genus of gram-negative, facultatively anaerobic rod-shaped bacteria of the family Enterobacteriaceae, widely distributed in nature and occurring in the intestinal tract of humans and animals.

Daraus schließe ich mal, dass nicht unbedingt jemand im Produktionsprozess angepisst war oder abgekackt hat, sondern es diverse Möglichkeiten für einen Stäbchen Eintrag geben kann. Ist zwar immer noch doof, aber nicht mehr ganz so widerlich –zumindest in meiner Vorstellungswelt des Kopfkinos.

Allerdings ist mir die Vorstellung, nach ausgiebigem Händewaschen mit eben dieser Charge, eben dieses Produkts, auf dem gleichen hygienischen Stand angelangt zu sein, den viele meiner Mitbürger sowieso immer nach ihrem Toilettengang ohne obligatorisches Händewaschen haben, zu sein, irgendwie nicht wirklich tröstlich. Von wegen Golden Handshake!

Deswegen zum Beginn der neuen Woche hier der alte Spruch, den man kleinen Kindern früher einhämmerte: „Vor dem Klo und nach dem Essen Händewaschen nicht vergessen!“, oder so ähnlich, gelle.

Wäscht seine Hände in Unschuld, Ihnen Ihr Blödbabbler

Donnerstag, 6. April 2017

Hinweis: Neue E-Mail

Hallo liebe Mitlesende,

leider hat mich google heute Nacht endgültig von meinem bisherigen E-Mail Account

bloedbabbler@gmail.com

verjagt und den Account gesperrt.
Leider kommen die wohl nicht mit Abfragen von Tor und Torbirdy zurecht, weil sie ständig vermuten jemand hätte den Account gehackt durch die unterschiedlichen Abrufländer.

Bisher bekam ich den Account meist zeitnah wieder, diesmal glauben sie mir jedoch nicht mehr, dass ich der Benutzer und Besitzer bin. :-/
Ihre Lösungsmöglichkeit lautet: Machen sie doch einen neuen Account auf. *rolleyes*

Danke, Google!
Deswegen wurde nun eine neue E-Mail Adresse fällig.

Bitte zur E-Mail-Kommunikation nur noch die neue Adresse benutzen:

bloedbabbler@openmail.cc
.
Es gibt im Impressum einen neuen öffentlichen PGP Key und -falls jemand lieber S/MIME benutzen mag- für den verschlüsselten Erstkontakt auch ein public S/MIME Zertifikat.

Ich maile bei den üblichen Verdächtigen auch noch mal rum, dann habt ihr schon mal die Zertifkate und Schlüssel in eueren Mailclients drin. ;-)

Sorry für den Umstand.

Blödbabbler

Dienstag, 4. April 2017

Dahoam is Dahoam

So, dem runden Geburtstag und einem vermeintlichen deswegen-dann-feiern-müssen zusammen mit der Ms. entflohen und stattdessen ein schönes Wochenende in Franken verlebt.

In der Stadt mit dem höchsten Japaneranteil in Deutschland viel herumgelaufen, dort nette Orte besucht, faul in der Sonne herumgesessen(also den Sonnenstrahlen, nicht dem Himmelkörper), uns virtuos den Wanst gestopft und die Kehle anständig befeuchtet.

Wir haben das hiesige Kriminalmuseum und den langen Marsch mit dem dortigen Fake-Nachtwächter absolviert, ich habe in einer schnuckligen Weinstube ein Pils und einen Ardbeg 10 bekommen, was will ein Blödbabbler mehr?
Dooferweise ebendort einen allergischen Tränen- und Schnupfnasenanfall bekommen, den das Flair, also vermutlich der Staub der Jahrhunderte, an diesem Ort auslöste.
Oder war es doch wieder nur eine rassistische Allergie auf die dort in Legion versammelten Japaner?

Die Älteren von uns kennen sicher noch das Grüne-Ente-sehen-und-zwicken, welches entgegen der Behauptung im ZEIT Artikel -hauptsächlich Mädchen hätten dies gespielt- zumindest in den 80er Jahren eine rege Verbreitung erlebt hatte. Als arschiger Rassist änderte ich das ab in die Fassung: "Zwick mich! Da kommt ein Japaner".
Zum Glück haben sowohl die Ms. als auch der alte Sack neben ihr die Kneif-und Zwick Intensität nicht der der guten alten Zeit angepasst, sonst sähen unsere Arme vermutlich nach klassischer häuslicher Gewalt aus.
Seis drum.

Erfreulicherweise gibt es im weiteren Umkreis von Kitzingen einige uns bekannte und schöne Lokale, sodass wir dort zu vernünftigen Preisen auch gute Qualität auf den Tisch bekamen.
Denn das PLV der Gastronomie schien mir am Ort der Japanerplage doch ein wenig aus den Fugen.

Die Übernachtung in Rothenburg war gut, die Zimmer etwas hellhörig in Bezug auf Toiletten-, Dusch- und Sexualgeräusche unserer Mitmenschen, aber das kennen wir ja von daheim auch.
Ansonsten nettes Personal, gutes Frühstück(ein Ei, das nicht kalt oder hartgekocht war!11!!!!) und dazu stimmiger Preis - nicht selbstverständlich an Touristenhochburgen.

Wir hatten entgegen der ursprünglichen Wetterknochensatzleserei doch schönes Wetter, oder, zu den kurzen Momenten an denen tatsächlich ein wenig Regen auf die Köpfe der Japaner fiel, die uns eigene Intelligenz eben durchs Kriminalmuseum zu schlendern.

So genossen wir dort die ausgestellten Schandmasken, deren oftmalige, kunstwerkliche Absurditäten eine innige und garstige Liebe fürs Detail offenbarten.
Wir schauten uns die diversen Möglichkeiten an, die von der damalige Rechtsprechung an finalen Lösungsmöglichkeiten des Mensch-Totmachens aufgeboten waren; erfreuten uns an der Bäckertaufe(die in Rothenburg am Brunnen am Marktplatz vollzogen wurde - echt besser als bspw. in Straßburg, wo, soweit mir bekannt, das Eintunken des betrügerischen Bäckers an jener Stelle stattfand, wo die Abwässer der städtischen Schlachthöfe eingeleitet wurden) und auch der Trinkertonne mit Zusatzgewichten.
Gute 2 Stunden wurden den ausgestellten Dokumenten und Bildern leider nicht gerecht, aber mein Rücken empfand es als höchstes der Gefühle und in Absprache mit den Füßen gaben diese den Ton an und marschierten zielstrebig wieder ins Freie.

Was soll ich noch erzählen?

Die Ms. hat meinen Imperator Tag fein gestaltet, so hatten auch andere in den Nachbarzimmern mal Grund sich über uns zu freuen. :-D

Alle Anrufe meiner Freunde, Freundinnen und Bekannten kamen fast zur gleichen Zeit auf dem, Handy an, ziemlich exakt dem Zeitpunkt, als wir losmussten auf Schusters Rappen in die Stadt um dort den Nachtwächter aufzusuchen. *rolleyes*

Der quasi monopolistische Anbieter unserer Internet und Telefonleitung - oder die routende Fritzbox- oder beide Nervensägen zusammen, haben entschieden kurz nach unserer Abfahrt das Telefon daheim totzulegen, sodass während unserer Abwesenheit niemand sinnfreie Glückwünsche aufsprechen konnte. Notiz an mich: Mal mit beiden möglichen Störungsquellen telefonieren!

Nun sind wir wieder im Lande und holen natürlich im kleinen Kreis das Zuprosten mit den Gratulanten nach.
Nur halt alles kleiner und weniger laut, als man es vermutlich gewöhnlich zu tun pflegt, wenn das halbe Jahrhundert voll ist.
Und bei Muttern blüht die Magnolie schön vor sich hin und zeigt den Frühling von seiner schönen Seite.


Denn das scheint der einzige Baum zu sein, auf den ich nicht allergisch reagiere. :-D

Ihnen Ihr Blödbabbler, netter Kerl und natürlich kein Japanerhasser. ;-)

Dienstag, 14. März 2017

Aqua vitae, quo vadis?

Ich habe lange nicht mehr über mein Hobby, das Saufen von Schnaps Verkosten und Genießen von Whisky geschrieben.

Das Feuer lodert noch, der Alkohol rinnt auch noch die Kehle runter und ich kaufe auch weiterhin immer mehr Flaschen, als ich tatsächlich leertrinken kann.
Zumindest ohne einen veritablen Schaden davon zu nehmen!
Inzwischen habe ich so viel von dem Zeug hier rumstehen, dass ich bis an mein Lebensende davon zehren kann oder selbst einen Handel aufmachen könnte.
Eigentlich ist es sogar so viel davon, dass ich mit meinen Freunden und Freundinnen bis an deren Lebensende zusammen trinken könnte, eine nette Vorstellung - wenn auch irgendwie morbide.

Was mich allerdings abgehalten hat hier weiter zu schreiben, neben dem letzten Jahr und seinen privaten Dramen, war die Richtung in die sich der Whisky und auch seine Preise bewegt haben.
Es gibt dazu einen großen Thread im Forum vom DHL bei whisky.de, der das ganze Dilemma aufzeigt.
Die Preise der Whiskys, die ja sowieso schon für eine Spirituose recht hoch lagen, sind zum Teil dramatisch in die Höhe gegangen.
Fairerweise muss man zwar darauf hinweisen, dass auch einige Standards im Preis stabil geblieben und dadurch quasi billiger geworden sind, wenn man denn eine Inflationsrate annehmen möchte, dennoch ist die Tendenz unerfreulich deutlich.

Es kommen immer weniger alte Whiskys zu einem erschwinglichen Preis auf den Markt, stattdessen findet man ambitioniert bepreiste 3-5 jährige Whiskys, gerne in Fassstärke abgefüllt, zu Preisen die man vor 3-4 Jahren noch für 20 jährige bezahlt hat.
Der englische Whiskyschreiberling Ian Buxton schrieb:"The dirty little secret of the Scotch industry is they've become addicted to high prices, but they've run out of old whisky".
Und ich fürchte damit liegt er durchaus richtig. Fabelhafte Namen und Geschichten - Erbrochenes aus den Marketingabteilungen- soll und muss heute den Anreiz schaffen, den vorher Alter und Qualität als Kriterium für eine Kaufentscheidung vorgaben.

Ich bin ja kein prinzipieller Gegner von Whiskys ohne Altersangabe, da gibt es wirklich leckeren Stoff darunter, aber die deutliche Tendenz, Whiskys über 20 Jahre inzwischen bei 120+ Euro bis zu nahezu jedem beliebigen Preis anzusiedeln, nimmt einem ein wenig die Lust am Kauf. Der Hype regiert und Gier steckt da wohl deutlich sicher mit drin.

Aber als alter Kenner wirtschaftlicher Zusammenhänge lehne ich mich zurück und schaue zu, wie man in Kürze (also für einen Felsen, nicht für eine Eintagsfliege) das Drama: Schweinezyklus der Whiskyproduktion - Einmotten und Schließen spielen wird, wenn Whisky wieder wie Blei in den Regalen liegen wird. Hoher Preis, schlechtere Qualität und verprellte Käufer (vielleicht sogar bei den Fanboys in Deutschland, wobei ich da zweifle, da der gemeine Michel und die Micheliese noch jeden Dreck kaufen, wenn er nur schön limitiert und mit Geschichte überfrachtet ist). Wir bekamen Macallen Farbenspiel, das Ausland Alter und den guten Preis.

Und weil mich das alles ein wenig nervt, habe ich beschlossen diese Irrsinn nicht mehr in Gänze mitzumachen.

Deswegen habe ich mich nun ein wenig breiter aufgestellt, ich habe mich mal nach "Malternatives" umgesehen und damit bewusst das Budget für Whiskykäufe etwas zurückgefahren.
Denn meine Lust mit russischen Oligarchen und chinesischen Regierungsmitglieder um Flaschen zu konkurrieren, weil die es sich leisten können, ist gewichen. ;-)

Stattdessen frage ich: Warum sollte man nicht einen alten Cognac, Armagnac oder einen Sherry alternativ verkosten, einen Jahrzehnte gereiften Brandy oder Grappa aus dem Barrique des Abends ins Glas laufen lassen?
Was spricht gegen einen gereiften Tequila oder Mezcal - natürlich ohne Hut, Wurm oder zitronige Salzspielchen?
Der Markt für Rum ist ja leider auch schon eher garstig geworden, die Preise im Steigflug seit den letzten Jahren, sodass man auch hier leider immer seltener glücklich wird.
Es gibt so viele leckere und feine Destillate neben dem Whisky, deren Preise bisher noch nicht vom Hype erfasst wurden und bei denen das PLV deutlich zu deren Gunsten ausfällt.

Dennoch, ich mag Whisky und ich trinke Whisky. Ich kaufe nur nicht mehr jeden Furz, der mir als Sensation Ultralimited verkauft werden soll.
Tat ich vorher zwar auch nicht, zumindest nicht oft - aber jetzt gucke ich genau was ich für meine Kohle bekomme: Alter sollte drauf sein - und nein, ich finde es keinen echten Grund, ekstatisch zu jubeln, weil einige Destillerien nun einstellige Jahreszahlen auf ihre Flaschen drucken, statt uns nur mit einer dummen Lügengeschichte der Martketing-Ghouls zu verhöhnen. Transparenzgeschwafel hin oder her- ich will gereiften Whisky für einen anständigen Preis oder eben einen niedrigeren Preis für das junge Gemüse - das PLV sollte mal wieder ins Lot kommen.

Es lässt sich einfach nicht mit Freude und Genuss trinken, wenn man die ganze Zeit vornübergebeugt mit heruntergelassener Hose auf den nächsten Einschlag wartet.

Lange Rede, dummer Sinn - entgegen anderer Whisky-Tastingnotes-ins-Netz-Kipper, die ein veritables Problem darin sahen und sehen, selbst Teil des Hypes geworden zu sein und ihn durch ihre Beiträge anzuschieben bzw. angeschoben zu haben, werde ich in Kürze wieder die aufgelaufenen Notizen 2015-2017 als meinen bescheidenen Eindruck im Blog einstellen.
Da ich sowieso weder Reichweite noch feine Geruchs- und Geschmacksknospen habe und hatte, sollte dieser Akt meinerseits auch die Preise sicherlich nicht weiter nach oben treiben, wenn ich hier mal wieder was absenfe.

Hofft Ihnen Ihr Blödbabbler

Montag, 13. März 2017

Sehr witzig, Lestrade!

Ich muss gestehen, hin und wieder ich mag einen guten Witz.

Also nicht diese alten Teile, solche, die sich schmierige Säcke zwinkernd zu raunzen, oder jene, die der liebe Onkel seinem kleinen Neffen mit rotem Kopf ins Ohr flüstert - diese Art eher nicht so. Also eher gar nicht!
Nun sind wir ja als Landbewohner eher von der langsamen Art, auch tröpfeln Daten, Informationen und Neuerungen wie "Das Rad" oder "Das Feuer" eher langsam in unser Bewusstsein ein. Und so kam es, dass wir erst gestern, also mit deutlicher Verspätung den letzten Sherlock Holmes: Die abscheuliche Braut, gesehen haben, ein eher durchschnittlicher Film aus der neueren Serienreihe, der aber ein paar klasse Sprüche dabei hatte.

Achtung Spoiler-Alarm für den Fall, dass jemand den Film noch nicht gesehen hat und sich die beste Spruchsequenz lieber selbst als Erstsehhörerlebnis gönnen möchte.


Achtung, gleich kommt der Beitrag, noch kannst du weglesen.... danach nicht mehr.

Du bist gewarnt!


Es trug sich also folgendes zu:

MRS WATSON: Ich bin Teil der Kampagne, wissen Sie.
LESTRADE: Oh ja? Eine Kampagne?
MRS WATSON: Frauenwahlrecht.
LESTRADE: Und sind Sie – sind Sie dafür oder dagegen?
MRS WATSON: Raus!
Daran musste ich denken, hier wird in witziger Art eine Selbstverständlichkeit (aus heutiger Sicht) hinterfragt - das macht die Komik für uns aus.

Wenn ich hingegen an meine multikulturellen Freunde und einen ganzen Schwung linker Netzfeministinnen denke, die jedem mit ihnen zusammen zivilisierten Mann auch den letzten kleinen Nebensatz noch versuchen im Maul umzudrehen, ob nicht doch was verwertbares für den vorwurfsvoll-anklagenden Plärrer: „Sexist“ oder „Rassist“ rausspringen könnte, die sich aber gerne schützend vor übelste patriarchale Strukturen stellen, weil ... "Ist ja eine andere Kultur,..." "...muss man respektieren und akzeptieren..." blablabla.

Da vergeht einem dann das Lachen über das Offensichtliche, da ist die Komik nur für den härtesten Zyniker noch greifbar.

Ich sage es an dieser Stelle einfach nochmal: ich muss Religion samt ihre widerlichen Ausflüsse nicht respektieren, ich muss sie auch nicht akzeptieren, ja ich muss sie noch nicht mal tolerieren, kann es aber, wenn sie nicht versucht anderer Menschen Leben zu bestimmen.

Respekt verdient man sich, er setzt voraus, dass ich etwas wertschätze – Unterwerfung, Handeln und Nachplappern alter Büchern und Welterklärungsansätzen einer vermeintlichen Gottheit gehören da nicht dazu. Daraus abgeleitetes Unrecht schon gar nicht.
Machterhaltende Strukturen von Religion sind eben dieses, strukturelle und auch gerne mal manifeste Gewalt gegen andere, zur Sicherung der eigenen Vormachtstellung. Respekt dafür? No way, my ass!

Akzeptanz impliziert darüber hinaus sogar, dass ich mit einer Handlung oder deren Ansicht einverstanden bin, diese quasi gut heiße.
Wie aber kann ich mir gegenüber denn solche Ungleichheit rechtfertigen, sie gar gut zu heißen?
Wie kann ich Formen struktureller Gewalt durch Religion, die sich immer real in Herrschaftsverhältnissen manifestiert und wie alte Worte als Handlungsmaxime der Gegenwart verstanden wissen, diese dann tatsächlich akzeptieren oder auch respektieren? Eben, kann ich nicht.

Ich kann aber, und das schrieb ich ja oben, durchaus Menschen und deren Religion tolerieren.

Denn von mir aus kann jeder in seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit ertrinken, ist nicht mein Job unterdrückte Frauen zu retten oder Doofe aufzuklären!
Jeder Narr kann gerne seinen dämlichen Pisspott oder auch den Heiligen Geist oder eine Fleischwurst anbeten, mir egal.
Ob einer meint sich sieben Mal am Tag seine Wirbelsäule 'gen Mekka verbiegen zu müssen, dem männlichen Mars, der weiblichen Venus durch exzessive Masturbation huldigt oder sich zur Kontemplation dreckige Windeln über den Kopf zieht, ist mir einfach wumpe!
Kann jeder halten wie er mag, solange er damit nicht vorgibt - gerne aus Gründen von Einzigartigkeit oder gar Auserwähltheit- im Besitz des heiligen Kekses zu sein und andere zwingt ihm im selben Irrsinn folgen zu müssen.
Betet also zu euren Göttern, wenn ihr sie aus eigener Schwäche oder gefühlter Unvollkommenheit benötigt, daheim oder in euren Tempeln, aber lasst die in Ruhe, die das nicht wollen.

Wenn es nun aber um Formen der Machtausübung von Religion geht, wenn es also wieder um Herrschaftsmuster geht, dann kann ich auch dort Religion und die, die sich auf sie berufen definitiv nicht tolerieren.
Wie kann ich wegsehen wenn sexuelle Minderheiten, wenn Frauen oder Kinder als Feinde gebranntmarkt, wie Sklaven und Eigentum behandelt werden - schlicht und legitimierend abgeleitet aus alten Büchern und verbreitet von neuen Predigern?

Muss ich es tolerieren, dass man aus falsch verstandener Rücksicht muslimischen und jüdischen männlichen Kindern kein Recht auf körperliche Unversehrtheit in unserem Land zubilligt?
Das man aus falsch verstandener Rücksicht auf religiöse Gefühle (ungefähr so wichtig wie das Bauchgefühl der Latte-Macchiato-SUV-Mutti zum Thema "Impfen und Autismus") Gesetz beugt und umschreibt? Im 21. Jahrhundert, in einem angeblich neutralen Staat?

Muss ich tolerieren, dass viele muslimische Frauen in Deutschland nur drei Orte kennenlernen? Die Wohnung, die Moschee und die darum herum liegenden Geschäfte für den Einkauf?
Ist es tolerierbar, dass ihnen die heimische Sprache, Freiheiten und kulturellen Errungenschaften vorenthalten werden, dass sie aus diesem Nichtkennenlernen heraus eine ablehnende Haltung gegen den ihnen vermittelten Sündenpfuhl des Gastgeberlandes fast zwangsläufig annehmen?

Ist es tolerierbar, dass altes Clanwesen, archaische und patriarchalische Strukturen wie eine eiternde Wunde immer mehr in die Gesellschaft hineinlaufen und dafür Toleranz, Respekt und Akzeptanz eingefordert wird?
Ist eine Gesellschaft intolerant, wenn sie solche -hier tatsächlich in den letzten 50 Jahren deutlich besser gewordene- Formen der Gleichberechtigung nicht einfach aufgibt und einem vermeintlichen Kulturrelativismus vehement ins Wort fällt?
Ist es tatsächlich intolerant, wenn den Feinden der Gesellschaft nicht die Nachsicht eingeräumt wird, die diese immer vehementer einfordern in ihrem Kampf für die Abschaffung der Toleranz?

Wir gucken nach USA und jammern über Trump und seine Muslimeinreiseverbote, und es interessiert uns gleichzeitig einen Dreck, dass es 16 muslimische Länder gibt, in die Israelis nicht einreisen dürfen(via burks). Das ist ja normal, sind halt Juden, werden schon selber schuld sein, gelle!
Wenn wir uns angucken, wie hysterisch um uns herum das Land schon geworden ist, wie gerne Freiheits- und Bürgerrechte auf dem vermeintlichen Altar vom Supergrundrecht Sicherheit und seinen willigen Helfern geopfert werden, wegen... verstehen schon... Terror... dann sollte man sich mal fragen, warum der israelische Staat inzwischen immer rigoroser verfährt. Der Feind drum herum will keine einzelnen Stiche setzen, der will dieses Land und seine Bewohner auslöschen, seit 1948. Könnte man auch mal drüber nachdenken.
Aber Trump oder auch Wilders bieten eine bessere Projektionsfläche für den Abgesang aufs Abendland, als der ganze Murks, den wir uns hier eingebrockt haben, indem wir zu oft tolerieren mit Nichtstun und Wegsehen gleichgesetzt haben. Das Land braucht eine konsequente Einwanderungspolitik, gerne auch mit 75% nach Nützlichkeit und Notwendigkeit und den Rest als Lotterie oder Trinkspiel ausgefochten.
Wir brauche Sprachkurspflicht für alle Ankömmlinge. Es müssen sämtliche Möglichkeiten, Rechte und Pflichten erklärt werden, damit auch die Frauen die nachgeholt werden eine Chance haben auf ein Leben wie es in Deutschland des 21. Jahrhunderts möglich sein sollte. Selbstbestimmt und frei.
Natürlich nur selbstgewählt und frei innerhalb der Ketten die uns das System des Kapitalismus dennoch anlegt - eben als doppelt freier Lohnarbeiter im Marxschen Terminus. ;-)

Und weil selbst mir, als altem, sexistischem Schwein der Internationaler Frauentag nicht völlig gleichgültig war, hätte ich noch zwei Videos vom Bill Burr (danke an Fefe, der war noch nicht auf meinem Radar), einer Art bärthiger Mario nur eben in witzig und amerikanisch.

Bill Burr - Australia - Women's privileges
Bill Burr on Motherhood

Schöne Woche Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 8. März 2017

Unfreiwilliges Fasten am Arsch!

Nachdem mich ein terroristisches Kommando -bestehend aus einer Kombination von Viren und Bakterien- mit einer garstigen und fieberigen Bronchitis für 14 Tage aus dem Verkehr gezogen hat, war ich leider infolgedessen gezwungen abstinent zu leben.
Für mich ein wahrer Graus vor dem Herrn.
Alles was mir lieb und teuer ist musste von jetzt auf gleich eingestellt werden.

So gab es kein herzhaftes Knuddeln mit den Mädels, keinerlei Vergnügungen nebst Streicheleinheiten von der Ms. und natürlich auch keinen Alkohol (So zog die Ms. sogar zum Schlafen in ein anderes Zimmer!111!!!!!).
Und weil es also eh schon wahrhaft fleischlos zuging, rundete eine entsprechende Nahrung dieses Drama noch aufs Dööfste ab.

Warum keinen Alkohol? Nun, ich will das Zeug ja ausgiebig beschnüffeln und verkosten, es erschmecken, mithin genießen und mir selbige Leckereien nicht einfach stumpf wie ein Wirkungstrinker reinschütten.
Es geht hier um den Geschmack und nicht um die schnöde Sedierung!
Und, falls man nichts schmeckt und riecht, oder zumindest nichts was angenehm ist, dann sollte man eben die Buddeln im Schrank lassen und den Körper lieber mit Pfefferminz-, Ingwer- und Früchtetees traktieren.
Oder auch dem Klassiker: Heißer Milch mit Honig.
Alles feine und probate Mittel, ausreichend Flüssigkeiten in den Körper zu bekommen und ihm dank zugeführter Wärme leichte Wohlgefühle oder besser, weniger Schlechtgefühle zu bescheren.

Aber -und das ist das Gute!- diese unfreiwillige Form der Selbstkasteiung ist seit gestern endlich vorbei und ich darf und kann wieder tun, was ich am liebsten mag.

Und ja, es gab auch einen kleinen Whisky hinterher, was billiges, leichtes, mild rauchiges und süffiges für den Anfang: Bowmore Small Batch. :-)
Und nach 14 Tagen Zungenabstinenz (vom Alkohol!) freuen sich die Geschmacksknospen sogar schon über 40% im Glas - dies nur mal so als Tipp an die Cask-Strenght-zum-Frühstück-Fraktion. ;-)

Ich hoffe somit mal, dass es das mit der elendigen Männererkältung für den Rest des Winters war, und verweise gerne dazu auf den wichtigen und epochalen Beitrag im Postillion: Frau will Geburt durchleben, um Schmerzen ihres erkälteten Mannes nachzuempfinden.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 15. Februar 2017

Ein nettes Kennenlernen...

... gabs heute im Heimatkraal des Blödbabblers.

Es ist ja meistens schön, wenn man langjährige Blognachbarn endlich mal persönlich kennenlernt, heute war es für mich auf jeden Fall so. :-)

Danke fürs Vorbeikommen ihr zwei und eine hoffentlich noch gute Heimreise.

Gruß vom Babbler

Montag, 13. Februar 2017

Nachtgedanken und morgendliche Muße

Gestern via jung & naiv die Präsidentenwahl der Bundesversammlung geguckt.

Dabei erschrocken festgestellt, dass die Körperhaltung von Frau Merkel inzwischen ein wenig der vom ollen Adi ähnelte, also jener, die man von der letzten Wochenschau kennt, wenn er junges Kanonenfutter auszeichnet.
Mache mir deswegen Sorgen. Zum Glück war zur ihrer Aufmunterung ein bunter Vogel und ein dummes Huhn in ihrer Nähe. Brav.

Nun wurde also Frank Walter 'Agenda 2010 Guantanamo' Steinmeier zum Präsi unserer schönen deutschen Republik gewählt.
Klar, einem damals 18 jährigen Andrej Holm vorwerfen, dass er zur StaSi wollte und damit seine Ernennung heute zum Staatssekretär verhindern, aber das Verhalten von Steinmeier in Bezug auf Kurnaz und Guantanamo, sowie seine unselige Rolle beim Etablieren der Agenda 2010 nicht als Problem ansehen. Hat ja auch schon beim Grass geklappt. Setzen, sechs!

Mal sehen, wie sich der neue Präsident zum Herrscher aller Deutschen aufzuschwingen gedenkt.
Immerhin ist es diesmal kein Pfaffe geworden. Butterwegge wäre mir lieber gewesen, hätte ich doch dann immerhin mal ein Buch Jahrzehnte lang besessen, von einem späteren Bundespräsidenten.
Der richtig dicke Dissertationswälzer steht noch im Regal, inzwischen jedoch mit dem Staub von fast 25 Jahren drauf. Notiz an mich: Staubwedel statt (Groß)Burgwedel!

Ich frage mich ja im Moment immer noch, wer, warum, und mit welcher Absicht jemand Umfragen fälscht, damit es für die breite Arschmasse im Land so aussieht, als könne die Verräterpartei tatsächlich irgendeine Mehrheit jenseits der AfD oder der schwarzen Pest erhalten. Ist das so ein Hochschreiben wie bei der Clinton? Sollen alle denken: „Klar, der Schulz ist das neue Gesicht des siegreichen Sozialismus, brauch ich nicht wählen gehn!“, oder ist es tatsächlich so, dass sich meine Mitbürger von Gesichtern blenden lassen und immer wieder an der gleichen Mülltonne riechen müssen, um festzustellen, dass es darin und daraus stinkt?

Die aktuelle, verbale Kosmetik die EU-Schulz ablässt, klingt zwar nicht mehr so widerlich nach neoliberlalem Hirnfurz, dennoch stand er in der EU genau für dieses Europa, jenes das von der Mehrheit der Menschen inzwischen abgelehnt wird, das Europa der Konzerne und Eliten.
Ob man diese Haut einfach abstreift?
Und wenn, was ist von jemandem zu halten, der eine ideologische Wende so einfach bewerkstelligen kann?
Gut, man hat auch Juan Carlos damals als Nachfolger vom Drecksack Franco angesehen und es kam ganz anders. Also sollte ich vielleicht dem Herrn Schulz auch Zeit geben, sich zu beweisen, bevor ich ihn gleich zu Anfang abhake.

Dennoch bleibt natürlich: Politik lebt nicht von Köpfen, sondern von Taten und neben dem Fetischcharakter der Waren gibts im Kapitalismus eben auch die Charaktermasken.
Mal sehen, welcher Fraktion der Herr Schulz letztlich dienen mag.

Ihnen Ihr Blödbabbler, Staubwedler vor dem Herrn