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Dienstag, 19. September 2017

And the winner is...

... im diesjährigen Ig-Nobelpreis für Frieden Milo Puhan, Alex Suarez, Christian Lo Cascio, Alfred Zahn, Markus Heitz und Otto Brändli für ihren Nachweis, dass regelmäßiges Spielen eines Didgeridoo eine effektive Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe und Schnarchen darstellt. Glückwunsch!
Huhu, Herr AausL, wäre das nicht eine bessere Lösung als diese doofe Darth Vader Gedächtnismaske? Mein' ja nur. :-D

Und auch beim Thema Geburtshilfe lesen wir Erstaunliches, nämlich, dass ein heranwachsender menschlicher Fötus stärker auf Musik reagiert, die elektromechanisch in der Vagina der Mutter gespielt wird, als beim Abspielen über Lautsprecher auf dem Bauch der Mutter. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Dildobranche oder auch die Hersteller von Lautsprechern. Da wächst dann endlich zusammen, was zusammengehört. :-D
Ich vermute mal als stupider Laie, auch eine allzu träge Verdauung könnte man durch einen im Arsch platzierten Lautsprecher deutlich beschleunigen, allerdings fehlen da leider noch Studien dazu.

Wer sich über das Thema Ig-Nobelpreis ein weiteres Bild machen möchte findet die Preisträger samt Errungenschaften seit 1991 bei Tante Wiki. Schmökern und freuen.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Freitag, 15. September 2017

Rettet dem Wahl! :D

Heute was aus der Abteilung: "Den Parteien aufs Maul geschaut", anhand deren Forderungen im Parteiprogramm. Diesmal die AfD.

Ich mag die AfD nicht, dies vorweg, halte es aber für einen veritablen Fehler nichts mit denen zu tun haben, die komplett in Funktionen ignorieren zu wollen.

Also prinzipiell und auf Indiviuenebne ist es natürlich in Ordnung, Menschen, die man nicht mag, zu ignorieren - man kann man ja niemanden dazu zwingen sich mit jedem Arsch gemein machen zu müssen.
In demokratischen Institutionen hingegen, sollten Parteien, die nicht verboten wurden weil sie bspw. verfassungswidrige Ziele verfolgen, nicht alleine schon deshalb ausgegrenzt werden, weil sie der eigenen Agenda oder Weltanschauung nicht in den Kram passen.
Wieso sollten Forderungen die vernünftig und nachvollziehbar sind, automatisch schon deswegen von Übel sein nur weil sie von den falschen Leuten oder der falschen Partei geäußert werden?

Mir hat sich in der Politik das Konzept noch nie erschlossen, wonach durchaus valide Punkte der Kritik abzulehnen sind, nur weil sie von den falschen Leuten(Parteien) zur falschen Zeit ausgesprochen werden.
Das war schon bei Trump so und ist es auch bei der AfD.
Und beiden ist ebenfalls gemein, dass die besonders dummen und bösartigen Ansätze natürlich die guten Forderungen in Legion überlagern und in den Schatten des Strunzdummen stellen.
Aber genug der Vorrede, gehen wir mal in medias res.
So können wir unter Punkt 10.1 lesen:Die AfD wendet sich gegen eine Ausweitung der Abgabenbelastung und fordert die Absenkung der allgemeinen Mehrwertsteuer um 7 Prozentpunkte sowie die Einführung einer allgemeinen Abgabenbremse (für Steuern, Beiträge und Gebühren) zugunsten der Bürger. Diese ist im Grundgesetz festzuschreiben.
Nun ja, eine Senkung der MwSt. um 7 Prozent ist schon eine Ansage, welche tatsächlich die ärmeren Teile der Bevölkerung erreichen würde oder könnte, die durch Verbrauchssteuern relativ besonders betroffen sind.
Gut, mit ihrer Deckelung der Abgaben auf 40% erreicht sie natürlich auch den Teil, der sich jetzt schon ebenfalls relativ einer adäquaten Beteiligung am Gemeinwesen entzieht.
Genau in diese Richtung liegt auch die wohlfeile Aussage, die Erbschaftssteuer abzuschaffen und die Vermögenssteuer weiter weg zu lassen.
Und nein, es geht bei der Erbschaftssteuer eben nicht um Oma ihr klein Häuschen, wie man oft -aus der eigenen Lebenssituation heraus- kurzschließt, sondern um echte Vermögen(gerne auch Betriebsvermögen in beachtlichen Höhen).

Wie die 7% MwSt.-Senkung, die ich begrüße, dann gegenfinanziert werden sollen, darüber schweigt das Programm leider.
Ebenso erscheint mir programmatisch der Merkelsche Idiotismus von der Schwäbischen Hausfrau(oder kams vom Schäuble?) hier festgesetzt, ausgeglichene Haushalte als Ziel sind eben nicht Sinn eines Staates. Kaputtsparen zum Abbau von Schulden führt zu verrottender Infrastruktur, aber eben gerade nicht zu blühenden Landschaften, die man immer so gerne damit suggeriert und propagiert. Man hinterlässt den immer gerne vorgeschobenen Kindern Trümmer statt buchungstechnischer Schulden, ganz doll. Schuldenbremse ist eben der falsche Weg, ein starres Korsett, das nötige Innovationen verhindert und den Staat in seiner wichtigen Aufgabe als antizyklischer Impulsgeber unnötig beschneidet.
Letztlich steht bei den Forderungen(auch den 7%) hierbei also doch eher der alte neoliberale Gedanke an den schwachen Staat im Vordergrund; denn wenn ich die Einnahmen um ca. 70 Milliarden Euro kürze, muss ich das ja wieder reinbekommen, oder ich schwäche die Einnahmenseite und somit staatliches Handeln deutlich um ca. 10%. Wir sehen also: it's not a bug, it's a feature.
Unter Punkt 6 postuliert die AfD:Die AfD erkennt uneingeschränkt die Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit an. Sie fordert jedoch, der Religionsausübung (gemäß Art. 140 GG i.V.m. Art. 136 Abs. 1 Weimarer Reichsverfassung) Schranken zu setzen durch staatliche Gesetze, die Menschenrechte und unsere Werte.
Staatliches Recht steht im säkularen Staat über religiösen Geboten und Traditionen. Islamkritik, auch religiöse Satire (und Karikaturen), sind im Rahmen der allgemeinen Gesetze rechtmäßig. Sie sind Ausfluss des Grundrechts der freien Meinungsäußerung und der Kunstfreiheit.

Hier musste ich schmunzeln. Verkniff man sich doch, vermutlich um weniger offensichtlich das Präferieren der christlichen Religion als Werte-Primat deutlich zu machen, den ansonsten gerne genommenen Hinweis auf "jüdisch-christliche" Werte und Wurzeln. Was auch immer man damit gewöhnlich ausdrücken möchte. Den Hang zur Homophobie? Oder die göttlichen Vernichtungsfantasien? Man weiß es leider nicht.

Dennoch bin ich in der Religionskritik in weiten Teilen bei der AfD.
Fände sie sogar richtig gut, wenn sie eben nicht beim Islam haltmachen, sondern sich auch der anderen Religionen kritisch oder noch besser "skeptisch" annehmen würde.
Tun sie aber nicht und so bleibt es doch leider nur der schlichte Versuch die eigene (religiöse) Beschränktheit durch das Gewand der Menschenrechte als Weltoffenheit zu verkaufen; werden Menschenrechte und Religionsfreiheit vorgeschoben, wo es doch schlicht um ein "Muslime sollen hier nix dürfen tun!" geht.

Denn merke: Nicht nur Islamunterricht gehört nicht an staatliche Schulen, sondern gar kein Religionsunterricht.
Nicht nur der Muezzin plärrt seinen Herrschaftsanspruch in die Welt raus, das tun auch Kirchenglocken und ein "Vater unser" oder der nächste, wieder von uns allen finanzierte, Kirchentag.
Der göttliche Alleinvertretungsanspruch ist ja eben nicht auf den Islam beschränkt, nur weil sich dort gerade die besonders dummen Menschen deutlich, lautstark und aggressiv hervortun.
Im Gesundheitsbereich stößt mir der Blödsinn im Programm der AfD besonders unter Punkt 12.10 auf, der wohl die Esoteriker unter den Anhängern beruhigen sollen, oder doch nur die HEILpraktiker?
So findet sich unter besagtem Punkt 12.10 die Hinwendung zu den Freunden der Esoterik und des Scharlatanwesens, indem man fordert:Unter dem Begriff der „alternativen“ Behandlungen werden die unterschiedlichsten Behandlungsmethodenzusammengefasst. Diese können bei Einhaltung von zu definierenden Qualitätsstandards eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Medizin darstellen. In jedem Fall ist eine ganzheitliche Betrachtung und Behandlung des Patienten notwendig, um der Zunahme von chronischen Erkrankungen und von Therapieresistenzen entgegenzuwirken.
Das schwurbelige Hantieren mit "Ganzheitlichem Betrachten blabla" und der damit frechen, inkludierten Unterstellung, evidenzbasierte Medizin würde das eben nicht leisten –eine Betrachtung des ganzen Menschen- würde ich ja normalerweise eher im Programm der Grünen vermuten.
Scheiße Unfug ist es so oder so.
Es gibt, so muss man wohl konstatieren, nahezu keine 'alternative' Behandlung, deren Wirkungen jenseits des Placebo-Effekts eine Wirkweise hat. Wirkungen setzen Wirkstoffe voraus, der Rest ist Esoterik und vermeintliches ‚Wissen‘, das lange schon überholt wurde von der Realität. Vorwissenschaftliches herumklabautern in einer vergeisterten und beseelten Welt.
Welche Qualitätsstandards sollte man daran bitteschön anlegen, also jenseits eines Karnevals der Narren?
Was sollte da die qualitative Richtschnur sein? Anekdoten erzählen?

An Homöopathen, Geistheiler und Schamanen und jeden, der behauptet er könne heilen, sollte man wissenschaftliche und damit reproduzierbare und verifizierbare Standards anwenden.
Falls die Form der Behandlung denn überhaupt dazu geeignet ist und sich nicht schon im Vornherein durch ihre Absurdität und den Widerspruch zu bestehenden Naturgesetzen disqualifiziert.
So schleicht sich also ins Programm der großen, selbsternannten Aufklärer für Deutschland der immer alte Ruf nach Alchemie und Hexenwesen ein. Lächerlich.
Zur Nomenklatur "Alternative" Medizin hier ein kurzer Beitrag mit Dr. Krista Federspiel .
Für mich gilt daher: Alternative Medizin = Alternative Fakten!

Die unter Punkt 12.7 aufgeführte These, Ärzte und Therapeuten, die in Gesundheitsberufen arbeiten, sollen nach Möglichkeit in Deutschland ausgebildet sein oder über gute deutsche Sprachkenntnisse verfügen.,klingt ja nicht verkehrt.
Die orakelte, fehlende Vertrauensbasis bei mangelnden Deutschkenntnissen scheint nicht von der Hand zu weisen.
Nun gibt es in Deutschland -das nur nebenbei erwähnt- natürlich auch eine Menge Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist,- und die deshalb auch nicht automatisch davon profitieren, dass es die deutsche Sprache zwangsweise als Mittel der Kommunikation geben muss- aber das nur am Rande. Und, man muss das nicht gut finden, es reicht erstmal es als Faktum überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.
Dass es sicherlich von Vorteil ist, wenn insgesamt im Gesundheitsprozess die Menschen nicht unter einer babylonischen Sprachverwirrung leiden, erscheint mit deutlich, auch im Rahmen von Ergebnis und Qualitätssicherungsprozessen.
Prinzipiell ist deswegen auch die Forderung nach in Deutschland ausgebildeten Ärzten nett und nachvollziehbar. Eben auch unter Risikoabwägungsaspekten und nicht 'nur' der angesprochenen Arzt-Patienten-Vertrauensbasis.
Nun leistet sich Deutschland eine teure und intensive Ausbildung seiner Ärzte, die der Steuerzahler pro Student und Studium mit ca. 200.000 € subventioniert. Leider landen danach scheinbar viele der kostenlos ausgebildeten Ärzte dann aber in Krankenhäusern der Schweiz oder Großbritanniens und gerade nicht als Landarzt in Dunkeldeutschland oder allgemeiner, auf dem Land.
Es ist also nicht so, als dass eine Ausbildung zur potentiellen Fütterung des inländischen Gesundheitsmarktes mit doitschen Ärzten nicht stattfände. Aus unerfindlichen Gründen, denen man genauer nachgehen sollte, gehen diese aber wohl in größerer Zahl ausgebildeten Ärzte eben lieber ins Ausland. Inzwischen plündern wir stattdessen Tschechien, Rumänien und gar Aserbaidschan um unsere fehlenden Ärzte in den Kliniken auszugleichen. Unser Gesundheitssystem basiert also in realiter inzwischen teilweise auf dem Ausbildungsstand dieser Länder, während die Briten gut ausgebildete, deutsche Ärzte in ihren Standard integrieren konnten. Das scheint mir ein Ärgernis, dass man aber wohl durch reine Forderung nach deutscher Sprache nicht lösen kann, solange man die Ursachen nicht angeht bzw. deutlich und klar benennt.
Auf der einen Seite -wenn man davon profitiert- den Kapitalismus, den Markt und die erzwungene Flexibilität der Arbeiter in den Rang von Göttern erheben und andererseits -wenn man negativ betroffen scheint- selbigen in Bausch und Bogen zu verdammen, bzw. mit Abkapselung und nationalstaatlichem Errichten von nichttarifären Handelshemmnissen hantieren zu wollen ist einfach Bullshit und bigottes Sackgassenbingo!


Aber es finden sich halt auch Sätze im Programm der AfD, die man als Mensch -mit mehr als einer Gehirnhälfte- tatsächlich nur unterschreiben kann, bspw. der Ansatz die paritätische Finanzierung des Krankensystems für gesetzlich Versicherte wieder aus der Schieflage zu holen. Die AfD setzt sich dafür ein, dass der Arbeitgeberanteil zur Kranken- und Pflegeversicherung wieder auf die gleiche Höhe wie der Arbeitnehmeranteil festgelegt wird.
Wer kann da was gegen haben?
Ob man es allerdings so bizarr begründen muss, wie sie es dann tun, indem man feststellt:Die Risiken der Kostensteigerungen im Gesundheitswesen allein auf die Arbeitnehmer abzuwälzen, wie es die letzten Bundesregierungen getan haben, ist unsystematisch. , wage ich zu bezweifeln. Wäre es also, so muss man wohl fragen, eher in Ordnung die Arbeiter deutlich höher zu belasten, wenn es denn irgendwie 'systematischer' wäre? Hää? Welche Systematik ist hier gemeint? Dennoch bleibt die Forderung richtig, diese unsoziale Beule wieder reinzudrücken.

Und genau das ist es, was mich am Programm -neben der unangenehmen Art der alten kleingeistigen, xenophobiegefütterten Herrenmenschenattitüde- stört - sie versprechen nahezu Allen was, außer halt den schwulen Muslimen- gerne gegenläufiges und sich eigentlich widersprechendes.
Aber vermutlich ist das dieses "weder rechts noch links" Gefasel, was sich immer öfter als neutrales tarnt, und doch nichts ist als alte Ideologie der bösen Art in camouflierten Schläuchen.

Ihnen Ihr Blödbabbler
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Zitate stammen aus dem Wahlprogramm der AfD

Dienstag, 12. September 2017

So,so...

..., da gibt es also heute einen Rückruf für veganen Nahrungsersatz wegen der Möglichkeit von Glassplittern drin.

Seid wann ist denn Glas nicht mehr vegan, fragt sich
Ihnen Ihr Blödbabbler

Freitag, 1. September 2017

Hau wech den Scheiss!

Hurra, ein großer Sieg für die Frauenrechte und ihre selbsternannten Verteidiger.

An der Alice Salomon Hochschule Berlin hat sich der Furor gegen die Unterdrückung der Frau mittels Asta durchgesetzt.
Wie so oft in letzter Zeit macht man lieber tot, was man nicht mag, nimmt man Kritik nur noch in Form von verbrannter Erde war.
Anderes, vor allem, wenn es von alten, weißen Männern entstand, gehört ja per se auf den Müllhaufen der Geschichte.

Man kann schön sehen, wie weit diese spezifisch linke Dummheit und Totalität führt, wenn man seinen Blick in die USA richtet.
Dort werden dann gerne Menschen denunziert oder von Vorträgen ausgeladen, wenn man das Gefühl hat, der sei 'islamophob' oder der sei gar Rassist, wenn nicht gleich Faschist.
So kürzlich geschehen mit Richard Dawkins an den rauchenden Trümmern der Universität Berkeley.
Kritik wird nicht geduldet, schlimmer noch, sie wird nicht verstanden und diskursiv angegangen, sondern im eigenen kruden Weltbild -und mit der eigenen Schlechtigkeit als Referenzmuster- mundtot gemacht.
Was an den Faschisten in weiten Teilen zurecht geübt wurde, nimmt nun immer breiteren Raum ein im öffentlichen Diskurs und wuchert und verselbstständigt sich.
Eine kleine Gruppe von Idioten, gepampert von schweigender Zustimmung aus den Reihen der Linken erobert die Herrschaft über Sprache und Denken, Moralisierung statt Versachlichung. Auch da eine nette Analogie zu den Arschlöchern des Islam, ein Teil benimmt sich wie Sau und der Rest schweigt, zustimmend oder desinteressiert. So oder so, man überlässt damit diesen Extremisten den Raum und die Deutungshoheit.

Aber zurück zur Hochschule.

Als vor ein paar Jahren ein Gedicht von Eugen Gomringer prominent an einer Außenfassade angebracht wurde, stöhnte die Pressestelle der Hochschule noch in den Worten der damaligen Rektorin, Prof. Dr. Theda Borde:
Wir freuen uns sehr über diese bleibende Erinnerung an unseren Poetikpreisträger Eugen Gomringer und sind uns sicher, dass die Strahlkraft des Kunstwerkes weit über unsere Hochschule und den Bezirk Hellersdorf hinausgeht (da stehts)
Inzwischen haben aber die Gedankenpolizisten und Sprachüberwacher ihr vermeintliches Recht genommen, mundtot zu machen, was sie nicht verstehen -oder eben denken zu verstehen- und deswegen gar nicht leiden können.

Ein alter, weißer Mann schreibt was über Frauen, öffentlichen Raum und Bewunderer. Geht gar nicht. Pfui, alter schmieriger Sexist. Muss weg! Ist ja fast wie General Lee Denkmäler, irgendwie rassistisch, mindestens aber frauenfeindliche Propaganda.
Und siehe da, nachdem an der Spitze der Hochschule nun keine Frau mehr steht, die das gerade nicht sexistisch fand, sondern ein Mann, zieht man den Schwanz ein, vor so viel geballter Dummheit, und macht das Gedicht weg.

Und siehe, was bei den faschistischen Mobs in Rostock Lichtenhagen damals funktioniert hat, klappt auch heute. Man muss seine eigene kleinliche Weltsicht nur lautstark und militant verbreiten und schon gibt die Institution nach.

Damals verstümmelte man das Recht auf Asyl und hier wird halt ein Gedicht entfernt.
Klar, Beton brennt schlecht, sonst hätte man es an einem Abend sicherlich auch schön öffentlich verbrennen können.

Ich bin da ja immer mehr beim guten alten Francois Villon – und, klar, beim alten 'Kinderschänder' Kinski- und möchte des Öfteren nur noch schreien:"Man schlag dem ganzen Lumpenpack das Maul mit einem Hammer kurz und klein!".

Ihnen Ihr Blödbabbler

Freitag, 18. August 2017

Es bleibt ein komischer Geschmack

Da habe ich mich die letzten Tage beim abendlichen Glas Whisky gewundert, warum unterschiedliche Flaschen augenblicklich scheinbar alle zur gleichen Zeit damit anfangen müssen das ihnen der Korken zerkrümelt.
Der letzte Schluck aus dem Glas brachte immer ein krümeliges, festes und bräunliches Element in den Mund.
Am dritten Abend hintereinander -und der dritten unterschiedlichen Flasche- habe ich dann langsam begriffen, ich habe, in Anlehnung an den guten alten Western mit Clint Eastwood, Für eine Handvoll Dollar, ein Erlebnis gehabt, welches ich mit "Für ein Maulvoll Fruchtfliegen" betiteln möchte. *RabäähundIgelspei*
Deswegen sind jetzt wieder die Fruchtfliegenkillerfallen mit Apfelsaft, Essig Spülmittel befüllt. Sauviecher, damische!

Da wurde nun ein Kinderschänder zur Bewährung verurteilt, weil er geständig war und das Gericht von einem minderschweren Fall des sexuellen Missbrauchs von einem Kind ausgeht.
Klar, nach Aussage des kirchlichen Kinderschänders hat ihn die 13 jährige verführt, kennt man ja, von Dolores Haze, die allerdings damals erst 12 Jahre alt war. Nicht also Laurin läßt hier grüßen, sondern Nabokov.

Nun, ein Jugendbetreuer, überraschenderweise im kirchlichen Zusammenhang!111!!!!!, der zum Tatzeitpunkt 35 Jahre alt war, lässt sich von einer 13 jährigen verführen und fickt selbige mindestens dreimal. Einvernehmlich, wie man so schön sagt. Außerdem dachte er, sie sei schon 14. Hmm. Und das Luder hat ja außerdem und wohl auch schon mit anderen herumgemacht, jawoll!
Tja, dann ist ja alles klar. Kann dann ja dann nur minderschwerer Sex mit einem Kind gewesen sein. Eigentlich sowieso deren Schuld, denn die wollte das ja und hat es sicher auch noch provoziert und vermutlich hatte sie auch die passende, Männer aufreizende Kleidung an.

Ich dachte, wir wären über solch‘ eine Form von Gerichtsbarkeit langsam hinaus, eine die beim (jugendlichen) Opfer durch dessen Lebenswandel eine Mitschuld sieht bzw. eine Entlastung des Täters daraus ableitet. Scheinbar nicht. Schade!
Ist aber auch nicht einfach für einen echten Mann seine Triebe zu beherrschen, da ist es meist leichter deshalb Frauen zu zwingen sich zu vermummen... ach nee, ist ja die andere große Religion, mönsch... dieser Teufel Weib aber auch, besonders diese noch ganz jungen, da hat man es als Erwachsener echt nicht leicht. Also, selber schuld du Luder, so lese ich das Urteil und so wirkt es.

Ich bin ja bekanntlich für jede Form von sexueller, einvernehmlicher Art des Verkehrens unter erwachsenen Menschen; denn geht es mich nicht den Dreck unterm Fingernagel an, wer da wem und wie oft einen bläst oder wer lieber in Analogien verkehrt. Da kann man sich ketten, peitschen und würgen, das ist mir alles wumpe -wenn beide Partner das so wollen und es ihnen Freude macht, bitteschön. Haut rein.

Wenn aber erwachsene Menschen Kinder ficken, dann ist es qua definitionem Essig mit 'einvernehmlich', das ist definitiv immer Missbrauch und meiner Meinung nach eben nicht mit Bewährung zu sanktionieren.

Falls ich also kleine Konfirmandinnen ficken will, dann sollte ich besser auch ein kleiner Konfirmand sein -und eben nicht ein erwachsenes Arschloch von Jugendbetreuer, der sich, wie dieser hier, dann noch als Opfer einer kindlichen Verführung darstellt und dadurch einer ernsthaften Bestrafung entgeht.

Wer sich also fragt, wieso es immer mehr Fälle von Politik- und Staatsverdrossenheit, manche sagen gar Demokratieverdrossenheit, in diesem Lande gibt, und warum in vielen Fällen das Vertrauen der Menschen in die Justiz immer öfter erodiert, der landet früher oder später bei vielen absurden Formen der Auslegung der Reichweite des Jugendstraftrechts und bei einer falschen Priorisierung. Nicht nur, aber eben doch.
Wenn gesprochenes Gesetz nicht mehr den Eindruck von Nachvollziehbarkeit macht, Sicherheit und Gerechtigkeit für die Bürger vermittelt, dann rutschen mit der Kritik immer öfter auch manche andere Institutionen des Staates, wenn es bald über die Klippe geht, in den Abgrund.

Danach bleibt bei mir ein deutlich schlechterer Geschmack im Mund, als es ein paar Fruchtfliegen im Whisky je vermögen.

Nachdenkliche Grüße von Ihnen Ihrm Blödbabbler

Dienstag, 1. August 2017

Longrow peated

Die Destillerie Springbank in Campbeltown stellt bekanntlich ja drei Reihen von Whiskys her, die Hazelburns ganz ohne Rauch, die mittelrauchigen Springbanks und die ganz rauchigen Longrows.

Getestet hatte ich vor langer Zeit an 09/11, also im September 2011 den ebenfalls alterslosen Longrow C.V., den ich damals mit 5 Fässern sehr hoch bewertete.
Heute würde ich vermutlich ein halbe Fass in der Wertung runtergehen, damals wars aber der Knaller für meinen noch sehr jungfräulichen Whiskygaumen.

Der Longrow peated ist momentan scheinbar der einzig bezahlbare erhältliche Einsteigerwhisky aus der rauchigen Serie, wenn man mal vom 18jährigen für 130+€ absehen möchte.

Da man bei Springbank alles selbst macht, vom Malen der Etiketten, dem Reinigen des Fußbodens und der Bepreisung des Whiskys, kostet ein Destillat aus dem Hause der Mitchell Family immer etwas mehr.
Das und vermutlich der Hype den man darum macht.

Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es auch gut, wenn man ein familiengeführtes Unternehmen hat, mit selbstpostulierter Verantwortung für die Region und wie sich all diese tollen Dinge nennen, die man heute auch von Großkonzernen als strategischen Teil ihrer Politik, dem Greenwashing, vorgeführt bekommt.
Springbank ist da natürlich nicht so, die tun tatsächlich was, allerdings generiert das -und eben eine dadurch nicht unbedingt rationale Produktion- dann eben auch zum Teil Preise, die ich oft nicht mehr willig bin dann zu bezahlen.

Der alterslose Einsteiger Longrow peated ist, wie auch der Hazelburn 10 und der Springbank 10(wenn zu haben) für unter 40€ noch gut im Bereich über den man sich aber keine Gedanken machen muss.
Wenn ich jedoch bspw. an den Springbank 2006/2017 mit seinen 53,1% denke, einen 11 jährigen Whisky bei dem die Preise momentan zwischen 170 und 190€ liegen, scheint mir -trotz der sehr guten Bewertungen in der Base(knapp unter 89)- die Relation nicht mehr zu stimmen.
Seis drum, hier gehts ja um den preiswerten NAS Einsteiger.
Longrow peated Flasche
Ich habe keine Ahnung, wann ich meine Flasche erstand, noch was ich dafür bezahlt habe, die Unterlagen erweisen sich hier als lückenhaft. Heute kostet die Flasche -wenn nicht gerade im Angebot- meist um die 38€.

Die Flasche ist schwer und buddelig. Die Verpackung besteht aus festem Karton, der vorne rechteckig geöffnet ist, sodass man die Flasche sehen kann - ähnlich wie bei den Gordon & Macphail Abfüllungen.
Ich mag feste Dosen lieber, finde es schöner, wenn die Flasche richtig vor Licht geschützt ist. Wenn ich Flasche gucken will, dann hol ich sie raus –und nur dann.

Dafür erfährt man aber auf der Rückseite des Kartons, neben dem wir-machen-alles-selbst-und-auch-noch-dreimal-verschiede-Whiskys Werbehinweis, dass das Longrow Malz für 48 Stunden über einem Torfrauchfeuer getrocknet wurde. Ob das nun besonders lange in Relation zur Konkurrenz ist oder besonders kurz, besonders heiß oder was das genau bewirkt, steht da leider nicht. Ich tippe mal: Das ist echt lange und der Rauch penetriert das Korn dabei richtig und besorgt ihm die Rauchigkeit, die Springbank haben will. *rolleyes*

Der Whisky wurde zweimal destilliert und es gab keine Farbanpassung oder Kältefiltrierung, der Whisky wurde mit anständigen 46% auf die Flasche gezogen.

Wenn man nun eine garstige Rauchnase erwartet, so wird man -positiv!- überrascht.
Der Rauch ist deutlich und präsent, aber nicht von der aufdringlichen Art. Heidekrautartig und harzig. Süßer Honig rundet angenehm das Aroma ab. Sehr gute und schöne Nase.

Der erste Eindruck ist , da kommt ein weicher Whisky, doch dann macht es deutlich Wumm, beim Einschlag auf der Zunge. Der Longrow ist trocken und hat eine gewisse Schärfe, aus der Richtung wie frischer Ingwer. Knarziger, harziger Rauch und süßer Honig ergänzen sich im Mund zu einem sehr schönen Geschmackserlebnis.

Im Abgang, der deutlich lang ist, zeigt er sich mit wohliger Wärme und bleibt dabei doch stets trocken, harzig-rauchig und süß. Die Zunge trägt einen ganz kleinen Pelz, den aber nicht mal ein PETA Fanatiker beschmieren oder attackieren würde.

Sehr schöner und leckerer Stoff aus dem Hause Springbank.
Allerdings habe ich den Longrow C.V. als insgesamt eine Spur besser in Erinnerung.


In der Whiskybase gibts für den : Longrow peated

Wertung Single Malt
Longrow peated

Geschmack:
Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile3
Fazit: Der Longrow peated ist ein leckerer NAS Whisky aus dem Haus Springbank. Deutlich weniger rauchig, als erwartet, wenn man so eine Buddel "Peated" nennt. Und gerade deswegen gefällt er mir gut. Dumpfe Rauchköppe sind hier an der falschen Stelle, hier gibts nix zu sehen, bitte gehen sie weiter. Alle anderen können mal eine Flasche riskieren, aber auch eher was für die frischere und kältere Jahreszeit.

Ihnen Ihr Blödbabbler
Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Montag, 31. Juli 2017

Locke's 8

Die Destillerie Cooley zeichnet wohl verantwortlich für den irischen Single Malt Locke's 8, wie ja auch schon für den Tyrconell und den Connemara.

Das verhieß nichts Gutes. So schmeckten mir doch diese beiden Single Malts nicht wirklich gut, um es vorsichtig und diplomatisch zu formulieren.
Der Connemara bekam sogar die bisher schlechteste Note bei den Single Malts von mir, 1-2 Fässer.
Aber ich bin ja auch im echten Leben kein Freund von Sippenhaftung, und so versuche ich mal unbelastet von seinen gammligen Cousins, dem Locke's 8 ein faires Verfahren angedeihen zu lassen.

Mein Locke's 8, den ich Anfang 2014 für 22 € bei einem Onlineversender erstand, kam ohne eine Tube an, es gibt ihn aber auch mit. Heute liegen die Preise für dieses Destilat wohl meist zwischen 23-29€.

Der Locke's 8 wurde mit 40% Alkohol und einer Schippe voll mit Zuckerkulör abgefüllt.
Da Cooley zweifach brennt, geht der Whisky stilmäßig wohl eher in die Richtung der schottischen Brüder, jener, die jenseits der Lowlands liegen und auch nicht zum ganz weichen Stoff neigen.

Auch wenn auf dem Label was von "Pure Pot Still" draufsteht, so ist damit nicht die irische Variante (gemälzte und ungemälzte Gerste) des Grundstoffs gemeint, sondern schlicht die Brennblasen in denen das Getreidezeug später zu Destillat wird.
Also kupferne Kessel, statt bspw. Kolonnendestillation.

Das Etikett ist ein wenig old-fashioned, dabei insgesamt stimmig, doch leider ein wenig unruhig -zu viele unterschiedliche Schrifttypen -für meinen Geschmack.
Aber zum Glück trinkt das Auge ja nicht immer mit, außer vielleicht bei Methanol geschwängerten Billigdestillaten.
Locke's 8 Flasche
In der Nase gibts gleich was Ungewöhnliches zur Wahrnehmung, ich nenne es mal: verdünntes Schmierfett trifft auf Sandelholz, dazu gesellt sich streng zur Seite noch eine ölige Thymiannote.
Überraschenderweise zu dieser eher dumpfen, fast schweren Note ist der Locke's in der Nase aber auch mit einem Anflug von Menthol(kein Methanol! *grins*) gesegnet und angenehm frisch zu nennen.
Nicht schlecht, und deutlich entfernt vom 'verwesenden Aas', das mir beim Connemara den Spaß verleitet hat, aber im großen Cooley ‚Stammbaum‘ ist er sicherlich bei den Artverwandten zu finden.

Im Mund hat man den gleichen Eindruck wie beim Schnuffeln, es scheint als habe man die Fettpresse ausgelutscht, dazu eine knackige und auch passend süße Note abgerundet mit der Öligkeit von getrocknetem Thymian.
Er schmeckt mir fast, wie ein –positiv gemeint- verdünnter Clontarf, aber dennoch deutlich besser. Auch er hat so eine merkwürdige Note im Geschmack drin, wie der Clontarf, noch etwas jenseits vom Fett und dem Thymian, diese aber sehr gut ergänzend. Vermutlich was vom Fass oder dem muffigen Dungeon in dem das gelagert wurde. Sehr ölig das alles. Gut!

Und wie's mit Fett und Öl nun mal so ist, das Zeug haftet verdammt gut an, selbst wenn man es nur nutzt um den Rachen damit zu schmieren.
Im Abgang bleibt der süße Geschmack und wird aufgewertet, mit einem Schwung voller würziger Exkremente der Blattlaus, der Blattflöhe und Zikaden, meist auch Waldhonig genannt.
Wow!

Der ist eine Nummer für sich. Wenn man sich nicht an Schmierfett stört, dies vielleicht sogar als interessantes Geschmackselement auch jenseits des Bilgenwassergeschmacks eines Caol Ila betrachtet, kann man hier zuschlagen.
Meiner Meinung nach fast der bisher beste irische Single Malt, den ich mir ins Haus geholt hatte.
Nur der Magilligan Pure Pot Still war mir noch etwas lieber, aber der kostete auch fast 50% mehr.

Der gute Jim Murray vergab einstmals an den Locke’s 8 gute 88/100 Punkten,in der Whiskybase hingegen gibts für den Locke’s 8 Prügel und leider schlechte Noten: Locke's 8

Wertung Single Malt
Locke's 8

Geschmack:
Fass3 bis Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4
Fazit: Der Locke's 8 Jahre ist ein sehr schöner und auch sehr interessanter, dabei preiswerter Single Malt aus dem Haus Cooley. Schmierfett, Thymian und Waldhonig dominieren den Geschmack in diesem Single Malt, der dadurch eine sehr eigene Note hat. Eher für die kältere Jahreszeit empfohlen.

Ihnen Ihr Blödbabbler
Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Sonntag, 30. Juli 2017

Linkwood 1995/2013 Signatory Vintage

Die Destillerie liegt in der Speyside, wie auch Glen Moray und Glen Elgin in der Nähe des Ortes Elgin.
Sie wurde nicht von Pater Brown, sondern von Peter Brown um 1825 gegründet und gehört heute zum Diageo Konzern.

Das meiste, was bei Linkwood produziert wird, wandert in Blends bspw. Dimple 15 oder auch den guten Blended Malt aus dem Hause Johnnie Walker, den Green 15(bei dem mir der alte lieber war, als er neue, *seufz*).
Von der Destillerie selbst gibt es den 12 jährigen Single Malt als Flora & Fauna Abfüllung, die gemeinhin als Originalabfüllung gilt, sowie einige recht alte, 25+ und den Linkwood 37J-1978/2016 im Rahmen der Special Releases.
Das gros des Single Malts von Linkwood, der nicht in Blends landet, wird von unabhängigen Abfüllern angeboten - von G&M über Blackadder bis hin zu eben Signatory Vintage.
Puuh, nun sind wir schon da, wo ich hinwollte.

Signatory Vinatage, der Eigentümer der Edradour Destillerie, füllte den hier besprochenen Whiskys mit 43% in seiner 'kupfernen' Serie ab, ungefärbt, aber vermutlich kühlgefiltert.
Er wurde am 30.01.1995 destilliert und lagerte dann in Fässern(Hogsheads) mit den Nummern 654 und 655 für 18 Jahre. Vermutlich, denn mit Vintage ist das immer so eine Sache.
Der könnte auch nur drei Jahre im Holzfass gelegen haben(dann ist er offizieller Whisky) und weitere 15 schlicht zum Lagern im Stahltank oder in Tante Ernas Aussteuertruhe -nichts genaues weiß man.

Bekannt ist nur, wann er destilliert wurde und wann abgefüllt.
Das ist ja immerhin schon mal viel löblicher, als den Whisky nur dumpf nach Marketingsprech nach alten Wikingern oder Elementen zu benennen, und ohne Alter bzw. ohne sinnvolle Zusatzinformation in den Handel zu stellen, wie es manche Destillerie gerne tut.

Abgefüllt wurde er dann am 11.07.2013, und es kamen dabei 795 Flaschen aus den beiden Fässern zusammen.
Linkwood 1995/2013 Signatory Vintage Flasche
Meine Flasche erstand ich Ende 2013 zum Preis von 39,90€.
Die aktuellen Abfüllungen des Linkwood 1995 von Signatory in der 'kupfernen' Reihe sind inzwischen 21 Jahre alt.
Sie stammen weiter aus 1995 und wurden Anfang 2017 abgefüllt.
Die Preise liegen dabei um die 50-55 €(für einen 21 jährigen immer noch ein guter Preis) und damit meist noch unter dem Preis für die 12 jährige originale, deflorierter Faun Abfüllung.

Wie auch der Glen Moray 12 oder der Glen Elgin 12 gibts beim Linkwood eine schöne, blumig leichte und Aprikosen fruchtige Speyside Nase.
Riecht klar nach Sommerdram. Ganz hinten in der Nase sind hier allerdings noch ein paar Holzspäne mit dabei. Frische, keine brennenden oder glimmenden.
Das lockert die sonst ganz langweiligen einfachen Aromenpartikel etwas auf, das Schnuffeln macht mehr Spaß. Gut so.

Der erste Schluck kommt mit einem sanften Antritt auf die Zunge und dann: BÄMMM!
Es wird hitzig, pfeffrig, es wird trocken und die Zunge belegt sich und einen Assoziation von ganz schwachem Rauch zeigt sich.
Dabei ist er schön süß und macht mit seiner sanften Öligkeit ein fettes Lippenpaar. Spart mir den teuren Lippenfetter, löblich!
Er hat eine wirklich schöne Malznote und ist aber echt feurig, also wirklich, wirklich heiß.
Mit etwas Wasser kann man den lodernden Brand der Feurigkeit etwas ablöschen, der Linkwood wird deutlich gefälliger - verliert aber auch ein wenig an Rückgrat dadurch.
Sehr vorsichtig dosieren mit den Wassertropfen, die 43% sind schnell zu sehr verdünnt. Dann ist er zwar nicht mehr feurig, aber eben tot. Auch nix!
Ich hatte nach dem Verdünnen den Eindruck einer leichten Veilchennote, nicht unangenehm und eher selten.

Die Schwachstelle beim Linkwood 1995/2013 ist leider auch der Abgang. Der entwickelt auch eine papierene Note, wirkt staubig, holzig und spröde. Zusätzlich bittert er dann noch nach und das Amalgam der Geschmackseindrücke ist nicht so dolle.

Dennoch fand ich den einen guten Vertreter für einen gereiften, preislich guten und interessanten Whisky.
Die Kombination aus weicher Speyside und feurigem Pfeffer war ein interessantes Kontrastpaar, der hat überraschenderweise Charakter.


In der Whiskybase gibts dazu: Linkwood 1995/2013 Signatory Vintage

Wertung Single Malt
Linkwood 1995/2013 Signatory Vintage

Geschmack:
Fass3
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4
Fazit: Der Linkwood 1995/2013 #654+655 ist ein spannender Whisky, bei dem sich Gegensätze versuchen im Glas zu arrangieren - und es gelingt. Weich, würzig und feurig machen Spaß, leider patzt er etwas im Abgang, sonst wären es 3-4 Fässer geworden.

Ihnen Ihr Blödbabbler

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