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Grotesk-Protest

Donnerstag, 13. November 2014

...Kurzticker - Lasst sie sterben...

Warum, so frage ich mich, werden eigentlich Menschen wie eine Frau Käßmann, Anhängerin einer seit knapp 2000 Jahren bestehenden Wahns Verwirrung, bezahlte Folgerin und Verkünderin der bronzezeitlichen Niederschrift eines aus dem Nahen Osten stammenden Hirtenvolks, zu Themen wie "würdiges Sterben" als moralische Instanz in solche Diskussion eingeführt?

Was genau rechtfertigt es, das Buchgläubige im 21 Jahrhundert gesamtgesellschaftliches, moralisches Handeln vorgeben sollen?
Was macht sie offenbar in den Augen von Verantwortlichen in Medien & Politik zu moralischen Instanzen?

Wieso sollen Menschen, solche, die dem Wahn eines unsichtbaren Begleiters anhängen, jene, die sich dessen erwünschten Handlungen oder seinen stillen Worten nach glauben richten zu müssen, mir vorschreiben dürfen, wie ich mein Leben lebe bzw. wie ich es beende?

Wenn in der aktuellen Diskussion das Wort von kommerziellen Sterbehilfevereinen die Rede ist, dann ist damit nicht etwa -wie es eigentlich zu erwarten wäre- die christliche Kirche gemeint; ein Verein der sein ganzes Streben auf ein "Leben nach dem Tod" ausrichtet.
Ein Verein, der sich seine Existenz von seinen Mitgliedern und -in deutlich größerem Umfang- von Nichtmitglieder bezahlen lässt.
Sondern, es geht um Vereine die Menschen helfen wollen, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, wenn diese es für richtig halten, also die Menschen, nicht die Vereine. ;-)
Und ja, da es ins kapitalistische System eingebettet ist, wird es -wie ich mir sicher bin- auch massiven Missbrauch geben.

Also, was sollte man schon mal nicht tun?
Menschen weiterhin -besonders gerne aufgrund von religiöser Befindlichkeit- ihr Recht absprechen Herr über das eigene Leben zu sein zum Beispiel.
Auch sollte man Menschen nicht weiterhin entmündigen und deren Leben künstlich verlängern, bis es sich gar nicht mehr rentiert.
Unseren Haustieren gönnen wir die Euthanasie, unseren Mitmenschen aber nicht, warum?
Nach welchem Kriterium verweigern wir eine denkenden Menschen Verantwortung für sein eigenes Ende zu übernehmen?

Weil es dem Menschen nicht zusteht, die Krone von Gottes Schöpfung kaputt zu machen? Also selbst kaputtzumachen.
Denn, mit dem Kaputtmachen von anderen Menschen hat Religion ja offensichtlich sonst kein Problem, es gibt ja sogar Militärpfarrer, die den ganzen Kram legitimieren, with god on our side.
Was stört Gott also daran, wenn sich der Mensch umbringt?
Nun, wenn wir mal stumpf annehmen - wobei es damit wahrscheinlich eher schlecht steht, sorry - das Gott existiert.

Man kann sich die Mühe machen, über https://www.google.de/#q=gott+suizid mal zu schauen, was es an Antworten dazu gibt, biblisch abgeleitet und mit der üblichen Kaltherzigkeit des wahren Glaubens dargebracht.
Mir ist schon nach den ersten Einblicken übel geworden.
Ich empfehle aber auch noch einen tiefen Atemzug von den anderen Themen, wie Selbstbefriedigung(Sünde!) oder Vergewaltigung(nicht schön, aber rechtfertigt nicht das ungewollte Kind abzutreiben, denn es kommt von Gott!) zu riskieren - wenn man schon mal auf diesem Misthaufen stochert.
Man kann danach eigentlich, wenn man es sich nicht- wie der blödbabbler- vorher bereits in der Bibel angelesen hatte postulieren:

Religion ist offensichtlich kein gutes, weil eben ungeeignetes Fundament für ein moralisches Gebäude des menschlichen Zusammenlebens

Es gibt nebenbei auch den Erklärungsansatz, "[...]as religion declines, we're becoming ever more civilised.", von bspw. Steven Pinker der scheinbar durch Fakten genährt wird.
Aber zurück zum Ärgernis.
Es ist schon anmaßend, Frau Käßmann und Konsorten, bspw. das selbsternannte Papstzäpfchen Matussek als Vertreter für Ethik & Moral in den Talkshows dieses Landes als Dauergäste sehen zu müssen, ganz abstrus wird es aber, wenn man ihnen Platz einräumt zu "echten" und "realen" Problemen eine Gewichtung zu geben, die sie definitiv nicht haben.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Donnerstag, 6. November 2014

Zusatzstoffe machen die Wirkung

Der Blödbabbler wundert sich.

Eben gerade mit meiner Krankenkasse telefoniert zwecks Kostenübernahme eines Medikaments.
Bisher nahm ich ein bestimmtes Präparat, das zu 65% aus einem Naturstoff besteht, der Rest wird mit Sucrose (Saccharose), Citronensäure, Dextrin (aus Mais oder Kartoffeln), Natriumalginat, Natriumcitrat (Ph.Eur.), Orangenaroma, Natriumchlorid, SaccharinNatrium geschmacklich abgerundet. *rolleyes*

Nun habe ich aber, als Nebenwirkung nach knapp 8 Jahren, davon massives Sodbrennen bekommen; der Test zur Übeltäterbestimmung war recht einfach.
Nehme ich das Medikament habe ich Sodbrennen, lasse ich es weg, habe ich keines.

Da ich aber den Wirkstoff nehmen muss, habe ich mich nach einer Alternative umgesehen und ein Präparat mit 100%(?) des Wirkstoffs, also eigentlich nur dem Wirkstoff, gefunden.
Dieses Medikament funktioniert, es macht was es machen soll, und erzeugt nicht als Nebenwirkung Sodbrennen dank seiner anderen Inhaltsstoffe und Beigaben.

Der Haken daran ist nun, die Krankenkasse bezahlt dieses Medikament nicht, da sie es nicht als Medikament, sondern als Nahrungsergänzungsmittel gelistet hat.

Meine Rückfrage, ob der Zucker und die Geschmacks-bzw. Konservierungsstoffe denn das Medikament ausmachen oder der Wirkstoff wurde -mit Verständnis in der Sache- aber dennoch abschlägig beantwortet.
Man verstehe mich zwar, blabla, ..."aber man könne eben nicht, da es ja kein Medikament, sondern ein Nahrungsergänzungsmittel sei...", blabla, ich solle doch "gefälligst selber zahlen", blabla.
Das alternative Medikament wäre 1/3 Drittel billiger gewesen, ohne sinnfreie Geschmacksstoffe und potentielle Allergene.

Da sage mal einer die Krankenkassen reagieren vernünftig.

Ach so, gleichzeitig übernimmt man aber inzwischen zu 100% die Kosten für Homöopathie und sonstige Scharlatanerie.
An Einsparungswillen kann es also nicht liegen, oder zumindest nicht nur.
Meine Bitte nach Nennung von Alternativen zum originären Produkt, einem, welches die Kasse auch übernehmen würde wurde, wurde mit dem Hinweis auf "den Markt" abgelehnt.
Man könne und dürfe keine Empfehlung aussprechen, ich soll doch eine Liste am besten mit 10(!) möglichen Alternativen vom Onkel Doc aufstellen lassen, dann gucke man ob man eines davon eventuell auf der eigenen Erstattungsliste dabei wäre. *rolleyes*

Ein kurzer Blick ins Internet zeigt mir jedoch, jene Mittel, die vermutlich in Frage kommen könnten übernommen zu werden, haben alle die Geschmacksverstärker etc. mit onboard, sind also vermutlich ebenfalls im Verdacht mein Sodbrennen auszulösen.

Was bleibt?
Ich zahle weiterhin eine stattliche Summe jeden Monat in die Krankenkasse ein, bekomme aber ein Medikament -welches ich vertrage- nicht bezahlt.
Man würde mir aber ohne Murren, das der Hinweis auf meinen launigen Kommentar am Telefon, ein Protonenpumpenhemmer-Präparat gerne jederzeit erstatten, sie verstehen schon, als Gegenmittel zum Sodbrennen. m(

Da ich das Medikament ca. alle 5 Wochen neu brauche kommt so eine schöne Summe aufs Jahr zusammen.
Tjo, das bedeutet für mich, mit dem Apotheker sprechen und gucken, ob ich Rezepte, die aufs alte Medikament ausgestellt werden, gegen das andere, billigere bei ihm eintauschen kann.
Vermutlich illegal für ihn und für mich.

Wenn also alles schiefgeht, dann halt bei der Steuer einreichen und sich über den Reinverlust wegen Nichterreichen der individuelle Belastungsgrenze freuen.
Dennoch, es bleibt ein mieser Geschmack, der nicht nur von den Geschmacksverstärkern im alten Produkt herrührt.

Angefressene Grüße von

Ihnen Ihrm Blödbabbler

Montag, 27. Oktober 2014

Gewalttäter begehen Gewalt? Echt?

Es gibt also tatsächlich Menschen die überrascht sind, wenn bei / nach / während einer Demonstration von Hooligans Krawall & Sachbeschädigung stattfinden? (Achtung SpOn Link)
So ging es vermutlich auch den Römern, als die Vandalen an die Pforten klopften - konnte ja keiner ahnen sowas.

Aggressive Matschbirnen, jene, die sich gewöhnlich an Wochenenden gegenseitig bei Fußballspielen aufs Fressbrett kloppen, intellektuelle Einzeller deren Lebensinhalt und Mittelpunkt ritualisierte Gewalt ist, demonstrieren also.
Neben der offensichtlichen Demonstration, - jener ihrer angeborenen Armseligkeit, inzestuös gepaart mit völliger Absenz von Zivilisationsanklängen-, ging es nebenbei noch gegen andere aggressive Weichköppe dieser Gesellschaft, Salafisten.

Jenes Pack, das, wenn man es lässt, weiterhin die islamischen communitys vergiftet und deren moderatere -und weniger verbohrten- Teile massiv unter konservativ-reaktionären Druck & Terror setzt.
Genau die Sorte Arschlöcher, die einen Dreck auf Aufklärung, weltliche Gesetze und Menschenrecht geben und sich damit nicht sonderlich von oben beschriebenen Idioten unterscheiden.

Mal ehrlich, wenn dieses Pack - auf der einen Seite die hirnarmen Hooligans (HH) und auf der anderen die salafistischen Sackgesichter(SS)- zusammentrifft und sich bekämpft, dann kann es doch nur einen Sieger geben, nämlich die 'normale' Gesellschaft.
Alles was dazu angetan ist und getan werden muss, diese Spinner nicht mehr in die Lage zu versetzen, ihren Mitmenschen mit Terror und Gewalt das Leben schwer zu machen, ist ein gutes Ereignis.

Leider wurde aber nur das Laienschauspiel Vollzugsbeamte vs. Hools gegeben; dieses Treffen endete wohl mit einem Kantersieg der Gastmannschaft.
Weil, ja, weil man sich eher zurückhielt mit solchen goodies wie Einkesseln zur rechten(sic!) Zeit.

Klar, waren ja keine linken Chaoten wie bei den Zusammentreffen in Frankfurt, als Blockupy Demonstranten mit Sonnenbrillen für Gefahr im Verzug sorgten, die man massiv unterbinden musste.
Diese Demonstranten kesselt man ein, aber doch nicht das gewalttätige Assipack oder den unterstützenden, symbiotischen Naziabschaum, jenen, der bei sinnloser Gewalt nie weit weg ist.

Man wurde also mal wieder überrascht davon, dass bekannte Gewalttäter sich austoben und Gewalt tätigen. m(

Ich habe eine Vermutung, welche Forderungen aus den dummen Mündern der üblichen Verdächtigen in Politik und Polizei bald wieder heraustropfen werden.
Es ist natürlich wieder an der Zeit die Forderung nach Vorratsdatenspeicherung ins Land zu pesten, oder das anlasslose Abfilmen von Autokennzeichen, oder ein Tanzverbot am Karfreitag. ;-)

Alternativ vermute ich mal, dass schon die artgerechte Nutzung des Gehirns im Vorfeld eine Ahnung davon hätte liefern können, was zu erwarten ist.

Das Thema ausklingen lassen kann man besonders schön mit den Beck's Pistols Pöbel & Gesocks und dem gleichnamigen Oi-Klassiker von 1990.


Oink! Oink!

Blödbabbler

Donnerstag, 9. Oktober 2014

STOP TTIP!

Da ich momentan kränkelnd daheim liege und Texte schreiben am PC nicht wirklich Freude macht, hier nur der kurze Hinweis, an welchem Ort in Internet man eine Online-Petition gegen TTIP und CETA zeichnen kann.

Ich halte Online-Petitionen für in den meisten Fällen verschenkte Lebenszeit, aber eventuell bewirkt ja genug davon doch irgendwann mal etwas.

Hier also, trotz meiner prinzipiellen Skepsis an durch solche Petitionen Veränderbarem, der Link :
Unterzeichnen Sie die EBI!
Ab sofort können Sie die selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative (EBI) gegen TTIP und CETA unterzeichnen


Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 17. September 2014

Gebt euer Geld der Kirche...

... denn sie hat nicht genug eigenes.

Man kommt in dieser Republik aus dem Staunen einfach nicht raus.

Absurde Gesetzesschnellschüsse zum Thema Pädophilie verbunden mit einer schnelleren Kriminalisierung, die vermutlich Kindern wenig helfen werden, aber dafür angetan ist, das Klima im Land weiter vergiften zu können.
Spionierende Nachbarn, die gucken ob bei den Fotos der kleinen Nacktbader im Garten nebenan nur ja nicht ohne vorher zu fragen geknipst wurde. Und was, wenn doch? Denunzieren, anzeigen oder was?
Pseudosicherheitsgehampel das vermutlich nicht einen echten Missbrauchsfall verhindern hilft, aber dafür Unsicherheit im 'normalen' Miteinander pflanzt.

Aber eigentlich geht es mir gerade mehr um den folgenden Unsinn.

Der kommende Katholikentag in Leipzig 2016 erregt (Achtung, der Link geht zu SpOn - ich habe leider auf die Schnelle keine seriöse Zeitung gefunden) die Gemüter.
Nicht, weil sich dort Katholiken im öffentlichen Raum breitmachen und Religiosität zelebrieren und missionieren werden, sondern, man ahnt es schon, wegen der Kosten.
Die -und hier setzt dann mein Verständnis aus- von öffentlicher Hand gesponsert werden.

Richtig, eine der Organisationen die es ihren Mitmenschen verbietet am "Karfreitag" fröhlich zu sein, zu singen und zu tanzen, macht ein Fest und mag dafür Geld von allen Steuerzahlern haben.

Wie man auf der Webseite zum diesjährigen KT in Regensburg lesen kann bekommt man ungefähr zu einem Drittel Geld durch öffentliche Zuschüsse dazu.
Das bedeutet für den Katholikentag in Regensburg bezahlte der Steuerzahler ungefähr 3 Millionen Euro dazu.
Wait, what?
Genau, der Staat (hier das Land Bayern, der Landkreis und die Stadt Regensburg finanzierten eine Missionierungsveranstaltung (denn letztlich ist es nicht anderes) der katholischen Kirche mit.
Dies-nebenbei bemerkt- während die meisten Kreise und Städte nicht wissen wie sie KiTa-Stellen, Schwimmbäder oder Stadtbüchereien finanzieren sollen.

Nun regt sich offenbar gegen dieses Gebaren in Leipzig Widerstand, so gibt es eine Protestseite namens "Das 11 Gebot" mit dem schönen Ansatz: "Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!"
Und man schaudert, wenn man die Zahlen sieht, die dort für diese Veranstaltung von öffentlicher Hand veranschlagt, bzw. beantragt worden sind.
Der Hinweis auf die lediglich 4% Leipziger, die dort im katholischen Glaubensverein seien, führt meiner Meinung nach in die Irre, so richtig eine Relativierung auch sein mag.

Es könnten dort auch keine oder 100% der Bürger sonntäglich auf den Knien rutschend um Vergebung bitten, die Crux und der berechtigte Kritikpunkt ist jedoch, dass dort eine Werbeveranstaltung für eine private Sache - wie es der Glauben ist - durch die Allgemeinheit subventioniert werden soll und wohl auch schon immer wird.
Was haben steuerzahlenden Moslems oder Atheisten damit zu schaffen, dass sich die römische Kirche selbst feiert?
Reichen der Kirche ihre sowieso permanent erhaltenen Steuervergünstigungen, offen gezahlten Subventionen und die Zwangsgelder, welche das Finanzamt für diesen Verein eintreibt, nicht aus um das eigene Fest zu bezahlen?

Aber das geht vermutlich auch im Grundrauschen unter, wie die schleichenden Übernahmen ehemals öffentlicher Kindergärten und Schulen in die Hand von kirchlichen Trägern.

Wenn ich ein Freund von Verschwörungstheorien wäre, lautet die dazu passende: Die schleichende Re- Christianisierung ist eine von den konservativen Kräften in unserem Land gewollte Handlung. Durch politische Entscheidungen wird ein bewusstes, finanzielles Ausbluten der Kommunen ermöglicht und exekutiert, durch höhere Subvention für kirchliche Kindergärten im Vergleich zu staatlichen wird dem Staat langsam das Bildungsmonopol abgenommen. Schulen werden so -über den Religionsunterricht hinaus- zum Verbreiter voraufklärerischem Denken, der Schritt hin zu Kreationismus und ähnlichem Unfug ist kein weiter.

Aber zuerst einmal sollte man die Unverfrorenheit der Finanzierung beim nächsten Katholikentag in Leipzig klar benennen.
Mein Vorschlag - so historisch gesehen - wäre es den Katholikentag lieber in Magdeburg abzuhalten.
Warum?
Nun, dort haben die katholischen Horden ja schon mal gewütet und alles dem Erdboden gleich gemacht, ähnlich- bei aktueller Finanzlage- ginge es wohl Leipzig auch, nur weniger blutig.
Für die Kinder unter uns, die zwar die Bluthochzeit(Red wedding, Achtung, spoiler!) aus Game of thrones kennen, aber denen die Magdeburger Hochzeit nichts sagt, sei hier ein Verweis auf Tante wikipedia erlaubt.
Und mein kurzer Hinweis: In Magdeburg war es nicht so zivilisiert wie bei Game of thrones. ;-)

Hofft noch- in Anlehnung an Wiglaf Droste- auf Nero und seine Löwen.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Sonntag, 20. Juli 2014

Schrittgeschwindigkeit und Willkür

Vor einiger Zeit wurde ich mit einer wahrlich merkwürdigen Tatsache des Bußgeldkatalogs, der bei Verstößen gegen die StVO greift, konfrontiert.

Ich fuhr aus einer Tempo 30 Zone in einen "Verkehrsberuhigten Bereich" ein, einen kleinen Weg der zwei Straßen miteinander verbindet.
Dieser Weg hat ungefähr eine Länge von 250-300 Metern und besteht aus einem ebenen Pflaster ohne gesonderten Fußgängerweg. An der rechten Seite sind Parkflächen ausgewiesen.
In näherer Umgebung befindet sich ein eine Grundschule ca. 1,5 Km entfernt.
Gewöhnlich befinden sich auf diesem Weg zu Schulzeiten ca. 1-2 Kinder oder Erwachsene, wenn Schulschluss ist auch mal ein Pulk davon.

Ich befuhr diesen Weg während der Ferienzeit, tagsüber sodass sich dort genau zwei PKWs parkend auf der rechten Seite befanden, Fußgänger waren keine vorhanden.
Da ich mit der Ms. im Gespräch war und das Auto gefühlt mehr rollte als fuhr, achtete ich nicht auf mögliche Fallensteller des Ordnungsamtes.
Und siehe da, schon gab es ein hübsches Frontfoto des Blödbabblers.
Eines der beiden Autos war die camouflierte, mobile Blitzanlage unserer Freunde vom Ordnungsamt.
Ein schneller Blick auf den Tacho belehrte mich das ich um die 30 km/h schnell gewesen sein muss - sicherlich nicht Schrittgeschwindigkeit.
Ärgerlich, aber so ist eben die Regel bei Gesetzen. Halt dich dran oder, wenn du erwischt wirst, steh dafür grade.

Also kräftig auf den Bediener des Blitzers geschimpft, die Offensichtlichkeit des Abkassierens an dieser Stelle hervorgehoben. Denn, wenn dort Gefahr bestünde, weil dort Fußgänger unterwegs sind, dann kann man nicht schneller fahren als Schrittgeschwindigkeit - die Ferienzeit war offensichtlich der Grund für die Messung.
Aber dadurch gabs halt -aus meiner Sicht- auch keinen Grund dort zu blitzen, außer eben dem, sichere Beute zu machen. Sei es drum.

Zuhause angekommen wollte ich dann wissen wie hoch mein zu erwartender Obolus an die Stadt sein würde.
Und hier stieß ich dann auf jenen Akt, der für mich definitiv als ein willkürlicher anzusehen ist.
Es gibt keine bundesweite Definition -in realen km/h- für "Schrittgeschwindigkeit". :-O
Wenn ich das Glück hätte in Leipzig geblitzt zu werden, würde man von 15 km/h ausgehen, in Köln dagegen von 7 und in Hamm von 10 km/h.
Sie, die Schrittgeschwindigkeit müsse "[...]jedenfalls deutlich unter 20 km/h [...] liegen.

Da saß ich also, mit der Vorstellung ca. 30 Km/h (+/- 5 km/h) schnell gewesen zu sein und der Vorstellung bei möglichen 7 km/h Höchstgeschwindigkeit selbige um 23 km/h (+/- 5 km/h) überschritten zu haben.
Es drohte mir -wen ich mich recht entsinne- nach dem alten Bußgeldkatalog als Spanne einer möglichen Strafe etwas von 15-25 Euro bis hin zu einem Fahrverbot, 100 Euro Strafe und einem Punkt.

Sehr nett, das nenne ich Rechtssicherheit, denn man weiß natürlich nicht, was die eigene Stadt als Grundlage für den Begriff "Schrittgeschwindigkeit" anlegt. Liegt man eher bei den 15 km/h aus Leipzig oder richtet man sich eher nach Kölner Einschätzungen?
Oder gar nach der aus dem Land des Jagertees?
Dort sind es nämlich 5 km/h.

WTF!
Wie kann es denn sein, das hier keine Rechtssicherheit besteht, indem keine echte Geschwindigkeit hinterlegt ist?
Mein alter Audi fing -glaube ich- erst bei 20 km/h an seine Tachonadel zu bewegen. Der Golf zeigt wohl bereits ab 5 km/h an.

Nachdem ich mir eingeredet hatte, das die Stadt das Geld haben möchte und nicht ans Land abdrücken will, somit vermutlich eine höhere Geschwindigkeit erlaubt sei, vergingen die fast 4 Wochen, die ich auf den Zahlungsbefehl wartete, wie im Flug. :-D

Nun weiß ich, meine Heimatstadt rechnet mit 10 km/h für die Schrittgeschwindigkeit, mir wurden 25 km/h zur Last gelegt und das zu zahlende Geld betrug 25 Euro. Bezahlt und gut.
Aber, was bleibt ist das unangenehme Gefühl beim Durchfahren von verkehrsberuhigten Bereichen in anderen Städten und Bundesländern - denn selbst im ersten Gang bei 'keinem Gas' ruckelt mein Auto locker mit 10 km/h vor sich hin.
Ums bequemer zu haben sind es schon mal 15 km/h, deutlich zu viel in Köln, fast legal bei mir zuhause. ;-)
Rechtssicherheit sieht anders aus, das Maß scheint willkürlich.

Findet Ihnen Ihr Blödbabbler

Sonntag, 13. Juli 2014

Endspiel ohne Bernhard

Endspiel also, so so.

Im Lande tönt es bereits wieder großdeutsch und überheblich.
Man spricht davon: wir haben es verdient Weltmeister zu werden, wir sind endlich dran.
Klingt so ähnlich, wie weiland Kaiser Willys Legitimation auf der Suche nach einem Platz an der Sonne, anmaßend und widerlich.
Verdient? Wegen des Spiels gegen Brasilien? Oder, weil Deutschland endlich wieder eine größere Rolle spielen soll, ja nachgerade muss, wie uns die im Gleischschritt marschierenden Medien und unsere politischen Führer nicht müde werden zu propagandieren?

Bin ich eigentlich der Einzige, der Eins und Eins zusammenzählt?
In allen Sender sprechen sie vom brasilianischen Verband als einem der korruptesten innerhalb der an sich schon nicht wirklich sauberen FIFA.
Und wir wundern uns über ein überraschendes 1:7 der Brasilianer, ein Spiel bei dem es wirkte als haben sie verlernt zu spielen?
O.k. die waren auch in den Spielen vorher nicht wirklich besser, aber da hatten sie Glück und einen Superstar der traf.

Mal gucken wie die Wettquoten lagen, gab bestimmt ein paar fette Abräumer bei den Spielen der WM, die ja allesamt sehr überraschende Ergebnisse aufzeigten.
Eventuell wurde einfach mal die ganze WM verschoben? Natürlich alles nur Spekulation und Verschwörungstheorie, aber vielleicht regt das ja ein wenig zum Nachdenken an.

Ein weniger unsympathischer Gegner als Argentinien und ich wäre tatsächlich mal verleitet worden, heute Abend dem Gegner die Daumen zu drücken.
Aber die bekreuzigen sich für meinen Geschmack zu viel und sind veritable Großkotze vor dem Herrn.
Nebenbei spielen sie miesen Defensivmauerfußball und hoffen blind drauf, dass vorne ausgerechnet ein Messie aufräumt - ulkige Vorstellung, oder?
Ich tippe mal ganz platt, wenn Deutschland ein Tor schießt, gewinnen sie, wenn Argentinien eins schießt die.
Ansonsten ist der Ball meistens rund und Spiel dauert so lange bis es abgepfiffen wird. Sieger ist dann der, der bei der FIFA dafür eingeplant war. ;-)
Endlich kann ich abends jetzt wieder früher schlafen, Serien gucken oder was anständiges lesen.

In der Zeit der WM wurde die mediale Empörung bezüglich spy vs. Spy hochgefahren, aber die Erkenntnis, dass die Amis auf Bürgerrechte in Deutschland scheißen, die hat sich immer noch nicht in den denkfaulen Hirnen unserer Führungselite etabliert.
Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf.

Man steckt so tief im Darm der Amis drin, dass man sich nicht wundern muss, wieso es in diesem Land immer noch so viele Braune gibt und es an allen Ecken stinkt.

There is something rotten in the state of Germany.

Dies, was nach Aas riecht und auch so aussieht, sind die faulenden Reste unserer Demokratie; gemeuchelt von Landesverrätern, die sich selbst die Diäten erhöhen, aber ihrer Schutzpflicht für die Bürger des Landes nicht nachkommen. Das Pack, das Bürgerrechte und Demokratie auf dem Altar von Bündnistreue -ich glaube ich muss kotzen- opfert. Ein Bündnis sie zu knechten, Bündnistreue ein noch dollereres Supergrundrecht, als wie das vom ehemaligen Bundespudel ausgerufene Supergrundrecht auf Sicherheit? Manchmal fragt man sich wieso der Mollath einsitzen musste und die noch von unseren Geldern profitieren dürfen.

Genau das Pack, das sich nicht scheut seine Bürger an die Amis zu verkaufen, Grundrechte und das Grundgesetz umgeht und missachtet um nur nicht Bündnisuntreu zu wirken.
Und die wollen mir was von Demokratie, Recht und Ordnung im Land erzählen?
Schutz der gemeinsamen Werte? Freiheitlich demokratische Grundordnung?
Wenn ich nicht so eine vollgefressene Wampe hätte, würde ich mich vor Lachen angewidert schütteln. So bleibts bei Sodbrennen, wenn ich an diese Elite denke, wobei ein trockener Furz aufs Auge sicherlich treffender wäre.
Profiteure und Absahner allesamt, Zerstörer von Frieden und Freiheit auf dem Seelenverkäufer „MS Deutschland“.

Scheinbar war das Problem in der DDR nicht, wie ich bisher irrtümlich annahm, massive Überwachung, Bespitzelung und Staatsterror gegen die Bürger, sondern nur, dass es die falschen Menschen gemacht habe. Halt die und nicht man selbst.
Klingt ein wenig nach dem alten Woody Allen Satz, den Sonja als Begründung des Tyrannenmordes an Napoleon in "Die letzte Nacht des Boris Gruschenko" anführt.
Dort zitiert sie Attila den Hunnen: "Gewalt ist gerechtfertigt, wenn es im Dienst der Menschheit geschieht."

Und so schließt sich der Kreis, der Bundespfaffe der nach Kriegseinsätzen und mehr 'Verantwortung' gröhlt, die Kanzlerin, die immer noch zur vollständigen Überwachung der ihr anvertrauten Bürger und des Landes schweigt und lieber Putin maßregelt, als sich Gedanken über vollzogenes Unrecht und Gesetzesbruch im eigenen Haus zu machen und dementsprechend zu handeln.
Nicht die zwei enttarnten 'Spione' sind das Problem; dass sich Dienste gegenseitig bespitzeln gehört zum Programm.
Das andere Länder bespitzelt werden ebenfalls.

Das sich aber die Regierung ein Jahr nachdem offengelegt wurde in welchem Ausmaß die Bürger der BRD überwacht werden, immer noch so getan wird, als sei das ein verzeihlicher Ausrutscher ist in meinen Augen eine Straftat und sollte die Verhaftung der Regierung und der anderen Verantwortlichen nach sich ziehen.

Ich merke mir euren Verrat und werde das nicht vergessen.

No pasaran!

Blödbabbler

Samstag, 28. Juni 2014

Kriegstreiber allesamt

Passend zum Jubiläum des ersten, im industriellen Maßstab vollzogenen Abschlachtens trommelt unsere Elite wieder für den Krieg.

Scheinbar hat die strukturelle Krise des Kapitalismus mal wieder ein Problem generiert was absehbar nur durch dramatische Vernichtung von Material und Menschenleben zu resetten ist.
Der Bundespfaffe plädiert ja seit geraumer Zeit dafür -gegen den erklärten Willen der Insassen der BRD- das wir mehr Flagge zeigen sollen, gerne auch in der Geschmacksrichtung "Germans to the front".
Währenddessen scheint die Zensursula endlich an dem Platz angekommen zu sein, wo sie den Schaden fürs deutsche Volk maximieren kann. Ihre Forderung nach Kampfdrohnen reiht sich nahtlos ein in die Kriegstreiberei, die man inzwischen immer öfter und lauter vernehmen kann.
Kriege, 'tschuldigung humanitäre Interventionen mit militärischem Gerät, sind wieder ein gängiges Mittel der Interessenwahrnehmung bei den Politiker dieser Tage.

Es hat immer den Anschein das die konservativen Bummsköppe es den Grünen und der Verräterpartei immer noch nicht verzeihen können, dass sie die Ersten waren, die Deutschland wieder in Kriegseinsätze gelogen haben.

Drum setzt man noch eine Schippe drauf.
Die einzige sinnvolle Handlung die der Spaßvogel Westerwelle als Außenminister vollbracht hat, war eben die Enthaltung im Sicherheitsrat, besser noch wäre ein Nein! gewesen.

Kriege sind wieder hoffähig; Menschenrechte und Gründe werden beliebig gebogen, bis sie zu der Farce passen, die gemeinhin in diesem Land Außenpolitik genannt wird .
Die Mutterkreuzler-Kriegstrulla, bei der spätestens bei ihren Zensurversuchen klar war, auch wenn es lächelt, steckt doch Böses dahinter, füllt ihre Rolle als Mutter der Kompanie ungefähr genauso aus, wie der Merkelator die seine als Kanzlerdarsteller.
Wer mir dabei irgendwie mit Genderunsinn daherkommt, mir was von weiblicher Politik vorfaselt und letztlich in Frauen den besseren, weil friedfertigeren Menschen sieht, der sollte seine Wahrnehmung nochmal fein justieren.
Es ist letztlich egal welches Geschlecht das Pack hat, das euch regiert, welches Gesicht hier Interessen von Kapitalfraktionen exekutiert.

Die Büttel, die Fleischwerdung von materiellen Kräfteverhältnissen die sich in den Positionen manifestiert sind immer Vertreter eben jener Interessengruppen, die sie stützen.

Lustigerweise glaubt der gemeine Michel -und seine Micheline - noch ihre Stimme wäre der Grund dafür, wie sie aber zu ihrer Meinung kamen und warum sie so und nicht anders gewählt haben, liegt meist im Dunkeln. Oder eben der gewünschten Umnachtung.

Pikanterweise findet sich im Moment ein klarer Widerspruch zu dem was die (politischen) Eliten wollen und dem, was die Insassen dieser Republik für sinnvoll erachten.
Dieser Widerspruch ist offen und bekannt, die Interessen der Herrschenden sind eben nie deckungsgleich zu den Interessen der Beherrschten, auch und gerade nicht in der Staatsform Demokratie.

Und die ehemalige Vierte Gewalt hat en gros nichts besseres zu tun, denn als platter Wirkverstärker der kriegstreibenden Interessen zu fungieren; es kuschelt sich offenbar gut im warmen Bett der Kapitalfraktionen, gerne und besonders auch bei den Qualitätsjournalisten der bürgerlichen, sich selbst noch liberal dünkenden Presse.
Journalistische Kritik wird an das kriegsmüde und feige Volk gerichtet, statt die Marschrichtung der Profiteure zu hinterfragen und mit der Feder -skalpellgleich- herauszupräparieren.
Schäbige Lautsprecher des Kapitals statt kritische Kontrolleure und Auf-die-Finger-Hauer.

Jetzt hab ich mich wieder geärgert, gut, dass es den Fußball und die WM gibt - da kann ich mich gleich wieder beruhigen und einlullen lassen.

Ich freue mich schon wenn sich die, die heute Kriege wieder als ultima ratio zu verkaufen trachten, bei den Feierlichkeiten zu den Menschenschlachtopfern mit tränenerstickter Miene zu Wort melden.
Auch dieser Krieg, der Große, ein imperialer; einer bei dem Kapitalinteressen die Fäden zogen an denen Marionetten die von Ehre, Ruhm und Vaterland verteidigen fabulierten.
Genau die gleiche Mischpoke wie heute - nur damals mit Monokel.

Ich wünsch euch Pack Furunkel am Arsch bis zum St. Nimmerleins Tag.

Angefressene Grüße Ihnen Ihr Blödbabbler

Montag, 20. Januar 2014

Neues Jahr in alten Schläuchen

Hirnlos vorher und hirnlos nachher - ein deutsches Dilemma?
Ich dachte mir im neuen Jahr lehne ich mich mal zurück und beobachte was meine Mitmenschen so treiben.
Zuerst machten sie sich die im Gleichklang marschierende Ruine des deutschen Pressewesens lauthals Gedanken über einen weiteren Steuerflüchtling, einen der beim Wintersport mit dem Kopf gegen einen Stein gefahren ist.
Und zwar fand dieses nicht nur im Sportteil der Sudelblättern unserer Republik statt, sondern auch in solchen Zeitungen, denen man eine gewisse Seriosität durchaus zusprechen kann; selbst diese konnten nicht an sich halten und machten damit die Titelseite voll.
Da ich ja -Widerling der ich nun mal bin- sowieso die Meinung vertrete, man müsse bereits einen Hirnschaden haben -quasi als Kernkompetenz-, um seinen Lebensinhalt beim Im-Kreis-fahren zu suchen, hielt sich mein Mitleid mal wieder deutlich in Grenzen.
Erstaunt konnte ich aber beobachten wie sich Menschen, deren Leben offenbar so arm ist, das sie einer solchen Gestalt wie Herrn Schuhmacher benötigen, sich nicht entblödeten etwas Aufmunterndes zu sagen.
Natürlich auch die Kanzlerin, selbst ein Opfer des sibirischen(?) Winters, die zwar beim Ende der Privatheit für ihre Bürger keinen Handlungsbedarf sah und sieht, aber ihren Lautsprecher Präkondolenzen losseibern ließ.
Prioritätensetzung, so sah man, kann man auch an geschenkter Aufmerksamkeit erkennen.
In der gleichen Zeit starb unter anderem ein Mann und deutscher Steuerzahler bei der Arbeit, als sein Bagger eine Weltkriegsmine erwischte und zur Detonation brachte.
Hier kam Herr Seibert nicht zum Einsatz, aber der Mann fuhr ja auch nicht Sinn frei im Kreis mit einem Auto herum und verkehrte bei den sogenannten Eliten dieser Republik, sondern machte nur seine nützliche Arbeit.

Schule? Wer braucht Schule wenn er Gott gesehen hat?
Unsere Gerichte werden ja immer mit den sonderbarsten Fällen konfrontiert, und seit einigen Jahren auch von offenkundig Schwachsinnigen für ihre Ziele benutzt.
Im Januar erfreute man mal wieder beim Thema "Schulverweigerung" aus 'religiösen' Gründen die Gerichte.
Menschen die -vermutlich wie der ganze kreationistische Abschaum- davon ausgehen, die Erde sei 6000 Jahre alt und die Dinosaurier zogen gemeinsam mit den Menschen durch die Lande (Warum? Und entgegen aller Beweislage? Weil es so in einem bronzezeitlichen Traktat steht. Also nicht das mit den Dinosauriern, das habe zumindest ich -der dieses Pamphlet in seinem Leben bisher dreimal gelesen hat- nicht dort gefunden, aber der Rest halt) standen vor einem weltlichen Gericht.
Da dort, in der Bibel nicht in einem deutschen Gericht, allerdings auch steht, man solle seine ungehorsamen Söhne(5. Mose 21,18-21) oder (vergewaltigte) Jungfrauen steinigen(5. Mose 22,23-24), Homosexuelle umbringen (3.Mose 20,13), Genozide vollbringen(5. Mose 7,16) und ähnliches mehr, sollte man zumindest sein Handeln auf Basis dieses Buches einer kritischen Selbstreflexion unterwerfen.
Das oben sind nur kurze Hinweise darauf, was von solch einem Buch als realer Handlungsanweisung in heutigen Zeiten zu halten sein sollte. Zumindest wenn man noch alle Murmeln im Sack hat.
Da aber, qua definition, die Murmeln bei den besonders Gläubischen als Voraussetzung nie im Sack sein durften, kommt es regelmäßig dazu, dass diese meinen ,sich an kein 'weltliches' Gesetz halten zu müssen.
Und da sind unsere religiösen Freunde unterschiedlichster Geschmacksrichtung dann auch alle wieder beieinander, der Muslim, der Christ und der Jude.
Ich erinnere mich noch gut an die Gesetzesbeugung zugunsten der rituellen Beschneidung Verstümmelung kleiner Kinder verursacht durch den 'Glauben' ihrer Eltern letztes Jahr.
Kinder haben keine Religion, bis sie alt genug sind, sich selbst dazu entscheiden zu wollen.
Alles vorher ist das Ergebnis elterlicher Indoktrination und schlicht Missbrauchs Schutzbefohlener.
Aber zurück zu denen, die erkannt haben das ihr Hirngespinstgebilde mit großer Wahrscheinlichkeit einstürzen wird, wenn die Kinder nicht von Ihnen zuhause indoktriniert, sondern in einer öffentlichen Schule mit solchem (erhellenden und erleuchtenden)Teufelswerk wie der Evolution oder dem Alter der Erde und ihren Entwicklungsstufen konfrontiert werden.
Das ist ein ähnliches Vorgehen, wie man es auch bei den anderen Nutzern und Nutznießern der demokratischen Toleranz findet, beispielsweise den Jammerern der Nazis oder den ewig beleidigten Muslimen.
Alle gesetzlichen Rechte nutzen die man bekommt um die Grundlage der Rechte selbst zu attackieren, die man aus ganzem Herzen ablehnt.
Wenn das dann nicht zieht, weil die Gerichte anders entscheiden, den anderen Intoleranz vorwerfen.
Ja, bürgerliches Gesetz ist nicht gerecht, aber es ist das, was einem idealisierten Gerechtigkeitsbegriffs am nächsten kommt.
Es basiert oder besser, sollte basieren: auf greifbaren, für einen normalen Verstand nachvollziehbaren Regeln in denen kein bronzezeitliches Buch als oberste Steintafel der Republik dient.
Das nun die Juristerei natürlich ein Amalgam aus überkommenen, alten Regelwerken und sich erneuernden, aktualisierten Teilen ist und daraus besteht, sie also einem (gesellschaftlichen) Wandel unterliegt, macht sie einem starren Gesetzes-Kanon deutlich überlegen.
Denn zivilisatorischer Fortschritt, Humanität, Menschenrecht und gesellschaftliche Entwicklung sind tatsächlich positiv zu bewerten und fließen kontinuierlich (häufig zu langsam, aber dennoch stetig) in die Gesetzgebung ein.
Sich außerhalb diese Norm und all dessen zu stellen ist natürlich möglich, sollte aber eben nur die eigene Person betreffen und nicht, wie schon im Fall der rituellen Kindesverstümmlung die Kinder.

Deutsche, der Jude will eure Kinder fressen bolschewistische Unmensch in seiner Gestalt der rot-grünen Landesregierung will eure Kinder schwul machen
Wohin es führt wenn sich die 'Religiösen' zu Wort melden, kann man beim Angriff auf die Pläne der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg, dem Thema Homosexualität einen größeren Stellenwert in den Schulen zu geben, sehen.
Dort lebt die Bigotterie so auf, wie man sie immer öfter zu sehen bekommt.
So lautsprechen die Kirchen in Baden-Würtemberg: Schule sei kein Platz für Indoktrination, wobei sie dabei natürlich die Indoktrination der anderen meinen.
Sie meinen nicht jenen Teil, der sich mit religiöser Indoktrination vermittels Religionsunterricht an öffentlichen und neutralen Schulen beschäftigt, sondern den der sündigen und schmutzigen Homos die die Kinder verführen wollen.
Das -wie es auch Putin in Permanenz macht- Homosexualität immer im Gleichschritt mit Pädophilie gedacht wird, entgegen jeglicher (auch und gerade wissenschaftlicher) Erkenntnis, zeigt ungefähr an, welches Menschenbild vorherrscht.
Eines das Homosexualität als bewusste (verdorbene!) Willensentscheidung sieht, oder als eine zu heilende Krankheit.
Beides ist es nicht.
Niemand wird schwul, weil er schwul sein möchte, Schwulsein ist keine Frage eines gewählten Lifestyles für den man sich morgens nach dem Aufstehen entscheidet wie für einen neuen IPod oder eine Gebetskette.
Und man kann Schwulsein auch nicht heilen, wie eine offenkundige Gotteswahnvorstellung, oder den Glauben an unbefleckte Mariengeburten.
Denn dort reicht meistens schon die Injektion von etwas Verstand, Bildung und unvoreingenommenem Blick auf die Welt, den übrigens die Schule vermitteln sollte.
Und so komme ich zurück zum Ausgangspunkt. Es mag für einen Sportler sicherlich ein großer Schritt gewesen sein, in der Öffentlichkeit sein Schwulsein zu bekennen, ein viel schwererer Weg ist es für einen pubertierenden Schüler mit seinem Gefühlschaos zurecht zu kommen. (Auch hier -beim 'Privat'outing des Herren Hitzlsperger über seine Sexualität- fand es die Kanzlerin wichtig sich einzubringen, nicht ,und hier sei nochmal daran erinnert ,jedoch beim Ende der Privatheit aller Bürger dieses Landes!)
Was er, der Schüler, da sicher nicht braucht sind mobbende Mitschüler, die aus christlicher, oder verschärfter muslimischer Moralsicht der Welt den Weg zum Suizid asphaltieren.
Hier zu lehren und die Schüler lernen zu lassen, das es ok ist so zu sein wie man ist, das es viele Wege zum Glück geben kann, jenseits von heuchlerischer religiöser Intoleranz, ist imho ein richtiger Schritt. Über die Ausgestaltung kann man reden, allerdings bitte nicht mit den Vorsitzenden der Stiftung Kindesmissbrauch im Namen des Herrn.
Das Menschen, deren Weltbild nicht auf wissenschaftlicher Erkenntnis, sondern auf eingebildeten Entitäten und der real geerbten Macht fußt, in einem Ethikrat sitzen und entscheiden dürfen oder, auch im Kleinen, im Rundfunkrat ist schon absurd genug.
Gebt denen nicht noch mehr Zugriff auf die Psyche der Heranwachsenden, sondern erweitert deren Spektrum hin zu mehr Akzeptanz und Toleranz - das, und nur das, ist das Lebensmittel für einen gesunden zukünftigen Staat.

Der Hohepriester der Freiheit predigte Wein und trank ihn auch
Beim Thema Toleranz darf natürlich auch unser Bundesgläubiger der Jockel Gauck nicht fehlen.
Sein Unverständnis warum der Deutsche nicht auf den Knien rutschend seinem Wirtschaftssystem und den es repräsentierenden Charaktermasken dankt kleidet er in seine bescheidenen Worte:
Und doch halten viele Deutsche die marktwirtschaftliche Ordnung zwar für effizient, nicht aber für gerecht.
Mit Marktwirtschaft assoziieren sie zwar – laut einer aktuellen Umfrage – "gute Güterversorgung" und "Wohlstand", aber auch "Gier" und "Rücksichtslosigkeit".

Und nun fragt er sich nicht etwas, warum die Deutschen in ihrer Einfältigkeit nicht jenen ungerechten Teil am Kapitalismus so wie er ausklammern, sondern, was man machen sollte um ihnen zu erklären das alles wunderbar ist. Also mehr Propaganda, mehr von derselben Tünche um den Scheißhaufen besser darzustellen, statt in zu entsorgen. Oder um den Bundespfarrer in seiner Predigt nochmal zu Wort kommen zu lassen:
Aber es gibt durchaus Grund zu fragen, woran so viele so konstant zweifeln – nicht, um den Zweifeln zu folgen, sondern um ihnen zu begegnen!
Also, alles wunderbar, noch gehts zwei Dritteln der Gesellschaft gut, zumindest im europäischen Vergleich und für die abgehängten Looser gibts dann halt neue Tafeln und mehr charity damit sich die Profiteure und deren Gattinen (Ja, ich weiß, altes Rollencliché, aber hier passt es vermutlich zu deutlich über 90%) moralisch auch noch überlegen fühlen können. Suppenküchenabsolution!
Dann kommt das unvermeidliche Loblied des Wettbewerbs, das den der Konkurrenz beim Verschleiern des Ziels scheinbar inzwischen völlig abgelöst hat. Ebenso wie er auch der Chancengerechtigkeit und nicht einer Chancengleichheit den Vorzug gibt, nicht überraschend bei seinen Adressaten den Sängern des Hohelieds des Neoliberalismus.
Ich wies in einem anderen Text schon mal darauf hin, wenn man keine gleiche Voraussetzung hat -und wir sind inzwischen weiter als in der Vergangenheit davon entfernt- dann wird das nichts mit einem fairen Wettbewerb, von dem unser präsidialer Grinsebär schwadroniert.
Wie gestalte ich einen Rahmen gerecht, wenn die Einen mit dem goldenen IPod im Ohr groß werden, während bei den Anderen nicht mal eine warme Mahlzeit auf dem Tisch steht?
Wie gerecht ist der Rahmen, wenn die Gewinner in eigenen (Elite-) Schulen unter sich bleiben und während der Grundschule schon die Netze für ihre spätere Karriere knüpfen, derweil der Rest sich die selbst zu finanzierenden Schulbücher vom Munde abspart? Sinngemäß.
Gerechtigkeit ist unmöglich in einer Wirtschaftsordnung, die darauf abzielt auf Kosten der Umwelt und der Schwachen zu wachsen. Aus gutem Grund werden immer mehr Bereiche des täglichen Lebens durchkapitalisiert und der kapitalistischen Logik unterworfen, die letztlich zum Debakel führen. Gesundheit bspw. den Kriterien von Controller zu unterwerfen ist ungefähr so sinnvoll wie klinische Studien zum Nachweis der Richtigkeit für Homöopathie.
Ach so, dann erklärt er -ganz dem neoliberalen Credo folgend- noch das der Klassenkampf von Oben in Griechenland etc. gefehlt hat, in seinen Worten:
Staaten geraten in Abhängigkeit, weil sie Reformen nicht rechtzeitig durchgeführt haben, zu viele Ansprüche bedient haben und ihre Schulden zu groß geworden sind. Auch hier: das Gegenteil von Freiheit. Nun wird an vielen Stellen reformiert. Oft geht es dabei um mustergültige ordnungspolitische Anliegen, darum, Machtstrukturen aufzubrechen, Privilegien zu schleifen und darum, dass für Verluste haftet, wer sie verursacht: also um Wettbewerb, Freiheit und Verantwortung.
Klingt vertraut nach Merkels Lüge von: Wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt nun wird es Zeit dafür gerade zu stehen. Und am Beispiel Griechenland kann man gerade sehen das nicht die haften die Nutznießer waren, sondern die, die heute zur Armutsmigration getrieben werden oder sich schlicht umbringen. Die Rettungspakete haben die privaten Gläubiger in enormen Maße gerettet und das Gläubigerverhältnis in dramatischem Maße zuungunsten der staatliche Haftung verschoben.
Mich erinnert die Freiheit des Herrn Gauck immer an zweierlei: die doppelt freie Lohnarbeit der nach Marx der Arbeiter unterworfen ist und an den Klassiker aus den Zeiten der französichen Revolution, der es allen Bürgern der Republik gleichermaßen verbot unter den Brücken von Paris zu schlafen.
Das Jockel Gauck die rauchenden Reste der sozialen Marktwirtschaft noch preist, zeigt wo er aufwuchs, nicht in der BRD die mal stolz sein konnte auf dieses Modell.
Das, was noch in Resten da ist und auch nicht dank des Neoliberalismus, sondern vielmehr noch trotz dessen, ist nur noch der letzte kariöse Zahn im Mund eines Zahnlosen.
Aber, wer wie der Bundespräsident sein Heil an den Trögen der Macht im Diesseits zu sichern wusste, der an ein Jenseits glaubt, der kann leicht von Freiheit reden, die doch letztlich nur die Freiheit von wenigen ist.
Alles andere ist apologetische Ideologie, aber da war wenigstens der Ort der Rede passend gewählt.

Findet Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 27. November 2013

Verrat allenthalben

Wohin man schaut werden die (Wahl)versprechen gebrochen wie das Brot beim letzten Abendmahl.
Mit einer Selbstverständlichkeit die offensichtlich aus Rückgrat- und einer selbstauferlegten Alternativlosigkeit genährt wird.
Wer keine Utopie einer Gesellschaft mehr hat, wer sich unter das Diktat des Kapitals und seiner Tempel der Märkte gebeugt hat, für den gibt es eben nur eins: Weiter so! Mehr vom ewig Gleichen und zwar pronto.
Kein Moment des Innehaltens, kein Ansatz von kritischer Reflexion oder gar der Versuch eines konstruktiven Nachdenkens über einen potentiellen, alternativen Lösungsansatz.
Es wird verharrt in verkrusteten Strukturen - und man arrangiert sich am Katzentisch der eigenen sozialen Absicherung und des Vorankommens.
Karrieristen ohne feste Grundsätze und Ziele; Menschen die alles für diskutabel halten sind professionell biegsam und so sieht das dann auch aus, was sie abliefern.
Beliebig. Was heute richtig ist kann schon morgen falsch sein und vice versa. Es gibt keine objektiven Wahrheiten, alles unterliegt dem Wandel der sich aus der Macht der Märkte steuert. Man reagiert nur, dort, wo es dringend angeraten ist gezielt zu agieren. Wo es gilt ein Primat einzufordern beugt man sich fatalistisch in sein Schicksal. Denn, es lebt sich nicht schlecht an den Trögen der Macht.
Und da, seit den Zeiten des seligen Georg Büchner, die Indifferenz der Deutschen sich nicht geändert zu haben scheint, trifft eigentlich auch sein Ausdruck des fronenden Viehs noch gut.
(Notiz an mich, wieder mehr Büchner lesen.)

Wie laut hat das versammelte Medienpack und die gesamte rechte Mischpoke -von Verrat und Missbrauch des Wählerwillens- aufgeschrien, als Frau Ypsilanti eine Minderheitsregierung mit Tolerierung der Linken für machbar hielt.
Wie laut haben dieselben Meinungsmacher, allesamt Lautsprecher des Kapitals, Profiteure und Exekuteure einer neoliberalen Agenda wieder gewarnt vor einem Sündenfall der da hieß "Linke Regierungsbeteiligung", immer mit dem süffisanten Hinweis auf einen Verrat der Frau Ypsilanti.
Verräter, so muss man trocken konstatieren, waren jedoch die Abtrünnigen rechten Ausleger innerhalb der SPD, die ihre eigene Partei gegen die Wand fuhren.
Quasi eine Verräterzelle innerhalb einer Verräterpartei. Und ist es nicht dialektisch, lustig ist es schon.

Nun also findet sich zusammen, was anscheinend zusammengehört.
Da man in den wichtigen Punkten sowieso bereits seit Jahren gemeinsam abstimmt und die einzige Oppositionsrolle der Partei der Linken zufällt, ist es nur folgerichtig seine Positionen, die man halbherzig im Wahlkampf postulierte, schnell wieder einzupacken und sich als Mehrheitsbeschaffer mit Brotkrumen aus den Mundwinkel der Kanzlerin oder in Hessen aus den Kiemen des Blobfischs abzugeben.

Doppelte Staatsbürgerschaft und ein gesetzlicher Mindestlohn sind sicherlich nette Themen, aber die drängenden Probleme für unsere Gesellschaft sind es nicht.
Dadurch, dass sich die Verräterpartei im Bund auf diese Nischen festgelegt hat, eine thematische Verengung die dem Diktum "nicht mit der Linken koalieren zu wollen" in nichts nach steht, festigt man das Gebäude der Grausamkeiten, welches die schwarze Pest über die letzten Jahre an den Insassen der Anstalt BRD exerziert hat.

In Hessen sondierte man immerhin mit den Grünen und der Linken, stellte aber fest: Die Linken sind nicht bereit wesentliche Züge, quasi ihr programmatisches Rückgrat zugunsten einer neoliberalen Alternativslosgkeitsagenda aufzugeben.
Das überraschte natürlich die beiden anderen Parteien, die sich im Laufe ihrer Rückentwicklung vom Mensch zum Einzeller, bereits von solch unnötigem Ballast wie einem Rückgrat, einem moralischen Kompass oder gar einer Utopie verabschiedet haben.
Das dann noch der Hinweis zur Verlässlichkeit der Linken kam, diese seien kein Garant für eine stabile Regierung (von just der Partei, die von den vier Helden der Kapitalfraktion vor 5 Jahren die Treppe der Bedeutungslosigkeit hinuntergeschupst wurde), kann man sicherlich nur noch mit einem gerüttelten Maß an Humor ertragen, oder mit einem geschüttelten Martini.

Und so entdeckten unsere grünen Freunde, nach historischem frenetischem Kriegs-Hurra und Prekarisierungsagenda ein weiteres Mal ihren Realitätssinn.
Denn, den analytischen Verstand und die moralische Integrität hatte man ja bereits sehr früh einer nüchternen Sachbetrachtung geopfert auf dem langen Marsch an die Fleischtöpfe der Nation.

Statt also an einer -imho sowieso nicht gewollten- sozialen Wende und einer möglichen politischen Veränderung im verkrusteten Hessen mitarbeiten zu wollen, kriecht man lieber zu Kreuze und arrangiert sich mit den wenigen Überschneidungspunkten, innerhalb der Sackgassen, bei der schwarzen Pest.
Lieber stolz mit dem eigenen Spatz in der Hand herumspielen, als sich mit der Tauben im Bett abgeben zu müssen. m(

Was kann der trübe deutsche Michel und die Micheline nun also zum Thema Verrat lernen?
Verrat ist dann gut, wenn er offensichtlich den Interessen des Kapitals dient, wenn er im Einklang zur herrschenden Wirtschaftwissenschaftlermeinung und den nachplappernden Nachrichtenzombies der führenden Leitmedien dieses Landes steht.
Mithin, dem Willen weniger, aber dafür umso mächtigerer Familien entspricht.
Dann nennt man den Verrat "Sich bei den Meinungen annähern", verbiegt Meinungsumfragen so, das man "einen Willen des Wahlvolks" daraus abzuleiten geneigt ist.

Letztlich läuft es auf die Worte vom alten Adenauer zurück" Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern".
Wer bei all dieser Heuchelei, bei jedem vollzogenen Verrat an den eigenen postulierten Programmen, sowie bei der ganzen herbeifabulierten Alternativlosigkeit nicht politikverdrossen resigniert, vor dem ziehe ich meinen imaginären Hut.
Ansonsten bleibt, bei all den gebrochenen Wahlversprechen die Frage nach der Legitimität der kommenden Regierungen.
Wenn sie fern des offenkundigen Wählerauftrags (der bei der Masse der Nichtwähler so schon Fragen nach der Legitimität aufwirft) in Hinterzimmern mauscheln und ihre Programmatiken der Pragmatik opfern.
Wenn sie sich auf Sachzwänge herausreden werden und auf die Verantwortung für Deutschland, für Ruhe und Ordnung (in der Produktionssphäre) plädieren, während sie der Masse der Insassen weitere Opfer abverlangen werden, welche dann flugs in den tiefen Taschen ihrer Spezies landen.
Dann erwacht eventuell ja auch mal der narkotisierte deutsche Patient und fragt sich vielleicht was man mit Hanf, außer rauchen und Rohren abdichten, noch sinnvolles anstellen kann.
Oder, um meine alten Tradition des Schlusszitats mal wieder kurz aufleben zu lassen, sei hier der werte Georg Büchner aus seinem Brief an August Stöber vom 9.12.1833 zitiert:Die politischen Verhältnisse könnten mich rasend machen. Das arme Volk schleppt geduldig den Karren, worauf die Fürsten und Liberalen ihre Affenkomödie spielen. Ich bete jeden Abend zum Hanf und zu d. Laternen."
Tjo, nach der letzten Wahl sind nun auch die Liberalen weg, dennoch die Affenkomödie ist geblieben.

Findet Ihnen Ihr Blödbabbler